Xyleph
L99: LIMIT BREAKER
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Also wären EE Anbieter also doch in der Lage den Strom außerhalb der Börsenpreise zu verkaufen?
Nein, davon gehe ich eben nicht aus, WEIL ich ja erstmal der Auffassung gewesen war, dass der Preis sich allein aufgrund der Nutzenmaximierung resultiert, heißt, dass der Apfel nur 40 Euro kostet, da der Andere den Apfel für 40 Euro aufm Markt wirft. Dass sich Unternehmen wunderbar hinter einem Modell verstecken können, obwohl ohne dem Modell - wie du eben nun eigens sagst - gleiche Preise zu erwarten wäre, ist der Witz an der Geschichte.
Ohne diesem Modell würden EE Anbieter auch höhere Preise verlangen, obwohl die Produktionskosten für EE Strom gar nicht gestiegen sind. Heißt, der 20 Euro Apfeltyp würde irgendwann von selbst den Preis langsam Richtung 40 Euro anpassen, wenn Äpfel alternativlos sind. Aber wehe man nennt dieses Phänomen beim Namen, das ist -- im Falle von EE Anbietern - eine vom Menschen gemachte Preiserhöhung um Gewinne zu maximieren.
Ohne dem Modell würden auch das Anreizsystem zur Effizienzsteigerung wegfallen und die Anbieter von Strom aus Atom, Kohle und Gas andere Preise anbieten. Gerade Gaskraftwerksbetreiber hätten keinen Gründe mehr sich nahe der Grenzkosten zu bewegen. Immerhin ist das defizität, da es nur die variablen Kosten deckt.
Das Grundproblem hätte man damit aber auch nicht gelöst: Der benötigte Anteil von Strom aus Gaskraftwerken, weil der Bedarf nicht im erforderlichen Maße von EE, Kohle und Atom gedeckt werden kann. Man hätte also nur am Preisbildungsmodell rumgedokert, am Ende wahrscheinlich nicht mal das Symptom bekämpft, die Prozesse verkompliziert und am eigentlichen Problem nichts geändert.
Langfristig nur zu lösen durch den Ausbau von EEs, Netz und Speicher, wenn es klimafreundlich und umweltfreundlich sein soll. Ansonsten halt Kohle und Atom.