Der ist auch nicht konservativer als sein Vorgänger.
Außerdem haben wir jetzt einen PapaRatzi.
War ja Präfekt der Glaubenskongregation, das war früher die Inquisition. Sohn eines Polizisten. Das paßt.

Der legte also die Richtung des Glaubens fest.
CNN wieder...
http://www.cnn.com/
Es heißt ja "Joseph Kardinal Ratzinger" und nicht Cardinal Joseph Ratzinger. Ts ts ts...
Find ich toll, daß er es ist, vor allem weil es immer hieß, ein Deutscher könne nie Papst werden. Bin mal gespannt, wie lange er es macht. Ist ja schon 78. Und der Job ist nicht grade der streßfreieste.
Das wird man abwarten müssen. Kontinuität ist ja das Schlagwort. Johannes Paul II. war auch eher konservativ. Modern, aber konservativ.
Man wird sehen, was Ratzinger tut und daran wird er sich letztlich messen lassen müssen. Natürlich hat er die Richtung des Glaubens lange Zeit vorgegeben und ist damit oft angeeckt. Er hat viele unpopuläre Entscheidungen getroffen, aber auch populäre. Und er hat zB die Archive der Inquisition erstmals geöffnet.
Wie gesagt, ich freue mich über diese Chance für ihn, für die katholische Kirche und für natürlich auch ein klein wenig für Deutschland, ob das mit Deutschland eigentlich nicht so viel zu tun hat.
Aber die Progressivität im Vatikan läßt sich durchaus im Bestreben einer funktionierenden Ökumene erkennen. Warten wirs ab. Solche Dinge brauchen in der Kirche meist noch mehr Zeit als in der Politik. Und auch die Kirche macht ja Kirchenpolitik. (Kirche und polis, gelle?).
Ratzinger fährt aber auf der Linie von JP II., denn mit dem hat er den Kirchenstaat ja auch geleitet. Also sind diesbezüglich keine Wunder zu erwarten. Es wird im Wesentlichen so weitergehen wie bisher unter JP II.
Auch wenn es viel Schwachsinniges gibt in der Leitung der kath. Kirche, aber daß man einen Schwangerschaftsabbruch befürwortet, kann von einem Christen (außerhalb einer Indikation) ja wohl auch nicht verlangt werden. Das verstößt gegen den Glauben. Eigentlich.
Ich hab mit Kirche usw. im Grunde auch nicht viel am Hut, aber die christlichen Werte sind keine schlechten und wenn sich die kath. K. langsam etwas bewegt, wird sie auch wieder populärer. Die Aufgabe des Zölibats wäre der erste und große wichtige Schritt. Alles andere kann warten. Und da muß man eben Vertrauen in den Zahn der Zeit haben. Ratzinger ist zwar im Ausland als Hardliner bekannt, aber bei den Italienern gar nicht so sehr. Außerdem: vielleicht überfällt ihn ja wirklich die Altermilde.
Da wird sich über kurz oder lang schon was tun. Ich denke, der Mann wird einen guten Job machen.
Edit:
Das Problem ist doch auch ein kommunikatives. Ich sehe gerade auf 3sat ein Spezial über Ratzinger, das doch einen erheblichen Aufschluß über ihn und seine Lehren gibt. Da werden die Vorwürfe in den Raum geworfen, vor allem auch von der gerne wortkargen und plakativen Presse, und Ratzinger erläutert dann sehr anschaulich, was er eigentlich gemeint hat. Und so konservativ und unsinnig ist das dann gar nicht. Ich muß sagen, der Mann ist mir ausgesprochen sympathisch.
Ihr müßt bedenken, daß man nicht von heute auf morgen alles über den Haufen werfen kann, das würde vieles kaputt machen.
Auch Ratzinger hat eben ganz klar gesagt, daß zB der Kathechismus als lebendiges Buch gesehen werden muß, das sich immer den Verhältnissen anpaßt, daß man es nicht Wort für Wort nehmen darf, sondern immer in seiner Gesamtheit.
Ich kann das jetzt natürlich auch nicht alle haarklein darstellen, bin ja auch kein Theologe und habe alles andere als Ahnung von alldem (nur ein wenig Allgemeinbildung), aber man sollte sich, das ist eine Grundregel, denke ich, immer erst ein wenig mit den Dingen beschäftigen, bevor man über sie redet. ich habe zumindest oft das Gefühl, daß gerne gebrüllt wird, noch bevor es was zu knurren gibt. Aber dazu sind ja zum Glück u.a. solche Foren da, um sich aufklären zu lassen.
Haben wir denn Theologen hier unter uns?