Buch Lest mehr Bücher! - Der Bücherthread

Ein paar Jahre zu spät dran, aber besser spät als nie ^^

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Der Mensch: Krone der Schöpfung oder Schrecken des Ökosystems? Wie haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden? Warum ließen unsere Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir, an Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht?

Bis jetzt liest sich das Buch angenehm flüssig und sehr unterhaltsam, auch immer mal mit einem Augenzwinkern versehen. Trotzdem enthält es viele interessante und spannende Fakten.
Wenn es mich bis zum Schluss so gut unterhält, hole ich mir in jedem Fall auch noch das zweite Buch über die mögliche Zukunft der Menschheit.


Ansonsten habe ich mich kürzlich noch etwas mit Sword and Sorcery eingedeckt (Conan und Kane). Mal sehen, wann ich dazu komme.

Das habe ich auch erst gerade endlich gelesen - besser spät als nie nicht wahr :)
 
gestern ist das sequel zum schlechtesten buch, das ich je gelesen habe erschienen:

ernest incel s ready player two

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teil 1 war quasi schon twilight für gamer :fp:

da ich mich gerade in einer phase des selbsthasses befinde und dieses jahr noch 3 bücher lesen muss um mein ziel zu erreich (20 bücher), habe ich es mir gerade bestellt.



passend dazu:


edit: achja noch eine zugabe.... nicht nur das sein nachname tatsächlich ein anagramm zu cline ist. er ist sogar noch das paradebeispiel eines clines.


die leute, die auch noch beifall klatschen:

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Zuletzt bearbeitet:
Ich fand Teil 1 als Buch okay, als Film schwach.
Einmal durchlesen und wieder vergessen - würde es nicht unbedingt weiter empfehlen.
Teil 2 schenke ich mir dann komplett...
 
damn... morgen kommt meine taschenbuch ausgabe zu rhythm of war also der vierte band der stormlight archive reihe, die hier ja schon besprochen wurde.

1219 seiten.... glaub das wird nichts mehr mit meinem ziel von 20 büchern dieses jahr............
 
Früher hat ich noch recht viel gelesen, aber irgendwann habe ich für sehr viele Jahre kein einziges Buch zu Unterhaltung angefasst. Dies hat sich erst wieder vor ein Paar Monaten mit dem Kauf eines E-Readers geändert, den ich inzwischen randvoll mit allen möglichen Büchern geladen habe, allerdings überwiegend in englischer Sprache.

So habe ich inzwischen z. B. alle 5 bislang erschienenen "A Song of Ice and Fire" Romane gelesen wie auch die dazugehörigen Spin-Offs "The World of Ice & Fire", "Fire & Blood" und "The Hedge Knight" (ein paar der Geschichten abseits der Hauptreihe fehlen mir aber noch).

Abgesehen davon hatte ich auch divers andere Sachbücher gelesen, wie z. B. "Will My Cat Eat My Eyeballs?" von der Bestatterin und Youtuberin Caitlin Doughty (zwei weitere Bücher zum Thema Tod "Smoke Gets in Your Eyes: And Other Lessons from the Crematory" und "rom Here to Eternity: Traveling the World to Find the Good Death" habe ich von ihr auch bereits auf den Reader geladen aber noch nicht gelesen) oder "Humble Pi: A Comedy of Maths Errors" von Matt Parker oder weiterhin Bücher zum Thema Retro Computing wie "10 PRINT CHR$(205.5+RND(1)); : GOTO 10" (PDF) oder auch "Terrible Old Games You've Probably Never Heard Of" (Stuart Ashen).

An deutschen Büchern hatte ich bislang auf dem Reader nur "Der Goldene Handschuh" über den Serienmörder Fritz Honka von Heinz Strunk gelesen, sein Buch "Fleisch ist mein Gemüse" wartet auch noch auf dem Reader. Aber z. B. die Witcher Romane habe ich mir auch lieber in der deutschen Fassung besorgt.

Auch diverse Romanvorlagen, die später verfilmt wurden habe ich mir besorgt, davon bislang aber nur "Who Goes There?" von John W. Campbell, welches als "The Thing" verfilmt wurde, gelesen. Wobei davon inzwischen auch eine längere Romanfassung gefunden wurde (Who Goes There? ist eher eine Kurzgeschichte) mit dem Titel "Frozen Hell". "Falling Angel" von William Hjorotsberg (Verfilmt als "Angel Heart") wartet auch noch darauf von mir gelesen zu werden.

Weiterhin hatte ich mir auch schon die englischen Originalversionen diverser Romane aber allem voran mein persönliches Lieblingsbuch "Imagica" von Clive Barker geholt, welche ich damals in der deutschen Fassung gelesen hatte und nun die englischen Fassungen auch lesen möchte.

Diverse klassische Literatur und ältere Romane gab es ja irgendwann in den letzten Monaten bei Amazon gratis, wobei ich mich hierbei aber auch bei Projekt Gutenberg bedient hatte (z. b. Lovecraft) (deren englische Seiten von Deutschland aus nur mit VPN zu erreichen, da mit DE IPs gesperrt sind). Die dortigen E-Books oder Bücher die als PDF verfügbar sind lassen sich mit Calibre ja in gängige E-Book-Formate konvertieren, wobei PDF das denkbar schlechtes Format für solche Konvertierungsversuche ist. Selbst ein irrtümlich von mir bei Gutenberg heruntergeladenes Buch, das mich mit dem vorgenannten "Who goes There?" verwechselt hatte, hatte ich gelesen, obwohl ich nun bereits wusste, dass "Who goes There!" von Robert W. Chambers gänzlich anders als gelagert ist. Wobei dieser Roman vermutlich das bislang schlechteste Buch meiner auf dem Reader gelesenen Bücher war mit seinem Erscheinungsjahr und thematischem Inhalt des 1. Weltkriegs. So viel naive Verklärung des Offizierswesens selbst bei dem deutschen Gegenspieler habe ich selten gesehen (ganz zu schweigen von der noch ärgerlicheren Verklärung der belgischen Umtriebe während dieser Zeit).

Aktuell lese ich zum ersten Mal die Discworld-Reihe von David Pratchett und bin hier inzwischen bei dem 3. Roman "Equal Rites". Mit ingesamt wohl 41 Büchern habe ich da aber wohl noch viel zu lesen :eek:. Wobei ich hier aber chronologisch vorgehen werden und die Bücher in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung lese.

Ach ja, das bereits angesprochene "Ready Player One" liegt auch bereits auf dem Reader, sobald werde ich dies aber wohl nicht lesen. Allgemein habe ich noch viel mehr an Stoff drauf (sowie noch auf dem Rechner, was ich ich noch nicht konvertiert/übertragen habe), als ich überhaupt auflisten kann, spontan fällt mir z. B. auch noch ein, dass ich "American Gods" von Neil Gaiman auch noch lesen wollte, damit aber erstmal bis zum Abschluss der Serienverfilmung warten möchte.
 
Hat jemand ne Tipp um seine Bücher digital zu erfassen? Wir haben sicherlich irgendwas um die 300-400 Bücher und würde diese gerne als Liste haben.
Die Apps die ich bisher gefunden habe hatten Begrenzungen bis 100 Bücher :/
 
Mal ein kleines Update von mir, was ich so nach dem letzten Beitrag weiter oben weiter so gelesen habe.

Bei bei der Discworld-Reihe habe ich zunächst erstmal nach dem Roman Nr. 4 "Mort" aufgehört (IMO bis jetzt mein Favorit der Reihe, auch wenn ich noch 37 Bücher vor mir habe), um doch endlich mal Clive Barkers "Imagika" im englischen Original "Imajica" zu lesen. Interessant, was man inzwischen nach all der Zeit, als ich das Buch damals auf Deutsch gelesen hatte, so alles vergessen hatte. Selbst das Ende hatte ich von der Stimmung her noch ganz anders im Kopf. Dies ist aber auch weiterhin eines meiner Lieblingsbücher.

Danach ein (zeitgenössisches) Sachbuch zum Serienmörder Fritz Haarmann und zwar von Theodor Lessing "Haarmann - Die Geschichte eines Werwolfs". Wer glaubt, dass die heutige Gesellschaft/Regierung/Justiz korrupt sei, kann froh sein nicht in dieser Zeit gelebt zu haben. Schlimm genug waren die Taten von Haarmann und das Milieu aus dem so jemand entstand. Aber die Farce um die Aufarbeitung und den Gerichtsprozess mit all den politischen Vertuschungen (der Autor wurde während des Prozesses aufgrund seiner Meinung und Aussagen des Saales verwiesen) übertrifft dies noch. Leider gibt es die Original Verhörprotokolle (auf Basis derer auch der Film "Der Totmacher" entstand) wohl nicht ein Ebook-Form sondern leider nur gedruckt. Übrigens hatte der Autor auch keine sonderlich gute Meinung über den im Film ebenso porträtierten Verhörer von Haarmann.

Dann hatte ich etwas ebenso wenig Angenehmes gelesen. Man nimmt ja allgemein an, das der Marquis de Sade eher vermeintlich "anrüchige" Dinge geschrieben hatte, was IMO teils eine noch zu harmlose Einschätzung ist. Dies ist teils nicht nur "frivole" Literatur, sondern geht IMO sogar noch viel weiter als z.B. der bereits für manche schwerverdauliche und hochkontroverse Film "A Serbian Film". Zwar war die "Die 120 Tage von Sodom" letztlich nur ein unvollendeter Rumpf, bei welchem er während seiner Haft in der Bastille nur den ersten von vier Bänden vollenden konnte, aber dies war selbst für mich, der ich einiges gewohnt bin, schon sehr harter Tobak. Dabei war der erste und einzige vollendete Teil noch der "softe" Part, wohingegen der Rest nur in Entwurfs- bzw. Stichpunktform vorliegt. Der Beginn ist noch eher merkwürdig dröge, in welchem metikulös und detailliert die Vorbereitungen für den mehrmonatigen Exzess sowie die unzähligen Personen geschildert werden. Und zunächst sind es auch eher teils amüsante (und/oder unappetitlichen) SM-Praktiken die beschrieben werden, schnell entwickelt sich das ganze aber zu wirklich extremster Folter (von zum allergrößten Teil Minderjährigen). Die nüchternen Stichpunkte der unvollendeten Handlung der letzten 3 Bände sind aber um ein mehrfaches extremer als der vorbeschriebene "A Serbian Movie". Dies ist quasi nur eine Aneinanderkettung von extremstem Missbrauch, Folter, Verstümmelung und Mord an Kindern und Jugendlichen (oder teils ganzen Familien). Das war schon extrem hart zu lesen. Interessant allemal, aber für manche dürfte das sicherlich schwer erträglich sein.

Zuletzt habe ich dann erstmal etwa völlig anderes gelesen, nämlich die teils via Kickstarter finanzierte Sachbuch-Trilogie über den Aufstieg und Fall der Firma Commodore (Brian Bagnall "Commodore - A Company On The Edge", "The Amiga Years" und "The Final Years"), wobei ich gerade mitten im letzten Buch bin. Unfassbar wie kaputt bei Commodore das Management war, bzw. dass man dort überhaupt so lange durchhalten konnte bzw. dass trotz der Umstände die Ingenieure derartig tolle Hardware zustande gebracht haben.
 
Project Hail Mary von Andy Weir

Auf deutsch auch einfach nur „Der Astronaut“.
Nachdem Artemis ja echt nicht gut war, bringt Andy Weir jetzt echt etwas was den Marsianer locker toppt. Echt erstaunlich wie schnell mich das Buch doch in seinen Bann gezogen hat und bis zum Ende durchgängig unterhalten hat. Wenn man eins vielleicht kritisieren könnte dann das der Hauptcharakter auch einfach zu perfekt ist. Ist beim Marsianer nicht wirklich anders.
Kann es nur empfehlen.
 
Project Hail Mary von Andy Weir

Auf deutsch auch einfach nur „Der Astronaut“.
Nachdem Artemis ja echt nicht gut war, bringt Andy Weir jetzt echt etwas was den Marsianer locker toppt. Echt erstaunlich wie schnell mich das Buch doch in seinen Bann gezogen hat und bis zum Ende durchgängig unterhalten hat. Wenn man eins vielleicht kritisieren könnte dann das der Hauptcharakter auch einfach zu perfekt ist. Ist beim Marsianer nicht wirklich anders.
Kann es nur empfehlen.
Ich las das Buch und habe es in 3 Sitzungen durchgelesen. Das Buch ist top und wie der Marsianer und auch Artemis relativ realitätsnah, beschränk sich wie die anderen Geschichten eher auf Mittelstufenwissenschaft (mehr muss auch nicht sein) und hat nur sehr kleine Logiklöcher, ist dafür aber viel fantastischer.

Ryan Gosling soll das Buch verfilmen und hoffentlich schafft er es auch für ein greenlight.
 
Ich las das Buch und habe es in 3 Sitzungen durchgelesen. Das Buch ist top und wie der Marsianer und auch Artemis relativ realitätsnah, beschränk sich wie die anderen Geschichten eher auf Mittelstufenwissenschaft (mehr muss auch nicht sein) und hat nur sehr kleine Logiklöcher, ist dafür aber viel fantastischer.

Ryan Gosling soll das Buch verfilmen und hoffentlich schafft er es auch für ein greenlight.
Ja der Gedanke an eine Verfilmung kam mir auch sofort. Erinnert vom Flow schon sehr an einen Film. Viel muss man da echt nicht machen.
 
Project Hail Mary von Andy Weir

Auf deutsch auch einfach nur „Der Astronaut“.
Nachdem Artemis ja echt nicht gut war, bringt Andy Weir jetzt echt etwas was den Marsianer locker toppt. Echt erstaunlich wie schnell mich das Buch doch in seinen Bann gezogen hat und bis zum Ende durchgängig unterhalten hat. Wenn man eins vielleicht kritisieren könnte dann das der Hauptcharakter auch einfach zu perfekt ist. Ist beim Marsianer nicht wirklich anders.
Kann es nur empfehlen.
danke für den tipp! habs mir direkt bestellt :)
 
... und erneut ein Update, was ich seither so gelesen habe:

Klaus Kinski - "All I need is love"
Dies habe ich in der englischen Version gelesen. Sicherlich unterhaltsam, aber mit Sicherheit von vorn bis hinten erstunken und erlogene "Biographie". Ich nehme Kinski nur einen Bruchteil der enthaltenen Eskapaden ab. Allein von Beginn an das Märchen, dass er bettelarm aufgewachsen sei und ständig Essen stehlen musste, wurde bereits von Familienangehörigen widerlegt. Er war eher ein behütetes Kind. Teils ist es fast schon ärgerlich wie er sich selbst als missverstandenes Genie inszeniert, auf den alle Frauen stehen und dass er praktisch mit fast jeder Frau, mit der er während irgendwelcher Dreharbeiten zu tun gehabt hatte, geschlafen hatte. Quasi alle mit denen er während derartiger Dreharbeiten zu tun hatte (ganz besondere Werner Herzog) sind für ihn nur Dilettanten, Idioten und Versager, er hingegen das Opfer das unter lauter Deppen zu leiden hätte. Das Buch bestätigt letztlich alles, was man über seine Geisteshaltung schon vermutet hatte. Richtig ärgerlich sind aber die Andeutungen von Inzest in Bezug auf seine Mutter und sogar Schwester - was ebenso von Familienangehörigen widerlegt wurde (im Gegensatz zum Buch, was ich danach gelesen habe). Offenbar scheint dieses Buch auch eine entschärfte (und teils erweiterte) Fassung seiner früheren Biographie "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" zu sein, in welchem angeblich (ich habe es noch nicht gelesen) noch deutlicher auf den Inzest eingegangen wurde, was ihm in seinem späteren Leben (wenn er länger gelebt hätte) sicherlich noch auf die Füße gefallen wäre und ihn in Bezug auf den tatsächlich erfolgten Missbrauch an seiner Tochter (vielleicht auch Töchtern?) sicherlich in den Knast gebracht hätte.

Pola Kinski - "Kindermund"
Dies ist mal eine viel glaubwürdigere Schilderung, wie der "echte" Kinski wirklich war. Nämlich ein unerträglicher Tyrann, mit dem selbst ein vermeintlich harmloser Restaurant-Besuch zum für alle Beteiligten peinlichen Spektakel ausartet. Letztlich ging es Kinski wohl eher um reine Aufmerksamkeit - auch wenn es welche, der eher negativen Art war. Auch war er wohl ein pathologischer Narzisst. So unangenehm wie er in diversen Interviews auffiel, war er wohl zu seinen schlimmsten Phasen auch zu seiner Familie bzw. seinen Familien - allerdings hatte er auch gute Phasen. Die Schilderungen des Missbrauchs durch ihn sind IMO viel glaubwürdiger, als seine eigene "offizielle" Biographie. Wie schon oben geschrieben, hätte er ein paar Jahre länger gelebt, wäre er sicherlich im Gefängnis gelandet. Auch sieht man hier mal als Kontrast zu seiner eigenen Wahrnehmung, wie er auf Frauen wirkte, wie die Wirklichkeit war - nämlich dass er ein unangenehmer, aufdringlicher und eher übergriffiger Gewohnheitstäter war.

Zwischendurch mal eine Kurzgeschichte, und zwar "The Marching Morons" von C. M. Kornbluth, was wohl die Vorlage für den Film "Idiocracy" war. Allerdings ist die Kurzgeschichte etwas anders gelagert. Der Protagonist von Idiocracy war eher eine Sympathiefigur, was man bei der Kurzgeschichte kaum sagen kann. Auch ist diese weitaus schwärzer als der eher heitere Film. IMO ein interessanter Kontrast.

Christian Y. Schmidt - "Allein unter 1,3 Milliarden: Eine chinesische Reise von Shanghai bis Kathmandu"
Sehr humorige Reisereportage des früheren Autors des satirischen Titanic-Magazins. Noch dazu recht selbstkritisch zu seinen früheren linken Ansichten zu China im Allgemeinen. Der respektlose Umgang mit den dortigen Glaubensrichtungen, aber insbesondere auch die Einordnung, wie Tibet wirklich ist und was er vom Dalai Lama hält (nicht viel), ist sehr erfrischend. Gerade das Tibet-Bild im Westen ist doch recht verzerrt und Schönfärberisch. In manchen Dingen in Bezug auf China ist er mir aber dann doch etwas zu unkritisch.
Sein Buch "Bliefe von dlüben: Der China-Crashkurs" habe ich auch schon auf dem Reader, jedoch noch nicht gelesen.

Dann habe ich mal wieder ein Buch aus meiner Kindheit gelesen - ein DDR-Kinderbuch (bzw. ein Buch aus dem Polnischen) eben, was mir von damals noch in guter Erinnerung war, nämlich
Jan Brzechwa - "Die Akademie des Meister Klex"
Ich hatte immer im Hinterkopf, dass dieses Buch viele Ähnlichkeiten mit Harry Potter gehabt hätte, was aber beim Auffrischen der Handlung wohl doch nicht so ist. Lediglich das Setting ist vage ähnlich. Schön mal wieder alte Erinnerungen auffrischen zu könne, auch wenn die Handlung sich weitaus dunkler entwickelt, als ich es in Erinnerung hatte.

Aktuell lese ich mich zum ersten Mal durch die komplette "Der dunkle Turm" Reihe von Stephen King.
Und zwar bin ich gerade zu knapp 3/4 durch mit dem 4. Band "Wolfsmond". Dies ist besser als ich erwartet habe, da ich, als ich zuletzt "The Stand" vor vielen Jahren gelesen hatte, eher enttäuscht von Stephen Kings Art war. Mir war der ganze Aufbau einfach zu sehr Schwarz/Weiß gezeichnet, mit klarem Gut/Böse Schema und IMO einfach zu platt. Der ein paar Postings eher genannte Clive Barker ist da weitaus geschickter, sodass eben nicht "Das Fremde" oder "Die Monster" die von außen kommen das Böse/den Gegner repräsentieren, sondern ganz im Gegenteil, bei Barker oft eher die bei King häufig positiv belegte "verschworene Gemeinschaft", die sich gegen das von außerhalb kommende auflehnt, das wirkliche Problem ist und statt dessen (im Gegensatz zu King) eben die Außenseiter/die Parias/die Monster positiv besetzt sind. In dem Sinne ist "Der dunkle Turm" sicherlich weitaus geschickter als "The Stand". Selbst die Helden haben viele Schattenseiten/Schwachpunkte und sind moralisch selbst teils höchst fragwürdig. Auch gut das King auch abseits des reinen Horror-Genres recht gut schreibt. IMO ist "Der dunkle Turm" um Längen besser als "The Stand".
 
Und wieder mal eine kleine Liste, was ich so seit dem obigen Posting gelesen habe.

Nach der oben genannten "Dunkler Turm" Reihe zunächst mal wieder ein Sachbuch und zwar:

Andreas Schmidt und Frank Goyke - "Der Oscar Wilde von Schwerin"
Und zwar ist dies ein wenig erfreulicher Tatsachenbericht über einen mehr oder minder erfolgreichen Autor (Norbert Bleisch) aus Schwerin, der sich mangels besserer Erwerbsmöglichkeiten von einem wohlhabenden Unternehmer überreden ließ, mit minderjährigen Jungen kurz nach der Wende Pornos zu drehen :verwirrt:
Gut das das ganze nicht komplett Schwarz/Weiß geschildert wurde und hier Personen nicht gleich dämonisiert wurden, jedoch gleichzeitig die Schuld der Verantwortlichen nicht verharmlost wurde und auch die Folgen für manche der Opfer angesprochen wurden. Dies hatte wohl damals recht große Kreise gezogen, da man von politischer und medialer Seite angesichts der zeitlichen Nähe zu diesem Fall, dass Ganze gleich mit dem Fall Marc Dutroux verglich, dessen Ausmaß dies beileibe nicht erreichte. Bzw. man jahrelang dieses Treiben, dass alles andere als geheim ablief, fast schon duldete (so viele Freundinnen und teils sogar Eltern der Beteiligten wussten davon), aber als Dutroux durch die Medien geisterte, dies ganze komplett aufblähte. Ich glaube kaum, dass die Opfer eines Dutroux diesen freiwillig im Knast besucht hätten, um ihm seine Klamotten zu bringen und die alten zu waschen. Interessant auch, dass die Auftraggeber/Vertreiber der Filme wohl abgesehen vom Amateur-Regisseur Bleisch selbst vergleichsweise ungeschoren davonkamen.

Christian Y. Schmidt - "Bliefe von dlüben: Der China-Crashkurs"
Recht amüsante Anekdotensammlung des Autors der mit seiner chinesischen Frau zeitweise in China lebte und dort wohl allerlei seltsames zu berichten hat. Natürlich ist dies nicht 100%ig erst zu nehmen vom ehemaligen Titanic-Autor. Bzw. ist des auch mehr oder minder eine Sammlung der Beiträge die er zum Thema in eben jenem Titanic-Magazin veröffentlich hatte. Zwar sehr amüsant, aber bisweilen auch IMO recht blauäugig zum Thema der Chinesischen politischen Führung, ähnlich wie das o. g. Buch von ihm "Allein unter 1,3 Milliarden: Eine chinesische Reise von Shanghai bis Kathmandu"

Christopher Buehlmann - "Between Two Fires"

Sehr filmisch geschriebener Mittelalter Fantasy/Horror Roman während der Zeiten der Pest in Frankreich bzw. fast so etwas wie ein "Road Movie" (bzw. Roman) eines bärbeißigen skrupellosen harten Kämpfers und einem religiös erleuchten Mädchen quer durch Frankreich in Richtung Avignon zum Pabst mit teils recht harten Horror-Elementen. Das ganze hat mich teils ein klein wenig an die gemeinsamen Reisepassagen von The Hound und Aria Stark in ASoIaF erinnert. Wie schon gesagt sehr filmisch erzählt, so sehr das der Roman fast nach einer Verfilmung schreit. Gestört hat mich nur, dass sämtliche Fantasy-Elemente hart christlich geprägt sind, was schon ein Geschmäckle hat.

Dann mal was eher (unfreiwillig) lustiges nämlich die Biographie von Gina Wild, auf die mich die lustigen Beiträge von Oliver Kalkofe aufmerksam gemacht hatten.

Michaela Schaffrath - "Ich, Gina Wild"
Wie schon gesagt hier herrscht unfreiwillige Komik, aber überraschenderweise auch echtes Drama.

Und um eher unangenehme literarische Themen wie das vorgenannte Buch über das Treiben um Norbert Bleisch oder die diversen anderen o. g. Bücher fortzusetzen, habe ich mir eine Empfehlungsliste besorgt, mit den angeblich verstörendsten Büchern und einige davon auch schon in Angriff genommen. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass bislang keines der Bücher auch nur annähernd die Extreme erreicht wie das o. g. de Sade Buch "Die 120 Tage von Sodom"

Von jener Empfehlungsliste vorerst gelesen habe ich:
Kristopher Triana - "Gone to See the River Man"
Fand ich jetzt gar nicht mal so verstörend. Viele angeschnittene Themen waren in der Tat eher bäh. Aber im Prinzip war es eher deprimierend bzw. dabei interessant zu sehen wie der Autor die Hauptfigur mit jedem Kapitel weiter moralisch auseinandernimmt, bis man am Schluss sieht, wie diese Person wirklich ist und wie sie zu dem geworden ist, bis man nach und nach jeden Respekt verliert.

Kealan Patrick Burke - "Sour Candy"
Keine Ahnung was manche Leute daran verstörend finden. Das ganze liest sich eher wie eine Black Mirror Episode und dabei noch nicht einmal eine schlechte, ganz im Gegenteil - fand ich jetzt nicht wirklich so schockierend.

Eric LaRocca - "Things Have Gotten Worse Since We Last Spoke"
Ebenfalls nicht wirklich so schockierend wie ich erwartet hatte, zumal wenn man bereits selbst kapiert hat, wie zerstörerisch sich manche Internet-Bekanntschaften teils nicht nur auf leicht beeinflussbare Menschen auswirken können. Aber das ganze nur durch die Korrespondenz der beiden Parteien und später externe Ermittlungsberichte zu erzählen war eine gute Wahl.

Agustina Bazterrica - "Tender is the flesh" (bzw. "Wie die Schweine" in der deutschen Übersetzung)
Das trifft schon eher die Bezeichnung verstörend. Wie schon "Gone to See the River Man" eher deprimierend in seiner Trostlosigkeit. Es ist aber höchst interessant und durchaus auch unterhaltend zu lesen was alles daraus resultieren kann, wenn vorher undenkbare Dinge in einer Gesellschaft von oben herab normalisiert werden.
Angebliche Erkrankung bei Nutz- und auch Wildtieren, die den Verzehr dieser ungenießbar bis tödlich machen (was selbst vom Protagonisten, einem Hohen Tier im Schlachtgewerbe, angezweifelt wird), wodurch sich eine neue Art industrielle Massentierhaltung etabliert hat - mit Menschen und deren "Special Meat" mit sehr bildhaften Schilderungen der nun auf Menschen angewendeten Massentierhaltung bzw. auch des eigentlichen Schlachtprozesses.
Einige werden das Buch sicherlich als Statement für Vegetarismus/Veganismus lesen, ich sehe dies aber nicht so, bzw. hat da Buch mich zu keinem Zeitpunkt meinen Fleischkonsum hinterfragen lassen.

Chandler Morrison - "Dead Inside"
Wie das vorige Buch wiederum eine der Empfehlungen, die ich in der Tat recht mochte und die ebenso durchaus recht verstörend war. Wirklich unterhaltsam zu lesen, was passieren kann, wenn sich zwei völlig Gestörte zum (nicht wirklich) Liebespaar werden und das ganze mit wirklich bildhaften Schilderungen von echten Exzessen und einem aufgrund des Gore-Faktors absolut unverfilmbaren Finales.
Ein Nekrophiler, der quasi nur so sein Liebesleben bestreiten kann, freundet sich mit einer Frau an, die darauf steht tote Babys und/oder Foeten zu fressen.
Von all den inneren Monologen des Protagonisten bzw. der Art dieser wurde ich leicht an die Serie Dexter erinnert.

Die Liste mit Vorschlägen für verstörende Themen ist aber noch länger wie z. B.
FantasticLand (Mike Bockoven)
The Conspiracy against the Human Race (Thomas Ligotti)
The Troop (Nick Cutter)
Full Brutal (Kristopher Triana)

Als nächstes möchte ich dann aber "The Necrophiliac" von Gabrielle Wittkop in Angriff nehmen und danach mich vielleicht der literarischen Vorlage für die Serie Dexter widmen, beginnend mit "Darkly Dreaming Dexter" von Jeff Lindsay (bzw."Des Todes dunkler Bruder" in der deutschen Übersetzung, die ich nach den vielen englischen Bücher diesmal lesen werde).

Aktuell bin ich aber mit etwas gänzlich anderem beschäftigt, bzw. bin ich bald mit diesem Buch durch, nämlich der alte chinesische Erzählung:
"Die Räuber vom Liang-Schan-Moor" (bzw. im englischen "Water Margin", "Outlaws of the Marsh" oder "All Men are Brothers"), was ich aber auf englisch lese, da ich in E-Book-Form keine deutsche Übersetzung gefunden habe (und die gedruckte deutsche (DDR) Auflage davon hatte ich vor einer Weile meiner Schwester geschenkt). Dies ist übrigens auch die Vorlage, auf welcher die Suikoden Spiele (extrem frei interpretiert) basieren.
So richtig anfreunden kann ich mich nicht mit dem Buch. Zum einen gibt es einfach viel zu viele Charaktere, zu viele um sich wirklich jeden zu merken. Ich habe das Gefühl, dass man sich Notizen machen muss, um diese und ihre Hintergrundgeschichte alle im Blick zu behalten, auch insbesondere angesichts der vielen und teils ähnlichen chinesischen Namen. IMO ist dies sogar noch viel Schlimmer als ASoIaF. Angesichts des Alters des Buches (wohl aus dem 14. Jahrundert), liest es sich fast modern, besonders angesichts der Cliffhanger am Ende jedes einzelnen Kapitels, viele davon sind absolut unnötig und aufgesetzt. Auch ist der Schreibstil teils ganz schön unbeholfen mit unfassbar vielen Plot Armors (gegen Ende setzt dann allerdings das große Sterben ein) und völlig unglaubwürdigen, die Handlung voranbringenden, Zufällen. Alles in allem ein recht anstrengendes Buch.
 
taugt das rad der zeit etwas? sind ja satte 10 bücher und ist damit ein echtes mammutwerk. das macht mich per se schon skeptisch. die sturmlichtchroniken hat mich nicht gepackt. musste mich quälen, weil ich band 1 als sehr langatmig empfunden habe. habs dann auch abgebrochen. gegen gute fantasy hätte ich aber nichts, daher mein interesse an der rad der zeit geschichte.
 
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