• Leider ist es in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, dass Newsartikel von anderen Seiten als Ganzes im Forum gepostet wurden. Weil dies in dieser Form gegen das Urheberrecht verstößt und uns als Seite rechtliche Probleme beschert, werden wir von nun an verstärkt dagegen vorgehen und die entsprechend Benutzer verwarnen. Bitte verzichtet fortan auf das Kopieren von ganzen Newsartikeln und meldet diese über die Report-Funktion, falls euch ein entsprechender Artikel auffallen sollte. Vielen Dank!

Buch Lest mehr Bücher! - Der Bücherthread

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller Becks
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
Alice.jpg


Twisted Tales: Alice im Bann der Herzkönigin - Was wäre, wenn Wunderland in Gefahr und Alice sehr spät dran wäre? von Liz Braswell

Die Reihe umfasst gegenwärtig 20 Bände und liefert Alternativgeschichten zu Animationsfilmen von Disney und Pixar. Ich bin zufällig daraufgestoßen und dieser Band war gerade im Angebot. Eigentlich habe ich gerade mit den Disneyklassikern nicht mehr viel am Hut, doch reinschauen wollte ich dann doch.

Das Buch ist überraschend gut. Entgegen dem Thema der Reihe ist dieser Band nicht unbedingt ein Was-wäre-wenn-Szenario, sondern schon eher eine richtige Fortsetzung. Elf Jahre sind nach dem scheinbaren Traum vergangen und wir erleben Alice als junge Dame in England im 19. Jahrhundert. Natürlich geht es wieder zurück ins Wunderland, doch die echte Welt spielt auch eine große Rolle. Es wird düsterer als im Film, wenn auch nicht so düster, wie in so manch anderer Interpretation des Romanklassikers. Gleichzeitig schafft man es hier aber auch natürlich ulkig zu sein. Also natürlich für Verhältnisse des Wunderlands. Dieser Ausflug gefällt mir genauso wie der interessante Blick auf die englische Gesellschaft jener Zeit. Nur der Epilog ist etwas kitschig.

Bin mir dennoch nicht sicher, ob ich nun auch zu anderen Teilen greifen will. Zumindest was das bisher auf Deutsch erschienende Angebot betrifft. Den Band zu Die Unglaublichen will ich mir auf jeden Fall holen, sobald dieser auch bei uns erscheint.
 
B.R. Yeager – „Negative Space“

Das ganze hat mich von der Atmosphäre ein wenig an „Donnie Darko“ bzw. „Twin Peaks“ erinnert, allerdings weitaus finsterer, nihilistischer und hoffnungsloser. Auch springt die Handlung permanent von einer Figur zur nächsten, teils sind die Passagen der einzelnen Personen nur ein paar Sätze lang, bis die Handlung wieder zu nächsten wechselt. Und zwar geht in diesem in steilem Abstieg befindlichen Ort so etwas wie eine Epidemie von Selbstmorden um, gleichzeitig grassieren dort neue Drogen. Langsam aber stetig lebt sich die Clique auseinander, da offenbar die treibende Person der Gruppe irgendwie in dies alles verwickelt zu sein scheint und auch immer wieder irgendwelche anderen Mitschüler komplett abdriften, bis sich alles irgendwie in einer Abwärtsspirale befindet.


Jason Arnopp – „The Last Days of Jack Sparks“

Recht interessant, wie man hier die Handlungen des Protagonisten innerhalb der Story angeht. Zum einen die teils ganz schön selbstgefälligen Einschätzungen des Protagonisten selbst und teils aus der Perspektive seiner verschiedenen Gegenüber, mit deren teils diametral entgegengesetzten Eindrücken, was gerade passiert oder was der Protagonist glaubt, wie andere ihn wahrnehmen in Verbindung mit Found Footage Elementen in Form von Interviews lange nach den Ereignissen im Buch mit seinen Begleitern und Verwandten, die allesamt keine gute Meinung zu ihm haben und vielfach die Dinge, die der Protagonist selbst aufgezeichnet hat, als blanke Lügen entlarven.
Denn dass der Protagonist ein „Unzuverlässiger Erzähler“ ist und noch dazu ein ganz schönes Arschloch, macht erst den Reiz des ganzen aus.

Ein Autor von eher reißerischen und inhaltlich zweifelhaften Dokus (zuletzt seine Erfahrungen im Entzug nach eigener Abhängigkeit) möchte nun das Thema übernatürlicher Erscheinungen recherchieren bzw. eher die von ihm vermuteten Hochstapler hinter so etwas entlarven. Das ganze beginnt er mit dem Beiwohnen eines Exorzismus in Italien (wo der Protagonist in seiner respektlosen spöttischen Art durchaus noch recht sympathisch wirkt), nur um dann weiterzureisen zu anderen Schauplätzen oder selbsternannten Experten des Übernatürlichen. Aber das ganze entwickelt sich völlig anders als er es erwartet und endet mit einem gewaltigen Paukenschlag in Form eines Twists.

Zum Buch gibt es sogar den fiktiven Blog des Protagonisten über die Geschehnisse, der auch im Buch aufgegriffen wurde.





David Peak – „Corpsepaint“

Ein abgehalfterter ehemaliger Underground-Star des Black Metal Genres, von dem nur die frühen Alben aus seiner Teenager-Zeit wirklich populär bzw. legendär waren, bekommt das Angebot mit einer geheimnisumwitterten ukrainischen Band namens „Wisdom of Silenus“ ein neues Album in der Ukraine aufzunehmen. Im Schlepptau hat er einen aufstrebenden, aber fast auf der Straße lebenden Nachwuchsmusiker, den er aber nicht wirklich für ganz voll nimmt, als er über Prag in die Ukraine zur entlegenen Kommune der ukrainischen Band anreist. Allerdings entwickelt sich das ganze nicht wirklich wie gewünscht, da man auch von Seiten der ukrainischen Band relativ schnell merkt, wie abgewrackt die ehemalige Szenegröße wirklich ist.

Eigentlich bin ich kein wirklicher Fan von kosmischem Horror, was das Buch letztlich aber ist, trotzdem ist der Weg dorthin durchaus sehr spannend, bezüglich meines persönlichen Musikgeschmacks natürlich auch hochrelevant und in Bezug auf den im Buch angesprochenen Konflikt der Ukraine mit den kurz zuvor auf der Krim eingefallenen Russen (das Buch wurde 2018 veröffentlicht) fast schon prophetisch.

„Because once the outside world ground to a halt, or the Russians moved up from Crimea and into their homeland—and Seph had no doubt that one of these two things would happen soon enough, perhaps one signaling the other—no one would be able to take what was theirs, at least not without first suffering heavy losses.

Did you know that Moscow tells the people of Ukraine that their country is run by radicals and terrorists? No? They spread misinformation, fear. They convince the ovets in the east and in the south to give up defending their own country. And these people, they stop speaking their native language. In Kiev they teach their children Russian in the schools.“


Claire North – „Die vielen Leben des Harry August“ („The First Fifteen Lives of Harry August“)

Und wieder mal ein Buch mit Zeitreise-Thematik und noch dazu ein sehr gutes. Wie der Titel vermuten lässt wieder eine Time-Loop-Thematik. Und zwar ist der Protagonist bereits mehrfach zurückgesprungen zu seiner Kindheit und erzählt wird das ganze auch beginnend von seinem zweiten Leben, wobei er hier kurz vor dem erneuten Tod eine dramatische Nachricht zur Zukunft aus der Vergangenheit von einem Kind erhält. Letztlich ist das ganze so etwas wie eine Detektivgeschichte, da er die angekündigten Gefahren ausmachen und die Voraussagen natürlich verhindern möchte. Und so geht es im wilden Galopp über verschiedene Lebenszyklen hinweg weiter zu Geheimgesellschaften, Zeitlinien, die sich entgegen der "normalen" Zeitlinie technologisch immer mehr beschleunigen und zum Negativen verändern, usw. Das ganze ist sehr spannend und daher kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.


Ania Ahlborn – „Bruder“ („Brother“)

Horror zu einer massiv dysfunktionalen Familie, die zunächst an diverse Hinterwäldler-Filme à la „Texas Chainsaw Massacre“ oder „The Hills have Eyes“ erinnert, allerdings hier aus der Perspektive eines Familienmitgliedes dieser kaputten Familie, dessen Leben langsam aus den Fugen gerät, als er neue Dinge erfährt. Den grundlegenden Twist zur Person sieht man sicherlich kommen, der zweite haut jedoch richtig rein und dann wird es richtig fatalistisch.


Jeremy Robert Johnson – „The Loop“

Prinzipiell ist dies wieder so etwas ähnliches wie eine Zombie-Geschichte, nur diesmal eher technologisch, aufgrund von Hi-Tec Spielzeug à la Apple (eben „The Loop“), bedingt. Protagonisten sind diesmal typische High-School US-Outsider mit Migrationshintergrund aus Peru sowie Pakistan mit entsprechenden Erfahrungen mit Rassismus. Beide erleben den Ausbruch, müssen fliehen, versuchen herauszubekommen, was gerade überall passiert und versuchen ihre Adoptionsfamilien zu schützen und natürlich auch sich selbst besonders vor den nun technologisch zombiehaft gleichgeschalteten Bullys – also das übliche in diesem Genre, nur mal aus einer anderen Perspektive. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, aber IMO doch schon sehr gewöhnlich, da das Zombie-Thema hier nur leicht variiert wird.


Giles Kristian – „Hellmouth“

Sehr kurze (63 Seiten) aber packende und grimmige Kurzgeschichten über eine Gruppe skrupelloser Söldner im Jahr 1370 in Böhmen, die für einen Spezialauftrag von einem feisten Prälaten der katholischen Kirche verpflichtet werden, für die es dann aber ganz dicke kommt, ganz im Gegenteil zur ursprünglich einfach anmutenden Mission einen Ketzer und dessen Kult festzusetzen und auszuliefern.
 
@Belphegor666 danke für den Tipp, habe mir als großer Twin Peaks Fan mal Negative Space bestellt.

Ich lese in meiner Freizeit zwar ungern englisch, bin aufgrund deiner Zusammenfassung aber doch sehr angetan :)
Aber wie schon gesagt. Im Gegensatz zu Twin Peaks wird man hier nicht so viel sympathische Figuren finden und die Atmosphäre ist weitaus betrückender. Allgemein gibt es zu dem Buch wohl durchaus geteilte Meinungen. Ich hatte z.B. zuletzt ein von vielen wärmstens empfohlenes und hochgelobtes Buch (Mona Awad – „Bunny“) gelesen und musste mich dort wirklich durchkämpfen und war schon kurz davor es abzubrechen... wirklich gelohnt hat es sich aber IMO nicht. Geschmäcker sind eben wirklich verschieden.

Ich persönlich lese viel auf Englisch, allerdings eher weil es viele Bücher die mir als interessant empfohlen wurden, noch nicht in einer deutschen Übersetzung gibt. Wenn es ein Buch auf deutsch gibt hole ich mir natürlich eher diese Version, was nur leider nicht so oft vorkommt. Wobei die Liste oben auch schon nicht mehr ganz frisch ist, ich muss mich nur immer wieder aufraffen, überhaupt etwas zu meinen zuletzt gelesen Büchern zu schreiben. Inzwischen bin ich schon 11 Bücher weiter xD, wobei auch hier nur zwei auch auf deutsch übersetzt waren.

Hier mal die kurze Liste der wirklich zuletzt von mir gelesenen Bücher, wozu ich sicherlich (wenn ich Lust habe) noch etwas schreiben werde:
Joe Hill – „Blind“ („Heart-Shaped Box“) - (Debüt-Roman von Stephen Kings Sohn)
Ian Rob Wright - "Ravaged World" Trilogy
„Sea Sick“​
„Ravage“​
„Savage“​
Clive Barker – „Fahr zur Hölle, Mister B“ („Mister B. Gone“)
Chuck Tingle – „Camp Damascus“
Sara Gran – „Come closer“
Mona Awad – „Bunny“
Olan Thorensen – „Destiny's Crucible“-Buchreihe
Buch 1 – „Cast Under an Alien Sun“​
Buch 2 – „The Pen and the Sword“​
Buch 3 – „Heavier Than a Mountain“​
Beim dritten Buch bin ich ungefähr zu 95 % fertig​
Buch 4 – „Forged in Fire“​
Buch 5 – „Tales of Anyar“​
Buch 6 – „Passages“​
Buch 7 – „A Dubious Peace“​
Buch 8 – „A Fearful Symmetry“​
Buch 9 – "A Many-Threaded Tapestry" (welches wohl erst vorletzten Monat erschienen ist)​
An Ancient Enemy (A Destiny's Crucible Novella)​
aus der gleichen Reihe werde ich als nächstes lesen
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin gerade in Sommerferien und lese am Strand "Pines" von Blake Crouch nachdem mir letztes Jahr "Recursion" so gut gefallen.

Gefällt mir auch ganz gut, wenn es auch nicht ganz an die Qualität von Recursion rankommt. Hat so ein bisschen was von Twin Peaks und Alan Wake 😄
 
Die See des Schicksals (Zweites Buch der Elric-Saga)

Fernab seines Königreichs begibt sich Elric hinaus in die weite Welt, bewaffnet mit seinem seelenfressenden Schwert Sturmbringer. Auf seiner Seereise muss er allerlei unwirkliche Gefahren bestehen und erkennen, dass seine Entscheidungen Dinge in Bewegung setzen, deren Tragweite er noch gar nicht begreifen kann.

Es ist schon mehr als ein Jahr her, seit ich hier über das erste Buch geschrieben habe und an die Fortsetzung waren entsprechend hohe Erwartungen geknüpft. Schade, dass es denen nicht gerecht werden konnte.

Der Roman ist in drei Abenteuer aufgeteilt, von denen mir das erste am wenigsten gefallen hat. Heutzutage gibt es viel zu viel Blödsinn mit Multiversen? Tja, scheinbar gab es das auch schon damals in den 70ern. :D Eine anstrengend erzählte Geschichte, deren Zweck weder den Figuren noch dem Leser klar ist und es sieht nicht so aus, als würde das irgendwann nochmal eine Rolle spielen. Doof. Oder gut?
Die darauffolgende Begebenheit war zwar insgesamt besser, aber immer noch so anstrengend geschrieben. Erst das dritte Abenteuer erreicht wieder das Niveau des ersten Buchs - das war zwar toll, aber kommt etwas spät. Eben deswegen habe ich auch so lange gebraucht, die ersten beiden Parts haben sich ewig gezogen, weswegen ich auch öfter keine Lust hatte, weiterzulesen. Hoffentlich wird das dritte Buch wieder besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Top Bottom