In den Medien wurde Ecos Roman zumeist positiv rezensiert, weil er eine erstaunliche Menge an Gelehrsamkeit mit einem überaus spannenden Plot zu verbinden verstehe. Anders als die meisten Verfasser von Kriminal- oder Verschwörungsromanen benutzt er darüber hinaus das Geheimnisvolle als Hintergrund für eine psychologische Entwicklung seiner Protagonisten. Dies gilt insbesondere für Belbo, von dessen Kindheit gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ein längerer und, wie manche meinen: autobiographischer Abschnitt handelt, aber auch für Amparo, die als äußerst materialistische, ja marxistische junge Frau eingeführt wird, dann aber eine Persönlichkeitskrise durchlebt, als sie mit Geheimnissen und Verschwörungstheorien konfrontiert wird.
Auch mit den zahlreichen Sachinformationen weiß Eco ein postmodernes Spiel zu treiben. Dass die Tempelritter und ihre mehr oder weniger imaginären Nachfolger auf der Suche nach dem Umbilicus Telluris, dem Nabel der Erde ausgerechnet des titelgebenden Experiments aus dem Jahr 1851 bedürfen, hat durchaus einen Sinn: Das Pendel demonstriert nämlich, wie die Erde sich unter ihm dreht. Der einzig feststehende Punkt bei diesem Experiment ist der Aufhängungspunkt des Pendels, der somit in gewisser Weise wirklich eine Art Nabel der Welt bildet. Die (im Buch auch angesprochene) Pointe dabei ist, dass man ein Pendel an jedem Ort auf der Erdoberfläche aufhängen kann, somit jeder beliebige Punkt der einzig feststehende werden kann.
Das Foucaultsche Pendel ist deshalb später mit einem Seitenhieb auf den Bestseller von Dan Brown als Da Vinci Code für denkende Menschen bezeichnet worden. Im Gegensatz zu Browns Buch, in dessen Handlung sich die Verschwörungstheorien ja bestätigen, geht es bei Eco um die Fiktionalität von Verschwörungstheorien und die Beliebigkeit, mit der sich Tatsachen zu irrealen Verschwörungen zusammenimaginieren lassen. Der Roman kann somit als eine große Polemik gegen die gesamte Esoterik verstanden werden.