Das zweite Leben des Herr Roos (Berättelse om herr Roos):
Hat einen sehr gelungenen Anfang, und bis es zu dem Verbrechen kommt, ist das Buch sehr spannend. Ist weniger ein Krimi - wer also angeht, das Buch zu lesen, sollte eher eine Charakterstudie erwarten als einen klassischen Krimi. Aber das haben alle Krimis Nessers gemeinsam, dass sie die 'Täter und Opfer'-Figuren umfangreich und detailliert darstellen.
Nachdem ich mich dann 'umgewöhnt' hatte, ließ sich das Buch ganz gut lesen. Die melancholischen Annekdoten der titelgebenden Hauptfigur haben etwas sehr Tragisches, ebenso wie das Zusammentreffen zweier ganz unterschiedlicher Typen, die sich vom Joch der Gesellschaft lossagen und ihr 'eigenes Ding' durchziehen.
Das Ganze habe ich auf Schwedisch gelesen. Die Sprache ist sehr lebendig, und wenn die Wortwiederholungen anfangs ungewohnt, später aber genial eingesetzt werden, hat es mich ganz gefangen. Mehr ein psychologischer Roman als ein klassischer Krimi.
Nach Deutsch übersetzt würde ich so etwas nie lesen. Einmal und nie wieder. Das Lektorat weiß nicht, mit Nessers Texten umzugehen...