Ich sprach von der Lohn/Preis Inflation und nicht von der Inflation generell.
Natürlich gibt es auch viele andere Gründe die zu einer Inflation führen.
Hier im Thread wird die Inflation ja auch gerne instrumentalisiert, um gegen die Regierung zu wettern. Das es allein Ihre Fehler sind, die zur Inflation führen. Es wird sogar so weit gegangen es so darstellen zu lassen, das es an unserer Haltung gegenüber Russland liegt.
Ist halt auch völliger Blödsinn.
Die aktuelle Inflation ist eine weltweite Krise und keine Deutsche und hat vor allem die Krisen der letzten Jahre als Ursache.
Finanzkrise, Eurokrise, Covid19, Flüchtlingskrise und jetzt Ukraine. Und das wird auch in Zukunft nicht anders, da durch den Klimawandel immer wieder neue Inflationsshocks auftreten werden, die zu imensen Kosten führen werden.
Die weltweite Inflationskrise ist nur ein Vorbote dessen, was uns in Zukunft bevor steht und ein Schatten der aufziehenden Klimakrise, die immer mehr real wird als ein theoretisches Schreckgespenst.
Geldpolitik und Energiekosten sind schon die Haupttreiber für die Preissteigerungen.
Ich mag es immer nicht, wenn man Preissteigerungen und Inflation als Synonyme füreinander verwendet. Inflation kommt vom lateinischen Wort "inflare" und bedeutet "aufblähen". Im Englischen bedeutet "aufblähen" u.a. "to inflate".
Geld- und Warenmenge stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Durch dieses Verhältnis ergibt sich das allgemeine Preisniveau. Wird ein bestimmtes Gut teurer, muss bei gleichbleibender Geldmenge ein anderes Gut entsprechend günstiger werden, da die allgemeine Geldmenge gleich bleibt.
Wird die Geldmenge erhöht, ohne gleichzeitig die Warenmenge zu erhöhen, verteilt sich mehr Geld auf gleichviel Waren, wodurch alles teurer wird.
Inflation bedeutet also eigentlich nicht, dass alles teurer wird. Allgemeine Preissteigerungen sind nur i.d.R. die unmittelbare Konsequenz einer Inflation. Die EZB benutzt die beiden Begriffe mittlerweile aber auch leider synonym.
Daher ist die Geldpolitik der EZB (und auch die Geldschöpfung der privaten Banken) für mich Haupttreiber der Preissteigerungen.
Wenn ich im Monat 100€ zur Verfügung habe und davon bislang 20€ für Energie ausgegeben habe, habe ich noch 80€ für andere Güter zur Verfügung.
Steigen jetzt die Energiepreise auf 40€ im Monat, bleiben mir für den Rest nur noch 60€. Mit diesen 60€ kann ich weniger nachfragen als vorher, wodurch das, was ich jetzt nicht mehr nachfrage, günstiger werden müsste.
Sehr einfaches Beispiel, ich weiß, aber so grob funktioniert das.
Die Lohn-Preis-Lohn-Spirale mag bei kleineren Betrieben, die so schon absolut am Limit kalkulieren, zutreffend sein; in dem meisten Fällen dürfte das nur wieder der Versuch sein, bloß nichts vom eigenen Wohlstand abgeben zu müssen. Das Fordern und Durchsetzen von sehr geringen Löhnen ist etwas, worin die deutsche Wirtschaft wirklich extrem gut ist. Und sie kommt leider immer wieder damit durch.