@ Seppel
Das hat mit Sicherheit Methode. Nicht nur die Leute, die um die ersten Plätze in den Bestenliste kämpfen, wollen die schnellsten Autos. Tausende Spieler würden gerne schneller und weiter vorne mitfahren - und wenn die Autos dazu nötig sind, werden sie die dafür kaufen (auch wenn es dann am Ende mit denen nicht reicht weil sie nicht gut genug sind).
Genau das wollte ich damit auch ansprechen. Hätte auch nie behauptet, dass du andere Leute zum Kauf von DLC überreden willst, das wäre mir in den vielen Stunden online mit dir schonmal aufgefallen. Jedoch ist diese "ich unterstütze Firma A, aber Firma B nicht, weil ich zwar beider Seiten Spiele spiele, aber manche nicht so lange" einfach inkonsequent in Bezug auf die geforderte gerechte Bezahlung der Arbeit der Entwicklerstudios.
Auch ist es durchaus kein Trend, dass sich die Leute nur noch wenige Spiele kaufen, auch wenn es bei dir und deinem Bruder so sein mag. Ich kenne viele, bei denen es anders ausschaut, besonders wenn das Lieblingsgenre kein sonderlich online taugliches ist oder bei Leuten, die gar nicht erst online zocken, was immer noch mehr sind als die, die online spielen (oder haben Forza 3 nur die wenigen hundert gekauft, die sich seit Erscheinen in den Lobbies tummeln?). Sieh dir dazu einfach mal die Threads in diesem Forum an, in denen es um persönliche Spielesammlungen geht. Da gibt es ellenlange Listen, die bei einigen fast täglich größer werden. Diese kaufen die Spiele zwar nicht immer zum Vollpreis Day One aber dafür besitzen sie das Spiel dann auch nicht am ersten Tag.
Ich werde mir mit Sicherheit auch keinen der Forza DLC zulegen, weil es eben kein Blödsinn ist, die Autopreise auf die einzelnen Autos herunterzurechnen. Borni war mit seiner Rechnung sogar noch großzügig, da zum Spiel ja noch mehr als die 500 Autos gehören. Eigentlich wäre ein Auto sogar noch weniger wert.
Ein anderes gutes Beispiel zu dem Thema ist CoD Black Ops. Die Kartenpakete haben sich inzwischen über 1.8 Mio mal verkauft für jeweils mindestens 800 Microsoft Points für gerade mal 4 - 5 Karten. Und trotz des Mehrverdienstes wird das neue CoD wieder mit der gleichen Engine entwickelt, weist die gleiche Linearität und alle Grundeigenschaften der letzten Teile auf und erscheint ein knappes Jahr nach dem letzten. Wieso macht man nicht einen Karteneditor, der dem Spieler das Erstellen eigener Karten erlaubt, die online bewertet werden können und jeden Monat eine Auswahl davon ins Spiel aufgenommen wird, wofür Infinity Ward bzw. Treyarch oder Activision nichts zahlen müsste. Von einer reellen Umsetzung dieses Geldes ist also nichts zu sehen. Ebenso verhält es sich bei Forza, es wird viel, sehr viel Geld mit den DLC erwirtschaftet, welches wir als Spieler aber nirgends aktiv zu sehen bekommen, oder warum gibt es dann nicht mehr grandiose Neuerungen im neuen Forza? Warum wurden dafür nicht weitere Game Designer, Programmierer und Coder eingestellt bei Turn10, um z.B. im gleichen Zeitraum mehr Strecken und mehr Autos zu entwerfen, Wetter einzuprogrammieren oder einen dynamischen Tag/Nachtwechsel? Wo ist das ganze Geld geblieben und warum wird noch mal eine Ultimate Edition auf den Markt gekotzt, die alle DLC enthält, kurz bevor Forza 3 das Zeitliche segnet??? Manche mögen es schon ahnen - um die dumme Kuh genannt Gamer noch ein wenig mehr zu melken.
Ich habe auch allmählich keine Lust mehr, neue Analogien dafür zu finden; jedem mit gesundem Menschenverstand sollte diese Entwicklung auffallen und vor allem bitter aufstoßen.
Hingegen finde ich es durchaus sinnvoller mehr Geld für eine Special Edition oder Collectors Edition zu verlangen, da diese ja tatsächlich nur von Sammlern oder besonderen Liebhabern dieses Spiels gekauft wird, zumindest ist das der Grundgedanke solcher Editions, wobei auch dieser inzwischen immer mehr missbraucht wird: spezielle Autos bei Forza, GoW Betaversion in der Epic Edition von Bulletstorm usw. usw. (was sehr schade ist)
Desweiteren kann ich mir nicht vorstellen, dass die Spieleentwickler so wenig verdienen (besonders wenn ich weiß, dass Dan Greenawalt nur einen BMW M3 fährt und noch weitere Autos sein Eigen nennt) und wenn hier gesagt wird, dass gerade kleinere Firmen nur durch DLC über die Runden kommen, sollte man vielleicht erst recht dann auch diese Spiele kaufen und nicht nur ausleihen, wenn sie einem gefallen. Denn auch wenn ich nur 9 Stunden mit einem Spiel verbringe, sind das bei 60 Euro pro Stunde 6,70 Euro, also weniger als dich ein 2stündiger Kinobesuch deiner Meinung nach kostet und somit immer noch eine lohnenswerte Anschaffung für Freizeitunterhaltung.
Natürlich haben wir da alle unterschiedliche Meinungen dazu, aber es ist noch nicht so lange her, da wurden Spiele erst veröffentlicht wenn sie fertig waren und komplett (im Optimalfall) und es war bei Shootern zum Beispiel auf dem PC immer möglich, eigene Mods zu erstellen, Karten zu entwerfen oder wie bei rfactor im Rennspielgenre Grafikmods und neue Rennserien einzubringen und zu designen. Erst mit der enormen Ausbreitung des Online Zockens auf Konsolen wurden diese kostenpflichtigen DLC üblich und nicht ohne Grund haben wir bis heute keinen ordentlich funktionierenden Streckeneditor mit genügend Funktionen in Forza oder GT (ich weiß, da gibts einen, der is aber ein schlechter Scherz) oder einen Karteneditor in CoD. Wenn ein Spiel nicht fertig ist, bzw. bereits geplante Inhalte aufgrund von Deadlines oder ähnlichem nicht mehr eingebracht werden, dann sollte eine Spielefirma das am Umsatz merken und sich nicht mit der Ankündigung überteuerter DLC an der Kritik vorbeimogeln können und vom Spieler für mehr Inhalte immer mehr Geld verlangen.
Auch die Aussage von einem Vorredner hier, dass Spiele immer teurer wurden, die Preise aber nicht gestiegen sind ist ja leider reiner Unsinn. Dann würde ich nämlich heute für ein Forza 4 das bezahlen, was ich vor 12 Jahren für ein vollständiges und sehr gutes Rennspiel von Simbin gezahlt habe, nämlich 45DM, also ca 22,50 Euro und den Punkt haben wir ja schließlich schon längst überschritten....