Also ich fasse mal zusammen:
- Die Babyboomer, die den Laden bisher am Laufen gehalten haben, verlassen jetzt in den nächsten Jahren den Maschinenraum und wollen ihre verdiente Rente auf dem Sonnendeck verjubeln
- Die "mittlere" Generation - die eh schon zu klein ist - muss jetzt alles erwirtschaften: Die Renten der Babyboomer, die Investitionen in die verrottete Infrastruktur, die Sozialausgaben und die Subventionen für Unternehmen, die sonst nicht freiwillig nach Deutschland kommen. Wer gut ausgebildet ist, hat einen starken Anreiz, hier zu verschwinden.
- Die junge Generation, die jetzt langsam in den Arbeitsmarkt kommt, hat sich am Wohlstand der Eltern gelabt und möchte - zumindest in Teilen - eher so 4 Tage die Woche arbeiten und ist nicht besonders stark in MINT Fächern, weil das Geld bisher aus dem Geldautomaten kam und der Strom aus der Steckdose.
- Die Schülergeneration wird dazu erzogen, dass Unternehmer pfui sind und Kompetenzen ja sowieso wichtiger als sowas wie Mathematik.
- Unternehmen verlassen das Land, weil sowohl die Energiekosten als auch die Arbeitskosten exorbitant hoch und nicht konkurrenzfähig sind. Energie wird noch auf Jahre, vermutlich Jahrzehnte, teuer bleiben. Die guten Facharbeiterjobs - "ich schaff beim Daimler" - verschwinden. Es ist schwer sich die Zukunft der Automobil- und Chemiebranche in Deutschland vorzustellen.
- Gleichzeitig wächst der bürokratische Überbau immer weiter an und mündet aktuell in Dingen wie dem Lieferkettengesetz oder ESG Reporting, bei dem Unternehmen noch mehr Menschen damit beschäftigen, Zeugs zu reporten anstatt Wertschöpfung zu betreiben. Die kleinen Unternehmen werden zusätzlich ausgebremst, siehe z.B. im Medizinsektor durch die neuen, bürokratischen Freigaberichtlininen.
- Neue, zukunftsträchtige Unternehmen, werden kaum gegründet. Die deutschen Schwergewichte - so wie Siemens - stammen quasi noch aus dem Kaiserreich. Wenn es mal vielversprechende Startups gibt - so wie Trade Republic - ist es schwer für sie europäisch zu expandieren, weil dann Länder wie Frankreich ihnen Steine in den Weg legen, um ihre Banken zu schützen (no offense, das gilt sicher auch anders herum).
- Wenn es dann mal ein hoffnungsvolles Aufflackern gibt - so wie bei Aleph Alpha - fehlt das Kapital, um international mitspielen zu können. Man sucht sich dann eine Nische und will jetzt - wenn ich es richtig verstanden habe - eine KI für die deutsche Bürokratie entwickeln.
- Parallel dazu gieren Millionen von Chinesen nach Wohlstand und Reichtum. Sie sind vor allem in MINT gut ausgebildet. Dort, wo wir als Westen eigtl. punkten könnten - freigeistiges Unternehmertum, Kreativität, Versuch & Irrtum - sägen wir uns den eigenen Ast ab.
Was genau übersehe ich und wie will man das in 10 - 15 Jahren überhaupt reparieren? Selbst wenn man jetzt überall die Hebel umlegen würde, bräuchten wir doch mindestens 10 Jahre, bis man was davon merkt? Was wollen wir der Welt verkaufen, das wir dann gegen Dinge wie LNG, Avocados und Office Lizenzen eintauschen?