Finanzen Der Börsen und Aktien Thread

Da finde ich es generell bedrohlicher (aus etf Sicht vor allem), wenn die Zinsen schneller steigen, weil zukünftig eingeplante Gewinne dann aus heutiger Sicht weniger wert sind und somit nicht mehr einzelne Titel sondern breite Index-Teile zu teuer sind.
Könntest du das mal näher erläutern?
Warum sind zukünftig eingeplante Gewinne aus heutiger Sicht weniger Wert, wenn die Zinsen steigen (ich vermute mal, das hat irgendwas mit "discounted cash flow" zu tun)?
 
was ich dir damit sagen will. coca cola war ein wachstumswert und hat aber gewinne gemacht in dieser phase und auch die gewinne an die investoren weiter gegeben. eine curi wächst vielleicht, aber macht keine gewinne und kann dadurch keine gewinne weitergeben. ein buffet würde eine curi nie im leben kaufen.
 
was ich dir damit sagen will. coca cola war ein wachstumswert und hat aber gewinne gemacht in dieser phase und auch die gewinne an die investoren weiter gegeben. eine curi wächst vielleicht, aber macht keine gewinne und kann dadurch keine gewinne weitergeben. ein buffet würde eine curi nie im leben kaufen.

curi macht NOCH keine gewinne, in 1-2 jahren aber schon. dasselbe hast du bei snap gesagt die jetzt profitabel sind und die nächsten jahre weiter mit 50-60% wachsen. was denkst du passiert mit den gewinnen, wenn der umsatz überproportional steigt und die kosten nur minimal steigen? hast du überhaupt irgendeine ahnung wie unternehmen funktionieren? coca cola war auch nicht ab tag 1 profitabel, auch wenn du das vielleicht glauben magst. xD die hatten anfangs eine phase da wollte keiner zuckerwasser saufen.

ein buffett würde curi vermutlich nicht kaufen, da hast du recht, aber hauptsächlich deshalb weil er keine ahnung von online businesses hat (mal davon abgesehen dass so ein micro cap von vorneherein von seinem radar fliegt, wieso soll er mit seinen milliarden in so eine kleine firma investieren, wenn er hunderte milliarden bewegen muss?). er bewegt sich in seinem circle of competence und ich in meinem und das ist auch vollkommen in ordnung so. man muss sich nicht in jedem bereich auskennen, dafür aber in manchen halt besonders gut. ist ja eh schon ein wunder, dass buffett apple gekauft hat. ist eigentlich neben all den anderen old economy aktien auch nicht unbedingt sein "cup of tea". scheinbar hat er es hier aber irgendwie geschafft durch das business modell durchzusteigen. gott sei dank kann man nur sagen. der buffett von heute ist auch ein anderer als damals.

ich glaube ich muss hier noch einmal etwas klar stellen: es geht nicht darum die aktien berühmter investoren nachzukaufen, es geht darum sinnvolle strategien auf den eigenen investmentstil anzupassen und die eigene research zu machen. ein portfolio nachbauen kann jeder vollidiot. du musst ja von deinen titeln überzeugt sein und sonst niemand. sonst kannst du auch keine schweren phasen durchstehen und entsprechend handeln (z.b. nachkaufen odre zumindest nicht verkaufen).


:coolface:

davon abgesehen dass jeder mal falsch liegen kann, cramer ist so ein hardcore schwätzer ohne einen blassen schimmer. kann man ihm aber auch nicht unbedingt vorwerfen so oberflächlich wie er sich mit den titeln beschäftigt. der hat einfach keinen plan, ist wenn überhaupt am ehesten noch ein trader, aber sicher kein richtiger anleger.
 
Zuletzt bearbeitet:
morgen kommen snap zahlen. analysten erwarten weiterhin ein minus.

was heißt weiterhin? man war ja letztes jahr schon im plus. natürlich kann das kurzfristig noch einmal ins negative gehen wenn man in einem quartal überproportional hohe kosten hat. dass bei snap nach wie vor das wachstum an absolut erster stelle steht sollte klar sein. ich muss snap ja nicht übermorgen verkaufen sondern habe vor die aktie mindestens 10 jahre zu halten. wo ist jetzt das problem? verstehst du nicht worum es hier geht? amazon hat jahrelang versucht die gewinne mit absicht klein zu halten, schiebt sogar über die holding die gewinne hin und her um weniger steuern zu zahlen. jedes dieser unternehmen könnte, wenn es wollte massive gewinne ausweisen. die frage ist nur ob man das kurz- bis mittelfristig will, weil ein reinvestment in 99,9% der fälle die bessere option ist um den marktanteil auszubauen solange es geht. :rolleyes:

wie akurat die schätzungen der analysten bei snap sind kannst du übrigens hier sehen (jedes quartal massiv geschlagen) xD


EPS-Snap.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
snap war letztes jahr nicht im plus. die waren doch nur ein quartal im plus? irgendwie hat es keinen sinn mit dir über value zu reden, weil du value nicht verstehst.
 
Könntest du das mal näher erläutern?
Warum sind zukünftig eingeplante Gewinne aus heutiger Sicht weniger Wert, wenn die Zinsen steigen (ich vermute mal, das hat irgendwas mit "discounted cash flow" zu tun)?


Das kommt aus der Investitions/Finanzierungs Rechnung

Wenn man den heutigen Barwert berechnet, muss man ja zukünftige Gewinne abzinsen

Je höher der Zins, desto weniger sind die kommenden Gewinne heute wert
 
snap war letztes jahr nicht im plus. die waren doch nur ein quartal im plus? irgendwie hat es keinen sinn mit dir über value zu reden, weil du value nicht verstehst.

ok dann nochmal für dich:


in zahlen:

EPS Est.-0.05-0.010.080.1
EPS Actual00.10.170.22


EPS-Snap.jpg


ich verstehe value, ist ein teil meiner strategie. ich kaufe wachstumsaktien zu value preisen :coolface: ... du scheinst aber growth nicht zu kapieren.
 
was soll mir das sagen? sie haben die erwartungen geschlagen, aber 2021 trotzdem mit einem ergebnis je aktie -0,31 beendet.

haben sie nicht. sieht man doch am schaubild. grün sind die tatsächlichen eps, die blauen ringe die schätzungen. man war schon in q1 2021 bei 0. seit q2 positive earnings per share. und damit das erste jahr wo man insgesamt im plus ist. positive quartale hatten sie in 2020 schon.

EPS Est.-0.05-0.010.080.1
EPS Actual00.10.170.22
 
auf seite 81 wird ein minus 0.31 dollar ausgewiesen, aber ist ja auch egal. wir sehen morgen die zahlen.

liegt wohl daran dass der weighted average herangezogen wird, wo man eine mögliche verwässerung mit einkalkuliert sollten z.b. warrants oder generell convertibles in zukunft bis zu einem bestimmten datum zu einem bestimmten share price ausgeübt werden. man geht hier halt vom worst case aus, der aber eigentlich nie eintritt.

"We use the if-converted method for calculating any potential dilutive effect of the Convertible Notes on diluted net loss per share. The Convertible Notes would have a dilutive impact on net income per share when the average market price of Class A common stock for a given period exceeds the respective conversion price of the Convertible Notes."

letztendlich ist es auch egal. meinetwegen kann snap auch kurzfristig nochmal ein quartal einen negativen eps ausweisen. ändert nichts an der long term prognose.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könntest du das mal näher erläutern?
Warum sind zukünftig eingeplante Gewinne aus heutiger Sicht weniger Wert, wenn die Zinsen steigen (ich vermute mal, das hat irgendwas mit "discounted cash flow" zu tun)?
Noch eine andere bzw. ggf. ergänzende Sichtweise zu Bond:

Jo genau, salopp gesagt hast du mit jedem Investment ja eine eine Renditeerwartung (zum Beispiel auf Basis einer discounted cashflow Analyse). Bei einem Wachstumswert gehst du dann z.B. davon aus, dass du in 5 Jahren eine Rendite von 15% p.a. erreicht hast - soweit zur Hypothese. Diese Rendite setzt du aber immer in Relation zum risikolosen Zins - die Differenz ist quasi die Belohnung für das Risiko, das du eingehst.
Wenn der risikolose Zins jetzt aber plötzlich auf 5% steigen sollte, ist die Belohnung, die du erhältst, kleiner. An dem Punkt stellt sich dann die Frage, ob Risiko und Rendite noch in einem guten Verhältnis stehen, oder man nicht die sicheren 5% mitnimmt, denn die 15% sind ja nicht in Stein gemeißelt. Zusätzlich kommt dann ja noch die Unsicherheit dazu, ob sich das Unternehmen noch das Wachstum leisten kann, weil die Refinanzierungskosten steigen - ansonsten müssten die Unternehmen dann neue Aktien herausgeben und dein Investment damit noch stärker verwässern.

Das trifft aber natürlich nicht nur Wachstumswerte, sondern gilt auch für alle anderen so, daher auch die Hypothese, dass Zinsanstiege die Aktienkurse potenziell dämpfen. Bei Wachstumswerten liegen die Gewinne aber weiter in der Zukunft, das macht so ein Investment noch spekulativer.

Sofern jemand Einspruch einlegen möchte, oder etwas zu ergänzen hat, dann gerne her damit ;)
 
ich glaube ich muss hier noch einmal etwas klar stellen: es geht nicht darum die aktien berühmter investoren nachzukaufen, es geht darum sinnvolle strategien auf den eigenen investmentstil anzupassen und die eigene research zu machen. ein portfolio nachbauen kann jeder vollidiot. du musst ja von deinen titeln überzeugt sein und sonst niemand. sonst kannst du auch keine schweren phasen durchstehen und entsprechend handeln (z.b. nachkaufen odre zumindest nicht verkaufen).

Obwohl ich Deine Sichtweise irgendwo verstehe kann man dennoch niemanden vorschreiben, wie er zu investieren hat. Der Witz ist ja, dass wir in Deutschland gut dran täten, wenn noch wesentlich mehr "Vollidioten" einfach ein Gerd Kommer Portfolio nachbauen würden anstatt das Geld auf dem Giro-, Tagesgeld- oder Festgeldkonto versauern zu lassen.

Auch die Strategie, ob Dividenden oder nicht, liegt halt im Ermessensspielraum des Betroffenen. Ich bin ja auch bei Dir, dass gerade in der Vermögensaufbauphase eine Dividende maximal dazu genutzt werden sollte, um so viel wie möglich jährlich vom FSA steuerfrei mitzunehmen, ansonsten kann man halt genau so gut ab und an Teilverkäufe durchführen (muss das ja nicht mal bei jedem Titel den man im Depot hat machen, könnte das ggf. auch bei zyklischen Werten machen). Das ist aber nur meine Meinung, jeder muss sich mit etwas anderem wohl fühlen. Alles hat seine Vor- und Nachteile, wenngleich ich das Growth-Investing auch klar bevorzuge (wie viel einem eine mögliche Rendite bei einem bestimmten Risiko dann reicht steht auf einem anderen Blatt).

Klar sollte man vor allem beim Einzelaktien-Investment von den Titeln überzeugt sein (bei ETFs ebenfalls), aber wie tief man insgesamt Research bei den Unternehmen betreibt und wie viel Zeit man anderweitig nutzt, bleibt wie gesagt jedem selbst überlassen.

Schwere Phasen kann man auch so überstehen wenn man konsequent seine Strategie durchzieht und auch mal etwas aussitzen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sofern jemand Einspruch einlegen möchte, oder etwas zu ergänzen hat, dann gerne her damit ;)

Eigentlich perfekt erklärt

Gerade die doppelte Bestrafung von Wachstumswerten, also die weiter in der Zukunft liegenden und damit wertloseren Gewinne kombiniert mit den höheren Finanzierungskosten, machen höhere Zinsen so problematisch für diese Firmen
 
Zurück
Top Bottom