Jade Raymond: "Splinter Cell-Popularität steht seine Komplexität im Weg"
23.04.13 - Die Splinter Cell-Serie war jahrelang ein Aushängeschild von Ubisoft und eine der wichtigsten Marken des französischen Publishers. In den letzten Jahren wurde sie aber immer bedeutungsloser.
Jade Raymond, Studio Managing Director von Ubisoft Toronto, sieht als Grund dafür die Komplexität der Splinter Cell-Spiele. Sie gehören außerdem zu den schwereren Spielen, so dass die Spieler von heute nicht mehr so sehr von Splinter Cell angesprochen werden.
Andere Stealth-Spiele sind generell etwas nachsichtiger und nicht so gnadenlos wie Splinter Cell, wenn der Spieler mal einen Fehler macht. Raymond sieht Splinter Cell als Denkspiel, denn der Spieler muss sich oft eine Strategie und einen Plan überlegen, bevor er einen Raum betritt.
Er fragt sich, wo die Wachen postiert sind, wie er durch den Raum gehen muss, wo sich eine Deckung befindet und er sich verstecken kann. Eine solche Vorbereitungsphase gibt es heute nicht mehr bei vielen Spielen: In den meisten Spielen läuft man entweder einfach in einen Raum rein und ballert oder geht hinein und improvisiert.
"Splinter Cell ist wirklich immer noch eine Art Denkspiel. Es geht darum, möglichst intelligent zu sein und sich die Zeit für die Vorbereitungsphase und die Planung zu nehmen, wie man im Spiel vorgehen will", sagt Raymond. Der Spieler muss genau planen, welche Gadgets und Ausrüstung er verwendet und klug mit allem umgehen. Genau dieses Spielprinzip unterscheidet sich aber von den meisten Spielen, die es heute auf dem Markt gibt.
Splinter Cell: Blacklist (PS3, Xbox 360, Wii U) soll den unterschiedlichen Ansprüchen der Spieler deshalb gerecht werden und mehr Möglichkeiten bieten, wie man im Spiel vorgehen kann: Die Stealth-Elemente sollen in erster Linie die Hardcore-Spieler und Fans der Serie ansprechen, während die actionreichen Szenen ein größeres Publikum begeistern und die Zielgruppe erweitern sollen.