Wie kommst du darauf, dass mir TP nicht besonders gefällt?
Weil Deine Kritik überzogen wirkt und Du das Spiel in ziemlich vielen Punkten verleumdest, obwohl es sich gerade in jenen von vorigen Teilen abhebt. Da bist Du vielleicht einer anderen Meinung, aber da rechne ich den unzähligen Redakteuren, die es zu ihren berufstypischen Aufgaben gemacht haben, ein gerechtes Urteil über ein Spiel zu fällen, ein weitaus höheres Maß an Fachkompetenz und Unvoreingenommenheit an. Und da wären wir wieder beim Thema. Immer mehr User nehmen sich das Recht raus, gänzlich falsche Dinge zu "bestimmen", was einfach unter die Kategorie Bashing fällt. Genau daraus entstehen diese Kleinkriege und Anfeindungen in den News- und teils auch Herstellerbereichen, wofür der andere Zelda-Thread mit gutem Beispiel vorangeht.
Nope, keineswegs einleuchtend. Und ich finde diese Kritik auch weder überzogen noch beklagenswert.
Die Dungeons waren vielleicht nicht unbedingt linear, zumindest würde ich es nicht so bezeichnen, aber "billig" dann doch schon eher. Irgendwie hat kein Dungeon, kein einziger, in TP mir wirklich Spaß gemacht. Im Gegenteil, viele waren sogar ziemlich nervig. Wenn ich nur an die Wüstenburg denke mit der billigen Geistersuche, oder die unsäglichen Magnetwand-Abschnitte in den Minen.. ansich eine nette Idee, aber auf Dauer einfach nur nervig. Wenn ich an Dungeons aus OoT zurückdenke... kein Vergleich.
Zur Geschichte habe ich mich ja schon früher mal geäußert. Auch auf mich wirkt sie konfus, zusammengewürfelt und generell wie gewollt, aber nicht gekonnt. Die Auflösung am Ende war nicht sehr befriedigend. Viele Fragen blieben ungeklärt vom Spiel und in einem Maße unbeantwortet, das man sich nur noch mit viel gutem Willen und reichlich Fanfiction zurecht erklären kann.
Und die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad muss ja wohl nicht weiter diskutiert werden. Sagt dir Oktapesco was? Hätte der epischste Bosskampf der Zeldageschichte sein können. Raus kam ein schwimmender Wurm, der nicht angreift. Großes Kino.
Vielleicht würde es Dir ja dann einleuchten, wenn jemand behaupten würde, dass Vader die Jünglinge aus Notwehr tötete, und wenn dieser jemand, ganz egal wie unzutreffend und gewaltsam herbeigeschafft es klingt, steif und fest auf diesen Quatsch beruht. Mir gefällt das Spiel sichtlich mehr als Dir, weshalb ich diese herannahende Obrigkeit und verfälschte Ideologie eher wahrnehme. Ist doch logisch, dass Dich ein Bash weniger interessiert, wenn er nicht auf einer Deiner geschätzten Produkte abzielt. So funktioniert das eben. Und darin, dass Du die Dungeons als "billig" abtust, spiegelt sich nicht nur Deine Subjektivität wider, die durchaus angebracht ist, sondern auch, dass Meinungen sehr wohl grundverschieden sein können. Da Meinungen ziemlich verschieden sein können, aber das kollektive Erachten einer Überzeugung sicher ist, sollte man sich etwas in seiner Ausdrucksart mäßigen. Wie bereits mehrfach angerührt, ist es mir egal, wenn jemand eine andere Meinung vertritt, aber diese sollte sich auch als solche lesen. Da die Verteidiger des Spiels meistens nicht besonders geschwätzig sind, sind diese den durchschnittlichen Nörgler höchstens als Sprechrohr dienlich, wenn sie sich zu Wort melden. So kam es zu dieser totalen Antipathie gegenüber diesem Spiel. Abfällige Meinungen werden nicht länger ausführlich als solche beschrieben, um Verständnis einzunehmen, sondern einfach direkt als vermeintliche Grundwahrheit in das gegenwärtige Ressentiment eingeparkt.
Die Dungeons sind alles andere als "billig". So etwas habe ich auch noch nicht gehört. Die Tempel können sich durchaus sehen lassen und brauchen keine Vergleiche mit Ocarina of Time zu scheuen. Das Design der Dungeons ist schlichtweg genial, das untermauern auch dutzende Fans. Trotz der hohen Anzahl besticht jeder einzelne mit einer unglaublichen Fülle von innovativen Rätseln, da jeder auf eine spezielle Grundfeste aufbaut. Dass das von den Partnern abgelenkte Leitmotiv bereits im ersten Tempel in umfunktionierter Form von den Affen aktiv wird, gibt schon die qualitativ hohe Entwicklungsstufe der gesamten Dungeons an. In Wind Waker wurde das ja als das letzte As zelebriert. Dass manche Dungeons etwas linear zu sein scheinen, hängt nur mit dem gut strukturierten Leveldesign und dem daraus resultierenden geraden Spielfluss zusammen. Was sich auf dem Papier wie ein Rückschritt anhört, sorgt für die angenehmsten Dungeons aller Zeiten. EAD hat wieder ein hervorragendes Feingefühl für Balance bewiesen. Sie haben sich von all ihren bisherigen Arbeiten anspornen lassen und sind in die Vollen ihres reglementarischen Leistungspotenzials gegangen. Es ist durchaus ein berechtigter Kritikpunkt, dass die Bosse etwas zu leicht zu bezwingen sind, sobald man herausgefunden hat, welche Taktik man befolgen muss. Dabei sollte aber nicht unter den Teppich gekehrt werden, dass Wind Waker auch nicht fordernder war, weshalb dieser Schönheitsfehler abzusehen war. Letztendlich machen die Bosse diesen Fehler durch die kluge Mischung aus imposanter Inszenierung und kurzweiliger Kampftaktik, die für den Triumph unumgänglich ist, wieder gut. Dass Du gerade Oktapesco als "Wurm" bezeichnest, schränkt Dich in Deiner Unvoreingenommenheit sehr ein. Oktapesco ist gigantisch, könnte aus einem Konzept zu Shadow of the Colossus hervorgegangen sein. Was die Kampftaktik angeht, erinnert dieser Boss in seiner ersten Phase sogar sehr an Morpha, da er zu Beginn nur aus seinen Tentakeln besteht, wodurch er in der Lage ist, Link zu packen und würgen. Die Schwachstelle bildet der Augapfel, der durch den kompletten Korpus des Gegners wandert. Der Boss ist episch, fast so episch wie Argorok. Die Dungeons sind generell mit dutzenden Highlights gespickt. Saßt Du vorher noch in einer dörflichen Stube am Kamin, befindest Du Dich urplötzlich in einem Schloss aus Eis, umzingelt von Wölfen und einem morgensternschwingenden Zwischengegner, welcher überraschenderweise sogar recht schwer zu bezwingen ist. Die Tempel in Ocarina of Time haben mich einfach nur gelangweilt, wenn nicht sogar genervt. Die ganze Zeit ist man einer langweiligen bis nervtötenden Hintergrundmelodie ausgesetzt. Klar, das ist in Twilight Princess genauso triftig, jedoch ist der scheußliche Sound in Ocarina of Time weitaus ereignisbezogener, da der komplette Stil ebenso völlig uninspiriert erscheint, was aufgrund der technischen Mittel, die damals zur Verfügung standen, aber auch verständlich ist. Die Tempel sind einfach dröge, da kann das Leveldesign noch so komplex sein. Die Tempel waren mir allerdings schon damals zu eintönig, und heute erst recht. Ich find's vor allem schön, dass die interaktiven Möglichkeiten in jenen Verließen immer mehr angehoben werden, wodurch jetzt sogar schon größere Außengeländer und so etwas wie NPCs integriert werden. Dass Du die Story kritisierst, ist damit verbunden, dass Du Dich mit dieser einfach nicht auseinandersetzt. Die Story richtet sich zum ersten Mal merklich an Erwachsene, die die Hintergründe ganz anders beleuchten können. Die Story weist nur minimale Lücken auf, die sich aber alle mit rein logischem Gedankengut und weitergeführten Grundfragen zugießen lassen. Das hängt mit der modernen Erzählweise zusammen, die mit verschiedenen Bedeutungen und Interpretationsmöglichkeiten einem Genre zuzuordnen ist, dem sich besonders Suda51 bedient. Wobei ich Twilight Princess diesem Erzählstil nicht einmal zusprechen würde. Streng genommen muss man mittlerweile bei jedem halbwegs komplexen Plot grübeln und selbst Nachforschungen anstellen. Das macht eine gute Story eigentlich erst aus. Wenn Du alles auf Anhieb verstehst, gibt es vermutlich nicht mehr als einen Handlungsstrang, welcher Dir am besten auch noch vor die Füße gerotzt wird. Auf die Story von Metal Gear Solid 4 war ich noch nicht einmal vorbereitet. Ich verstehe bis heute vieles nicht, obwohl jeder fiktive Streich einer logischen und einheitlichen Gedankenkette entspringt. Aber die Story ist natürlich schlecht und undurchdacht.
Sonderlich demonstrativ wirken deine Quotes jetzt leider nicht auf mich, da ich weder weiß, wer zitiert wurde, noch, worum es genau ging. Ich weiß auch nicht, wer Daisuke ist.
Den Namen nenne ich nicht, weil dann vermutlich eine Verwarnung wegen Userhetze anfallen würde. Diese Person hat ihre Meinung über ihre persönliche Ordnungsrelation bezüglich ihrer bevorzugten Zelda-Teile mit dem Umzug in's CW-Forum blitzartig den hier gängigen Darstellungen angepasst. Das war nur ein Beispiel für eine leicht zugängliche Person.
The Conduit, wie es im Newsbereich behandelt wird, ist eindeutig Thema des War-Bereichs dieser Seite und polarisiert dementsprechend gewaltig. Ist nicht sonderlich überraschend.
Twilight Princess ist dieser Qualität von Amok-Meinung idR gar nicht erst ausgesetzt - was passiert, wenn das der Fall ist, wird sehr treffend von deiner Signatur dargestellt.
Als Twilight Princess noch ein aktuelles Thema war, wurde es von den Bashern fast genauso im News-Bereich diffamiert. Damals standen allerdings noch viel mehr Fans vor dem Qualitätssiegel ihrer bevorzugten Firma stramm, weshalb es weniger zu Anfeindungen kam. Mittlerweile wird das Spiel in den eigenen Reihen kritisiert, und zwar ähnlich unzulänglich wie es mit den Spielen im News-Bereich der Fall ist. Wie ich schon einmal schrieb, werden gerne bestimmte Faktoren verdreht, wenn nicht sogar irgendein dummes Zeug hinzugedichtet, was letztendlich nur eine verniedlichte Form des Bashings darstellt. Unwahrheiten werden so oft nacherzählt und versucht als Tatsachen einzuordnen, bis sie irgendwann ganz einfach auch so hingenommen werden. In der vorletzten News zu Conduit wurden die Basher noch in ihre Schranken verwiesen, aber wenn man sich mal die aktuelle News ansieht, hat ein totaler Rollentausch stattgefunden.
Das sehe ich absolut anders. Wenn man ein Spiel lieber hat, je öfter man es zockt, dann spricht das doch wohl für das Spiel. Wenn die Begeisterung für das Game jedoch abnimmt, je länger man sich damit beschäftigt, dann ist das nicht unbedingt ein Klassezeugnis für das Spiel.
Meiner Meinung nach muss ein Spiel auch tiefergehend und langfristig überzeugen und nicht nur beim ersten Eindruck punkten können.
Twilight Princess ist ein Action-Adventure, kein MMORPG, das spielt man ein- bis zweimal durch, macht die Nebenquests, dann hat man es auch irgendwann satt. Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass die ganzen User, die ihre Stimme dem Spiel gegeben haben, das Spiel gemäß ihrer zuerst gewonnenden Eindrücke gewählt haben? Die werden das Spiel garantiert durchgespielt haben, wenn nicht bereits mehrfach.
In anderen Fällen jedoch glänzen die Dinge am Anfang schön, doch der Lack blättert mit der Zeit ab.
Ist doch klar, dass das Spiel irgendwann auf der Strecke bleibt. Wie gesagt, es ist ein Action-Adventure. Was ist denn daran so bewundernswert, dass ein Spiel beim zweiten Durchgang nicht mehr so fesselt? Das hat für mich nichts mit der Qualität des Spiels zu tun. Wenn ein Spiel über so heftige Schnitzer verfügt, dass jemand meint, eine Kritik in einer solchen Märchenform zu schreiben, verwundert es mich doch sehr, dass diese dem Verfasser erst nach mehreren Beendigungen in's Auge fielen. Es scheint fast so, als wären die Nörgler angefressen, weil das Spiel nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Ich würde Ocarina of Time nur in Richtung hin vieler ablehnenden Emotionen erneut durchspielen. Spätestens der Feuertempel würde mich dazu bringen, das Spiel wieder seinem Schattendasein in der Vitrine zu überlassen.
Um das eigentliche Thema mal wieder vorzubringen, möchte ich nur anmerken, dass Du bislang keineswegs einen Grund für mein Klagen dargestellt hast. Betroffen sind User, die die Macht der Meinung so missbrauchen müssen, dass sie anderen Usern damit nur noch auf den Sack gehen. Jeder hat damit schon Erfahrung gemacht. Jedem ging so eine bestimmende Darstellungsweise schon einmal dermaßen gegen den Strich, dass es zu Ausartungen kam. Niemand sollte seine Meinung als Tatsache verkleiden, aber doch ist dies immer wieder der Fall. Es sollte buchstabengetreu zwischen Tatsachen, Fantasie, Legenden und Gefühlen unterschieden werden. Obwohl sich manch einer gerne etwas vormacht, sind noch lange nicht so viele Tatsachen im Umlauf, wie es den Anschein macht. Meinungen sind das, was man als Fantasie bezeichnen kann. Viele haben leider die schlechte Gewohnheit, persönliche Meinungen als Tatsachen zu verkleiden. Das sind sie aber nicht. Jeder sollte sich davon überzeugen, dass seine Tatsachen wirklich stimmen, und es sollte niemals jemand etwas als Tatsache angeben, wenn diese nicht zutrifft. Wenn jemand seine Meinung äußert, sollte er seine Zuhörer oder Leser auch wissen lassen, dass es sich um seine Meinung handelt. Wenn jemand gute Informationen geben will, müssen diese zwischen, Tatsachen, Fantasie, Legenden und Emotionen unterscheiden. Andererseits sind sie Mist, als solchen darf man sie dann auch bezeichnen. Wenn jemand seine Meinung deutlich als solche äußert, spielt es auch keine Rolle, ob derjenige behauptet, der Mond sei eckig. Es würde niemanden interessieren.