Habe Amnesia (Collection) als es für Konsolen kam gespielt und fand es mega cool, aber ja. Es ist etwas schlecht gealtert aber fand es trotzdem gut. Alle anderen danach waren aber höchstens Durchschnitt.
Geil, ich mag deine Ehrlichkeit! ? ?
Als ich das erste Mal Amnesia gezockt habe war ich auch nicht begeistert aber ich fand nicht dass es totaler Schrott ist. ?
Aber den Hype um das Spiel konnte ich nach dem Spielen auch nicht nachvollziehen, ich fand es zwar ganz okay aber mehr eben nicht.
Ich finde toll, dass ihr trotz meines kompromisslosen Urteils neutral darauf antwortet.
Das verdient natürlich, dass ich genauer darauf eingehe, was mich das Spiel so vernichtend bezeichnen lässt:
- was mir als erstes auffiel war, dass die "atmosphärischen" Geräusche (Schritte, Knarren, Klopfen, usw.) nur in der Hintergrundmusik eingespielt und schlecht abgemischt waren. Die Soundeffekte spielten also unabhängig von meiner Position und waren nicht zu orten. Wenn ich zum Beispiel an einem Regal stand, ein Scharren vernommen und mich in die Richtung des Geräusches gedreht habe, drehte sich das Geräusch mit und war dann eben beispielsweise immer links von mir.
- es nervt mich, wenn Hauptcharaktere in Horrorspielen aus der first-person-Ansicht panisch atmen. Einige Spiele setzen dieses Element gekonnt ein, indem sie den Hauptcharakter dabei ein paar Zeilen Text geben, was aber in diesem Fall für keine großartige Besserung gesorgt hätte, weil...
- ...der Hauptcharakter lispelt. Immer wenn ich einen Brief oder Tagebucheintrag gefunden habe, versuchte ich darauf zu achten, ob ich mir das einbilde oder er wirklich die S-Laute nicht ordentlich spricht. Was ich an Information aus den Schreiben mitgenommen habe war, dass ich mich nicht täusche. Der Inhalt des Vorgelesenen war für mich dadurch leider nur zweitrangig.
- Das Interagieren mit items in der Umgebung war jedoch der Immersionskiller Nr. 1. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass das Spiel einen im Vorfeld darauf hinweist, dass es davon lebt, lässt diesen Kritikpunkt eine Menge Gewicht zukommen. Sobald mir ein game anbietet, Gegenstände aufzunehmen und durch die Gegend zu werfen, spiele ich mich ein wenig mit der Physik-Engine. Wenn daraus aber resultiert, dass ich in einem Survival/Horror-Spiel durch die Flure laufe und Teppiche, Besen und Bücher durch die Gegend werfe, weil ich es lustig finde, dann nehme ich es selbst nicht mehr ernst. Klar, das ist mein eigenes Fehlverhalten, jedoch wäre es mir lieber gewesen, ich hätte gar nicht die Möglichkeit gehabt, dies alles zu tun.
Zwei der Interaktionsmöglichkeiten haben mich dann so komplett aus dem Spiel gerissen, dass ich abbrechen musste.
Einmal war es eine brüchige Wand, bei der es hieß, man könne sie mit bloßen Händen nicht einreißen. Da dachte ich mir: "Schmeiß' ich halt so 'nen klapprigen Holzstuhl gegen, lol!" ... ... hat nur leider funktioniert...
Die zweite Situation war eine kleine Glasvitrine mit einen Zettel darin. Zuerst dachte ich, das sei nur ein Deko-item. Aus Spaß (Horror-Atmosphäre!) habe ich dann ein Buch genommen und wie bekloppt auf das Ding draufgehauen, indem ich mit Gedrückthalten der Schultertaste das Buch aufnahm und dann immer wieder schnell den Stick nach unten und oben (invert y-axis) bewegt habe. Ich hoffe, man kann sich das aufgrund der wirren Beschreibung einigermaßen vorstellen, denn ich muss alleine bei dem Gedanken daran schon wieder lachen
hmm... jetzt, da ich mir das so durchlese, muss ich der Fairness halber sagen, dass ich wohl selbst der Immersionskiller war... vielleicht sollte ich dem Spiel noch eine Chance geben ?