superposition
L14: Freak
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- 6 Okt 2012
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Die 'Überalterung' der Gesellschaft wird sich nicht so sehr in sinkendem Videospielkonsum bemerkbar machen als in einer Veränderung der konsumierten Videospiele. Heute spielen so viele Menschen wie noch nie zuvor Videospiele und diese Zahl wird weiter steigen. Videospiele haben sich vom Hobby einer kleinen, versierten und jugendlichen Minderheit zu einem populären Zeitvertreib jeglicher Alters- und Sozialgruppe gewandelt. Vor 20 Jahren war ein spielender 40+-Jähriger ein Kuriosum, heute werden Spiele auch in dieser Altersgruppe konsumiert: nicht aber die klassischen Videospiele auf dedizierten Geräten, sondern "Casual"-Spiele auf dem Handy oder im Browser. Der Vorteil der Spiele liegt nicht nur darin, dass man für sie kein dediziertes Gerät kaufen muss, sondern sie passen auch zu der Videospielnutzung von älteren Menschen: Die haben im Schnitt weniger Freizeit als junge Leute (Schüler, Studenten) und bevorzugen daher kürzere, segmentierte Spiele, die man "zwischendurch" in kleinen Zeitblöcken von wenigen Minuten spielen kann. Zweifellos spielt auch die abnehmende Lernfähigkeit eine Rolle: Wenn es mit zunehmendem Alter schwerer fällt, Neues zu lernen, sinkt auch die Bereitschaft, sich in komplexe Spiele "reinzufuchsen".
Es kann also durchaus sein, dass die sinkenden Verkaufszahlen von Konsolen und Handhelds in Japan (und umgekehrt die steigenden Verkaufszahlen von Handy-Spielen) auch etwas mit einer veränderten Altersstruktur der Gesellschaft zu tun haben.
Es kann also durchaus sein, dass die sinkenden Verkaufszahlen von Konsolen und Handhelds in Japan (und umgekehrt die steigenden Verkaufszahlen von Handy-Spielen) auch etwas mit einer veränderten Altersstruktur der Gesellschaft zu tun haben.