Ich finde es auch sehr schade, was Nintendo mit ihren Spielen macht aufgrund der theoretisch guten Idee der Hardware. Mit der Wii U ist es wie mit der Wii: Nintedo bringt ein scheinbar innovatives Produkt auf den Markt und lockt alle Casualgamer und Familien, die davon fasziniert sind, was man ja alles mit der Konsole machen kann. Und das wars dann auch schon. Nintendo will überraschen, aber ob es letztendlich sinnvoll ist, fragen die sich wohl nicht. Jedenfalls finanziell war die Wii sinnvoll und das ist ja auch das, was letztendlich zählt.
Welchen Mehrwert habe ich von den Innovationen, wenn sie gar nicht genutzt werden? Welchen Mehrwert hat mit die Wii-Steuerung bei Super Mario Galaxy gebracht, welchen bei Super Smash Bros. Brawl, welchen bei Zelda TP? Gar keinen. Ganz im Gegenteil: Wegen den technischen Grenzen, die es aufgrund der Wii-Steuerung gab, bleiben die Spiele unter den Möglichkeiten der Generation. Was bringt mir eine innovative, aber technisch zur Konkurrenz schwache Konsole, wenn die Innovation gar nicht genutzt wird.
Wobei ich in dem WiiU Gamepad eindeutig mehr Potential als in der Wii-Steuerung. Aber ich könnte auf dieses "Potential" auch getrost verzichten und hätte lieber eine Nintendo Konsole auf dem technischen Stand einer PS4. Meinetwegen auch mit Gamepad, hätte kein Problem damit 400-500€ dafür auszugeben. Aber na ja, das ist ja nur die Meinung eines Einzelnen.
Falsch, zumindest im Hinblick der Wii. Bei der Wii-Steuerung war Nintendo konsequent. Vielleicht nicht mit allen Produkten, die sie für die Wii produziert haben, aber mit ihrem Gesamtkonzept. Ein intuitives Steuerungskonzept, grafisch auf den Fortschritt weitestgehend geschissen und dem Paket eine Demo-Software beigelegt, die zum Kult geworden ist.
Doch nicht nur auf den grafischen Fortschritt hat Nintendo weitestgehend geschissen, auch auf das gewohnte Eingabelayout in Form der Buttons und Sticks, die man in der entsprechenden Anzahl reduziert/umverteilt hat. Das unterstreicht die Konsequenz, mit der Nintendo bei der Wii vorgegangen ist, da es nicht konform zu jedem Standardgenre/Spiel war (siehe Twilight Princess).
Aber auch TP hat davon profitiert, wenn um präzise Bogenschüsse ging. Aus subjektiver Sicht war der Immersionsgrad der Schwertangriffe auch höher als bei einer konventionellen Steuerung, auch wenn das Schwingen der Wiimote nur ein Knopf-Substitut war.
Dafür hat das Konzept mitdenkenden Softwareschmieden eben Spiele ermöglicht, die so auf anderen Maschinen mit konventioneller Steuerung nicht möglich gewesen wären, oder viel umständlicher hätten gesteuert werden müssen, Beispiel Boom Blox.
Bei der WiiU fehlt Nintendo diese Stringenz einfach. Off-TV-Play ist eine tolle Sache, funktioniert aber nur dann, wenn das Spiel keine anderen Spielereien mit dem Gamepad in Symbiose mit dem Fernseher voraussetzt. Wäre dieses Feature der alleinige Nutzen des Gamepads, dann wäre es als optionales Zubehör bestimmt besser aufgehoben gewesen, damit die Basiskonsole deutlich günstiger hätte angeboten werden können.
Nintendo hatte zwar Konzepte für die Gamepad-Integration, die sie dann auch in Nintendoland verwurstet haben, aber scheinbar fällt ihnen darüber hinaus einfach nichts ein, was dem Kunden es eben Wert wäre sein Portmonnaie zu zücken. Das Standard-Konsolenspiel bzw. die Standardgenres für Coregamer scheinen kaum mit dem Feature "Touchscreen" sinnvoll kompatibel zu sein.
Außerdem muss man auch beachten, dass die Videospielwelt mittlerweile eine andere ist. Was bei der Wii mit Minispielen usw. noch funktioniert hat, kann man heute in Anwesenheit von Smartphone- und Tablet-Apps für 0,00 - 0,89 EUR doch kaum noch verkaufen. Nintendo hatte nach der Wii anscheinend händeringend nach einem Nachfolgekonzept gesucht, welches die Bewegungssteuerung ersetzt. Das haben sie zwar gefunden, aber scheinbar in einem Vakuum, wodurch sie es nicht geschafft haben einen Unique Selling Point zu generieren.
Ich bin gespannt, wie Nintendo in Bezug auf ihre nächste Konsole entscheiden wird. Wieder Gimmick oder wieder was Traditionelleres?