Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben - bin gerade aus dem Kino gekommen.
Der Film hat mir gut gefallen (ich mach immer Benotungen nach Schulsystem): Eine glatte 2!
Es war gute Unterhaltung, wenngleich die Story nicht allzu große Ansprüche stellt. Das will Star Wars aber gar nicht - nicht umsonst beginnt jeder Film mit den Worten: "Es war einmal......."
Die Charakter sind einfach und erfüllen ihren Zweck. Das Verhalten von Anakin ist vorhersehbar, was aber in Anbetracht der bereits bekannten Episoden auf den ganzen Film zutrifft.
Die Special-Effects sind Wahnsinn! Was ILM hier geleistet hat ist unglaublich. Solche perfekte Inszenierungen von Verfolgungsjagden, Kämpfen und Schlachten hat man noch nicht gesehen.
Doch das ist alles ein zweischneidiges Schwert - und somit kommen wir zu meiner Hauptkritik an diesem Film:
Es ist
zu viel mit dem Computer gemacht!
Ich sehe es ein, wenn Szenen, welche mit konventioneller Tricktechnik nicht machbar wären am Rechner erstellt werden, keine Frage.
Aber warum muss ein Yoda komplett am Rechner erstellt werden? Der alte hat mir viel besser gefallen! (In den Kampfszenen kann man ihn ja wieder gegen den CGC austauschen)
Auch der Rest der Außerirdischen ist nicht gerade überzeugend gelungen. Vielen sieht man an, dass sie aus dem Rechner stammen. Dasselbe gilt auch für die Hintergründe. Warum in aller Hölle muss ein normaler Raum im Rechner erzeugt werden? Wollte man sich das Geld für die reale Konstruktion ersparen?
Ich akzeptiere Computer-Technik - aber nur unter zwei Voraussetzungen:
Erstens: wenn der Rechner zum Einsatz kommt und eine alte Technik ersetzt, dann muss das Ergebnis mindestens genauso überzeugend sein wie mit der alten Methode. Wenn dies nicht gelingt, dann ist es meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt die herkömmliche Art zu ersetzen - auch wenns billiger ist. (Wer es doch tut - gerade bei solch einem Film mit Retabilitätsgarantie - ist meiner Meinung nach ein Wiener Würstchen.)
Und zweitens, wenn Szenen dargestellt werden, welche in Wirklichkeit nicht zu machen sind (z.B. Yodas Kampf - dies mit einer Puppe zu machen wäre wohl ein bischen schwierig).
Ansonsten kann mir der Rechner gestohlen bleiben. Man sieht es einfach immer noch, wenn etwas berechnet wird. Der ganze Film spielte sich doch nur noch in ner Blue Box ab. Teilweise sieht man es den Schauspielern auch an, dass sie keinen wirklichen emotionalen Kontakt zum Raum haben, in dem sie sich befinden. Wie schön und echt wirkt dagegen das Haus am See, welches in Realität existiert.
Auch der Blickkontakt der Schauspieler mit künstlichen Figuren misslingt ständig. Der Akteur schaut zwar in die richtige Richtung, aber der Blick läuft ins Leere - als ob er hindurchschaut.
Insgesamt kann man sagen, dass die Tricktechnik dieses Films erstaunlich ist, jedoch in entscheidenden Punkten versagt. Der Eindruck von Realität und Greifbarkeit ist in den alten Filmen um einiges besser gelungen.
Das alles soll jetzt aber nichts daran ändern, dass dieser Film toll ist, und dem Namen Star Wars nach der misslungenen Episode 1 wieder gerecht wird.
by
Phoenix
PS: Ich wäre dafür, Jar Jar Binks im nächsten Teil exekutieren zu lassen. Zusammen mit diesen französisch-Akzent sprechenden Freaks!