Bahnbrechende Spiele wie die Wing Commander-Serie sind für Chris Roberts eine Leidenschaft. Dies unterstrich er vor kurzem in einem Interview mit Crytek, bekannt für die CryEngine und darauf basierende Spiele wie Crysis 3 (GG-Test: 8.5). So beschreibt er, weshalb die Entscheidung zur CryEngine 3 für sein ambitioniertes Projekt Star Citizen die Beste gewesen sei:
Ich traf die Entscheidung bewusst für die CryEngine, da sie für mich pure PC-DNA ist – und genau darauf ziele ich ab. Die CryEngine ist sehr leistungsfähig und erweiterbar – ihr Einsatz ermöglicht es uns, Raumschiffe mit vielen weitere Funktionen zu versehen, die generell wichtige Bestandteile unseres Gameplays darstellen. Darüber hinaus ist das gerenderte Look and Feel der CryEngine wie bei Filmeffekten nahezu fotorealistisch. Genau da macht sie ihren Job richtig gut.
Als weiterer Vorteil gibt Roberts an, dass sein Team keine Ressourcen in die vollständig neue Programmierung einer Engine investieren müsse, sondern sich direkt auf das Spiel konzentriere könne. Zudem hofft er, dass Star Citizen für die Fans ein ähnliches Erlebnis sein wird wie Wing Commander in den Neunzigern. Es sei wesentlich entspannender, von Grund auf ein neues Universum zu gestalten als sich dem Druck einer vorhandenen Spielwelt zu unterwerfen. Roberts vergleicht dies mit Star Wars-Fans: Jene haben eine Vision von Star Wars, von der die neue Trilogie zu ihrer Verärgerung sehr abwich. Dafür lieben ihre Kinder nun Star Wars.
Roberts möchte mit Star Citizen neue Wege gehen: In einem MMO sterben zu können und Nachfahren zu haben, soll das Genre neu erfinden. Spieler können einen Familienstammbaum anlegen und sehen, was ihre Generation alles erschaffen und erreicht hat. Gediente Schiffe sollen etwa an Nachfahren vererbt werden können. Zudem sollen Spieler laut Roberts fühlen, dass sie tatsächlich einen Charakter spielen und mit der Welt interagieren. Beispielsweise soll das Konversationssystem weit über den typischen Drei-Textbausteine-Dialog hinausgehen – im Mittelpunkt stehe vielmehr das Beziehungsgeflecht. Darüber hinaus sollen richtige Tüftler optional nicht nur ihr Raumschiff modifizieren, sondern auch dessen CPU und GPU übertakten können.