Meinung: Jörg Langer
Ich lese zwar ab und zu die Backer-Updates von Star Citizen oder schaue mir mal ein Video an, aber weder spiele ich selber die Vorversionen noch interessiert mich, welche Schiffe oder Planeten gerade mal wieder debütieren. Insoweit bin ich dann einmal im Jahr doch recht angetan, wenn mir Chris Roberts im Einzeltermin den neuesten Stand vorführt – aus jährlicher Betrachtungsweise tut sich nämlich immer wahnsinnig viel…
Mittlerweile ist Star Citizen vom Konzept und Prototypen zu einer spielbaren, nun ja, Pre-Beta geworden. Es fehlt noch wahnsinnig viel, aber es ist auch schon wahnsinnig viel drin, wenngleich in abgespeckter Form: Von den 100 Sonnensystemen mit 400 Planeten und Tausenden Monden oder Stationen existiert etwa ein Hundertstel, aber es existiert. Die Stationen sind noch nicht mit dutzenden von Spielern und hunderten von NPCs gefüllt, aber sie existieren, und ich kann mir ohne weiteres vorstellen, wie es im Grand Bazar und anderswo aussehen wird, wenn diese Massen tatsächlich vor Ort sind.
Mich beeindruckt, dass Roberts und Team nicht einfach einen Weltraum-Flugsimulator basteln, sondern wirklich ein Spieluniversum. Man läuft durch die Stationen, und sie sehen besser aus, als irgendein Level in irgendeinem mir bekannten Ego-Shooter. Was andere Spiele nur andeuten mit Zwischenscreens oder Animationen oder repetitiver Leere à la No Man’s Sky, wird bei Star Citizen handdesignt und mit Leben gefüllt. Mich hat die aktuelle Version schwer beeindruckt, grafisch wie technisch und sogar spielerisch. Für mich ist Star Citizen das Highlight dieser (allerdings nicht überbordernd starken) Gamescom.
Zwei große Fragen bleiben: Wird es auf Dauer genug zu tun geben für die Spieler? Und wird es Chris Roberts gelingen, irgendwann den Schalter umzuwerfen und zu sagen: So, das ist jetzt die Release-Version? Er selbst scheint an 2018 zu glauben für dieses Ereignis. Ich an eurer Stelle würde aber mit dem Luxusrechner-Neukauf warten, bis das wirklich passiert ist…