Spoiler *SPOILERTHREAD* The Last of Us Part II

Ach kommt schon. Abby wird ihren Spielhälfte mindestens besser als Ellie und zu großen Teilen auch als Gute dargestellt.

Sie will Owen nicht einfach aburteilen ohne vorher seine Geschichte zu hören. Dafür geht sie auch alleine los.
Sie rettet Yara und Lev nachdem diese Abby gerettet haben. Dann geht sie zurück zu den beiden um zu sehen wie es ihnen geht.
Geht sie los die Medikamente für Yara zu besorgen.
Folgt sie Lev auf die Insel um ihn da zu retten.
Verschont Ellie, Dina (wobei hier Lev wichtig war) und Tommy (nicht sicher ob das gewollt war)
Und dann am Ende will sie nicht mehr kämpfen und sich den Fireflies wieder anschließen um für etwas "Gutes" zu arbeiten.

Das sie Jesse erschießt würde ich als weder gut noch schlecht werten. Der hat einfach Pech gehabt.

Die einzige Stelle, die mir bei ihr jetzt als eher schlecht in Erinnerung geblieben ist, war dass sie mit Owen geschlafen hatte obwohl sie wusste, dass er mit der schwangeren Mel zusammen war.
 
Ach kommt schon. Abby wird ihren Spielhälfte mindestens besser als Ellie und zu großen Teilen auch als Gute dargestellt.

Sie will Owen nicht einfach aburteilen ohne vorher seine Geschichte zu hören. Dafür geht sie auch alleine los.
Sie rettet Yara und Lev nachdem diese Abby gerettet haben. Dann geht sie zurück zu den beiden um zu sehen wie es ihnen geht.
Geht sie los die Medikamente für Yara zu besorgen.
Folgt sie Lev auf die Insel um ihn da zu retten.
Verschont Ellie, Dina (wobei hier Lev wichtig war) und Tommy (nicht sicher ob das gewollt war)
Und dann am Ende will sie nicht mehr kämpfen und sich den Fireflies wieder anschließen um für etwas "Gutes" zu arbeiten.

Das sie Jesse erschießt würde ich als weder gut noch schlecht werten. Der hat einfach Pech gehabt.

Die einzige Stelle, die mir bei ihr jetzt als eher schlecht in Erinnerung geblieben ist, war dass sie mit Owen geschlafen hatte obwohl sie wusste, dass er mit der schwangeren Mel zusammen war.

Das Spiel zeigt zwei Seiten. Mehr nicht.

Allerdings sind Ellie und Abby an einem anderen Punkt ihrer persönlichen Reise. Abby bemerkte quasi schon nachdem sie Joel tötete, dass das ihr keinerlei Befriedigung gab. Mit ein Grund, wieso sie Ellie laufen ließ. Einerseits war ihre Rache nur persönlich gegen Joel und andererseits hatte diese null positiven Effekt auf ihr Seelenheil. Das ganze Spiel erzählt sie, dass sie nicht gut schlafen kann seit Joel, man sieht sie hat weitere Albträume ihres Vaters etc..

Ihre Erkenntnis, dass die Rache nichts bringt, kommt zu spät. Ab dann sucht sie aber neuen Fokus, neues Ziel und ja, sie hilft deswegn Lev und co.. Als sie bemerkt, dass Ellie alle umbringt, ist sie sauer, da sie ja Ellie verschont hat. Da übermannt es sie fast und es braucht Lev, damit sie nicht wieder den Fehler macht.

Ellie ist das Gegenteil, sie ist fast das ganze Spiel in dem Modus, wie es Abby jahrelang war. Erst ganz am Ende erkennt sie, dass Rache ihr Seelenheil nicht wieder herstellt, immerhin brauchte sie da keine externe Person.

Die Reisen der beiden Protagonisten laufen also komplett entgegengesetzt ab und erst am Strand treffen sie sich. Abby ist in ihrer Entwicklung lange Zeit weiter und daher macht die auch mehr „moralisch gute“ Dinge in dieser Phase. Dazu hat Ellie gar keinen Kopf, weil sie noch eine Getriebene ist.

Ist im Prinzip wie beim Paten 2. Dort sieht man den Aufstieg des jungen Vito Corleone, der schlimme Dinge tut aber sympathisch rüberkommt. Und gleichzeitig den Absturz seines Sohnes Michael Corleone, der am Ende alles verliert. Beides erzählt in zwei Zeitebenen.
 
Ach kommt schon. Abby wird ihren Spielhälfte mindestens besser als Ellie und zu großen Teilen auch als Gute dargestellt.

Sie will Owen nicht einfach aburteilen ohne vorher seine Geschichte zu hören. Dafür geht sie auch alleine los.
Sie rettet Yara und Lev nachdem diese Abby gerettet haben. Dann geht sie zurück zu den beiden um zu sehen wie es ihnen geht.
Geht sie los die Medikamente für Yara zu besorgen.
Folgt sie Lev auf die Insel um ihn da zu retten.
Verschont Ellie, Dina (wobei hier Lev wichtig war) und Tommy (nicht sicher ob das gewollt war)
Und dann am Ende will sie nicht mehr kämpfen und sich den Fireflies wieder anschließen um für etwas "Gutes" zu arbeiten.

Das sie Jesse erschießt würde ich als weder gut noch schlecht werten. Der hat einfach Pech gehabt.

Die einzige Stelle, die mir bei ihr jetzt als eher schlecht in Erinnerung geblieben ist, war dass sie mit Owen geschlafen hatte obwohl sie wusste, dass er mit der schwangeren Mel zusammen war.

Abby ist nach den ersten Stunden auch nicht mehr in der Situation Rache zu wollen. Bei Ellie fängt genau das erst in dem Moment an als Abby damit abgeschlossen hat. Bis dahin war Abby ähnlich bösartig und verbissen. Sie läuft am Anfang alleine los trotz Owens Warnung nur weil der ihr nicht blind in jede Gefahr hinterherläuft. Danach tötet sie Joel auf grausamste Weise.

Umgekehrt war Ellie vorher immer eher "die Gute", bis zu Joels Tod. Beide werden ziemlich ähnlich beeinflusst durch den Tod ihrer Liebsten.
 
Erstmal grundsätzlich zur Moral, gehe ich da von Standpunkten und nicht von absoluten Standards von Gut und Böse aus.

In Teil 1 wollten die fireflys ellie töten um alle anderen aber auch sich selbst zu retten.

Und Joel hätte sich mit der Welt angelegt um das Mädchen das er liebt zu schützen.

War ja meistens so. Die Kannibalen haben Joel ja auch böse und verrückt genannt, weil er lieber tötete als freiwillig geschlachtet zu werden.

Moral ist sowieso willkürlich. Wenn man z.b. sagt lasst uns dein unschuldiges Kind töten und das Blut und die Organe nutzen um 10 andere Leben zu retten.

Dann ist das im Kern die selbe moralische Logik nur auf einer kleineren skala

So gesehen hätte man ja auch argumentieren können, dass Joels Fehler war, eine tiefe menschliche Bindung zuzulassen und dass das jetzt unsere moralische Lehre ist.

Dann hätte er nämlich einfach seine Bezahlung angenommen und ein Heilmittel wäre entstanden oder halt auch nicht und ein Kind wäre umsonst gestorben.

Zu Teil 2 würde ich sagen es ist eine 8/10. Man hat was Neues probiert was man anrechnen sollte aber nur dafür sollte man keine Höhere Bewertung geben.

Mein Hauptproblem sehe ich in der Handlung aber nicht prinzipiell in Joels Tod. Dass er nicht friedlich und alt stirbt würde ich auch unterschreiben. Nur ist sein Tod meiner Meinung nach etwas zu früh passiert und auch die Umstände finde ich etwas übertrieben.

Joel und Tommy sind Veteranen und vor allem Joel ist unglaublich skeptisch und vorsichtig. Ich nehme als Beispiel die Szene im hotel wo er Ellie anweist eine Maske zu tragen auch wenn es extrem unwahrscheinlich ist, dass sie jemand in den Sporengebieten sehen könnte.

Der Joel der ein ganzes Krankenhaus tötet damit es keine Zeugen und Verfolger gibt, der alles tun und durchdenken würde, jedes dankbare Risiko für Ellies Leben so gut zu minimieren wie irgend möglich.

Und bei all den verzweifelten Dieben und Räuberbanden muss auch Tommy sehr vorsichtig beim Schutz seiner Gemeinde sein.

Aber gut dann gab es halt den brutalen Foltermord an dem Mann der sein Leben riskierte ihres zu retten.

Und danach wird sehr verzweifelt versucht Abby zu humanisieren und Sympathien zu erzeugen.

Und ellie wird zu einem brutalem obsessiven Racheengel Bar jeder Vernunft die das Leben und die Sicherheit von sich selbst und ihrer liebsten für Rache immer wieder riskiert und opfert.

Und diese recht banale moralische Aussage zerstört die Charaktere für uns. Ellie war in gewissermaßen ruiniert als Charakter und Abby startet von einem Akt extremster Grausamkeit und soll dann nachhinein durch das Spielen mit Hunden und gute Taten zum sympathieträger werden.

Ellie wird hingegen bewusst lernresistent und blutrünstig dargestellt und als Charakter dekonstruiert, damit es tatsächlich Leute gibt die zu Team Abby wechseln. Und ich persönlich fand das zu aufgesetzt.

Und auch die Nachricht das Gewalt keine Probleme löst, Rache keine befriedigung bringt und man den Mörder deiner Freunde und Familie einfach ungestraft davon kommen lassen sollte, teile ich so auch nicht.

Eine erfolgreich durchgezogene Rache kann einem durchaus befriedigung verschaffen oder zumindest nicht mehr an einem nagen. Natürlich fällt die Trauerarbeit immer noch an aber ich frage mich woher die Behauptung kommt, Rache bringt keinerlei befriedigung.

Und bei einem Spiel mit einer solchen Nachricht besteht eine gewisse ludonarrative dissonanz wenn im gameplay dann unzählige Menschen umgebracht werden müssen.

Ich würde nämlich sagen, dass was Rache betrifft, Leute durchaus auch darauf verzichten können, aus Angst selbst verletzt zu werden oder zu sterben oder andere zu schaden und zu verlieren.

Darum fand ich das letzte Kapitel auch so schwachsinnig. Das halbe Spiel über will man Abby humanisieren, die Kameraden der getöteten Feinde schreien deren Namen in Schock und Zorn.

Man will uns beibringen dass hinter jedem npc Freunde und Familie stehen, dass deren Tode weitreichende Konsequenzen haben. Kreislauf der Gewalt und Rache usw.

Und Ellie nach all ihren bisherigen Verlusten und trotz der Hoffnung auf ein besseres Leben die ihr noch bleibt, ist besessen von Wut.

Und dann töten wir die Rattler die dann auf einmal aber als grausame Psychopathen dargestellt werden.

Am Ende beisst dann Abby zwei Finger von Ellie ab und nach den dutzenden Leuten die man zuvor ohne mit der Wimper zu zucken erstochen verbrannt und in die Luft gejagt hat, verschont sie die eine Person für die sie alles verloren hat, die ihre Freunde und ihren ziehvater brutal ermordet hat und kurz zuvor ihre linke Hand verstümmelt hat?

Was für ein Schwachsinn. Wer so weit für seine Rache geht, hört nicht 2 Meter vor der Ziellinie auf.

Das heißt nicht nur hat sie ihre Bindung zu Dina und dem Baby und zwei Finger verloren, darüber hinaus hat sie nicht mal Tommy gerächt, der Sie in ihre Gemeinde aufgenommen hat, seinen Bruder verloren hat, entstellt und verkrüppelt wurde etc.

Im Gegenteil, Ellie hat Abby im Prinzip sogar ihr Leben gerettet. Warum? Kreislauf der Gewalt am Arsch, Ellie hätte Abby den Bauch aufschlitzen sollen als sie am Pfahl hing und Lev in den Kopf schießen sollen. Sie waren isolierte Verräter ohne Freunde, niemand hätte sie gerächt. Es wäre vorbei gewesen.

Oder halt direkt auf der Farm bleiben sollen.

Aber es musste ja das schlimmste, deprimierenste Ende geben, weil Ellie zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt mit der Rache aufhören müsste.

Und auch das Ende mit der Gitarre.

"Ohh Nein, Ellie kann die Akkorde nicht greifen mit nur drei Fingern an der linken Hand..."

Alle Hoffnung ist verloren, schließlich bräuchte man eine Hand mit 5 Fingern. Aber da die linke Hand ja verstümmelt ist, wo soll eine solche Hand mit 5 Fingern denn noch herkommen?

Besser das Gitarrespielen für immer aufgeben.

Wirkt für mich halt alles zu aufgesetzt.

Die Wokeness ist ja so eine Sache. Ellies Lesbentum hat mich nicht weiter gestört.

Und Abby scheint ja auch keine Transe zu sein, sondern eine heterosexuelle Frau die scheinbar durch hormone und eine sehr kalorien und proteinreiche Ernährung extrem viel Muskelmasse aufgebaut hat.

Aber im Prinzip ist deren Geschlecht wohl egal. Abby sieht aus wie ein muskulöser männerkörper auf dem man einen Frauenkopf draufgesetzt hat.

Finde ich für eine postapokalypse auch unglaubwürdig. Bodybuilder haben bei einer so hohen körperlichen Aktivität einen viel zu hohen Kalorienbedarf für eine postapokalypse.

Und im ersten Teil haben wir noch etabliert dass Nahrung so knapp ist dass Leute Kannibalismus betreiben und sich gegenseitig für Handgepäck umbringen und Abby soll einen Körperbau haben für den man locker 4000-5000 Kalorienbedarf pro Tag haben muss?

Und vom Inhalt des Spiels scheint die Weiblichkeit von Abby und ellie irrelevant zu sein mal abgesehen vom bigot Sandwich. Es hätten genauso gut zwei Männer sein können Die einander bekämpfen

Im Gegenteil, beide kommen mir in ihrem Verhalten eher männlich vor.

Und ansonsten wurden halt alle Woke topics abgehakt, lesbische Beziehungen, interracial Beziehung, bisexualität, gleichgeschlechtliche Paare bei der Kindererziehung. Der Transsexuelle asiatische sonderling der von seinem fanatischen religiösen Kult gerettet werden muss nachdem er sich geoutet hat.

Und generell unterschwellige Botschaften wie disfunktionale biologische Familien und der Fokus auf nicht traditionelle Familienmodelle wie alleinerziehende, lesbische Paare und Adoptiveltern usw

Die Ablehnung weibliche Körper zu zeigen die für den "male Gaze" bzw heterosexuelle Männer attraktiv aussehen.

Abby mit ihrem sehr maskulinen Körperbau. Oder auch wenn man sich die tatsächlichen Modells für dina oder Abby ansieht sind die weitaus attraktiver als die Version im Spiel.

Man kann vielleicht auch zu stark versuchen dem normalen männlichen Publikum optisch nicht zu sehr zu gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss mal ein Lob für ND aussprechen was die Optionen betrifft. Da kann praktisch jeder das Spiel anpassen wie es ihm gefällt.

Spiel es jetzt zum zweiten mal durch, am besten finde ich immer noch die Kämpfe. Die sind wirklich sehr spannend vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden.

Allerdings stossen mir die Flashbacks noch mehr negativ auf. Es zieht und zieht sich. Das Pacing ist in meinen Augen einfach nur schlecht.
 
Beim zweiten Mal stören die Flashbacks auch, da man die teilweise relativ lange spielen muss. Und sie logischerweise nichts mehr Überraschendes bieten.
 
Damit hätte ich auch leben können, wobei ich mit der Konfrontation an sich auch kein Problem habe. Mein subjektives Problem ist, dass Ellie niemanden mehr am Ende hat. Ich fand das Ende mit ihr nicht mehr Gitarre spielen zu können, sprich die letzte physische Bindung zu Joel zu verlieren (obwohl er in ihren Erinnerungen weiterlebt) sehr gut, und bittersüß, aber es wäre irgendwo einfach befriedigender gewesen, wenn Dina dennoch da gewesen wäre, und wenn sie auch nur kurz gezeigt worden wäre. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für Ellie eben, den Abby in Lev ja hat. Ellies Hoffnung ist nicht weg, aber halt noch nicht sichtbar, und das macht mich einfach traurig. Egal wie toll das Spiel ist. Der erste Teil war da geradliniger, und Joel und Ellie für mich ein wenig charismatischer. Der zweite Teil ist dennoch toll, nur letztlich hinter dem ersten. Inhaltlich intelligenter, vielleicht sogar objektiv besser, aber schwerer zu verdauen, deprimierender.
Der erste Teil ist da eher wie die Filme von Christopher Nolan oder Denis Villeneuve, der zweite eher wie die von Stanley Kubrick oder Andrei Tarkowski. Erstere sehe ich mir immer wieder an, zweitere nur hin und wieder...

Ich muss ehrlich sagen, nachdem Ellie trotz Zittern das ganze Spiel nicht von ihrer Rache lassen konnte, obwohl sie genau weiß, dass Abby den genau gleichen Grund für ihre Rache hatte wie sie selbst jetzt, da war ich am Ende doch recht eindeutig Team Abby und hab Ellie kein gutes Ende mehr gewünscht. Dass Ellie am Ende niemanden mehr hat, ist folgerichtig, denn ihre Rache hat sie einfach völlig vereinnahmt und ist größer als die Liebe zu Dina. Genauso, wie Joel zwar in Teil 1 zwar sympathisch geschrieben war, aber eben ein Arschloch war. Im realen Leben sagen wir doch auch nicht, ey voll der gute Kerl, aber in der Situation hat er leider gemeuchelt.

Und ja, ich weiß, dass ihr jetzt sagen werdet, aber die Fireflys wollten Ellie opfern, und ja, man hätte sie selbst fragen müssen. Marlene hat es moralisch versucht zu lösen, und das hat alles andere in Gang gesetzt und die Gewaltspirale in Gang gesetzt.
 
@kiffi hatte überlegt auf deinen Eintrag einzugehen, aber wenn 20-30 Stunden Spiel die Empathie nicht aufbauen könnten, dann wird ein Forenbeitrag das sicher auch nicht ändern. Das alte Auge um Auge Konzept hat seine Tücken und wer denkt Selbstjustiz oder Todesstrafe sind eine Erlösung, der hat in meinen Augen vielleicht noch keine brutalen Schicksale schlucken müssen. Wenn ich offen sprechen darf, hatte ich mal eine sehr dramatische Trennung in die Ungerechtigkeit hat mich innerlich total zerfressen, habe meinen Job auf's Spiel gesetzt, habe kaum ruhig geschlafen und hab mit Sport und Zigarrettensucht mich versucht abzulenken, neue Frauen kennengelernt... und vor allem an den Stellen wo ich "zurückschlagen" konnte habe ich mich verleiten lassen und es nur verschlimmert. Erst wenn man richtig abschließt kann man sein Leben wieder weiterleben, dazu gehört auch - dazu zitiere ich Ellie - "Ich kann dir nicht vergeben. Aber ich möchte es versuchen." Irgendwann geht es, und jeder Aggressator wird ebenso irgendwann von seinen Demonen eingeholt - so funktioniert das bei den meisten Menschen.

edit: ich gebe aber zu in einer Welt wie in dem Spiel dort, wo es vor allem kein Gesetz und keine Strafe gibt ist es natürlich noch schlimmer. Und jeder Mensch erlebt Rachegelüste, ich denke das ist schon Teil der menschlichen Natur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss mal ein Lob für ND aussprechen was die Optionen betrifft. Da kann praktisch jeder das Spiel anpassen wie es ihm gefällt.

Spiel es jetzt zum zweiten mal durch, am besten finde ich immer noch die Kämpfe. Die sind wirklich sehr spannend vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden.

Allerdings stossen mir die Flashbacks noch mehr negativ auf. Es zieht und zieht sich. Das Pacing ist in meinen Augen einfach nur schlecht.
Ja, die Optionen sind schon vorbildlich.

Man kann den Scanner übrigens auch auf Items erweitern. Falls man Platin holen möchte und absolut keinen guide verwenden will.
 
@kiffi hatte überlegt auf deinen Eintrag einzugehen, aber wenn 20-30 Stunden Spiel die Empathie nicht aufbauen könnten, dann wird ein Forenbeitrag das sicher auch nicht ändern. Das alte Auge um Auge Konzept hat seine Tücken und wer denkt Selbstjustiz oder Todesstrafe sind eine Erlösung, der hat in meinen Augen vielleicht noch keine brutalen Schicksale schlucken müssen. Wenn ich offen sprechen darf, hatte ich mal eine sehr dramatische Trennung in die Ungerechtigkeit hat mich innerlich total zerfressen, habe meinen Job auf's Spiel gesetzt, habe kaum ruhig geschlafen und hab mit Sport und Zigarrettensucht mich versucht abzulenken, neue Frauen kennengelernt... und vor allem an den Stellen wo ich "zurückschlagen" konnte habe ich mich verleiten lassen und es nur verschlimmert. Erst wenn man richtig abschließt kann man sein Leben wieder weiterleben, dazu gehört auch - dazu zitiere ich Ellie - "Ich kann dir nicht vergeben. Aber ich möchte es versuchen." Irgendwann geht es, und jeder Aggressator wird ebenso irgendwann von seinen Demonen eingeholt - so funktioniert das bei den meisten Menschen.

edit: ich gebe aber zu in einer Welt wie in dem Spiel dort, wo es vor allem kein Gesetz und keine Strafe gibt ist es natürlich noch schlimmer. Und jeder Mensch erlebt Rachegelüste, ich denke das ist schon Teil der menschlichen Natur.

Ich kann dir sagen ich hab schon genug dramatische Schicksale in meinen Leben erlebt.

Trotzdem kommt es immer auf das Szenario drauf an, heute haben wir ein Justiz System das für Gerechtigkeit sorgt. (Leider heutzutage mehr Kuscheljustiz als sonstwas)

In der Welt von The last of us gibt es sowas nicht. Nehmen wir mal an es gibt in so einem Szenario ein paar Typen die immer wieder Frauen und Kinder misshandeln. Darunter auch dein Kind und deine Frau. Würdest du dich nicht wehren?

Würdest du diese Menschen immer weiter machen lassen?

Ich persönlich würde die sowas von über den Haufen schiessen, wäre mir sowas von scheissegal ob die Angehörige haben die eventuell auf Rache aus sind.

Würde ich diese Menschen immer wieder gewähren lassen würden immer mehr Menschen leben zerstört.

Also kann ich genau so gut das Risiko einer Gewaltspirale in Kauf nehmen wenn ich damit andere Leben beschütze...
 
Ja bin bei dir, wie schon erwähnt denke ich auch dass es normal ist, dass Menschen dann ausrasten und entsprechend handeln. Wenn es um den Aufbau einer Gesellschaft und einer Justiz geht, greifen auch andere Argumente vor allem wenn man etwas von außen betrachtet. Menschen sind fehlbar, erlaubt man ihnen direkt Rache auszuüben oder dem Staat, so lässt sich nicht ausschließen dass sie sich vertun. Nicht jeder ist dann ja in der Situation wie Ellie, die ja vor Ort auch alles mitbekommt. Stell dir vor jemand tötet jemanden wegen falscher Schlussfolgerungen oder Beweisen, daher kann man sowas nicht in ein System integrieren. Der Witz ist, dass man zunächst denk Ellie wäre automatisch im Recht bis der Twist kommt und man plötzlich zeigt, dass die andere Perspektive sich ebenso im Recht sieht - dh wirklich nur fair ist es wenn man beiden die Legitimation gibt jeweils die andere zur Rechenschaft zu ziehen.

Ich glaube ich generell besser mit der Handlung zurecht, weil ich als Spieler nicht Ellie bin. Ich erlebe the Last of Us (1 und 2) beide als ein Konsument einer Welt, wo es viele Grautöne gibt. Das ist vermutlich ein großer Unterschied, die Spieler welche genau Ellies oder Joels Rolle 1:1 annehmen kommen entsprechend auch um so schlechter zurecht. Auch in Filmen identifiziere ich mich selten komplett mit dem Protagonist, sogar mehr mit den Autoren eigentlich oder dem Regisseur. Filme wie von den Cohen Brothers sind ja z.B. auch eher unparteiisch und zeigen immer Charaktere die sich sogar überhaupt nicht verändern wie in Standard Erzählungen und wo die Handlung nur über die Zusammentreffen und Zufälle vorangebracht wird. Ich glaube genau da steckt auch wenig das Problem mit LoU2 - wie viele der Spieler lieben denn schon z.B. "No Country for old Men", der den Director ja auch beeinflusst haben?

Zum großen Knackpunkt jedenfalls: Ellie verliert über das Spiel alles was sie hat, weil diese Rachegelüste die wir ja alle zunächst durchmachen sie dann beherrschen. Gerade weil sie alles schon verloren hat, hätte sie die Sache zu Ende bringen können -aber sie zeigen halt kurz vor'm Abschluss Joel auf der Terasse, wo sie ihm angefangen zu Vergeben hatte. Das ist halt eine klare Ansage von den Machern, dass Ellie sich hier entscheidet zu vergeben, obwohl es ihr so schwer fällt und auch vielen Spielern nicht schmeckt. Die Figur entscheidet hier für sich selbst, genau so wie Joel sich dafür entschieden hat im ersten Teil die Fireflies umzubringen ohne dass man wie bei Life is Strange usw. eingreifen kann.
 
Ich hab es gestern beendet, wenn ich die Wahl gehäbt hätte wäre ich mit Dina auf der Farm geblieben, das Ende hat mich ziemlich fertig gemacht. Hab bei dem Kampf, an unterschiedlichen Stellen, mal nix mehr gemacht, weil ich wollte das es endet, was aber nicht vorgesehen ist. Ich war selber emotional so leer, bin am Anfang auch voll auf dem Rachetrip gewesen, hab niemanden ausgelassen, da blieb nix mehr von Über.

Beim Ende vom Ersten überwog die Freude, hier war es eine echte Erleichterung nicht weiter machen zu müssen.
 
Glaube so ungefähr soll man sich auch fühlen nach dem Spiel.

Kann gut sein, aber das finde ich dann problematisch.Der erste Teil endete auch offen, mit einer Fragwürdigen
Entscheidung die man auf Grund der Bindung der Charaktere aber trotzdem akzeptieren konnte.
Es war durch Joels Lüge trotzdem kein richtiges Happy-End und es blieb deshalb auch ein komisches Gefühl.

Aber wenn das Gefühl "Gott sei dank, endlich vorbei" ist, hat man imho irgendwie am Spieler vorbei entwickelt.
 
.Der erste Teil endete auch offen, mit einer Fragwürdigen
Entscheidung die man auf Grund der Bindung der Charaktere aber trotzdem akzeptieren konnte
Daran war absolut nichts fragwürdig, die fireflys sind Amateure, wenn sie den Pilz extrahieren wollten, könnten sie das auch bei einem Infizierten machen, Ellie wäre lebend viel kostbarer gewesen, man darf also sehr an der Kompetenz dieses Doktors zweifeln.

Das hier wirklich etwas vor der OP untersucht wurde kann man fast ausschließen, da Ellie ja nicht einmal aufwachen konnte um ihre Fragen zu stellen und direkt unter dem Messer lag.

Mal abgesehen davon: Die Herstellung eines Impfstoffes würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, das beste wäre Ellies Blut als Antikörper-Therapie zu nutzen, wie das aktuell auch bei Corona-Geheilten studiert wird. Aber selbst wenn sie den Impfstoff herstellen könnten: man lebt weiterhin in einer Apokalypse mit unzähligen Infizierten die sicherlich nicht mehr zu Menschen werden können. Außerdem sehe ich die fireflys nicht als die Retter für die sie dargestellt werden sondern als militärische Organisation die so einen Impfstoff nicht zwingend für das gute eingesetzt hätte. Tlou1 Ende spoiler:
Haben sie auch klar gemacht, als sie Joel sofort niedergeschlagen haben, um sich ungestört ellie schnappen zu können

Hier auch ein nettes Video zu dem Thema:
 
Aber wenn das Gefühl "Gott sei dank, endlich vorbei" ist, hat man imho irgendwie am Spieler vorbei entwickelt.
Finde ich nicht. Es hatte eine Aussage und wollte die drastischer vermitteln. Hat nichts vom „am Spieler vorbei entwickeln“ zu tun. Gibt ja auch Filme, die gut sind aber schwere Kost und die schaut man sich dann nicht mehrmals im Jahr an oder zum Relaxen am Wochenende. Last of Us 2 wäre so ein Film.

Ich war froh, als der letzte Kampf vorbei war, der war hart und ich wollte nicht mehr kämpfen.

Aber ich saß nicht da und sagte „Endlich ist dieses Spiel vorbei.“, Ich musste auch durchschlafen und als der Abspann lief dachte ich eher „Wow, was für ein emotionaler Ritt.“

Daher steht das Spiel auch bei mir über den Erstling, der mich eben emotional nicht so berührte. Da war das Ende überraschend und die Reise davor ganz nett. Der zweite schaffte es, dass ich mehrmals die Sympathieseiten wechselte, ich erlebte Freude, Leid, traurige Passagen und Schockmomente, vom Racheengel bis zu „Gewalt ist auch keine Lösung.“.
 
Damit hat man eine bewusste Kontroverse erreicht
Glückwunsch
Man wird lange darüber diskutieren

Nur hat man damit auch die IP beschädigt für die Zukunft

Sowas Radikales hätte man sich für Teil 3 oder 4 aufheben können

Aber Vielleicht war ja von Beginn an die Absicht die IP mit Teil 2 zu beenden

Vielleicht erfährt man in einigen Monaten dann mehr wenn sich der Staub gelegt hat
Man nichts beschätigt, ellie ist immer noch da und hat man in der hinterhand falls man sie in teil 3 nochmal einbinden will
 
The Last of Us 2 ist halt leider nicht Mainstreamtauglich.
Hätte Abby Joel am Anfang entführt und Elli ihn am Ende gerettet und Sie wären dann den Sonnenuntergang entlang geritten, dann gäbe es kaum Kritik.
Falls ein dritter Teil kommt, wird es wohl weniger Experimente geben. Dann wird es ein The Uncharted of Us 3.
Mir persönlich hat das Spiel und die Story sehr gut gefallen. Ich hatte aber nur die 2 ersten Trailer gesehen und keine Leaks. Was ich sehr Ekelhalft fand, sind die Leute die einem einreden, dass man sich das Spiel nicht holen soll, da das Ende schlecht ist, mann wird es bereuen (Auch auf consolewars solche Kommentare gelesen). Nur weil einem ein Spiel nicht gefällt, sollte man anderen den Spaß am Spiel nicht verderben.
Wir werden wohl jetzt weniger extreme Storys in der Nextgen sehen. Kein Entwickler will nach TLOU2 einen Shitstorm kassieren, weil sie "ihre" Story präsentieren wollen.
 
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