Reinhart
L14: Freak
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Von Glaad Gaming habe ich noch nie etwas gehört. Muss deshalb nix heißen, aber ob diese Studie wirklich etwas aussagt, wage ich dennoch vorsichtig zu bezweifeln.Spider-man 2 hat einen Userscore von 8.8. Scheint sie auch nicht allzu sehr gestört zu haben. Ich habe das Gefühl, ihr messt dem ganzen eine viel zu hohe Bedeutung bei. Den meisten Gamer*innen ist das schlicht egal.
Es gibt Studien dazu und die zeigen, dass der Einfluss auf die Verkaufszahlen, wenn bspw. queere Charaktere eingebunden werden, allenfalls marginal ist. Was ihr halt die ganze Zeit ignoriert, dass es auch Menschen gibt, die Spiele deshalb eher kaufen würden. Der Anteil an queeren Gamer*innen ist nämlich ziemlich hoch und liegt (laut oben verlinkter Studie) bei fast 20 Prozent. Und die Hälfte davon würde ein Spiel eher kaufen, wenn queere Charaktere vorkommen. Zwar sagen 30 Prozent heterosexueller Gamer*innen, dass sie Spiele deshalb eher nicht kaufen würden. Aber da auch 10 Prozent sagen, sie würden ein Spiel deshalb eher kaufen, gleicht sich das alles fast wieder aus. Beachtenswert (und für Publisher relevant): Unter Viel-Spieler*innen bzw. denjenigen, die sehr oft Spiele kaufen, wird die Ablehnung queerer Charaktere in Spielen geringer.
Außerdem bedeutet ein Queer-Charakter nicht automatisch, dass ein Game großen Protesten ausgesetzt werden wird, es kommt darauf an, wie sehr es dem Spieler "in your Face" vorgesetzt wird.
Zudem können viele sagen, sie würden ein Game deswegen eher kaufen, ob sie es dann aber auch wirklich tun, ist aus verschiedenen Gründen eine ganz andere Sache: Genre, Gameplay, Story, Artstyle...gibt so einiges, was logischerweise auch für "Woke Befürworter" eine größere Rolle spielt und auch spielen sollte.
20% klingt erstmal hoch, sind aber trotzdem eine Minderheit, wenn davon ausgegangen wird, dass 80% den (mathematisch betrachtet) höheren Anteil ausmachen. Jetzt müsste man wissen, viel viele von denen Wokeness eher abgeneigt gegenüberstehen.