Nee.
Dafür ein Beispiel? oder meinst du den gesamten Kontext?
... Hatten wir das nicht erst vor kurzem...?
Wenn ich dir echt eine Inhaltsanalyse für das Essay geben soll, wozu ich übrigens tatsächlich in der Lage bin, dann kannst du das mit ganz viel "Bitte" oder Geld schaffen. Im Einzelfall hatte ich dir das bereits erzählt, wenn ich mich richtig erinnere (und das ist ein ernst gemeintes 'wenn'). Wenn ich mich jetzt noch richtig erinnere, lässt sie die Hauptargumente weg, was die meisten Anschuldigungen angeht (oder gleich die Anschuldigungen).
Beispielsweise ist aus ihrer Argumentation die Schlussfolgerung naheliegend, dass sie Transleute als geisteskrank sieht,
Gender-Dysphorie ist als psychische Erkrankung deklariert. Muss man nicht teilen, ist aber nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft der Fall. Ihr daraus einen Strick drehen ist entsprechend etwas gewagt.
die heilbar sind, indem man... Gesprächstherapien(?) anwendet.
Diesen Teil hat sie nie so formuliert. Viel mehr schreibt sie im Essay, dass nicht alle Teenager, die sich als Trans identifizieren auch tatsächlich trans sind. Diese lassen sich durch Gesprächstherapien natürlich von einem potenziell irreversiblen Eingriff abbringen. Ob das nun gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt.
Jedenfalls nicht, dass es mit einer Geschlechtsangleichung möglich wäre, als Mensch des anderen Geschlechts angesehen zu werden.
Auch das ist falsch. Sie sagt sogar das explizite Gegenteil im Essay.
I want to be very clear here: I know transition will be a solution for some gender dysphoric people
Du findest von ihr auch ein konsequentes Befolgen der Pronomen, die die Personen wünschen. Nicht etwas, wofür wahrlich transphobe Menschen bekannt sind.
So weit ich weiß, ist das die Quintessenz hinter der Problematik für Transmenschen. Dazu pauschalisiert sie grenzenlos, generalisiert das für alle.
Auch das sehe ich nirgendwo ein Beispiel in dem Essay. Ein Zitat, wo sie sogar explizit nicht generalisiert, habe ich ja bereits geliefert.
Das bedeutet konsequent, dass sie tatsächlich das, was die große Mehrheit der Fachkundigen unter der Kondition verstehen, verneint. Sie sagt beispielsweise auch nie, dass sie eigentlich keine Ahnung hat. Sie sagt nur, dass sie da und da die und die eine Quelle hat und daher soll man doch bitte sich verpissen, sie hatte es ja auch mal schlimm.
Diesen Kritikpunkt gebe ich dir. Es ist aber ein unterschied, ob man ein Essay ungenügend mit Quellen belegt, oder ob man gegen eine Gruppe hetzt. Und ja, Rowling verweist teilweise auf fragwürdige Quellen - aber selbst das reicht bei weitem nicht aus für den Vorwurf der Transphobie.
Denn ein absolut zentrales Element der Transphobie ist, dass man etwas aus Abneigung oder Ablehnung gegen Transmenschen tut. Diesen Sachverhalt wirst du bei Rowling nie finden.
Ich will dir nichts Böses. Wenn du das immer noch nicht wenigstens akzeptierst, dass man die Meinung haben kann, dann lass es stecken.
Meinungen kann jeder haben. Aber wenn man eine Anschuldigung formuliert, sollte man Beispiele liefern können. Das ist hier bislang keinem gelungen.
Ich akzeptiere deine Meinung ja auch, auch wenn ich bei dir insgesamt wie bei so vielen anderen hier im Forum das Gefühl habe, dass du einer der "Ich bin dagegen!"-Leute bist, weil einfach aus Prinzip.
Ich kann meine Meinung aber begründen. Ich kann dir Zitate von Rowling zu jedem Sachverhalt liefern, der dem Narrativ widerspricht, das verbreitet wird. Von den Kritikern kommt aber in aller Regel eine Paraphrasierung von angeblich gesagtem.
Werde jetzt nicht die Hitlerkarte spielen, kannst aber selber mal googlen. Du wirst selten bei halbwegs intelligenten Menschen hören, dass sie eigentlich andere Menschen "nicht leiden" können.
Denkst du aber, es ist sinnvoll, eine riesige Hetzjagd gegen jemanden zu starten, wenn die Aussagen der Person eigentlich relativ harmlos sind?
Vor allem weil ja Rowling auch nicht irgendwelche Hetzkampagnen unterstützt. Was sie tut, ist, sich an den Giftpfeilen gegen Trans-Aktivisten zu beteiligen. Wobei Trans-Aktivisten und Trans-Menschen keine Synonyme sind.
Grundsätzlich ist meine Haltung aber ziemlich simpel: der Diskurs ist völlig vergiftet, weil "ich lehne Trans-Gesetz X ab" miz "Ich lehne Trans-Menschen ab" gleichgesetzt wird. Nur kannst du aus verschiedenen Gründen ein Gesetz ablehnen und nur einer dieser Gründe ist eine ausgeprägte Transphobie. Indem diese beiden Aussagen aber gleichgesetzt werden, dämonisiert man unglaublich viele Menschen und lässt jede Diskussion im Keim ersticken.
In der Schweiz hatten wir vor einiger Zeit eine Diskussion über ein Verhüllungsverbot. Diese Diskussion hat die Schweizer Linke in eine halbe Identitätskrise gestürzt, weil eine ähnliche Gleichsetzung vollzogen wurde. Einerseits wurde das Verbot als Angriff auf muslimische Frauen deklariert, womit der Vorwurf der Islamophobie laut wurde.
Gleichzeitig hatte die Linke aber durchaus Probleme mit der Verhüllung von muslimischen Frauen, konnten aber nicht dazu stehen, weil sie nicht mit der islamophoben Gruppe assoziiert werden wollten. Statt einfach anzuerkennen, dass man teilweise aus verschiedenen Gründen zu einem bestimmten Schluss kommt, wird alles in einen Topf geworfen und verteufelt.