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Zero Tolerance Rassismus, Sexismus und die Gamingindustrie

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller Palgan
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Dass die Hauselfen die Sklaven sind will ich gar nicht abstreiten. Die Magier sind aber offensichtlich bemüht, den Status Quo beizubehalten, was ihre eigene Positionierung auf der Welt zeigt. Die Hauselfen scheinen da nicht groß anders zu sein.

Man könnte nun vielleicht sagen, dass Rowling diesen Status Quo als ersteebenswert darstellt, aber auch das ist schwierig, weil die Magier in dem Universum ziemliche Deppen sind. Ihre Welt ist hunderte Jahre in der Vergangenheit steckengeblieben, weil sie sich gegen alle Neuerungen gewehrt haben. Eine Utopie sieht anders aus.

Es geht nicht darum, dass die "Haus"-elfen überhaupt als Sklaven existieren, sondern Dinge hinzugedichtet werden, die nie existiert haben. Die Mehrheit der Sklaven bestand nie darauf Sklaven zu sein.

Es ist so als würden in einem erdachten Paralleluniversum Dinge existieren, die die eigene Kolonialgeschichte mit Faktoren relativieren, die es in der echten Welt nie gegeben hat. In der echten Welt hatte man Sklaven und sie wollten es nie sein. In der schönen Magierwelt hat man wenigstens Sklaven, die damit auch recht zufrieden sind. Eine Utopie für jeden Sklaventreiber, die vor der Wirklichkeit der Sklavengeschichte aus der echten Welt entfliehen wollen.

Wem die eigene britische Vergangenheit schmerzt, der wird in der Magierwelt recht froh sein. Judenkobolte die ihren Kampf um Grundrechte nur versauern, da sie hinterhältig sind und Schwarzelfen, die ihren Sklavenstatus nur deshalb beibehalten, weil sie eigens sich dem wünschen. So wirkt die britische Kolonial- und Antisemitismusgeschichte gleich viel netter. Ja, ist nicht schön wenn Kobolte in die Zinswirtschaft verfrachtet werden und Elfen versklavt sind, aber in der Magierwelt tragen die halt ihren Anteil mit bei! Man hats ja in Teil 5 und in Teil 7 versucht. Doch die absolute Mehrheit bleibt lieber unfrei oder hinterhältig.

In Wahrheit waren Juden gerne an der Spitze der Freiheitsbewegung und nicht bloß Verbündete mit Faschoadlige und Schwarze haben im Bürgerkrieg um ihre Freiheit gekämpft. Im Magierparalleluniversum verkehren die Kobolte meist gerne nur mit Nazis und die Elfen sind meist gerne nur Sklaven. Die einzige Ausnahme bleibt Dobby, der schon als Token herhalten muss, dass die Anderen eben die Wahl hatten.



Zusammengefasst: Mit der Magierwelt wird die Unschuld der britischen Geschichte gerettet, indem diese relativiert wird. Typisches Merkmal von Othering ist auch, dass man einer gesamten Art/Gruppe/"Rasse" den gleichen Charakter zuschreibt.

Auch geht es nicht darum, dass Rowling den kolonialrassistischen oder antisemitischen Zustand feiert. In ihrer Welt findet nur eine Verantwortungsverteilung für Menschheitsverbrechen statt, die es in der echten Welt so nie gegeben hat. Im Paralleluniversum sind die Stereotype, die der Kolonialist und Antisemit sich ausgedacht hat um die Unterdrückung zu rechtfertigen, Wirklichkeit.
 
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Es geht nicht darum, dass die Hauselfen überhaupt als Sklaven existieren, sondern Dinge hinzugedichtet werden, die nie existiert haben. Die Mehrheit der Sklaven bestand nie darauf Sklaven zu sein.

Es ist so als würden in einem erdachten Paralleluniversum Dinge existieren, die die eigene Kolonialgeschichte mit Faktoren relativieren, die es in der echten Welt nie gegeben hat. In der echten Welt hatte man Sklaven und sie wollten es nie sein. In der schönen Magierwelt hat man wenigstens Sklaven, die damit auch recht zufrieden sind. Eine Utopie für jeden Sklaventreiber, die vor der Wirklichkeit der Sklavengeschichte aus der echten Welt entfliehen wollen.

Also, grundsätzlich bleibe ich dabei, dass die Geschichte um die Wizarding World vor allem von einem allgemein stark konservativen Weltbild der Zauberer geprägt ist und man Rowling dieses Weltbild nur schwerlich aufdrücken kann. Wir erfahren alles in der Welt über Harry Potter und weiter vor allem durch die Familie Weasley. Nicht grundlos sind es vor allem Harry und Hermione, die den Umgang mit den Hauselfen bspw. immer wieder in Frage stellen - genau die zwei Charaktere, die nicht in dieser "Welt" aufgewachsen sind. Die Zauberer vergraben sich selber, leben hunderte Jahre in der Vergangenheit und wollen daran auf Teufel komm raus nichts verändern.

Die Hauselfen sind diesbezüglich nicht groß anders. Bzw. die Haltung ist sogar noch etwas tiefer verankert, weil sie ja keine Erfindung von Rowling sind, sondern mehr oder weniger direkt aus der Folklore übernommen wurden (Brownies). Das sind nun mal - in der Mythologie - Wesen, die arbeiten und Entlöhnung ablehnen. Selbst die Kleider-Thematik wird in diesen bereits aufgegriffen. In der Wizarding World bröckelt dieser sture Verzicht auf Bezahlung und der unbändige Wille zu dienen etwas. Immerhin lehnen die Hauselfen immerhin die negativ auffallenden Besitzer ab und wollen von diesen befreit werden. Die Ausbeutung der Hauselfen wird in der Wizarding World deutlich mehr kritisiert als in der Vorlage ebendieser Wesen. So eine Utopie ist es unter diesem Gesichtspunkt nicht: selbst die treusten Helfer lehnen sich bei Fehlverhalten gegen die Besitzer auf.

Judenkobolte die ihren Kampf um Grundrechte nur versauern, da sie hinterhältig sind

Das stimmt so nicht so wirklich. Die Goblins wurden von den Zauberern in ihre Rolle gedrängt. Sie haben sich teilweise mit unliebsamen Gestalten verbündet, aber meines Wissens nach gibt es wenig, das darauf hindeutet, dass die Aberkennung der Grundrechte in den Büchern irgendwie gerechtfertigt würde.
 
Also, grundsätzlich bleibe ich dabei, dass die Geschichte um die Wizarding World vor allem von einem allgemein stark konservativen Weltbild der Zauberer geprägt ist und man Rowling dieses Weltbild nur schwerlich aufdrücken kann. Wir erfahren alles in der Welt über Harry Potter und weiter vor allem durch die Familie Weasley. Nicht grundlos sind es vor allem Harry und Hermione, die den Umgang mit den Hauselfen bspw. immer wieder in Frage stellen - genau die zwei Charaktere, die nicht in dieser "Welt" aufgewachsen sind. Die Zauberer vergraben sich selber, leben hunderte Jahre in der Vergangenheit und wollen daran auf Teufel komm raus nichts verändern.

Die Hauselfen sind diesbezüglich nicht groß anders. Bzw. die Haltung ist sogar noch etwas tiefer verankert, weil sie ja keine Erfindung von Rowling sind, sondern mehr oder weniger direkt aus der Folklore übernommen wurden (Brownies). Das sind nun mal - in der Mythologie - Wesen, die arbeiten und Entlöhnung ablehnen. Selbst die Kleider-Thematik wird in diesen bereits aufgegriffen. In der Wizarding World bröckelt dieser sture Verzicht auf Bezahlung und der unbändige Wille zu dienen etwas. Immerhin lehnen die Hauselfen immerhin die negativ auffallenden Besitzer ab und wollen von diesen befreit werden. Die Ausbeutung der Hauselfen wird in der Wizarding World deutlich mehr kritisiert als in der Vorlage ebendieser Wesen. So eine Utopie ist es unter diesem Gesichtspunkt nicht: selbst die treusten Helfer lehnen sich bei Fehlverhalten gegen die Besitzer auf.

Bleib bei Hermine, Harry war nur notgedrungen mit dabei.

Auch ist mein Problem NICHT, dass Ron und die Zauberwelt ne schlechte Ansicht über "Haus"elfen haben, immerhin ist Harry Potter keine Utopie. Jedoch sind es für Sklavenverhältnisse utopische Zustände, dass die Mehrheit der Elfen aus freien Stücken für ihr Sklavenverhältnis eintreten.

Auch ist es eine Relativierung von Sklavenzuständen wenn man das Leben im Paralleluniversum mit einem Herr-Knecht-Verhältnis gleichsetzt.

Das stimmt so nicht so wirklich. Die Goblins wurden von den Zauberern in ihre Rolle gedrängt. Sie haben sich teilweise mit unliebsamen Gestalten verbündet, aber meines Wissens nach gibt es wenig, das darauf hindeutet, dass die Aberkennung der Grundrechte in den Büchern irgendwie gerechtfertigt würde.

In Teil 7 war die größte Rolle, die Kobolde bekamen, Harry hinterhältig zu verraten, während die Kobolde nicht wirklich bereit waren mit Bill für den Orden zusammenzuarbeiten. xD
 
Bleib bei Hermine, Harry war nur notgedrungen mit dabei.

Auch ist mein Problem NICHT, dass Ron und die Zauberwelt ne schlechte Ansicht über "Haus"elfen haben, immerhin ist Harry Potter keine Utopie. Jedoch sind es für Sklavenverhältnisse utopische Zustände, dass die Mehrheit der Elfen aus freien Stücken für ihr Sklavenverhältnis eintreten.

Auch ist es eine Relativierung von Sklavenzuständen wenn man das Leben im Paralleluniversum mit einem Herr-Knecht-Verhältnis gleichsetzt.

Nochmal: das ist ein mythologisches Wesen, das in seiner ursprünglichen Form noch weitaus näher an Sklavenarbeit ist, weil die Brownies unabhängig der Hausbesitzer mit Freude für diese arbeiten.

In Teil 7 war die größte Rolle, die Kobolde bekamen, Harry hinterhältig zu verraten, während die Kobolde nicht wirklich bereit waren mit Bill für den Orden zusammenzuarbeiten. xD

Ehm... ja... und Harry wollte den Goblin verraten. Weiter?
Er traut Harry nicht und die Geschichte in Band 7 zeigt eigentlich gut, warum das durchaus begründet ist.
 
Nochmal: das ist ein mythologisches Wesen, das in seiner ursprünglichen Form noch weitaus näher an Sklavenarbeit ist, weil die Brownies unabhängig der Hausbesitzer mit Freude für diese arbeiten.

Mythologien fallen nicht vom Himmel, sondern lehnen sich natürlich - in dem Fall - an die Klischees der Sklavenzustände an. Rowling übernimmt folglich unreflektiert mythologische Erzählungen von Sklaventreiber.

Ehm... ja... und Harry wollte den Goblin verraten. Weiter?
Er traut Harry nicht und die Geschichte in Band 7 zeigt eigentlich gut, warum das durchaus begründet ist.

Warum gibt es keine Kobolte, die für den Orden arbeiten? Weil alle nur hinterhältig sind?
 
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Mythologien fallen nicht vom Himmel, sondern lehnen sich natürlich auf die Klischees der Sklavenzustände an. Rowling übernimmt folglich unreflektiert mythologische Erzählungen von Sklaventreiber.

Ja, wenn man in einem Fantasy-Wesen fortan nie wieder auf mythologische Kreaturen zurückgreifen darf, hast du Recht.

Warum gibt es keine Kobolte, die für den Orden arbeiten? Weil alle nur hinterhältig sind?

Weil sie den Zauberern nicht trauen?
 
Ja, wenn man in einem Fantasy-Wesen fortan nie wieder auf mythologische Kreaturen zurückgreifen darf, hast du Recht.

Wenn man eine Geschichte schreibt, dass hinter Mythologien (magische Welt) auch nur unreflektierte gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse definiert sind, dann sollte man sich eigens dem bewusst sein wenn man welche mit einbaut. xD

Weil sie den Zauberern nicht trauen?

Die Begründung im Buch war, dass man neutral sein möchte, um die eigene Geschäfte nachzugehen. Hingegen in der echten Welt die Juden dafür verachtet wurden, dass sie sich der Modernisierung angeschlossen haben.

Geht ja nicht darum, dass ALLE Kobolde sich dem Orden anschließen sollen. Es schloss sich aber NIEMAND an.


Wenn Kobolde rebellieren, dann sicherlich nur weil sie mit hinterhältigen Schwarzmagier zusammenarbeiten, welche ihnen das große Geschäft anbieten. Auch durch die Erlangung durch Rechte erhoffen noch größere Geschäfte machen können. Nicht aufgrund einer abstrakten Menschenidee, die durch die Modernisierung aufkam. Klingt so viel angenehmer warum die Diskriminierung von Kobolden auch selbstverschuldeter Natur ist.
 
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Bis zum vierten Buch wird die Gesellschaftskritik eh nur subtil behandelt. Da stellt sich eher die Frage wie man das Dritte Buch am Besten finden kann.
 
Eines der Gründe warum Grindelwalds Taten gegenüber Muggels bis 1945 nicht behandelt wird, wird sicherlich sein, dass Rowling zurecht fürchtete dadurch die NS-Zeit zu bagatellisieren.

Daher ist es gut, dass sie das offen lies.
 
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