Der Unterschied zwischen Gewinn und Cashflow
Die Zahl mag überraschen, denn in seinen Geschäftsberichten weist Netflix seit Jahren Gewinne aus. Dazu muss man wissen, dass manche Ausgaben den Gewinn in der Bilanz nicht schmälern. Dazu zählen Ausgaben für Sachen, die über mehrere Jahre abgeschrieben werden.
Bei solchen Ausgaben fließt aber trotzdem sofort Geld aus der Kasse. Hat eine Firma sehr viele solcher Ausgaben, kann sie mehr Geld ausgeben als sie einnimmt, obwohl in der Bilanz ein Gewinn steht. Fachleute sprechen dann von einem „negativen freien Cashflow“.
Warum aber macht Netflix das? Ganz einfach: Das Unternehmen steckt viel Geld in neue Serien und Filme. Bis ein neuer Titel wie „Stranger Things“ oder „Dark“ ausgestrahlt werden kann, dauert es laut des Unternehmens im Schnitt ein bis drei Jahre. Als Marktführer bleibt Netflix keine andere Wahl. Denn würde das Unternehmen nicht ständig neue Inhalte produzieren, lässt irgendwann das Interesse der Zuschauer nach. Genau darauf hoffen Wettbewerber wie Walt Disney.
Der alte Spruch von der Konkurrenz, die das Geschäft belebt, müsste also eigentlich anders lauten: Konkurrenz kann das Geschäft beleben – sie kann aber auch ziemlich teuer werden.