Qualitativ sind die Games um Lightning & Co. ja nicht wirklich schlecht. Es sind einfach Setting und
diese Charas, die - lieb ausgedrückt - so belanglos sind. Mir kommt es auch echt so vor, dass SE jetzt wirklich denkt, sie haben mit Lightning jetzt diesen ganz besonderen Chara erschaffen, der in die Videospielhistorie eingeht
Anders kann ich mir diese Verehrung seitens SE nicht erklären.
Und früher hat man mit den Charakteren und der Welt regelrecht mitgefiebert. Es wurden ernste Themen wie Suizid, Aufopferung, Jugendschwangerschaft, großer Selbstzweifel, die Ausbeutung der Natur, der dramatische Untergang der Welt oder einfach das Erwachsenwerden angesprochen. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ernst gezeichnet. Das Setting war mittelalterlich angehaucht oder in einem Steampunk Universum angesiedelt. Untermalt wurde das von lieblicher, melancholischer, verträumter, eingängiger Musik.
Heute bekommen wir Charakteren zum Fremdschämen mit Mode- & Frisurgeschmäckern Jenseits von Gut und Böse. Alles ist extrem auf cool getrimmt. Das Gameplay wird aufs RPG-Minimum reduziert. Dazu läuft seichte (J)Pop- oder aufdringliche Hip-Hop-Mucke, die imho gar nicht in ein RPG-Umfeld passt. Und gekämpft wird schon lange nicht mehr nur mit Schwertern, sondern auch mit Schusswaffen. Alles was Final Fantasy früher ausgezeichnet hat, ist quasi wegrationalisiert. Dieser poppige Ansatz ist dabei das, was mich am stärksten ankotzt. Ich will kein Hipster- oder Techno Final Fantasy, sondern das, was die Reihe eben groß gemacht hat.
Klar, wer mit FF X ins FF-Universum eingestiegen ist, wird sich nicht groß daran stören, aber wer die Reihe schon zu PSX oder ganz besonders zu SNES-Zeiten liebte, der findet schon lange nicht mehr die Erfüllung damit.