Vor etwas über einem Jahr habe ich das Buch "Die Geschichte der SS" von Heinz Höhne erstanden. Nun habe ich endlich die Zeit gefunden es zu lesen.
Es war keine leichte Lektüre, aber sie war sehr auflusssreich. Ich habe eine Menge Dinge über die SS gelernt, die einem zu Schulzeiten nie vermittelt wurden.
Besonders bemerkenswert fand ich die Verstrickungen der SS mit dem jüdischen Mossad und dass Teile der SS ursprünglich den Zionismus unterstützte, also die Gründung des Staates Israel in dem die Juden (mehr oder weniger frewillig) auswandern wollten.
Und dass viele der schlimmsten Holocaust-Verbrecher scheinbar nicht mal überzeugte Nazis oder Antisemiten waren, sondern einfach nur aus Karrieregeilheit gehandelt haben.
Das Buch hat ein paar unfreiwillig komische Passagen, beispielsweise viele Anekdoten über Heinrich Himmler. Einen Großteil davon kannte ich bereits durch die Himmler-Biografie die ich vor ein paar Jahren gelesen habe. Hängen geblieben ist mir da vor allem seine Versuche als Feldherr, bei dem viele Generäle der Wehrmacht wohl die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben.
Sehr interessant fand ich die Beschreibungen über die Hierarchie in der SS und der NSDAP. Im Gegensatz zum weit verbreitetenden Glauben scheint das Hitler-Regime überhaupt nicht totalitär gewesen sein sondern eher einem chaotischen Sauhaufen gleich. Das fällt vor allem auf wenn man sich die SS ansieht, die sich im Laufe der Geschichte wirklich mit jedem anlegt. Sei es mit SA (den Röhm-"Putsch" kannte ich sogar noch aus der Geschichte), Wehrmacht, der Partei selber usw. Dieses ganze Kuddelmuddel schien nur durch Adolf Hitler und den Glauben an den Führer zusammengehalten worden zu sein.
Das wirft natürlich die Frage auf ob das Nazi-Regime zu Friedenszeiten nach einem Ableben von Adolf Hitler überhaupt eine Überlebenschance gehabt hätte oder ob es sich durch interne Streitereien nicht binnen kürzester Zeit selbst abgeschafft hätte.
P.S: Etwas witziges am Abschluss. Ich trinke leidenschaftlich gerne Bier aus meiner Heimat (Unterfranken), unter anderem ein Bier namens "Kesselring" aus Marktsteft.
Etwas "schockiert" war ich dann als im Buch öfters ein Generalfeldmarschall namens Albert Kesselring aus Marktsteft erwähnt wurde. Ich hab in Recherchen jetzt zwar noch keine direkte Verbindungen zu der Brauerei finden können, aber ich nehm mal stark an dass es da welche gibt.