Oder wie ich das Buch gerne nennen würde: "Warum ein größerer Fernseher dein Leben verbessert."
Joa, das Buch ist so ziemlich der Inbegriff all dessen, was ich an unserer Welt verabscheue.
Man muss Michael Hörl aber zu Gute halten, dass er schon paar nennenswerte Dinge geschrieben hat.
Ich stimme ihm auch zu, dass wir über unsere Verhältnisse leben und das wir daher mehr oder weniger selber für die Schuldenkriese vernatwortlich sind. Mit der Scheinheiligkeit (immer ist ein anderer Schuld) kann ich mich auch gut identifizieren (siehe Signatur), dennoch empfand ich viele Aussagen in diesem Buch schlicht und ergreifend grotesk und ekalhaft!
So sind Geisteswissenschaftler in seinen Augen (ich zitiere) "asozial", weil sie einen Beruf ausüben, der die Wirtschaft wenig voranbringt und kritisiert dabei speziell die Soziologen. Schließlich haben sie sich ja einen Beruf ausgewählt, den sie wollten, der aber sonst niemanden etwas bringt. Ingenieure sind folglich die edlen selbstlosen Retter. Das für viele Menschen das Geld und die Jobchancen einer der Hauprgünde für ein naturwissenschaftliches Studium ist, kahm ihm wohl nicht in den Sinn. Man könnte meinen, dass es sich um einen Spaß gehandelt hat, würde er es nicht regelmäßig in seinem Buch mit scharfem Ton wiederholen.
(Ich studiere ein Naturwissenschaftliches Fach btw)
Übel wird es aber erst, wenn er mehrmals (in-)direkt andeutet, dass die Afrikaner
nur so Arm sind, weil sie faul sind. Genauso in jedem anderen Land mit viel Armut.
Jeder hat nämlich die gleichen Chancen. Ob du der Sohn eines Milliardärs bist oder ein Weisenkind in Senegal. Es sind nur die Menschen, die verschiedene Talente haben. Warum die Leute dann dort scheiße leben? Ist doch logisch. Afrikaner sind fauler und untalentierter als wir Europäer.
Das andere Länder seit zig Jahren afrikanische Länder ausbeuten hat damit übrigens nichts zu tun. Das stellt er auch noch mal extra schön im Buch dar...die unangenhmen Dinge lässt er natürlich aus. Wir sollen ja die Welt nicht so negativ sehen.
Was unangenehme Themen allgemein wie Korruption, Lobyismus, Kriegsführung oder die Doppelmoral der Waffenindustrie angeht, hüllt er sich schön in Schweigen, wobei ich das bei der Schreibweise definitiv eher als Ignoranz deutet.
Ja, wir sind zu negativ Eingestellt. Das ist richtig, aber hier werden ernste Probleme, Tod und Leid mit Banalitäten rationalisiert (Faulheit/Unvermögen) und das einzige Hilfsmittel scheint da Marktwirtschaft zu sein.
Traurige Ansicht. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Um ehrlich zu sein, gab es beim Lesen genug Stellen bei denen ich Herr Höhl am liebsten eine gelangt hätte.