Weißt du, als Pädagoge sollte man jugendlichen hohe Standards vorgeben, Disziplin beibringen und ihnen eine realistische Rückmeldung darüber geben was sie können und nicht können, gerade weil man Empathie für sie hat und will dass sie ein gutes Leben führen und in einer stabilen Gesellschaft leben.
Auf lange Sicht ist das was du uns hier als Empathie verkaufen willst, sogar ziemlich grausam und schädlich für die Kinder. Sie zahlen den Preis dann halt nur später als Erwachsene, wenn die Konsequenzen viel schlimmer sind
Individuelle Beurteilung gemessen an den Fähigkeiten eines Schülers sind vertretbar und sogar wichtig. Ein Zeugnis ist letztlich nur ein Überblick darüber, wozu ein Schüler im Stande ist. Entsprechend ist es sinnvoll, dass Schülern mit bestimmten Einschränkungen in Teilbereichen eines Fachs haben unter die Arme gegriffen wird.
Jemandem mit einer Legasthenie die Note in einem Sprachfach zu versauen, weil er schriftliche Schwächen hat ist Unsinn, wenn er gleichzeitig mündlich sehr begabt ist in der Sprache. Einem Schüler mit einem ADS einen speziellen Rahmen für seine Prüfungen zu bieten, weil er im Klassenzimmer zu viel Ablenkung ausgesetzt ist, ist ebenfalls vertretbar. Ein Schüler mit einer motorischen Einschränkung zu erlauben, Examen eher an einem PC oder mündlich zu halten ist ebenfalls völlig in Ordnung.
All das hat man eingeführt, damit nicht das gesamte Zeugnis unter solchen Einschränkungen leidet. Denn ein Zeugnis eines motorisch beeinträchtigten Schülers ist überhaupt nicht repräsentativ für seine mündlichen Fähigkeiten. Also hat man die Zusatzberichte eingeführt, die es einerseits erlauben, der Note eine größere Aussagekraft zu geben und gleichzeitig mit dem Zusatzbericht die Einschränkungen zu deklarieren.
Problematisch ist es, wenn Leute wie
@henne7 , die mehr als offensichtlich keine Ahnung von Pädagogik oder dem Sinn und Zweck eines Zeugnisses haben, ankommen und fordern, dass man den Schülern weiterhin eine Sonderbehandlung gewährt (-> keine Rechtschreibung), aber gleichzeitig fordern, dass keiner erfährt, dass es diese Sonderbehandlung gibt.
In der Welt von henne7 ist ein Zeugnis zu 100 % überflüssig. Denn ein Arbeitgeber kann ohne den Vermerk unmöglich herausfiltern, wozu ein Schüler imstande ist - und das ist der einzige Grund, warum das Zeugnis überhaupt existiert.
PS: Nur falls das das allgemeine Missverständnis ist: es wird niemand gezwungen, diese Sonderbehandlung anzunehmen. Diverse Legastheniker werden nach gewöhnlichen Lernzielen bewertet. Wenn es aber durch die Diagnose nicht möglich ist, dass der Schüler in einem bestimmten Fach die erforderten Leistungen erbringen kann,
profitiert er von reduzierten Lernzielen. Und nur wenn er davon profitiert steht es auch im Zeugnis.
Es ist also keiner über Jahre in der Schule und merkt am Ende im Abschlusszeugnis plötzlich, dass ihm da jemand einen "Legastheniker-Stempel" ins Zeugnis geschrieben hat. Das ist eine bewusste Entscheidung.