Tom Savage schreibt für die englische Tageszeitung "Daily Star" und erlebte Ende Januar offenbar einen besonders einsamen und uninspirierten Augenblick. Über John Terrys Affäre mit der Freundin eines Teamkollegen war alles erzählt. Und auch Boxenluder Katie Price hatte sich schon lange nicht mehr öffentlich freigemacht.
In diesem finsteren Moment erinnerte sich Savage an die ewige Trumpfkarte des englischen Boulevards: Hitler musste ins Blatt. Oder Handtücher. Nicht irgendwelche natürlich, sondern jene textilen Platzkarten, mit denen die deutschen Hotelgäste bereits dann die besten Plätze am Pool blockieren, wenn Englands Pauschalurlauber noch fest schlummern. Savage probierte beides.
In Savage erwachten offenbar Watergate-Instinkte, als er erfuhr, dass der "Erzfeind" das beste Hotel Südafrikas gebucht hatte, und zwar angeblich lange bevor die deutsche Elf sich qualifizierte. Spätbucher England müsse sich dagegen mit einem Provinz-Ressort in der Nähe einer heruntergekommenen Bergarbeiterstadt zufriedengeben, das zudem noch eine riesige Baustelle sei, empörte sich Savage.
Einen Tag später verwurstete er einen weiteren Metaboliten seiner Aufklärungsmission. Er "enthüllte", dass die deutschen Auswärtstrikots den schwarzen Uniformen glichen, in denen "die SS während des Krieges Europa terrorisiert" habe. Laut Savage betrachteten Kritiker dies als Kriegserklärung. Einer dieser Kritiker war der 28-jährige Maurer Michael Hayes aus Süd-London, dem das schwarze Shirt angeblich auch schon unangenehm aufgefallen war.