Die EU hat sich ideologisch verrannt und hält dogmatisch an vielen falschen Entscheidungen fest.
Die derzeitige Inflation liegt eben nicht nur am Krieg liegt hängt sehr stark mit der Geldpolitik der EZB zusammen (in den USA die FED). Das erkennt man gut an der Schweiz wo die Inflation grade mal 2-3% beträgt.
Man muss verstehen, dass verschiedene Länder innerhalb des Euroraums komplett unterschiedliche Ziele und finanzpolitische Vorstellungen haben. Südländer haben seit jeher weiche Währungen mit hohen Inflationsraten gehabt. So konnte man die Schulden immer abwerten und sich weiter verschulden (gar nicht wertend gemeint an dieser Stelle. Das sind Modelle die können für bestimmte Länder durchaus langfristig funktionieren) während der nördliche Länder eher von harten Währungen verwöhnt waren die eher geringe Inflationsraten aufweisen, dafür aber auch eben gut haushalten müssen (schwarze 0 etc.).
Deutschland hatte seinerzeit mehrere Bedingungen an den Beitritt in den € gehabt die auch vertraglich gezeichnet wurden. Man wollte, dass der € eben eine harte Währung wird und bleibt. Dazu zählen u.A. keine gemeinsame Haftung für Schulden in der Union und das Unterlassen diverser Eingriffe der EZB in den Anleihenmarkt. Beides wurde seit der €-Krise mehrfach gebrochen. Jedes mal wenn es kriselt wurde die Gelddruckmaschine angeworfen und die EZB hat Anleihen von Staaten aufgekauft. Auch jetzt z.B. plant die EZB wieder italienische Staatsanleihen aufzukaufen um so den Zins für die Italiener zu drücken. Man ermöglicht es den Ländern im Süden Europas sich zu Konditionen zu verschulden die Sie auf dem freien Markt niemals bekommen würden, weil niemand ihnen eben eine entsprechende Kreditwürdigkeit gibt. Das ist ein radikaler Eingriff in den Markt. Aus diesem Grund hat man auch keine Anreize irgendwas an der Haushaltspolitik zu ändern. Bezahlen tun es alle anderen durch eine Entwertung des €. Dazu zählen insbesondere die deutschen anlage- und risikoaversen Bürger die horrende Summen auf ihren Konten oder in nominal verzinsten Rentenprodukten (Riester etc.) haben, die alle an Kaufkraft verlieren.
Letztlich kommt die EZB ihrer eigentlich Aufgabe, nämlich die Wertstabilität des € zu gewährleisten, schon seit vielen Jahren nicht mehr nach und dient eher als Instrument um hochverschuldete Staaten zu refinanzieren. Dass die Inflation kommen würde stand außer Frage. Der Krieg war jetzt der Katalysator und hat den Ball ins Rollen gebracht.
So eine Inflationsspirale von 5-10% p.a. ist jetzt kein Untergang für die Wirtschaft aber man muss eben umdenken und anfangen in Sachwerte zu investieren.
Zum Thema Agrarwirtschaft muss ich dich leider auch enttäuschen. Es gibt zwei exzellente Interviews (eins habe ich hier bereits gepostet) mit einem Landwirt, der erklärt wie die EU ihre Landwirte mit grüner Ideologie und nicht zielführenden Regulierungen nach und nach in den Ruin treibt. Es scheint eine sehr hohe Suizidquote unter Landwirten in der EU zu geben. Da werden wir zukünftig also noch deutlich abhängiger vom Ausland werden.