Mein Argument ist ja nicht mal die Eingriffsfunktion des Staates auszuweiten, sondern warum es überhaupt im Kapitalismus ein Kartellamt braucht, nämlich weil Unternehmen notwendig durch die instrumentelle Vernunft eine eigene Agenda haben, die nicht mit dem Markt deckungsgleich ist. Wie stark reguliert werden muss, dazu hab ich kein Wissen.
Es ist nebenbei auch kein "Plan", es gibt kein formuliertes Ziel, es passiert einfach, wenn das Unternehmen die Mitteln wählt, die es wählen muss, um den eigenen Nutzen zu maximieren. Das Ziel resultiert sich einzig aufgrund der Wahl der Mitteln, nicht umgekehrt. Es ist nicht der mythische Traum von Disney ein Monopolist zu sein, es erwächst sich schlicht aus der Mittelwahl, so wie man in Monopoly nicht spezielle Mitteln wählt um Monopolist zu werden, sondern die schlichte Logik des Spieles folgt, um am Ende als solcher zu enden.
Du bist hier fixiert auf den Kapitalismus. Ich sage das Streben nach/ bzw die Zentralisierung von Macht ist allen gesellschaftlichen Formen in irgendeiner Form inherent.
Die Frage ist eigentlich nur wo und inwieweit sich das in einer Gesellschaft manifestiert.
Wenn ich einen Markt habe in dem Endverbraucher eine Wahl haben und Konkurrenz entsteht, ist das eine Begrenzung der Macht eines Unternehmens.
Ich meine vielleicht stört mich dass Disney die ganzen tollen Franchises aufkauft und an die Wand fährt und dann guck ich halt japanische Anime oder gar nichts mehr und suche mir ein anderes Hobby.
Wenn ich hingegen irgendwelche großen Finanzfonts habe die auch mit öffentlichen Geldern gefördert werden wenn sie dieses und jenes inhaltlich vorantreiben und finanziell fördern.
Dann habe ich ja das Problem, dass mich irgendwann der Großteil der Medien mit irgendwelchem Propagandamüll zusülzt ohne dass ich etwas dagegen tun kann und das Unternehmen immer weniger auf zufriedene Kunden angewiesen ist.
Was für einem wichtiger ist, ist eben eine Frage der jeweiligen Perspektive. Zu meinen, dass es irgendwo ein "Gemeinsames Interesse der Menschen" gäbe, ist eine Mythologisierung, eine Verzauberung, die aus dem Kapitalismus selbst entspringt, da dieser falsche Mythos systemerhaltend ist. Was für einem persönlich mehr Nutzen bringt ist relativ und unterschiedlich.
Ist das nicht verdreht? Die Vorstellung eines gemeinsamen Willens, eines Volkswillens z.b. ist doch eher eine Vorstellung des Kommunismus/Sozialismus.
Es ist eher im Kapitalismus/freien Markt so, dass dem Individuum personenbezogene Präferenzen zugestanden werden oder von Käuferschichten und Gruppen gesprochen wird
Jeder Einkauf ist im Prinzip eine demokratische Wahl, nach der Logik hat zwar nicht jeder die gleiche Stimme/Geldmenge zur Verfügung aber dafür macht schon die wahl im Supermarkt Wurst oder Käse einen Unterschied.
So gesehen ist es eine entdemokratisierung des Marktes.
Damit beschreibst du gut warum ein Kartellamt gut gegen Monopole ist, bei Oligopole jedoch empfänglich.
Für den einfachen Menschen wären weniger Markteintrittsbarrieren, Regulierungen und daraus resultierend mehr Konkurrenz/weniger Korruption besser um Monopole zu umgehen.
Denn dann wären sie nicht abhängig von anderen sondern können selbst aktiv werden
Klar hat der Kapitalismus gegenüber dem Feudalismus eben auch seine Vorteile. Die Idee, dass der Kapitalismus ein Rückschritt zu vorherigen System sei, folgte ja auch Marx nicht. Auch hat es seine Gründe warum der Kapitalismus und die moderne Demokratie sich nebeneinander entwickelten.
Warum hängen sich eigentlich so viele Akademiker auch heute noch an Marx so sehr auf? So als hätte der Mann irgendwie ein neues Evangelium verkündet und wäre unfehlbar.
Wenn die Marxisten alle so klug sind, warum sind die sozialistischen Länder alle so scheiße dass da kaum jemand leben will?
Karl Marx war ein egoistischer Ar**h der seine Mitmenschen ausgenutzt hat.
Und ich kann echt verstehen warum die Arbeiterklasse linken Akademikern nicht mehr vertraut.
Ich bin der selbstlose Altruist der nicht aus Eigeninteresse, sondern im Interesse unterdrückter die Gesellschaft stellvertretend für diese ändern/verbessern will.
Seltsamerweise sind das häufig Leute die auf persönlicher Ebene kaum Zugang zu anderen finden oder ihre ideale nicht im Alltag im Umgang mit anderen ausleben oder wenn sie es tun, merkt jeder sofort wie furchtbar diese Regeln das Leben machen.
Ganz ehrlich, zu nem Arbeitgeber der zu mir sagt, dass zahle ich wenn du XY machst und einen Profit halte ich mir ein habe ich mehr Vertrauen als zu so nem Altruist der behauptet alles nur aus Selbstlosigkeit zu tun.
Denn der kann mir wenigstens nachvollziehbar erklären was sein Vorteil dabei ist, wohingegen der Altruist der die Gesellschaft umkrempeln will zwar eigentlich auch seine persönlichen Ziele verfolgt, aber sich feige hinter dem Mantel der Selbstlosigkeit versteckt.
Im Gegenteil, der Kapitalist will meine Arbeitskraft für Geld dass er mir bietet aber damit ist es ja auch schon erledigt das transaktiinelle Verhältnis.
Der sozi will nicht nur meine Arbeitskraft sondern alle Bereiche meines privaten Lebens seinen Vorstellungen unterwerfen was ja viel tiefer geht als ein Arbeitsvertrag