Naru
L99: LIMIT BREAKER
1) das ist richtig und auch gut so. und gäbe es nur eine arbeitskraft aber 3 unternehmen die die eine arbeitskraft brauchen, dann würden sich alle drei um die eine kraft streiten und sich gegenseitig mit lohnangeboten überbieten. gäbe es aber derartig wenige arbeiter, dann würden aus rationaler sicht auch weniger leute unternehmer werden, weil die vergütung für arbeiter aufgrund des mangels an arbeitskräften so gut vergütet würde, dass es sich nicht mehr lohnt das risiko als unternehmer einzugehen und man sowieso keine arbeitskräfte finden würde.
ist halt alles eine frage von angebot und nachfrage. bist du mit deiner qualifikation einer von vielen die den genau gleichen job erledigen können wirst du immer weniger verdienen, weil es immer leute geben wird die für weniger geld arbeiten oder qualifizierter sind als du. deshalb ist es ja auch so wichtig dinge zu können oder zu erlernen die nicht jeder kann. die meisten sind dazu aber nicht bereit.
2) ja und muss er auch nicht, weil er weder das unternehmerische risiko trägt noch das produkt erfolgreich gemacht hat, noch so viel arbeitet wie ein ceo. und wie willst du überhaupt bemessen was die anteilige leistung eines arbeiters war? wie in meinem beispiel schon gesagt: schraubenkarl oder schraubeningo werden kaum dazu beigetragen haben dass tesla so erfolgreich ist und den gewinn erzielt den das unternehmen erzielt, warum kriegt der eine dann eine gewinnbeteiligung weil er zufällig bei tesla arbeitet und der andere nicht, dessen unternehmen weniger erfolgreich ist, obwohl sie die exakt gleiche arbeit leisten? dieses genau nach dem gewinn des produktes vergüten ist ja auch blödsinn und funktioniert natürlich nicht. schon allein deshalb weil gewinne reinvestiert werden müssen um weiter zu wachsen und die shareholder auch einen anteil haben wollen. ohne diese wäre die firma aber erst gar nicht groß geworden und die gewinne würden dann sowieso nicht existieren, genau wie die arbeitsplätze für die arbeiter.
diesen gedanken von "da sind gewinne entstanden also will ich einen anteil davon" kann ich nicht nachvollziehen. am ehesten noch in wichtigen positonen wo du dich entsprechend einbringen musst und skin in the game hast. die frage ist doch warum sind diese gewinne entstanden? weil schraubenkarl seinen 0815 job erledigt hat den tausend andere genauso gut oder besser erledigen hätten können oder weil elon musk tesla zu der firma gemacht hat die sie heute ist mit all dem risiko, den schwierigen entscheidungen, den 100 stunden wochen, eigenem kapital usw. wenn ne firma pleite geht oder verluste schreibt kommen doch auch nicht die mitarbeiter an und zahlen die verluste aus eigener tasche. aber bei gewinnen will man wieder abcashen, selbst wenn der eigene beitrag zum erfolg und den damit verbundenen gewinnen verschwindend gering, falls überhaupt existent, war. komische denkweise. man kann als unternehmen natürlich eine kleine gewinnbeteiligung geben um mitarbeiter zu motiveren, einen anspruch darauf zu stellen finde ich aber ziemlich dreist.
du stellst eine leistung zur verfügung und schaust welche firma dir dafür am meisten bezahlt. das ist ein freier markt mit konkurrenz. je mehr arbeiter es gibt die so gut wie du oder besser sind desto schlechter sind deine karten. würdest du aber deine leistung als selbständiger anbieten und nicht an ein unternehmen verkaufen, dann wäre deine vergütung wahrscheinlich niedriger und du müsstest deine kunden selbst akquirieren, außer du bist wirklich so gut wie du denkst und "dein geld wert". dann sollte die selbständigkeit ja kein problem für dich sein. aber das ist ja auch mit ein grund warum sich so wenige selbständig machen, fordern aber ständig gehaltserhöhungen vom chef und sehen den kapitalismus als problem. ergo können die meisten froh sein, dass ihnen das unternehmen überhaupt einen tariflohn bezahlt. vom mindestlohn ganz zu schweigen.
zu 3) ja braucht man, die werden auch mehr verdienen als der standard fabrikarbeiter und ggfs ne gewinnbeteiligung haben zumindest in form von unternehmensaktien. hier kommt es natürlich auch wieder auf deine qualifikation an. kannst du nur ads bei google einbuchen und bist ein standard 0815 mitarbeiter, dann bist du ersetzbar, das kann jeder idiot. eine große ad kampagnenstrategie entwickeln und leiten ist was anderes. generell je mehr einfluss dein job auf den erfolg des produktes hat, je mehr verantwortung du trägst, je mehr risiko du eingehst und je schlechter du ersetzbar bist, desto mehr wirst du auch verdienen. ein ceo verdient nicht ohne grund so viel, sondern weil es von ihm abhängen kann ob eine firma pleite geht oder erfolgreich wird und weil er fähigkeiten hat die nur wenige besitzen und die sich das überhaupt zutrauen würden eine große firma zu leiten. natürlich kann der auch nicht alles zu 100% alleine regeln, jeder hat nur 24 stunden am tag, auch wenn ein elon musk z.b. kaum schläft und nur arbeitet. wenn ein 0815 arbeiter in der farbrik ausfällt gibt es tausende andere die seinen job übernehmen können. von ihm hängt der erfolg der firma oder des produktes nicht ab. er trägt auch keine verantwortung oder risiko, er bekommt sein gehalt und haftet auch nicht damit oder hat unternehmensanteile die wertlos werden wenn die firma kaputt geht. er hat kein eigenes privatvermögen investiert mit dem er haftet. er verkauft seine arbeitskraft und erhält dafür eine vergütung, er riskiert aber kein kapital das ihn unter umständen jahrzehnte seiner arbeitsleistung gekostet hat und das im falle eines misserfolges weg ist. er kann jederzeit gehen und schuldet dem unternehmen gar nichts. im zweifel bekommt er noch eine abfindung. wird er arbeitslos wird er vom staat aufgefangen und kriegt ohne jegliche arbeitsleistung geld der anderen steuerzahler die für ihn arbeiten. der unternehmer hat bei einer pleite gar nichts mehr.
Nebenbei, jemand der die Produktionsstätten zu Verfügung stellt, trägt natürlich das Risiko eben diese Produktionsstätten zu verlieren, jemand der jedoch die Arbeitskraft zu Verfügung stellt, hat in der Tat dieses Risiko nicht, da dieser nicht mal ne Produktionsstätte besitzt. Was man nie hatte, kann man auch nicht verlieren. Dabei das Risiko jedoch auch nur besteht, solange kein Monopol besteht, was jedoch durch Staatseingriff behindert wird (wenn überhaupt).
Wer auf eigenes Risiko geht ist derjenige, der sich seine eigene Produktionsstätte schaffen will und hierfür den Lohn seiner eigenen Arbeitskraft hin investiert. Aber derjenige gehörte auch nicht der bürgerlichen Klasse an, da jemand aus der bürgerlichen Klasse grundsätzlich das Vermögen aus den Produktionsstätten Dritter für sich nutzt um seine eigene Produktionsstätte zu schaffen.
Klar gibt es ne Blase die entscheiden kann ob sie auf Risiko geht und ihre eigene Produktionsstätte zeugt oder die eigene Arbeitskraft verkauft, es ist jedoch eine Blase und nicht die Regel der Arbeiterklasse.
Zuletzt bearbeitet: