TheProphet
L99: LIMIT BREAKER
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Zelda ist und war noch nie ein Rollenspiel, aber der neue Teil mag PRG-Elemente haben. ^^
So ist es. Prinzipiell sind die Genres Action RPG und Action Adventure(zumindest der Unter-typ, den Zelda1 am NES gegründet hatte) aber recht nah beisammen, verstehe also die Irritationen. Hauptunterschied zu nem RPG ist aber vor allem ein fehlender Skill-Tree, die Tatsache, dass man fürs Besiegen von Gegnern keine Erfahrungspunkte erhält und dass es keine Level per se gibt, die einen in verschiedenen Kategorien(die es auch nicht gibt, wie Stärke, Ausdauer, Intelligenz, Beweglichkeit, Charma, usw.) verbessern, weder bei Gegnern noch beim Hauptcharakter. Wobei Zelda natürlich verschieden starke Gegner hat, so haben rote in der Regel weniger HP und teilen weniger Schaden aus als zB. blaue Gegner, das ist übrigens ein Relikt aus Zelda 1
Wenn mans runterbrechen möchte: Action Adventures sind in der Regel simpler und zugänglicher(wobei es auch sehr simpel gestrickte Action RPGs gibt, versteht sich), man muss sich nicht mit irgendwelchen Skilltrees und Entscheidungen wie man seinen Charakter weiter entwickelt beschäftigen. Hier bricht Zelda minimal mit alten Konventionen, da man sich entscheiden muss ob man lieber die HP aufwertet oder die Ausdauer, diese Aufwertungen bekommt man aber nicht weil man XY Gegner erlegt hat, sondern weil man mehrere Mini Dungeons(Schreine) gemeistert hat, also ein klassisches Action Adventure System. Ein The Last of Us ist hierbei zB. ein sehr positives Beispiel für das Genre und liefert mit dem Survival Aspekt den Tiefgang, den zB. ein Uncharted vermissen lässt.
Dass Waffen und Schilde sich abnützen und kaputt gehen ist übrigens nicht unbedingt ein RPG Element, vor allem die Tatsache, dass Link diese nicht reparieren kann, deutet wieder sehr in seiner einfachen Art, auf ein Action Adventure hin.
Vor lauter Uncharteds und Tomb Raiders hat sich in den Köpfen der Spieler aber verständlicherweise ein falsches Bild von Action Adventures festgesetzt, so simpel wie diese muss das Genre nicht gestrickt sein, es hat sich bei der breiten Masse aber so durchgesetzt.
Das ist nur eines von vielen möglichen Elemten. Nach der Definition wäre FFXV kein RPG und selbst für den Witcher wird es kritisch.
Der Witcher ist definitiv ein Action RPG, allerdings kaum komplexer als zB. ein Diablo III. Es hätte dem Spiel aber wahrscheinlich nicht geschadet, wenn CD Projekt Red daraus ein Action Adventure gemacht hätte, man hat sowieso nur sehr sehr wenig Einfluss auf die Charakter Entwicklung, bzw. bringen die level ups für sich alleine fast gar nichts. Storytechnisch ist es für Geralt natürlich besser, dass er nach und nach, je mehr er kämpft, mehr Fähigkeiten lernt, wobei er diese eigentlich auch von Anfang an mit einer Template Auswahl als Spezialisierung hätte haben können. Es wird einem sowieso nur Entscheidungsfreiheit vorgetäuscht, wenn man auf höheren Schwierigkeitsgraden bestehen will, muss man sich in eine Kategorie spezialisieren und da ist dann die Auswahl auch quasi vorgefertigt.
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