Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
ÄRZTEschaft ist komplett männlich und zweiteres hat mit dem Wort Arzt bzw. Ärztin gar nichts mehr zu tun (und ist noch dazu ungleich komplizierter).
 
ÄRZTEschaft ist komplett männlich und zweiteres hat mit dem Wort Arzt bzw. Ärztin gar nichts mehr zu tun (und ist noch dazu ungleich komplizierter).

Ärzteschaft ist per Definition eine geschlechtsneutrale Formulierung und umfasst alle Ärzte und Ärztinnen.

Und natürlich hat medizinisches Fachpersonal was mit Ärzten zu tun. Aber das ist das Problem: Da ziehst du ja willkürlich bei jedem Wort eine Grenze, mit der dann nicht jeder übereinstimmt.
 
ÄRZTEschaft ist komplett männlich und zweiteres hat mit dem Wort Arzt bzw. Ärztin gar nichts mehr zu tun (und ist noch dazu ungleich komplizierter).

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Ärzteschaft ist die Bezeichnung für alle Ärzte und Ärztinnen, so wie Mannschaft (doppelt männlich ;)) die Bezeichnung für Spieler*innen ist.

Man muss übrigens nicht aus Zwang alles gendern, man kann auch bestimmte Dinge ausschreiben wenn es gewünscht ist und Ärzte und Ärztinnen nutzen ;)


Ja, in einigen wenigen Fällen geht das nicht anders, wenn man es nicht komplett kompliziert machen will. Gleichberechtigung ist übrigens nicht Gleichmacherei. Männern war jahrhundertelang komplett egal, dass Frauen in der Sprache kaum vorkamen. Aber jetzt soll es plötzlich ein Problem sein, wenn in ein paar wenigen Fällen die männliche Form nicht mehr so präsent ist, in den meisten anderen Fällen aber sehr wohl?

Dann kann man es ja jetzt besser machen und nicht wieder eine Gruppe ausschließen.
 
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Ärzteschaft ist die Bezeichnung für alle Ärzte und Ärztinnen, so wie Mannschaft (doppelt männlich ;)) die Bezeichnung für Spieler*innen ist.

Man muss übrigens nicht aus Zwang alles gendern, man kann auch bestimmte Dinge ausschreiben wenn es gewünscht ist und Ärzte und Ärztinnen nutzen ;).
„Ärzte“ ist aber komplett männlich. Also sind wir hier wieder beim „Alle sind mitgemeint“-Problem, was wir ja überwinden wollen. Da es Mehrzahl ist, wäre Ärzt*innen sowieso auch in deiner Logik komplett korrekt. Männliche und weibliche Form auszuschreiben ist - wie schon geschrieben- kein Gendern. Wie man es dreht und wendet: Ohne Kompromisse wird es nicht gehen.
 
„Ärzte“ ist aber komplett männlich. Also sind wir hier wieder beim „Alle sind mitgemeint“-Problem, was wir ja überwinden wollen. Da es Mehrzahl ist, wäre Ärzt*innen sowieso auch in deiner Logik komplett korrekt. Männliche und weibliche Form auszuschreiben ist - wie schon geschrieben- kein Gendern. Wie man es dreht und wendet: Ohne Kompromisse wird es nicht gehen.

Es sind aber per Definition alle mitgemeint. Das ist auch kein Problem, außer man macht es zu einem.

Du versteifst dich auch zu sehr auf den ersten Wortteil. Das Suffix -schaft beschreibt geschlechtsneutral eine Personengruppe. Man kann auch von Hebammenschaft sprechen, ohne auf Krampf eine männliche Version von Hebammen einzubauen. Das Wort Hebammenschaft ist nicht mal im Duden, aber die deutsche Sprache ist derart flexibel, dass man es für jedermann verständlich nutzen kann ohne verwirrende Wortneuschöpfungen und den zwanghaften Einbau des Gendersternchens.

Da musst du dich schon an deine eigenen Regeln halten und bisschen flexibler unterwegs sein. :(
 
„Ärzte“ ist aber komplett männlich. Also sind wir hier wieder beim „Alle sind mitgemeint“-Problem, was wir ja überwinden wollen. Da es Mehrzahl ist, wäre Ärzt*innen sowieso auch in deiner Logik komplett korrekt. Männliche und weibliche Form auszuschreiben ist - wie schon geschrieben- kein Gendern. Wie man es dreht und wendet: Ohne Kompromisse wird es nicht gehen.

die Endung -schaft umschließt aber alle. Die Uni Düsseldorf empfielht sogar ausdrücklich eine geschlechtsneutrale Bezeichnung durch die Ableitungen auf „-schaft“ oder auf „-ung“. Kunde und Kundin wird dann nicht zu Kund*innen, sondern zur Kundschaft. Hier das gleiche Problem wie bei deinem Vorschlag "Ärzt*innen"

Da es Mehrzahl ist, wäre Ärzt*innen sowieso auch in deiner Logik komplett korrekt.

daher nein. Da weder Ärzt noch Kund der Plural ist.

Du wirst das gleiche Problem bei allen Personenbezeichnungen mit der Endung -ing haben.


Man kann auch von Hebammenschaft sprechen, ohne auf Krampf eine männliche Version von Hebammen einzubauen. Das Wort Hebammenschaft ist nicht mal im Duden, aber die deutsche Sprache ist derart flexibel, dass man es für jedermann verständlich nutzen kann ohne verwirrende Wortneuschöpfungen und den zwanghaften Einbau des Gendersternchens.

Was ja auch nicht möglich ist, da unsere Sprache keine männliche Form von Hebamme kennt. Kannst ja auch Geburtshelfer*in nutzen oder Geburtshelfer*innen bzw. Geburtshelfende.
 
Ja, in einigen wenigen Fällen geht das nicht anders, wenn man es nicht komplett kompliziert machen will. Gleichberechtigung ist übrigens nicht Gleichmacherei. Männern war jahrhundertelang komplett egal, dass Frauen in der Sprache kaum vorkamen. Aber jetzt soll es plötzlich ein Problem sein, wenn in ein paar wenigen Fällen die männliche Form nicht mehr so präsent ist, in den meisten anderen Fällen aber sehr wohl? Das ist doch einfach nur ein vorgeschobenes Argument, um Gendern komplett zu verunmöglichen. Nochmal, es wäre gut, wenn es fürs Gendern eine einheitliche Lösung gäbe.

Die Lösung gibt es: Generische Maskulin. Darin finden sich alle Geschlechter. Problem gelöst.
 
die Endung -schaft umschließt aber alle. Die Uni Düsseldorf empfielht sogar ausdrücklich eine geschlechtsneutrale Bezeichnung durch die Ableitungen auf „-schaft“ oder auf „-ung“. Kunde und Kundin wird dann nicht zu Kund*innen, sondern zur Kundschaft. Hier das gleiche Problem wie bei deinem Vorschlag "Ärzt*innen"
Das finde ich simpel und genial. Damit wäre allen Seiten geholfen und es klingt sehr natürlich.
 
die Endung -schaft umschließt aber alle. Die Uni Düsseldorf empfielht sogar ausdrücklich eine geschlechtsneutrale Bezeichnung durch die Ableitungen auf „-schaft“ oder auf „-ung“. Kunde und Kundin wird dann nicht zu Kund*innen, sondern zur Kundschaft. Hier das gleiche Problem wie bei deinem Vorschlag "Ärzt*innen"
Es basiert aber auf der männlichen Form und negiert komplett die weibliche. Warum geht das hier, aber bei Ärzt*in ist das ein Problem? Etwas inkonsequent, oder? Natürlich kann man auch auf komplett neutrale Begriffe ausweichen. Wird ja auch schon gemacht. Aber das ist dann halt kein wirkliches Gendern. Das "*" steht da ja nicht ohne Grund.

daher nein. Da weder Ärzt noch Kund der Plural ist.

Du wirst das gleiche Problem bei allen Personenbezeichnungen mit der Endung -ing haben.
Der Plural ist Ärzte. Wie soll jetzt die gegenderte Form aussehen? Ärzte*innen? Oder Ärzt*inn*e*n? Und das soll dann prakitkabel sein? Das ist doch absurd. Die Konsequenz bei deienr Logik ist, dass man gendern kann, wenn es auf dem männlichen Begriff basiert, aber nicht, wenn es auf den weiblichen Begriff basiert. Also würde hier wieder die männliche Form bevorzugt. Das soll dann Gleichberechtigung sein?

Es sind aber per Definition alle mitgemeint. Das ist auch kein Problem, außer man macht es zu einem.
Bei Ärzt*innen sind auch alle mitgemeint per Definition. Die eine Definition mit rein männlichem Begriff geht, die andere mit weiblichen Begriff geht nicht? Weder logisch noch konsequent.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt ziemlich willkürlich. Einerseits beklagen wenn etwas maskulin daherkommt und andererseits sagen bei nicht maskulinen Begriffen (Nimm es halt hin) das Spiel geht in beide Richtungen. Ob etwas maskulin ist, ist komplett irrelevant für die Inklusion aller. Den Ärzt gibt es jedoch nicht. Die Ärzteschaft hingegen schon. Angeschrieben wäre es „Sehe geehrte Ärzteschaft“ und somit nicht maskulin.
 
Klingt ziemlich willkürlich.
Da ist überhaupt nichts willkürlich, sondern es wir stets so gestaltet, dass es sich recht einfach in den Sprachgebrauch einfügt. Ist schon absurd, dass man dem Gendern vorwirft, die Sprache zu verkomplizieren, sie aber selbst mit absurden Ansprüchen überlädt, um es so noch komplizierter zu machen. Da fragt man sich schon, was hier eigentlich das Ziel ist. :nix:

Einerseits beklagen wenn etwas maskulin daherkommt und andererseits sagen bei nicht maskulinen Begriffen (Nimm es halt hin) das Spiel geht in beide Richtungen. Ob etwas maskulin ist, ist komplett irrelevant für die Inklusion aller. Den Ärzt gibt es jedoch nicht. Die Ärzteschaft hingegen schon. Angeschrieben wäre es „Sehe geehrte Ärzteschaft“ und somit nicht maskulin.
Ärzte ist männlich, Ärztinnen ist weiblich. In ÄRZTEschaft benutzt also ausschließlich die männlich Form und ist ein gutes Beispiel, wie männlich dominiert unsere Sprache ist. Das ist also keine Alternative, ganz im Gegenteil. Es ist halt absurd bei dem einen Wort komplett auf die weibliche Form zu verzichten, bei dem anderen Wort sich aber darüber zu beschweren, dass die männliche Form nicht mehr so präsent ist.
 
Da ist überhaupt nichts willkürlich, sondern es wir stets so gestaltet, dass es sich recht einfach in den Sprachgebrauch einfügt.


Ärzte ist männlich, Ärztinnen ist weiblich. In ÄRZTEschaft benutzt ausschließlich die männlich Form und ist ein gutes Beispiel, wie männlich dominiert unsere Sprache ist. Das ist also keine Alternative, ganz im Gegenteil.
Du redest von Kompromissbereitschaft und lässt sie aktuell am meisten missen. Entsprechend ist deine Auslegung durchaus willkürlich.
 
Ich weise euch lediglich auf Widersprüche in eurer Argumentation hin. Ihr könnt euch halt nicht beschweren, dass es nicht "Ärzt" heißt oder dass es "Kunde" heißt, aber gleichzeitig bei Seite wischen, dass es "Ärztinnen" heißt. Es ist auch kein Kompromiss, auf Formen zu bestehen, die die männliche Dominanz der Sprache nur zementieren. :nix:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Ärzt*innen sind auch alle mitgemeint per Definition. Die eine Definition mit rein männlichem Begriff geht, die andere mit weiblichen Begriff geht nicht? Weder logisch noch konsequent.

Weil das eine Wort schon existiert und das andere eine Wortneuschöpfung ist, welches versucht das gleiche auszudrücken. Sowas nennt man redundant.

Im Übrigen kann ein geschlechtsneutrales Wort nicht männlich sein. Aber dir geht es offenkundig um männlich vs weiblich und versuchst auf Teufel komm raus das Weibliche durchzudrücken, obwohl keine Notwendigkeit besteht.

Deshalb halte dich doch mal an deine eigenen Worte:
Nochmal, es wäre gut, wenn es fürs Gendern eine einheitliche Lösung gäbe. Da müssen dann aber alle kompromissbereit sein, sonst wird das nichts. Solche Überkorrektheit ist nicht lösungsorientiert, genauso wenig wie die ewige Debatte, ob Doppelpunkt, Sternchen, Gendergap, großes I oder was auch immer die beste Form ist. Und natürlich soll Gendern optional bleiben.

Geschlechtsneutrale Formulierungen sind der beste Kompromiss, aber du scheiterst an deiner Überkorrektheit.

Und halte dich doch gleich auch an das hier:
Sprache entwickelt sich. Man kann hier also flexibel sein. In einigen wenigen Fällen wird die weibliche Form als Grundlage genommen. Bei den meisten anderen Worten bildet dagegen die männliche Form die Grundlage. Das ist doch alles verschmerzbar und nicht wirklich kompliziert. Schließlich geht es ja auch darum, dass sich die gegenderten Worte gut in den bisherigen Sprachgebrauch einfügen und sich nicht wie ein extremer Fremdkörper anfühlen.

Männliche Form ist verschmerzbar, bleib flexibel und unkompliziert und außerdem kannst du gerne auf Vokabular verzichten, welches sich wie ein Fremdkörper anfühlt.

Aber anscheinend hast du deine eigenen Worte schnell vergessen. :(
 
Also ich sehe Arzt nicht als einen männlichen Begriff

Ich sag ja auch Frau Doktor
DER Arzt. DIE Ärztin. Merkste? ;)

Und ihr braucht jetzt nicht noch mehr "Frauen-sind-doch-mitgemeint"-Beispiele bringen, weil das einfach nur zeigt, dass ihr überhaupt nicht versteht, dass genau diese Begriffe das Problem sind.

Aber anscheinend hast du deine eigenen Worte schnell vergessen. :(
Sorry, das ganze Thema scheint dich ein wenig zu überfordern. Ich wiederhole mich jetzt bestimmt nicht solange bis du es verstehst. Es ist bestimmt kein Kompromiss, alles einfach so zu belassen wie es ist. :nix:
 
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