Das Bürgergeld wurde halt vor kurzem von der ehemaligen Arbeiterpartei so umgestaltet, dass es sich bei der Steuer- und Abgabenlast in vielen Bereichen für Arbeiter nicht mehr lohnt zu arbeiten, teilweise haben sie dadurch sogar noch Nachteile - und die fragen sich nunmal zurecht, wieso sie das mitfinanzieren sollen. Deshalb kocht das Thema jetzt nunmal hoch, und noch dazu sind die Statistiken sehr plakativ und gut für headlines geeignet: "76,4% der Bürgergeldempfänger in Hessen haben Migrationshintergrund", "20% aller Duisburger empfangen Bürgergeld" - 2015 hieß es noch, dass "sie unsere Renten zahlen werden".
Man kann auch mal ins Ausland gucken, wie das dort gehandhabt wird - in Dänemark kriegt man so eine Leistung scheinbar frühestens nach 8 Jahren, im so hochgelobten Schweden braucht man eine private Zusatzversicherung da man sonst auf der Straße landet und selbt in Frankreich sind die Leistungen niedriger.
Das schließt ja nicht aus, dass der Beamtenapparat und die fehlenden Pensionsrückstellungen nicht genauso ein Problem sind (oder vielleicht ein größeres), oder dass uns das kaputte Rentensystem bald um die Ohren fliegen wird - aber sowas entdeckt die deutsche Presse hier nunmal nicht, da Deutschland kein wirtschaftlich interessiertes Land ist, und wenn jemand aus der Politik es mal wagt, über solche Themen laut nachzudenken, wird gleich die Keule der sozialen Gerechtigkeit geschwungen - was auch immer das sein soll.
Auf jeden Fall gehen jetzt langsam die Verteilungskämpfe los und wir werden uns so lange versuchen durchzuwurschteln, bis es nicht mehr geht. Bleibt nur zu hoffen, dass dann vernünftige Politiker aus vernünftigen Parteien Verantwortung übernehmen und gangbare Lösungen finden, statt populistisch nach Enteignungen oder Steuererhöhungen zu plärren.