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Die dunkle Seite der Traumfabrik Hollywood

Abgesehen davon. Aber wehe es tauchen starke Frauen oder PoC auf, da brennt dann die Hütte.
Ich habe null Probleme mit gut geschriebenen Rollen, egal durch wen sie besetzt sind.

Dass ich mit einer "PoC" seit 14 Jahren verheiratet bin, wird dich sicher schocken. (Übrigens nennt sich keine "PoC", die nicht völlig verblendet ist, selbst "PoC".)
 
Ich habe null Probleme mit gut geschriebenen Rollen, egal durch wen sie besetzt sind.

Dass ich mit einer "PoC" seit 14 Jahren verheiratet bin, wird dich sicher schocken. (Übrigens nennt sich keine "PoC", die nicht völlig verblendet ist, selbst "PoC".)
Mir doch egal was du in deinem Privatleben machst.
 
Die Branche richtet die Fähnchen zum Glück dahin wo die Moneten sind und nach Disneys selbstverschuldeter Krise ist die Konkurrenz doppelt und dreifach gewarnt.
Die schauen sich an warum Spiderverse trotz maximaler "Wokeness" alle "Klassiker" in den Boden rammt die mit ihrer aufgesetzten Wokeness genauso wenig Punkten konnten wie mit der Nostalgie und angeblicher "Epicness"

aber schiebt es nur auf die Wokeness der Filme

wir hatten ein relativ ähnliches Phänomen mit Arcane wo die "Erwachten" schon total falsch lagen. Es liegt halt einfach an dem Material und ob es nun Woke oder Nicht Woke ist, ändert null am Film
 
Abgesehen davon. Aber wehe es tauchen starke Frauen oder PoC auf, da brennt dann die Hütte.

Wenn man Cherrypicking betreibt und sein Weltbild nur aus seiner Bubble baut, mag das stimmen. Die Realität sieht dann eher so aus, dass der Aufschrei besonderen groß ist, wenn dem Werk aus jeder Pore seine kalkulierte Regenbogenfarben Agenda trieft und beide Seiten der gleichen Social Media Medaille schön ihren Shit für den gegenseitigen Strom sammeln, um sich gegenseitig hochzuschaukeln.
 
Wenn man Cherrypicking betreibt und sein Weltbild nur aus seiner Bubble baut, mag das stimmen. Die Realität sieht dann eher so aus, dass der Aufschrei besonderen groß ist, wenn dem Werk aus jeder Pore seine kalkulierte Regenbogenfarben Agenda trieft und beide Seiten der gleichen Social Media Medaille schön ihren Shit für den gegenseitigen Strom sammeln, um sich gegenseitig hochzuschaukeln.
Bestes Beispiel wird demnächst The Marvels sein.
Das ist schon als Flop vorprogrammiert.
 
schwarze zwerge sind imo überhaupt kein problem, ist doch gut wenn dunkelhäutige kinder zwerge sehen die ihre hautfarbe haben.
das sollte heutzutage wirklich kein thema sein.

nervig wird es aber wenn mal wieder die platte woksche rollenverteilung kommt, sprich die schwarzen zwerge sind mutig, klug, hilfsbereit und die weißen das gegenteil.
 
schwarze zwerge sind imo überhaupt kein problem, ist doch gut wenn dunkelhäutige kinder zwerge sehen die ihre hautfarbe haben.
das sollte heutzutage wirklich kein thema sein.

nervig wird es aber wenn mal wieder die platte woksche rollenverteilung kommt, sprich die schwarzen zwerge sind mutig, klug, hilfsbereit und die weißen das gegenteil.

Es gibt nun mal viele Menschen, denen die akkurate Repräsentation des Quellenmaterials wichtig ist. Und diese Menschen sind üblicherweise bedeutend konsequenter als die Leute, die kulturelle Repräsentation fordern - denn diese Forderungen sind in aller Regel eine Einbahnstraße.

Die Forderung nach einer akkuraten Darstellung des Quellenmaterials ist im Gegensatz dazu nämlich völlig unpolitisch. Es geht einzig und allein darum, dass jeder Mensch eine Erwartung hat, wie ein Charakter aussieht und wenn diese Erwartungshaltung völlig verfehlt wird, wird Kritik laut.

Ein blonder Severus Snape in Harry Potter würde genauso auf Ablehnung stoßen wie eine PoC Hermiome Granger in der Neuverfilmung von Harry Potter. Albine Dumbledore würde genauso wenig akzeptiert wie Luan Lovegood. Das alleine sollte ausreichen, um zu zeigen, dass es kein Stück um Politik geht.

Die Kritiker politisieren die Thematik aber völlig unnötig, indem sie immer und immer wieder darauf verweisen "dass die Leute einfach keine PoC Charaktere oder starke Frauen" in Filmen und Serien wollen. Nur fordert das eigentlich keiner.
 
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Es gibt nun mal viele Menschen, denen die akkurate Repräsentation des Quellenmaterials wichtig ist. Und diese Menschen sind üblicherweise bedeutend konsequenter als die Leute, die kulturelle Repräsentation fordern - denn diese Forderungen sind in aller Regel eine Einbahnstraße.

Die Forderung nach einer akkuraten Darstellung des Quellenmaterials ist im Gegensatz dazu nämlich völlig unpolitisch. Es geht einzig und allein darum, dass jeder Mensch eine Erwartung hat, wie ein Charakter aussieht und wenn diese Erwartungshaltung völlig verfehlt wird, wird Kritik laut.
Gerade in Bezug auf Schneewitchen oder die diversen Märchenverfilmungen im Allgemeinen gab es noch nie eine akkurate Repräsentation. Bei Schneewitchen fällt mir da als positives Beispiel z.B. die Verfilmung von 1997 ein, die sich zwar in Bezug auf die Story ebenso viele Freiheiten erlaubte, jedoch rein atmosphärisch bzw. in Bezug auf die Stimmung der Vorlage noch am nähesten kommt. Dies kam aber nicht wirklich gut an, denn Tod und Wahnsinn und eine hohe Alterseinstufung bzw. wohl eher die Umsetzung als Horror ist wohl bei Märchenverfilmungen nicht wirklich gefragt. Aber ganz besonders die "klassischen" Trickfilme von Disney sind noch dazu am weitesten vom Quellenmaterial entfernt. Eine Abweichung gibt es daher nur zwischen den bereits extrem verfälschten Trickfilmen und den eher ungeschickten Versuchen der Realverfilmungen. Selbst beim vermeintlichen Quellenmaterial gibt es da bereits Abweichungen, da selbst die Gebrüder Grimm schon teils massive Änderungen (zumeist Entschärfung noch viel grausamerer Szenen/Storytwists anbelangt). Ganz ehrlich, eine buchstabengetreue Verfilmung der ursprünglichen Märchen, vielleicht sogar in deren Urform, bevor sie durch die Grimm entschärft wurden, ist zwangsläufig inkompatibel mit Allem, für was Disney steht und generell würde hier immer ein Horrorfilm herauskommen (ich persönlich würde mir sogar mal eine ganze Serie solcher "gritty" Umsetzungen der Ur-Märchen wünschen).

Aber Disney setzte hier sogar beim "sugar coating" noch einen drauf und bastelte sich die Stories so zusammen, dass sie maximal profitabel waren - und damit mit lauter Zuckerguss versehen wurden, selbst bei Märchen (oder noch schlimmer Filmen die auf historischen Personen basieren) die kein Happy End haben, so dass eines hinzugedichtet werden musste. Daher sehe ich hier z.B. die nun etwas diversere Besetzung der Rollen noch als das allerkleinstes Problem an, im Gegenteil auch diese Zugeständnisse können die wahren Probleme bei Disney nicht übertünchen. Disney Filme haben da ganz andere Probleme, die eher in die entgegengesetzte Richtung von dem was man in manchen Kreisen vermeintlich als "Woke" bezeichnet, gehen. Insbesondere die klassischen Disneyfilme haben hier ja abgesehen vom schmalzigen Inhalt ja teils hart Geschichtsfälschung betrieben ("Song of the South" klammere ich hier mal aus, da sich dafür wohl sogar Disney schämt und dies daher im Giftschrank landete). Ein extremes Beispiel ist hier ja z.B. Pocahontas, wo eine werksgetreue Verfilmung eher ein trauriges Drama mit hoffnungslosem Ende wäre, anstatt dem Unsinn den man sich bei Disney zusammengedichtet hat (selbst das weitaus seriösere "The New World" verfällt hier gelegentlich in schönfärberischen Kitsch, weil sich wohl die damaligen wahren Zustände ohne etwas Zuckerguss vermutlich schwer ertragen lassen). Und wer sich eine "akkurate Repräsentation" des Quellenmaterials z.B. bei Anastasia wünscht, wird hier zwangsläufig nur einen Kurzfilm bekommen, der mit dem Verscharren der Despotenfamilie endet. Und daher ist eben auch eine wirklich akkurate Darstellung des Quellenmaterials, insbesondere auf die Disneymachwerke der Vergangenheit bezogen, sogar hochpolitisch und geht über eine diversifizierter Besetzung weit hinaus! Da hat Disney noch viele Hausaufgaben zu machen.
 
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Die Forderung nach einer akkuraten Darstellung des Quellenmaterials ist im Gegensatz dazu nämlich völlig unpolitisch.
Dem Satz würde ich vehement widersprechen. Konservatismus und Bewahrung des Urzustandes ist ebenso eine politische Haltung. Aber das ist auch vollkommen okay und ebenso gleichwertig wie die Forderung, dass es Adaption geben darf. Die ist gleich (un)politisch.
Es geht einzig und allein darum, dass jeder Mensch eine Erwartung hat, wie ein Charakter aussieht und wenn diese Erwartungshaltung völlig verfehlt wird, wird Kritik laut.
Ich habe jetzt mal im Quellmaterial geschaut, dort wird nirgends die Haut oder das Äußere der Zwerge beschrieben. Noch dazu werden im 2024er Snow White keine sieben Zwerge vorkommen.
Ein blonder Severus Snape in Harry Potter würde genauso auf Ablehnung stoßen wie eine PoC Hermiome Granger in der Neuverfilmung von Harry Potter. Albine Dumbledore würde genauso wenig akzeptiert wie Luan Lovegood. Das alleine sollte ausreichen, um zu zeigen, dass es kein Stück um Politik geht.
PoC Darstellungen von Hermione gibt es bereits in Harry Potter and the cursed child. Wurde im original West End Run sehr gut besetzt und gab viel Lob für Noma Dumezweni. Und ein Problem an Dumbledore und Lovegood mit anderem Gender sehe ich jetzt auch nicht.
 
Dem Satz würde ich vehement widersprechen. Konservatismus und Bewahrung des Urzustandes ist ebenso eine politische Haltung. Aber das ist auch vollkommen okay und ebenso gleichwertig wie die Forderung, dass es Adaption geben darf. Die ist gleich (un)politisch.

Du definierst hier "Konservatismus" sehr frei. Denn ja, grundsätzlich ist es eine konservative Grundhaltung, dass eine Umsetzung entsprechend dem Quellenmaterial umgesetzt wird. Nach dieser Definition ist Konservatismus aber in etwa so politisch wie die Entscheidung eine traditionelle statt eine offene Beziehung zu führen: nicht wirklich politisch.

Ich habe jetzt mal im Quellmaterial geschaut, dort wird nirgends die Haut oder das Äußere der Zwerge beschrieben. Noch dazu werden im 2024er Snow White keine sieben Zwerge vorkommen.

Ich bezweifle, dass Disney anstrebt das Grimm-Märchen umzusetzen.

PoC Darstellungen von Hermione gibt es bereits in Harry Potter and the cursed child. Wurde im original West End Run sehr gut besetzt und gab viel Lob für Noma Dumezweni.

Und bei der Erklärung dessen hat sich J.K. Rowling ziemlich lächerlich gemacht, indem sie es versucht hat mit dem Quellenmaterial zu begründen.

Und ein Problem an Dumbledore und Lovegood mit anderem Gender sehe ich jetzt auch nicht.

Dann scheißt du halt auf die Vorlage. Das kann man so tun. Ein Harry Potter mit Albine Dumbledore als Schulleiter und Luan Lovegood wäre aber wohl signifikant weniger erfolgreich als eine Umsetzung, die der Buchvorlage treu bleibt.
 
Du definierst hier "Konservatismus" sehr frei. Denn ja, grundsätzlich ist es eine konservative Grundhaltung, dass eine Umsetzung entsprechend dem Quellenmaterial umgesetzt wird. Nach dieser Definition ist Konservatismus aber in etwa so politisch wie die Entscheidung eine traditionelle statt eine offene Beziehung zu führen: nicht wirklich politisch.
Ich finde die Definition nicht sehr frei, da consverare gerade "bewahren, aufrecht erhalten" bedeutet. Aber letzendlich ist es ja gut, dass wir uns einig sind, dass Änderungen auch nichts politisches sind.
Ich bezweifle, dass Disney anstrebt das Grimm-Märchen umzusetzen.
Dann gibt es ja noch viel weniger Grund zur Sorge oder zum Aufregen.
Und bei der Erklärung dessen hat sich J.K. Rowling ziemlich lächerlich gemacht, indem sie es versucht hat mit dem Quellenmaterial zu begründen.
Niemand hat über die Erklärung geredet, du verschiebst gerade den Torpfosten.
Dann scheißt du halt auf die Vorlage. Das kann man so tun. Ein Harry Potter mit Albine Dumbledore als Schulleiter und Luan Lovegood wäre aber wohl signifikant weniger erfolgreich als eine Umsetzung, die der Buchvorlage treu bleibt.
Wo ist das Problem, wenn man in einer neuen Interpretation etwas ändert? Es ist ja gerade nicht die Vorlage, sondern eine Neuverfilmung. Die Vorlage besteht ja weiterhin. Und deine Glaskugel hätte ich gerne bezüglich des Erfolges.
 
Ich finde die Definition nicht sehr frei, da consverare gerade "bewahren, aufrecht erhalten" bedeutet. Aber letzendlich ist es ja gut, dass wir uns einig sind, dass Änderungen auch nichts politisches sind.

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass die meisten Menschen nicht aus politischen Gründen fordern, dass eine Umsetzung dem Quellenmaterial treu bleibt. Das hat mit einer individuellen Erwartungshaltung zu tun, was eine Umsetzung sein sollte. Eine Änderung kann sehr wohl politisch sein. Wenn ich bspw. im England im 19. Jahrhundert 20 % schwarze Charaktere rumrennen lasse, weil es dem aktuellen politischen Zeitgeist entspricht, ist das inhärent politisch. Denn die Intention ist eine politische Anpassung.

Dann gibt es ja noch viel weniger Grund zur Sorge oder zum Aufregen.

Du verdrehst hier gerade einiges. Es geht nicht um die ursprüngliche Vorlage, sondern um die Erwartungshaltung der Konsumenten basierend auf der ihr bekannten Vorlage. Kaum jemand kennt die Grimm Märchen. Wenn du jemandem erzählst, wie unfassbar brutal die Vorlagen sind, sind die meisten schockiert. Warum? Weil die Leute Schneewittchen, Cindarella, etc. nicht mit dem Märchen assoziieren, sondern mit dem kinderfreundlichen Disney-Film. Noch deutlicher wird das bei Büchern wie dem Dschungelbuch. Die meisten Menschen wissen wohl nicht mal, dass es vor der Disney-Verfilmung einen anderen Film dazu gab und dieser Film auf einem Buch basierte.

Das macht eine Umsetzung heute natürlich weitaus schwieriger als am Anfang des 20. Jahrhunderts. Denn wer damals das Buch nicht hatte oder den Film im Kino nicht gesehen hatte, hatte es relativ schwer die Umsetzung mit der Vorlage abzugleichen. In Zeiten des Internets ist darum die Akkuratesse der Umsetzungen umso wichtiger. Denn durch die heute weitaus prägenderen visuellen Medien hat jeder eine viel klarere Vorstellung, wer wie auszusehen hat. Jeder hat ein Bild im Kopf von Hermione Granger. Jeder hat ein Bild von Arielle. Jeder hat ein Bild von den Zwergen in Schneewittchen. Und wenn man diesen Bildern widerspricht, muss man sich nicht wundern, wenn es die Konsumenten als befremdlich wahrnehmen.

Niemand hat über die Erklärung geredet, du verschiebst gerade den Torpfosten.

Ich will damit sagen, dass die Besetzung so umstritten war, dass sich sogar die Autorin dazu veranlasst gefühlt hat zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Quellenmaterial widerspricht, um die umstrittene Besetzung zu rechtfertigen. Und bei der Erklärung hat sie das Quellenmaterial völlig verfälscht. Es ist also nicht so, dass die Umsetzung nicht umstritten war.

Die PoC Hermione war zu keinem Zeitpunkt mit dem Quellenmaterial zu vereinbaren und der einzige Grund, warum die gerechtfertigte Kritik an der Besetzung geringer war als bei anderen Beispielen, ist, dass The Cursed Child sowieso nicht wirklich als "Kanon" ernstgenommen wird, das Theater von vielen Leuten gar nicht erst geschaut wurde und es durch die Ausgestaltung als Theaterstück auch eine andere Zielgruppe anspricht als ein Film.

Wo ist das Problem, wenn man in einer neuen Interpretation etwas ändert? Es ist ja gerade nicht die Vorlage, sondern eine Neuverfilmung. Die Vorlage besteht ja weiterhin. Und deine Glaskugel hätte ich gerne bezüglich des Erfolges.

Dafür braucht man keine Glaskugel. Die Fangemeinde zu verärgern hat selten positive Auswirkungen auf den Erfolg eines Produkts.
 
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass die meisten Menschen nicht aus politischen Gründen fordern, dass eine Umsetzung dem Quellenmaterial treu bleibt. Das hat mit einer individuellen Erwartungshaltung zu tun, was eine Umsetzung sein sollte. Eine Änderung kann sehr wohl politisch sein. Wenn ich bspw. im England im 19. Jahrhundert 20 % schwarze Charaktere rumrennen lasse, weil es dem aktuellen politischen Zeitgeist entspricht, ist das inhärent politisch. Denn die Intention ist eine politische Anpassung.
Hier begehst du einen Zirkelschluss. Es ist eine politische Anpassung, weil es eine politische Anpassung ist. Aber niemand redet hier von politischen. Anpassungen, sondern künstlerischen.
Du verdrehst hier gerade einiges. Es geht nicht um die ursprüngliche Vorlage, sondern um die Erwartungshaltung der Konsumenten basierend auf der ihr bekannten Vorlage. Kaum jemand kennt die Grimm Märchen. Wenn du jemandem erzählst, wie unfassbar brutal die Vorlagen sind, sind die meisten schockiert. Warum? Weil die Leute Schneewittchen, Cindarella, etc. nicht mit dem Märchen assoziieren, sondern mit dem kinderfreundlichen Disney-Film. Noch deutlicher wird das bei Büchern wie dem Dschungelbuch. Die meisten Menschen wissen wohl nicht mal, dass es vor der Disney-Verfilmung einen anderen Film dazu gab und dieser Film auf einem Buch basierte.
Du traust den Konsument*innen und Menschen allgemein sehr wenig zu. Dieses Menschenbild teile ich nicht. Menschen wollen nicht etwas sehen, weil sie uninformiert sind oder in der Vergangenheit etwas so war. Das Werk der Vergangenheit besteht ja weiterhin und kann konsumiert werden. Ein neu geschaffenes Werk steht für sich und das ist Rezipient*innen eigentlich klar, da dies zutiefst menschlich ist.
Das macht eine Umsetzung heute natürlich weitaus schwieriger als am Anfang des 20. Jahrhunderts. Denn wer damals das Buch nicht hatte oder den Film im Kino nicht gesehen hatte, hatte es relativ schwer die Umsetzung mit der Vorlage abzugleichen. In Zeiten des Internets ist darum die Akkuratesse der Umsetzungen umso wichtiger. Denn durch die heute weitaus prägenderen visuellen Medien hat jeder eine viel klarere Vorstellung, wer wie auszusehen hat. Jeder hat ein Bild im Kopf von Hermione Granger. Jeder hat ein Bild von Arielle. Jeder hat ein Bild von den Zwergen in Schneewittchen. Und wenn man diesen Bildern widerspricht, muss man sich nicht wundern, wenn es die Konsumenten als befremdlich wahrnehmen.
Jede*r hat aber ein eigenes Bild und das, was du dir unter einem Werk vorstellst ist nicht die Vorstellung von jemanden anderes.
Ich will damit sagen, dass die Besetzung so umstritten war, dass sich sogar die Autorin dazu veranlasst gefühlt hat zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Quellenmaterial widerspricht, um die umstrittene Besetzung zu rechtfertigen. Und bei der Erklärung hat sie das Quellenmaterial völlig verfälscht. Es ist also nicht so, dass die Umsetzung nicht umstritten war.
Mir ist da keine Streitigkeiten bekannt außerhalb einer Twitter Bubble.
Die PoC Hermione war zu keinem Zeitpunkt mit dem Quellenmaterial zu vereinbaren und der einzige Grund, warum die gerechtfertigte Kritik an der Besetzung geringer war als bei anderen Beispielen, ist, dass The Cursed Child sowieso nicht wirklich als "Kanon" ernstgenommen wird, das Theater von vielen Leuten gar nicht erst geschaut wurde und es durch die Ausgestaltung als Theaterstück auch eine andere Zielgruppe anspricht als ein Film.
Sie muss auch nirgends mit dem Quellmaterial vereinbar sein, da die Aufführung für sich steht. Und leider ist dein persönliches Empfinden nicht die objektive Wahrheit. Das Stück ist Teil des Kanons egal wie es sich für dich anfühlt. Und das Stück an sich steht getrennt von möglichen Darstellungen auf der Bühne und deren Besetzungen.
Dafür braucht man keine Glaskugel. Die Fangemeinde zu verärgern hat selten positive Auswirkungen auf den Erfolg eines Produkts.
Die Mitglieder einer Fangemeinde sind keine Konstante. Manche kommen, andere gehen.
 
Ist es wieder die selbe Diskussion wie bei z.B. House of the Dragon? Es ist langsam nur noch anstrengend. Kaum werden PoC besetzt, kommt die große Verteidigung des Quellmaterials. Dabei hat Disney schon immer auf die Vorlagen gespuckt. Mit jedem einzelnen Zeichentrickfilm.
 
Hier begehst du einen Zirkelschluss. Es ist eine politische Anpassung, weil es eine politische Anpassung ist. Aber niemand redet hier von politischen. Anpassungen, sondern künstlerischen.

Eine künstlerische Anpassung hat keinen Anspruch auf Diversität. Das ist immer politisch.

Du traust den Konsumenten und Menschen allgemein sehr wenig zu. Dieses Menschenbild teile ich nicht. Menschen wollen nicht etwas sehen, weil sie uninformiert sind oder in der Vergangenheit etwas so war. Das Werk der Vergangenheit besteht ja weiterhin und kann konsumiert werden. Ein neu geschaffenes Werk steht für sich und das ist Rezipient*innen eigentlich klar, da dies zutiefst menschlich ist.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich den Menschen wenig zutraue. Nehmen wir das folgende Bild.

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Wenn ich dir sage: "Das ist ein Stuhl!" wirst du mich für dumm und ahnungslos erklären, weil das mehr als offensichtlich ein Tisch ist. Das liegt nicht daran, dass man dem Ding da unmöglich hätte "Stuhl" sagen können, sondern weil es eine klare Erwartungshaltung gibt, wie ein Tisch aussieht und wie ein Stuhl aussieht. Genauso gibt es eine klare Erwartungshaltung wie Charaktere in Geschichten aussehen und wenn diese Erwartungshaltung verletzt wird, sind die Leute verwirrt und wohl unzufrieden

Jeder hat aber ein eigenes Bild und das, was du dir unter einem Werk vorstellst ist nicht die Vorstellung von jemanden anderes.

Das ist richtig. Bei Schneewittchen wird aber die am weitesten verbreitete Vorstellung auf der Vorlage aus dem 30er Jahren basieren. Und entsprechend wird die Umsetzung daran gemessen, ob diese Vorstellung erfüllt wird oder nicht.


Sie muss auch nirgends mit dem Quellmaterial vereinbar sein, da die Aufführung für sich steht. Und leider ist dein persönliches Empfinden nicht die objektive Wahrheit. Das Stück ist Teil des Kanons egal wie es sich für dich anfühlt. Und das Stück an sich steht getrennt von möglichen Darstellungen auf der Bühne und deren Besetzungen.

Ja, offiziell ist es Teil des Kanons, aber das Stück ist den meisten Fans einfach völlig egal und entsprechend klein ist auch die Kritik, dass da nebst dem anderen Unsinn auch eine schwarze Hermione der Vorlage widerspricht.

Die Mitglieder einer Fangemeinde sind keine Konstante. Manche kommen, andere gehen.

Richtig, und wenn man ein Werk aus politischen Gründen diversifiziert gehen halt mehr als sie kommen. Das wäre dann wohl auch völlig legitim?

Und im Gegenzug: was meinst du wäre los, wenn Nelson Mandela in einer Verfilmung heute von Anthony Hopkins gespielt wird? Miles Morales beim nächsten Spiderman Film weiß ist? Du kannst sicher sein: der Shitstorm um Arielle wäre ein Kindergeburtstag im Vergleich dazu.

Ist es wieder die selbe Diskussion wie bei z.B. House of the Dragon? Es ist langsam nur noch anstrengend. Kaum werden PoC besetzt, kommt die große Verteidigung des Quellmaterials. Dabei hat Disney schon immer auf die Vorlagen gespuckt. Mit jedem einzelnen Zeichentrickfilm.

Keine Sorge, ich unterhält sich hoffentlich nie wieder jemand über dieses Thema. Du hast mehr als deutlich gemacht, dass du absolut keine Ahnung hast wovon du sprichst.
 
Eine künstlerische Anpassung hat keinen Anspruch auf Diversität. Das ist immer politisch.
Eine künstlerische Anpassung kann aber Divers sein. Und das macht es nicht politisch.
Im Elisabethanischen Theater standen nur Männer auf der Bühne. Ist es heutzutage für dich politisch, wenn Lady Macbeth von einer Frau gespielt wird?
Das hat nichts damit zu tun, dass ich den Menschen wenig zutraue. Nehmen wir das folgende Bild.

81B-Tisch-frei.jpg


Wenn ich dir sage: "Das ist ein Stuhl!" wirst du mich für dumm und ahnungslos erklären, weil das mehr als offensichtlich ein Tisch ist. Das liegt nicht daran, dass man dem Ding da unmöglich hätte "Stuhl" sagen können, sondern weil es eine klare Erwartungshaltung gibt, wie ein Tisch aussieht und wie ein Stuhl aussieht. Genauso gibt es eine klare Erwartungshaltung wie Charaktere in Geschichten aussehen und wenn diese Erwartungshaltung verletzt wird, sind die Leute verwirrt und wohl unzufrieden
Ich sehe nicht warum du es nicht auch als Stuhl nutzen kannst. Und Tische kommen auch in vielen Formen und Farben
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All diese Tische haben einen gemeinsamen verbindenden Kern, so ist es bei Erzählungen der Kern einer Geschichte. Wie die äußere Form dann aussieht ist der künstlerische Prozess.
Das ist richtig. Bei Schneewittchen wird aber die am weitesten verbreitete Vorstellung auf der Vorlage aus dem 30er Jahren basieren. Und entsprechend wird die Umsetzung daran gemessen, ob diese Vorstellung erfüllt wird oder nicht.
Umsetzungen werden nicht an anderen Umsetzungen gemessenen, sondern an sich selbst.
Ja, offiziell ist es Teil des Kanons, aber das Stück ist den meisten Fans einfach völlig egal und entsprechend klein ist auch die Kritik, dass da nebst dem anderen Unsinn auch eine schwarze Hermione der Vorlage widerspricht.



Richtig, und wenn man ein Werk aus politischen Gründen diversifiziert gehen halt mehr als sie kommen. Das wäre dann wohl auch völlig legitim?
Warum sollte eine Diversifizierung per se politisch sein? Hamilton zum Beispiel ist ein aktuelles Beispiel bei dem color-blind gecastet wird und das Werk herausragend ist und kommerzielle sowie künstlerische Erfolge erzielt.
Es folgen unterschiedliche Besetzungen von George Washington in Hamilton:
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Und im Gegenzug: was meinst du wäre los, wenn Nelson Mandela in einer Verfilmung heute von Anthony Hopkins gespielt wird? Miles Morales beim nächsten Spiderman Film weiß ist? Du kannst sicher sein: der Shitstorm um Arielle wäre ein Kindergeburtstag im Vergleich dazu.
Auch hier hätte ich wieder gerne deine Glaskugel.
Keine Sorge, ich unterhält sich hoffentlich nie wieder jemand über dieses Thema. Du hast mehr als deutlich gemacht, dass du absolut keine Ahnung hast wovon du sprichst.
 
Eine künstlerische Anpassung kann aber Divers sein. Und das macht es nicht politisch.
Im Elisabethanischen Theater standen nur Männer auf der Bühne. Ist es heutzutage für dich politisch, wenn Lady Macbeth von einer Frau gespielt wird?

Das ist ein ziemliches Eigentor. Denn dort standen nur Männer auf der Bühne, weil Frauen nicht auf der Bühne stehen durften. Das war also eine rein politische Entscheidung. Man wollte nicht, dass sich Oberschicht mit minderwertigen - da weiblichen - Schauspielern begnügen müssen. Indem man sie heute von Frauen spielen lässt, hebt man also nur eine politische Entscheidung auf und diversifiziert dadurch natürlich den Cast.

Ich sehe nicht warum du es nicht auch als Stuhl nutzen kannst. Und Tische kommen auch in vielen Formen und Farben

Auch hier kann ich wieder sagen: wenn du das so siehst, so sei es. Damit wirst du aber Teil einer verdammt kleinen Minderheit sein, der nicht überrascht ist, wenn er einen Stuhl bestellt und einen Tisch geliefert bekommt, weil er sich ja auch auf den Tisch setzen kann.

Umsetzungen werden nicht an anderen Umsetzungen gemessenen, sondern an sich selbst.

Damit liegst du schlicht falsch. Ansonsten hätten die Leute kein Problem damit, dass die Frau in Lilo & Stitch nicht schwarz genug ist. Sie hätten kein Problem damit gehabt, dass Scarlett Johansson in Ghost in the Shell mitspielt. Haben sie aber. Und oftmals sind es dieselben Leute, die diese Entscheidungen kritisiert haben, die heute verteidigen, dass diverse weiße Charaktere von schwarzen Schauspielern verkörpert werden.

Warum sollte eine Diversifizierung per se politisch sein? Hamilton zum Beispiel ist ein aktuelles Beispiel bei dem color-blind gecastet wird und das Werk herausragend ist und kommerzielle sowie künstlerische Erfolge erzielt.
Es folgen unterschiedliche Besetzungen von George Washington in Hamilton:

Nochmal: wir können uns nun auf Theaterstücke und Musicals einschießen und dort wird die Situation aus verschiedenen Gründen etwas anders sein. Der Hauptgrund ist, dass das Zielpublikum ein völlig anderes ist. Ein anderer Punkt ist, dass die Erwartungshaltung an ein Musical eine doch etwas andere ist als an einen Film.

Da muss man schon "Book of Mormon" als Beispiel aufführen, um wirklich einen Shitstorm zu finde. Weil... naja... Uganda nicht akkurat dargestellt wurde. Und es in Uganda keinen General Buttfucking Naked gibt. Und dass die nicht alle naive Buschmenschen sind. Wobei man da wohl sagen muss, dass "Book of Mormon" wohl auch nicht das klassische Musical-Publikum angezogen hat und in den Massen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als fast jedes andere traditionelle Musical.

Auch hier hätte ich wieder gerne deine Glaskugel.

Meinst du ernsthaft, die Kultur hat sich so sehr geändert, dass Whitewashing heute kommentarlos angenommen wird?

 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein ziemliches Eigentor. Denn dort standen nur Männer auf der Bühne, weil Frauen nicht auf der Bühne stehen durften. Das war also eine rein politische Entscheidung. Man wollte nicht, dass sich Oberschicht mit minderwertigen - da weiblichen - Schauspielern begnügen müssen. Indem man sie heute von Frauen spielen lässt, hebt man also nur eine politische Entscheidung auf und diversifiziert dadurch natürlich den Cast.
Hier schießt du dir das eigentliche Eigentor, da du meinen Inhalt nicht korrekt wiedergibst. Ich fragte, ob es "heutzutage für dich politisch, wenn Lady Macbeth von einer Frau gespielt wird?" Und die Sätze danach will ich erst gar nicht auf unsere Debatte übertragen, weil dann echt schwierige Aussagen bei rumkommen.

Ansonsten vielen Dank für die höfliche und respektvolle Diskussion. Ich denke unsere beiden vorgetragenen Debattenpositionen sind klar geworden und kann man gegenseitig respektieren. Jeder wird sich irgendwo auf diesem Spektrum einordnen können und weder ist das eine noch das andere falsch, aber so kann man hoffentlich den anderen jeweils mehr verstehen und nimmt auf beiden Seiten jeweils eine neue Einsicht mit um seine eigene stetig zu hinterfragen
 
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