Ist doch lt. Scholz alles nicht wahr.
Was würde laut Spiegel denn helfen?
Der Spiegel enthält einen langen - teil plauderhaften - Leitartikel und ein Interview.
Ich muss vorweg sagen, dass ich froh bin, dass das Thema Rezession überhaupt endlich mal in den Mainstreammedien und damit auch in der Politik ankommt. Man hat das ja längere Zeit weggestoßen. Umso erstaunter bin ich, dass der Spiegel in seinem Artikel (mindestens dreimal) jeweils als ersten Punkt den Ukrainekrieg nennt, allerdings jeweils sehr kurz und ohne das zu analysieren. Ansonsten werden wieder Energiepreise, Fachkräftemangel und Bürokratie kritisiert.
Laut Spiegel würde sowas wie ein "Agenda 2030" helfen und in dem Zusammenhang wird sogar Exbundeskanzler Gerhard Schröder genannt. Auch der interviewte Experte kommt mit Schröder. Spiegel (und zitierte Experten) kommen mit Altbekannten: Leute sollen länger arbeiten, Energie soll weniger besteuert werden (sei sinnvoller als temporäre Investionen, grüne Industrie (?) soll aufgebaut, fremdländische Fachkräfte sollen mehr bekniet und es ihnen noch einfacher gemacht werden, alles soll schneller genehmigt werden, Wohnungsvorschriften sind schlecht und es sollen mehr gebaut werden und mehr Digitalisierung wäre auch toll. Last but not least wie immer bessere Bildung für Kinder und mehr Forschung.
Wie gesagt, das Altbekannte, ohne da wirklich tiefer zu blicken, daher nur mein Kommentar dazu:
- Reformgott Schröder -> schon eine seltsames Refurbishing vom Gasgerd und Scholz würde sich mit schmerzhaften Reformen selber aus dem Kanzlerstuhl hieven, als wie wahrscheinlich ist das? Ich bin mir auch nicht so sicher, ob diese "Hauptsache sich weh tun" NUmmer wirklich viel hilft, wenn man das gesparte Geld doch wieder verpulvert.
- Länger Arbeiten -> Realistisch betrachten interessieren älteren Arbeitnehmer in der Masse als Fachkräfte gar nicht, sondern nur als Billigarbeitskräfte. Alte möchte man in D normalerweise nicht haben. Die wirklichen Experten ziehen sich halt zurück, weil es entsprechende Angebote gibt. Klar, die kann man alle wieder abschaffen, aber diese Leute haben so oder so genügend Geld. Wenn ihre Firma ihnen nicht schmackhaft machen kann weiterzuarbeiten, dann wird der Staat auch nicht viel tun können.
- Energiepreise -> da bin ich voll daccord, dass die grundsätzlich günstiger sein müssten; realistisch betrachtet ist das Thema aber voller Tretminen und ich werde mich hüten dazu mehr zu sagen. Gilt für Politiker natürlich genauso.
- Bei Fachkräften bin ich weiterhin der Meinung, dass Deutschland zwar für Jahre Leute aus der ganzen Welt durch ihr vom Steuerzahler finanziertes Studiensystem massenhaft Menschen aus dem Ausland schleusen sollte und sie gleichzeitig noch mit direktem (als Hiwijobvertrag getarnte) Unterhalt versorgen soll .... ABER dafür eine Verpflichtung von den Menschen erwarten darf. Individuelle Freiheit ist natürlich ein hohes Gut, aber es kann nicht sein, dass man in Deutschland Leute für Jahre ausbildet, die dann in die USA und anderswo zum arbeiten gehen. Wer sich nicht verpflichten möchte, der soll halt wo anders studieren und dann nehmen wir hier eben den nächsten. Lieber den zweit- oder drittbesten, der dann hier arbeiten, als den besten auszubilden und nie wieder zu sehen.
- Beim Wohnungsbau schummelt der Spiegel. Es werden viele Vorschriften genannt und als Beispiel der Denkmalschutz gehalt. Die wirklich teuren Vorschriften sind allerdings grüne Vorstellungen vom Wohnungsbau, was der Spiegel mal einfach weglässt.
- Das mit der Digitalisierung wäre natürlich eine Vereinfachung. Schrittweise passiert das auch, aber man ist langsamer. Jetzt alles übers Knie zu brechen würde IMHO die Chance auf Sicherheitslücken erhöhen und die Fachkräfte dafür (egal ob ITler oder Verwaltungsexperten) brauchen wir auch in den anderen Bereichen.
- Schnell und einfacher genehmigen bräuchte das entsprechende Personal und wenn der Staat weniger prüft, haben die Bürger halt mehr Lücken zum Klagen (gegen Solar, Stromstrasses, Brennerbahn, usw).
- Mehr Bildung für Kinder ist so ein Uraltding. DIe Schule und ihre Inhalte wurden für Jahre nicht reformiert. Gleichzeitig haben wir Lehrermangel und Erschwerung des Unterrichts durch gewissen Umstände (Trollnachfrage nicht nötig, ich werde dazu nicht mehr sagen), was da wohl erst einmal alles blockiert. Die Forschung ist in Deutschland in machen Bereichen sowieso hintendran und gleichzeitig schleust man Leute durch die Unis (siehe oben), die gar kein Interesse am Land haben. Diese und auch die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die aus einer Forschungsidee entstehende Firma dann doch woanders im Ausland aufgezogen wird, nachdem jahrelang dt. Steuergeld reingeflossen ist. Auch hier fehlt mir die Verpflichtung zum Standort, wobei das besser über eine echten Bezug zum Land passieren würde, was man aber in D nicht möchte.