Wiesenlooser schrieb:
Aber genau deshalb haben wir doch ein Prozentsteuersystem und trotzdem zahlen die Reichen prozentual gesehen eklatant mehr als der Ottonormalverdiener. Und weggenommen haben sie schon gar nichts.
doch, natürlich haben sich die mächtigen firmen seit den 60ern ein immer größeres stuck vom kuchen geholt. und das nicht etwa weil sie "böse" sind oder schurken oder es da einzelne leute gäbe, die geld klauen - das primat der wirtschaft hat sich infolge der globalen liberalisierung mehr einfluss geholt, als für die weltweite politik gut sein kann.
wenn die gehälter regulierter werden, könnte man auch den steuersatz senken bzw angleichen, aber jetzt wäre das purer wahnsinn.
Jetzt wollen wir mal nicht übertreiben
ich glaub du hältst zweite-welt-länder für irgendwelche afrikanischen hungerleider. was ist so unrealistisch daran, dass sich deutschlands durchschnittsbürger dem lebensstandard eines fortschrittlicheren polens oder ungarn angleicht? das sind keine nationen, wo babies auf den straßen verrecken. und ohne mindestlöhne oder andere regulierungen sehe ich keinen grund, warum die weitere bedeutungssenkung des faktors mensch sich aufhalten sollte. gegenargumente?
Das ist doch gelinde gesagt Polemik. Mit einer guten Schulausbildung und einer gewissen Portion Ehrgeiz kommt man sehr wohl an einen Job, der Minimalstansprüche überbieten kann ;-).
Der Arbeitsmarkt ändert sich, dies ist aber nunmal ein globales Problem. Der Mensch wird mittlerweile auch im Dienstleistungssektor immer mehr von der Maschine ersetzt. Der Bedarf an "gemeiner" Arbeit wird immer kleiner, dies fällt in Kriesenzeiten wie jetzt natürlich noch stärker auf, als es normal der Fall wäre. Wie gesagt , dies ist ein globaler trend und der lässt sich kaum aufhalten.
ok nun kommen wir ja zum punkt - "lässt sich nicht aufhalten". KLAR lässt sich das aufhalten, nur dafür muss die menschheit mehr an einem strang ziehen. g-20 anyone ? die wurde nru zu diesem zweck gegründet. und nein, man kann wirklich nicht dafür sorgen, dass jeder einen job hat, mit den heutigen möglichkeiten, aber man kann dafür sorgen, dass die heute sicheren jobs auch sicher bleiben und nicht immer mehr in hartz4-regionen abgleiten. passiert auch permanent, ansonsten wären alle supranationen regelungen sinnlos - staaten arbeiten permanent zusammen, um globale effekte zu bekämpfen, die von "unserer" gesellschaft als "falsch" angesehen werden. wenn wir wirklich zu dem punkt kommen, dass man nicht mehr alle menschenwürdig ( also zu einem lebenswerten gehalt) beschäftigen kann ( was konservative dauernd leugnen) - dann muss es eben ein grundgehalt geben. soll zum leben reichen und ohne jede gegenleistung - durch mindestlöhne wird das dann auch klar von dem abgegrenzt was arbeiter bekommen - das klappt aber nur, wenn politiker einfluß auf die wirtschaft haben und das klappt nur durch internationale standards und verträge ...kreis schließt sich. einfach ist das nicht, aber auf dauer unvermeidlich. ;-)
und ja ich denke hier in zeitlich langfristigen maßstäben, aber es kann nicht jeder nur an die nächsten 5 jahre denken - selbst wenn das defizit nun auf 0 sinkt, durch irgendwas müssen die laufenden ausgaben ja irgendwann mal gedeckt werden und man kann löhne nicht ohne ende wieter kürzen.
Vielleicht keine Träumerei, jedoch aber ein übertriebenes Szenario. Nur weil gespart wird, heißt es nicht, dass die Marktwirtschaft zusammenbricht, da der Bedarf der Menschen ja nicht abbricht. Einige Branchen (wie zum Beispiel die der Solarenergie, bzw. erneuerbare Energien generell) tun ja mittlerweile schon so, als seien Zuschüsse des Staates normal und sie hätten ein Recht darauf. Eine gesunde Branche oder ein gesunder Zweig wird auch an einem Sparkurs nicht kaputtgehen.
ich habe nur aufgezählt, was 1929 passiert ist, wenn keiner mehr irgendwas verleiht und alle in panik verfallen und sparen wollen
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das ganze ist n kartenhaus und jetzt eben nicht mehr national, sondern global, nur darum wurde die weltwirtschaftskrise so groß, weil alles vernetzt ist und alles zusammenhängt. komplexe geschichten die keine einfachen lösungen erfordern, auch wenn "sparen" als allheilmittel natürlich sympathischer klingt, bzw mir auch lieber wäre.
erneuerbare energien müssen btw ja nur deshalb subventioniert werden, weil man da geld für entwicklung reinstecken muss. alle wissen, dass man langfristig sonnenenergie nutzbar machen sollte bzw es keine alternativen gibt, aber keiner will der sein, der sich seine quartalszahlen dadurch ruiniert.
das ganze system in der hinsicht ist aber sowieos heuchlerisch - atomenergie wäre auch weitaus teurer, wenn man sich gegen einen super-gau versichern könnte - bietet aber keiner an. ich frage mich wieso
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die banken galten vor der krise btw auch als gesund und wären nun tot, wenn man einfach gespart hätte und die staaten nicht milliarden und abermilliarden reingebuttert hätten. es gibt nunmal leider industriezweige die "too big" bzw "too important" to fail sind und solche, die gefördert werden müssen aus meritorischen gütern. darum gibt es öffentlich-rechtliches tv und tabaksteuern - weil die menschen wenn man alles dem freien markt überlässt eben ncht rational handeln, aus einer vielzahl von verschiedenen gründen. aber genug off-topic
Was für eine Beteiligung schwebt dir denn vor? Man erhält ja eine Beteiligung, der Lohn
.
gewinnbeteiligung
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lohn ist keine gewinnbeteiligung, sondern ein unflexibler festwert, der eher sinkt als steigt, nur damit die firma im endeffekt noch rentabler wird. beteilige mitarbeiter direkt am gewinn und ich bin überzeugt, sie werden sich weitaus eher mit der firma verbinden und weitaus eher bereit sein überstunden zu machen und ihre volle energie dem beruf zuzuschreiben. boni-zahlungen für manager sind ja auch belohnung für sonderleistungen, warum müssen nur höhere akdemiker durch besonders hohe geldzahlungen motiviert werden, während alle anderen glücklich sein sollen, überhaupt n job zu haben ?
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