Deutscher Politikthread ( Früherer Bundestagswahlthread)

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller finley
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

Ich wähle:

  • CDU

    Stimmen: 20 6,9%
  • SPD

    Stimmen: 37 12,7%
  • FDP

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  • Linke

    Stimmen: 24 8,2%
  • Grüne

    Stimmen: 24 8,2%
  • Piratenpartei

    Stimmen: 104 35,7%
  • Sonstige

    Stimmen: 11 3,8%
  • Ich gehe nicht wählen!

    Stimmen: 25 8,6%

  • Stimmen insgesamt
    291
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Roschman:

Ah ja, toll, eine offizielle Statistik, ja? Und wieviele lehnen die Arbeit nicht offiziell ab, sondern unter fadenscheinigen Begründungen wie "krank"?

weil sie genau wissen, dass die bevölkerung "krank" mehr akzeptiert, als die ablehnung einer arbeit.
die lesen auch zeitung ;)
 
Roschman:

Ah ja, toll, eine offizielle Statistik, ja? Und wieviele lehnen die Arbeit nicht offiziell ab, sondern unter fadenscheinigen Begründungen wie "krank"?

Vielleicht mal die rosarote Brille abnehmen...

Ich merke schon, das passt jetzt nicht so richtig in dein Weltbild...
Willst du jetzt beurteilen ob die Leute wirklich Krank sind oder nicht? So einfach wie du dir das vorstellst geht das nämlich nicht...

Und das mit der rosaroten Brille hättest du dir auch sparen können, das muss echt nicht sein.
 
darkganon:

Und solche Beispiele wie aus dem STERN? Natürlich alles erstunken und erlogen, gelle?


sage ich das ?
nein.
ich sage nur, dass medien dazu neigen, sich geschichten anzudienen, bzw an denen etwas aufzuziehen.

wenn da jetzt 100 pfarrer befragt wurden, die fragebögen uneindeutig sind, die antworten von denen im sinne der skandalisierung dramatisiert werden und dann rauskommt, dass katholische pfarrer "immer fundamentalistischer und frauenfeindlicher" werden - dann würde ich erstens bezweifeln, was die da gemessen habe, ob die das nicht von anfang an vorhatten oder ob das nun echt was über die gesamtheit der pfarrer aussagt.

hier gibt es dutzende zu beachtende variablen, wie sie perp ja schon zum teil aufgezählt hat.
 
Ich merke schon, das passt jetzt nicht so richtig in dein Weltbild...
Willst du jetzt beurteilen ob die Leute wirklich Krank sind oder nicht? So einfach wie du dir das vorstellst geht das nämlich nicht...

Und das mit der rosaroten Brille hättest du dir auch sparen können, das muss echt nicht sein.

Klar suchen alle Arbeitslosen ganz dringen arbeit und schweine können fliegen :kruemel:

Du solltest mal aus deiner Luftblase aufwachen und dir die Realität anschauen, aber sei bitte nicht zu sehr geschockt :)

Klar wollen viele Arbeitslose wirklich arbeit haben aber eben nicht alle und nicht gerade wenige nutzen den Staat aus um nicht arbeiten zu müssen :)
 
Klar wollen viele Arbeitslose wirklich arbeit haben aber eben nicht alle und nicht gerade wenige nutzen den Staat aus um nicht arbeiten zu müssen :)


was sind nicht gerade wenige ?
wenns nach den pessimistischten aller pessimistischen expeften geht, sind 10% unwillig bis vollens demotivert - wenns nach gewissen politikern und medien geht, könnte man glauben, es wären 90%....
 
Na dann lassen wir doch mal die Fakten sprechen, die offiziellen Statistiken der Argen

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Wenn man jetzt eine Arbeitslosenzahl von ca. 5 Mio unterstellt und das ganze ausrechnet kommt man ungefähr auf 103.500 Sanktionierte wegen Verweigerung einer Arbeit oder sonstigen Maßnahmen, was einer Quote von 2,07% entspricht.
Und davon weiß man auch nicht, wurde die Arbeit abgelehnt weil die Arbeitslosen zu Faul waren oder weil sie zu überqualifiziert waren oder gab es evtl. noch andere Gründe? Eine Sanktionierung ist übrigens keine Ermessensleistung sondern muss durchgeführt werden...

Und ihr wollt mir jetzt sagen, dass ist unser Problem in Deutschland?

Merkt ihr denn nicht, wie das polarisiert und von unserern eigentlichen Problemen ablenkt? Das nicht genügend Arbeitsplätze da sind um alle einzustellen. Das die Normalarbeitsverhältnisse immer stärker zurückgehen und dafür die atypischen Beschäftigungen enorm steigen. Das eine Politik des Wirtschaftswachstum auf Kosten der Bevölkerung geschieht. Das die Löhne real immer weiter sinken. Das unsere Sozialsysteme wegen diesen atypischen Beschäftigungen bald kollabieren?

Aber alles wird nur den faulen Arbeitslosen zugeschoben und die verschiedenen "Schichten" in der Gesellschaft schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Und zum großen Teil verantworlich sind in Wirklichkeit Politik und Wirtschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche ... 'Verweise' auf 'den faulen Hartzler' oder wasweißich ist einfach die ablenkende Galleonsfigur für das große Schiff des totalen Kapitalismus, das bei unserem Hafen einfahren will.

Die Sache ist die... Ein sehr sehr großer Anteil an den Leuten, die noch nicht in die Arbeitslosenstatistik aufgenommen werden, steht auf der Schwebe zur Arbeitslosigkeit.
Generell war diese ganze Reform nur ein Trick, um die Zahlen noch weiter zu verfälschen.

Zeitarbeitsfirmen sind da einfach auf dem Vormarsch.

Und alles, außer ein fester Vertrag, der über Jahre geht, ist schwebende Arbeitslosigkeit in diesen Sektoren.
 
Ich zitiere mich noch einmal selbst, damit der Beitrag auf der letzten Seite nicht untergeht.

Na dann lassen wir doch mal die Fakten sprechen, die offiziellen Statistiken der Argen

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Wenn man jetzt eine Arbeitslosenzahl von ca. 5 Mio unterstellt und das ganze ausrechnet kommt man ungefähr auf 103.500 Sanktionierte wegen Verweigerung einer Arbeit oder sonstigen Maßnahmen, was einer Quote von 2,07% entspricht.
Und davon weiß man auch nicht, wurde die Arbeit abgelehnt weil die Arbeitslosen zu Faul waren oder weil sie zu überqualifiziert waren oder gab es evtl. noch andere Gründe? Eine Sanktionierung ist übrigens keine Ermessensleistung sondern muss durchgeführt werden...

Und ihr wollt mir jetzt sagen, dass ist unser Problem in Deutschland?

Merkt ihr denn nicht, wie das polarisiert und von unserern eigentlichen Problemen ablenkt? Das nicht genügend Arbeitsplätze da sind um alle einzustellen. Das die Normalarbeitsverhältnisse immer stärker zurückgehen und dafür die atypischen Beschäftigungen enorm steigen. Das eine Politik des Wirtschaftswachstum auf Kosten der Bevölkerung geschieht. Das die Löhne real immer weiter sinken. Das unsere Sozialsysteme wegen diesen atypischen Beschäftigungen bald kollabieren?

Aber alles wird nur den faulen Arbeitslosen zugeschoben und die verschiedenen "Schichten" in der Gesellschaft schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Und zum großen Teil verantworlich sind in Wirklichkeit Politik und Wirtschaft.



@Nerazar
Ich gebe dir vollkommen Recht. Die neueste "Senkung" der Arbeitslosenstatistik ist nur wegen der enormen Steigerung der atypischen Beschäftigung. Die Normalarbeitsverhältnisse sind nochmals zurückgeganen. Die Tendenz setzt sich natürlich fort.

Habe diese Woche meine Prüfung über das Thema atypische Beschäftigung und die Auswirkungen auf die Gesellschaft gehalten. Atypische Beschäftigung ist natürlich bei den Arbeitgebern beliebt, da sie viel Geld sparen. Für die Arbeitnehmer bedeutet dies weniger Geld und keine Berufssicherheit und ggf. Aufstockung nach SGBII.

Als atypisch gelten Befristung, Leiharbeit, Minijob, Teilzeit und gewisse Formen der Selbstständigkeit.
 
Und weshalb sollte das atypisch sein? Wo kommt überhaupt die Bezeichnung atypisches Beschäftigungsverhältnis her? Und wird nicht eigentlich etwas, das immer beliebter und damit verbreiteter wird über die Zeit zur Norm und damit typisch? Hieße das nicht, dass wenn wir mittlerweile ja so unglaublich viele atypische Beschäftigungsverhältnisse haben, diese mittlerweile die typischen beschäftigungsverhältnisse geworden sind? Fragen über Fragen. Ob die wohl der liebe Gott beantworten kann?
 
Na dann lassen wir doch mal die Fakten sprechen, die offiziellen Statistiken der Argen

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Wenn man jetzt eine Arbeitslosenzahl von ca. 5 Mio unterstellt und das ganze ausrechnet kommt man ungefähr auf 103.500 Sanktionierte wegen Verweigerung einer Arbeit oder sonstigen Maßnahmen, was einer Quote von 2,07% entspricht.
Und davon weiß man auch nicht, wurde die Arbeit abgelehnt weil die Arbeitslosen zu Faul waren oder weil sie zu überqualifiziert waren oder gab es evtl. noch andere Gründe? Eine Sanktionierung ist übrigens keine Ermessensleistung sondern muss durchgeführt werden...

Und ihr wollt mir jetzt sagen, dass ist unser Problem in Deutschland?

Merkt ihr denn nicht, wie das polarisiert und von unserern eigentlichen Problemen ablenkt? Das nicht genügend Arbeitsplätze da sind um alle einzustellen. Das die Normalarbeitsverhältnisse immer stärker zurückgehen und dafür die atypischen Beschäftigungen enorm steigen. Das eine Politik des Wirtschaftswachstum auf Kosten der Bevölkerung geschieht. Das die Löhne real immer weiter sinken. Das unsere Sozialsysteme wegen diesen atypischen Beschäftigungen bald kollabieren?

Aber alles wird nur den faulen Arbeitslosen zugeschoben und die verschiedenen "Schichten" in der Gesellschaft schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Und zum großen Teil verantworlich sind in Wirklichkeit Politik und Wirtschaft.


Was für ein Beweis :rofl3:

Zeigt mir nur das die 2% zu dumm sind :goodwork:

Ich kann dir die Bewerbungen zeigen die bei uns eingehen, wenn das keine Absicht ist damit man abgelehnt wird, dann müssen diese Menschen tatsächlich sau dämmlich sein.
 
atypisch ist auch keine faktzuschreibung, sondern eine "sollensnorm" - eher so in der art einer "staatszielbestimmung".

ich kann mir allerdings nicht vorstellen lieber front, dass du das als "positive entwicklung" siehst - ich spekuliere eher auf "unvermeidbare nebenwirkung" einer öhm ....flexiblen welt. ;)
 
Habe ich auch nie gesagt, momentan helfe ich sogar unsere Uni zu nerven um Business Ethics in den Vorlesungsplan aufzunehmen...was ich aber nicht mag, sind möchtegern Definitionen, die eher normativen charakter haben...wie jetzt atypischen beschäftigungsverhältnis... mich würde echt interessieren wo das her kommt...denke nicht, dass es die bwl ist
 
@Sasuke
Das erinnert mich an eine Stelle in einem Buch über Diskussionskultur das ich letztens gelesen habe. Wenn man keine Argumente mehr hat, versucht man seinen Gesprächspartner zu diffamieren und als unwürdig darzustellen. Schade dass du so reagierst...

@Front
Atypisch heißt es, weil unser ganzes Sozial- und Gesellschaftssystem auf diesem Normalarbeitsverhältnis aufgebaut wurde. Wenn es dich Interessiert dann informiere dich einfach mal beim Statistischen Bundesamt, da findest du alles dazu.

Vom Statistischen Bundesamt:

Atypische Beschäftigung bestimmt sich aus der Abgrenzung zum Normalarbeitsverhältnis bzw. der Unterscheidung von zentralen Eigenschaften des Normalarbeitsverhältnisses.

Normalarbeitsverhältnisse sind gekennzeichnet durch:

Vollzeittätigkeit oder Teilzeittätigkeit mit mindestens der Hälfte der vollen Wochenarbeitszeit
Ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis
Die Integration in die sozialen Sicherungssysteme
Die Identität von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis


Unter atypischer Beschäftigung werden alle abhängigen Beschäftigungsverhältnisse verstanden, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:

Zeitarbeitsverhältnis
Teilzeitbeschäftigung mit 20 oder weniger Stunden
Befristung
Geringfügige Beschäftigung
Formen der Selbstständigkeit

Noch eine Anmerkung:
Für die Ökonomie bzw. den Kapitalismus sollte Arbeit natürlich wenigst möglich bis nichts kosten. Deshalb profitieren die Arbeitgeber auch sehr von diesen neuen Arbeitsformen.

Für die Sozialkassen ist das allerdings genau das Gegenteil, da diese noch auf Normalarbeitsverhältnissen aufgebaut sind. Unter anderem deshalb erleben wir gerade einen großen Sozialabbau und eine Mehrbelastung für Geringverdiener und Mittelschicht.
Und für die Menschen bedeutet das eben, dass immer mehr feste Verträge wegfallen und die Arbeitsbedingungen schlechter werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sasuke
Das erinnert mich an eine Stelle in einem Buch über Diskussionskultur das ich letztens gelesen habe. Wenn man keine Argumente mehr hat, versucht man seinen Gesprächspartner zu diffamieren und als unwürdig darzustellen. Schade dass du so reagierst...

@Front
Atypisch heißt es, weil unser ganzes Sozial- und Gesellschaftssystem auf diesem Normalarbeitsverhältnis aufgebaut wurde. Wenn es dich Interessiert dann informiere dich einfach mal beim Statistischen Bundesamt, da findest du alles dazu.

Hätte ich dich persönlich angegriffen, hätte ich dich noch verstanden aber so zeigst du mir das du keine Argumente mehr hast :)

Wie du schon selbst sagtest, diese kürzungen von Bewerbungsunwilligen haben viele Gründe, die die kein bock zu arbeiten haben, werden zu 100% sich nicht weigern Bewerbungen zu schreiben weil dadurch ihre Sätze gekürzt werden. Sie bewerben sich nur kann man die Bewerbungen in die Tonne werfen und wenn es doch zum Bewerbungsgespräch kommt, dann kommen angebliche Krankheiten oder sonderwünsche damit man ja nicht angenommen wird.
 
Hätte ich dich persönlich angegriffen, hätte ich dich noch verstanden aber so zeigst du mir das du keine Argumente mehr hast :)

Wie du schon selbst sagtest, diese kürzungen von Bewerbungsunwilligen haben viele Gründe, die die kein bock zu arbeiten haben, werden zu 100% sich nicht weigern Bewerbungen zu schreiben weil dadurch ihre Sätze gekürzt werden. Sie bewerben sich nur kann man die Bewerbungen in die Tonne werfen und wenn es doch zum Bewerbungsgespräch kommt, dann kommen angebliche Krankheiten oder sonderwünsche damit man ja nicht angenommen wird.

Soll Ich mal auf deine Art schreiben um zu reflektieren...

:rofl: Was für ein Beweis?

Nur weil du ein paar Bewerber wegen ihrer Bewerbungsmappe für dumm hälst widerlegt das die Feststellungen der Argen und des Statistischen Bundesamtes:rofl:

So jetzt wieder in normalem Ton. Wie viele Argumente soll ich denn noch bringen? Wird ja eh alles ignoriert. Da werden dann lieber manipulierte "Stern- Artikel" zitiert oder von seinen persönlichen Erfahrungen auf die Allgemeinheit geschlossen.

Ich geh ins Bett, gute Nacht, auch dir Sasuke.

Vielleicht noch ein persönlicher Nachtrag. eine Freundin hat auch nur einen geringen Schulabschluss und eine Schreibschwäche, weshalb ihr z.B. das Bewerbung schreiben schwer fällt. Trotzdem hat sie lange Zeit Arbeit gesucht und jede Menge Bewerbungen geschrieben. Sie war sich nicht zu Schade, auch Arbeit unter Sozialhilfeniveau anzunehmen. Wenn ich gesehen habe, wie geringschätzig und abwertend sie von manchen Arbeitgebern deswegen behandelt wurde, krieg ich echt das kotzen. Aber deshalb schließe ich nicht von diesen paar Arbeitgebern auf die Allgemeinheit. Unter anderem deswegen gehen mir solche Aussagen in denen gegen Arbeitslose allgemein gehetzt wird echt so richtig auf die Nerven

Jetzt hat sie zum Glück eine gute Stelle gefunden ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein Beweis :rofl3:

Zeigt mir nur das die 2% zu dumm sind :goodwork:

Ich kann dir die Bewerbungen zeigen die bei uns eingehen, wenn das keine Absicht ist damit man abgelehnt wird, dann müssen diese Menschen tatsächlich sau dämmlich sein.

Dämlich schreibt man mit nur einem m :ol:
Deine Bewerbung wäre jetzt schon direkt abgelehnt worden :smile5:

Es gibt tatsächlich immer solche Fälle und solche.
Es gibt Menschen, die Bewerbung um Bewerbung zu schreiben, mehr als 40 an der Zahl und dennoch keine Stelle finden ...

... und es gibt Menschen, die dem Ganzen eventuell ausweichen.
Aber selbst dieses Ausweichen funktioniert nach dem System nicht sehr lange.

Irgendwann müssen sie eine Stelle annehmen, damit nichts gekürzt wird, ich nenne das einfach mal den 'Sklavenparagraphen' :aehja:
 
Und es gibt Ameisenbären, die schreiben eine Bewerbung, bestehen alle Tests und haben seit 7 Jahren den gleichen Job xD So ist die Vielfalt der Menschen in Deutschland nunmal...
 
Jetzt hätten die "Linke" mal echt die Gelegenheit gehabt etwas zu bewegen, und was machen sie?

Das ist doch gerade, dass was diesen Sauhaufen ausmacht. Dem Volk die ganze Zeit den Kopf verdrehen mit unrealistischen Wahnvorstellungen, aber keine Verantwortung übernehmen. Kein Wunder, dann würden endlich mal die letzten Schnallen, dass da nicht mehr als heiße Luft dahinter steckt...

Die Enthaltung der Linken war keine Enthaltung, ihnen war klar dass sie damit Wulff zum Wahlsieg verhelfen. Sie standen vor der Wahl Wulff den Weg zu ebnen oder Gauck zur Minimalchance zu verhelfen und haben sich entschieden aus falscher Eitelkeit ersteren Weg zu gehen.

Korrekt. Hätte man öffentlich gesagt, man würde einstimmig und geschlossen für Herrn Gauck wählen, wären alle ins rechnen gekommen und der ein oder andere CDU/FDPler wäre noch gekippt

soweit richtig, aber gysi ist doch imho ein heller kerl und ein pragmatiker.
er musste wissen, dass er so oder so als buhmann dasteht - und das er die chance hatte, merkel den sargnagel reinzutreiben.

Genau. Mit Gauck als Präsident wäre Schwarz Gelb komplett gescheitert. Zusätzlich hätte man auch ein paar Stimmen dazugewonnen, da Gauck beim Volk ja beliebter als Wulff war.
Außerdem hätten sie mit Gauck als Präsidenten die Chance gehabt, sich ihrer SED-Last zu entledigen.


Ich bin ja normalerweise alles andere als Fan der SPD und Grünen (wenn jemand aus politischer Überzeugung Rot / Grün wählt, bitte. Aber bitte nicht aus der Wahnvorstellung die seien "besser" als CDU / FDP oder die "Guten". Die sind doch genauso machtgeil/ verlogen wie Schwarz Gelb, was man ja schon bei Ypsilanti gesehen hat ;-).
Aber Gauck als Präsident wäre schon toll, zumindest besser als ein farbloser Wulff. Vollkommen uncharismatisch und auf der Schleimspur hängen geblieben. Er muss jetzt beweisen, dass er es schafft, seinen Status als Parteisoldat abzulegen... ich bleibe skeptisch.
 
Wiesenlooser:

Erstaunlich ... 100% agreee! :D

Es freut mich zu sehen, daß immer mehr Leute sehen, daß keine "unserer" Parteien zu irgend etwas taugt.
 
@wiesenlooser:

2-3 kleine anmerkungen ;)

ob man aus afgahnistan abzieht, einen mindestlohn oder gar eine mindestsicherung einführt oder energieunternehmen verstaatlicht - das sind alles politische fragen, die man kontrovers debattieren kann. aber wahnvorstellungen ? wie soll ich dann erst das konzept nennen, mitten in der ärgsten krise die staatsausgaben zu erhöhen und die einnahmen senken zu wollen?

ich bleibe dabei, solange die fdp auf westerwelle-kurs fährt ist sie die gefährlichste partei deutschlands, alleine schon weil wie man sieht, eh niemand mit der linken koalitionieren will.
aus guten und schlechten gründen gleichzeitig, wie ich da noch betonen muss. bei der nrw-linken bin ich trotzdem zufrieden, dass die nicht mitentscheiden, in thüringen und saarland war das hingegen enttäuschend.


ansonsten bin ich, wie mehrfach erwähnt, im falle gauck ganz bei dir, sehe aber nicht, warum eine wahl für gauck, in sachen ddr-verhältnis irgendwas geändert hätte. wäre immer noch eine taktische wahl gewesen und die betreffenden leute wären ja immer noch eine nervige minderheit ;) für mich war das eher eine frage der politischen vernunft als des herzens und eine frage des volkswillens, den man hier sehr gut hätte entsprechen können.



wie man eine partei einschätzt ob als "gut" oder "böse" ist höchst subjektiv, ergo kann man das sowieso nicht verallgemeinern. die partei die eher für soziale gerechtigkeit steht, ist im zweifelsfall aber trotzdem eine bessere, wenn man das denn als ziel sieht.

das ist ja überhaupt das witzige: die fdp gewinnt dann mit ihrem millionärsgebrabbel wahlen, nachdem die löhne in deutschland seit jahrzehnten auseinandergehen. dem "einfachen arbeiter" geht es so schlecht wie seit den 60ern nicht mehr und nie waren die gewinne der manager hier höher. insofern sollte man sich doch fragen, warum gerade jetzt am lautesten dieses "leistung muss sich WIEDER lohnen"-zeug aufgesagt wird. leute, das ist ein mantra das so oft erwähnt wurde, bis alle es glauben oder zumindest als faktor wahrnehmen. leistung lohnt sich in deutschland immens und im durchschnitt jeden tag mehr, allerdings musst du dafür schon soviel verdienen, dass keiner mehr wagt dich "angemessen" zu besteuern. wenn die "unten" immer weniger geld haben, und die "da oben" immer mehr verdienen, müssen die "da oben" eben immer mehr zahlen, damit der staat die gleichen einnahmen hat. wäre auch etwas seltsam, dass deutschland dann am wenigsten geld hat, wenn seine bürger am meisten verdienen :ugly:

die schröder-fdp war eine von blairs dritten weg, die sich für die öhm "mitte" erschlossen hat. wirtschaftlich war das natürlich gesünder als khol - zumindest für die wirtschaft. langfristig erschafft man imho so weitaus eher bürgerkriege, als durch irgendwelche fraghaften integrationsdebatten. wir leben hier nicht in amerika - es gibt einen common sense, dass ein nationalstaat ein umverteilungsfaktor ist und die unternehmer leben selber davon, dass jeder genug geld hat, um ihre produkte zu kaufen. aber es handelt ja schon lange keiner mehr rational-vernünftig, nicht mal die anbieter. das system ist auf einer kognitiv verankerten gier aufgebaut, die seit jahrhunderten als wünschenswert dargestellt wird und je nach zeitalter verschieden reguliert wurde - seit reagan und thatcher haben wir quasi gar keine regulierungen mehr und auch noch politiker, die meinten es müsse noch viel mehr öhm..."liberalisiert" werden. darum war die spd kurzzeitig bei 20%, darum regieren gerade in halb europa die konservativen - weil die ihre "götterdämmerung" noch vor sich haben und ihr angestammtes klientel in sachen finanzen bedienen und von manchen auch als bessere alternative zur sozialdemokratie wahrgenommen wurden.

was ich sagen will:
die spd soll seit jeher die rolle haben, die "guten" zu sein, was sie aber unter schröder nicht waren, weshalb sie noch jahrelang nicht ernstgenommen werden und nur darum gibt es die linke.
keine partei ist moralisch - niemals. es kann nur einzelne figuren geben die mehr wirken und mehr können als andere, aber parteien neigen automatisch dazu, unmoralisch und skandalüberlastet zu sein. dafür sind politiker einfach zu anfällig mit all dieser macht, aber darum geht es hier nicht.
ypsilanti ist ja auch daran gescheitert, dass sie die "gute" sein wollte - also auf biegen und brechen ein programm durchsetzen, dass gegen den politischen mainstream gerichtet ist. machtgeil sind alle, die frage ist nur wie gut jemand taktieren kann....

kraft kann es besser und hat nebenbei noch die zwickmühle der spd zerschmettert. nun hat erstmal die cdu den schwarzen peter linkspartei - mal schauen, was sich noch für lustige bindungen in der düsseldorfer opposition begeben.


fazit:
wenn man es als "gut" betrachtet, soziale gerechtigkeit herzustellen, dann gibt es parteien, die diese eher vertreten sollten. allerdings kann momentan keine partei souverän handeln, da es momentan keine partei schafft, die unternehmen eines landes angemessen zu besteuern. das primat der wirtschaft muss wieder, zu gunsten aller, zur politik zurückkehren, da man von keinem unternehmen verlangen kann, so transparent und ethisch zu handeln wie ein staat, dessen vertreter zumindest abgewählt werden und zumindest theoretisch idealistische ziele haben. solange es da keine globale änderung gibt, sind politiker nur sachverwalter, die aus der wirtschaft kommen, wieder in sie gehen und ein paar kleinere gesetze und umschlichtungen bestimmen. das schadet vor allem auch der demokratie, weil das volk zwar bestimmen kann, wer im parlament sitzt, aber nicht, was die dort machen bzw machen können. darum brauchen wir dringend globale mindeststandards bei menschenrechten in produktionserzeugnissen. vorher kann es nur als hohn betrachtet werden, die einfachen arbeiter im ruhrgebiet im wettbewerb mit ausgebeuteten seelen irgendwo im chinesischen tiefland zu betrachten - satire und doch grausam und real...

wer sich gegen so etwas und vollkommen "befreite" märkte wehrt oder diese als hinter den grundlegenden bedürfnissen des menschen zurückstehend betrachtet, ist in meinen augen der "gute". (so wie ein henryk m. broder beispielsweise, die vertreter der europäischen moderne im generellen auch als die "guten" sieht - das ist eine generelle moralfrage und keine umfassende norm. man findet nur einen zustand eindeutig erstrebenswerter als einen anderen.) und die vertreter von "linken" parteien haben die historische aufgabe, diese meinung zu vertreten. daher sollten sie, rein hypothetisch, in meinen augen ( wie gesagt subjektiv ;) ) eigentlich die guten sein. was sie natürlich öfter mal nicht sind - weshalb sie auch nicht gewählt werden. sympathischer als ein friedrich merz sind sie mir aber noch allemal :-)
 
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