Deutscher Politikthread ( Früherer Bundestagswahlthread)

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller finley
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Ich wähle:

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Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Schlussendlich muss man doch konstatieren, dass es schwerst asozial ist "Arbeitsplätze" zu schaffen, für die der Steuerzahler aufkommt, da der Arbeitnehmer vom Lohn alleine nicht leben kann. Es gibt ja ganze Industrien, die davon profitieren. Zeit/Leiharbeit, Schlecker, Lidl, Handwerk, Baumärkte etc.

Darum ist ein Mindestlohn vonnöten, damit Firmen sich nicht über den Steuerzahler einen Marktvorteil schmarotzen können. Die gearschten momentan sind die Steuerzahler, die Arbeitnehmer und alle Unternehmen die ihre Angestellten vernünftig entlohnen.

Als nächtes sollte man dann mal eine maximale Anzahl von zumutbaren Überstunden festlegen und in diesem Zusammenhang die "Vertrauensarbeitszeit" dahingehend anpassen.
 
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Um meine Position mal wieder zusammenzufassen:

1. Wer Vollzeit arbeitet muss davon ohne staatl. Zuschüsse leben können.

2. Davon leben heißt weder täglich Brot und Wasser noch 4 Sterne. Deshalb ein Mindestlohn von 7,50 - 8,00Eur, das sollte die Leistung eines Menschen wert sein.

3. Wer langzeitarbeitslos ist muss eine "Grundsicherung" erhalten. Diese muss ein Leben in Würde ermöglichen, das heißt für mich vor allem den Arbeitssuchenden nicht vom Sozialleben auszuschließen. Er soll keine Kohle für ne Weltreise, Reitkurse und was weiß ich bekommen, es geht um das ganz normale alltägliche Sozialleben.

4. Der Anreiz lieber zu arbeiten als zu hartzen muss da sein. Die Lösung kann aber nicht sein den HartzIV Satz unter das Existenzminimum zu senken. Stattdessen Lohngerechtigkeit.

5. Arbeitssuchende sollen gefordert und gefördert werden. Dazu gehört einerseits die Verpflichtung nachzuweisen, dass man sich um Arbeit bemüht, gleichzeitig aber auch Unterstützung dabei sich z.B. fortzubilden um Menschen eine Perspektive aufzuzeigen.
Momentan bedeutet HartzIV für viele Menschen eine Situation aus der sie gar nicht mehr herauskommen.
Wer als 1Eur Jobber 12-14Std Schichten schieben muss ist einfach fertig mit der Welt.

6. Kinder dürfen unter der Situation ihrer Eltern nicht leiden, auch wenn es keine Chancengleichheit geben kann muss man sich bemühen sie so weit wie möglich herzustellen.
Ich kann nicht abschätzen inwiefern der Satz für Kinder z.B. ausreichend ist oder nicht. Irgendjemand hatte mal gesagt dass die Kohle von den Eltern versoffen würde - dann müsste man eben in Förderkurse an den Schulen investieren. Hier gäbe es doch viele versch. Denkmodelle.

Ich muss aber zugeben dass meine Denkweise ziemlich idealistisch bzw. naiv ist. Dass Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor ausgebeutet werden und die Arbeitgeber auch noch "Subventionen" durch die Hintertür einstreichen kann doch kein Modell für die Zukunft sein.
 
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@Front
Jaja, immer auf Seiten der Unternehmer stehen :lol:

Jemand, der 40 Stunden die Woche einen Knochenjob leistet, hat Anspruch auf eine Mindestvergütung für die von ihm verrichtete Arbeit. Wir leben schließlich in einer sozialen Marktwirtschaft. Obendrein sehe ich es nicht ein, dass der Staat bzw. der Steuerzahler diese unverschämt niedrigen Löhne noch zusätzlich aufstocken muss. Sowas ist Sache des Unternehmens. Ein Mindestlohn von 6-7 Euro schadet keinem Unternehmen, jeder der darunter zahlt, outet sich in meinen Augen als Ausbeuter - gegenüber dem Angestellten wie auch gegenüber dem Staat bzw. Steuerzahler. :shakehead:
 
Ich finde das Urteil (als böser FDP-Wähler) eigentlich sehr gut... :goodwork:
finde ich aber enttäuschend, dass hier gleich der sozialneid rausquillt...

auch ich lebe momentan bei einem 10 stunden-tag von weniger als Hartz4, ich finde die Höhe von Hartz4 eigentlich auch ganz ok - aber ich finde es höchst assozial, wenn Kinder weniger bekommen als erwachsene... schon weil dadurch wirklich faule singles, die nie gearbeitet haben besser gestellt werden als familien, in denen die Kinder nichts dafür können, dass ihre Eltern keine Arbeit haben

Ich sehe in dieser Entscheidung die chance, etwas in den bereich des realisierbaren zu rücken, was auf dauer ohnehin unvermeidlich ist: das bedingungslose grundeinkommen... das wäre deutlich würdevoller als Hartz4 und würde viele probleme lösen:

- kein demütigendes aufstocken: alles was man verdient kommt zum grundienkommen dazu

- kein-mindestlohn problem, denn für manche arbeit kann man eben nicht mehr verlangen als jetzt - mit einem grundeinkommen wären minijobs aber viel attraktiver und gleichzeitg wären arbeitgeber gezwungen für gute bedingungen zu sorgen (das wäre der niedergang der leiharbeit)

- keine bürokratie: "fordern und fördern" ist schwachsinn, wenn es nicht genug arbeit gibt - man sollte menschen nicht zu arbeit zwingen, denn wer will wird selbst versuchen etwas zu finden.... ich finde es nicht richtig, dass unternehmen sich an die indirekten subventionen gewöhnen, weil der staat zwanghaft versucht arbeit zu schaffen (und nebenbei steuergelder verschwendet)


in letzter zeit hört man immer mehr über das grundeinkommen - die politik kommt endlich in der realität an :) ... denn indirekt gibt es das ja schon lange, aber bisher werden menschen, die nicht arbeiten aus ideologischen gründen diskriminiert
 
x länder können sich mindestlöhne leisten, teilweise sogar weitaus höhere als in deutschland im gespräch sind. bei euch hör ich immer nur, dass wir auf "3€-stundenlöhne" runter müssen um wettbewebsfähig zu bleiben. das ordne ich mal in die gleiche schublade ein wie die angst vor der "überfremdung", vor dem terrorismus und vor verschwörungstheorien.

ein markt wie deutschland hat weitaus mehr drohpotential als viele hier wahr haben wollen, es traut sich nur keiner das mal einzusetzen. wieso können die franzosen firmen erpressen? langfristig brauchts da zwar ohnehin EU-weite Regelungen aber so ists auch wieder nicht. in den ganzen Staaten wo in den letzten Jahren Mindestlöhne eingeführt wurden ist die Panik genauso ausgeblieben, wie das vermeintliche Massenpub-Sterben nach dem Rauchverbot. Im Gegenteil die Lebensqualität ist sogar gestiegen. Dieses Wettbewerbsargument ist einfach quasi der Joker gegen alles - von mir aus könnte es auch ne Grundsicherung geben, aber dafür halte ich die Menschen zu "dumm" um das zu verstehen/akzeptieren....darum muss ein Mindestlohn her imo :-) natürlich muss es da Übergangsperioden geben und die Frage ob eine Firma sich das leisten kann, aber primär trifft das wohl ohnehin eher die größeren Betriebe mit x Dutzend Angestellten.
 
x länder können sich mindestlöhne leisten, teilweise sogar weitaus höhere als in deutschland im gespräch sind. bei euch hör ich immer nur, dass wir auf "3€-stundenlöhne" runter müssen um wettbewebsfähig zu bleiben. das ordne ich mal in die gleiche schublade ein wie die angst vor der "überfremdung", vor dem terrorismus und vor verschwörungstheorien.

ein markt wie deutschland hat weitaus mehr drohpotential als viele hier wahr haben wollen, es traut sich nur keiner das mal einzusetzen. wieso können die franzosen firmen erpressen? langfristig brauchts da zwar ohnehin EU-weite Regelungen aber so ists auch wieder nicht. in den ganzen Staaten wo in den letzten Jahren Mindestlöhne eingeführt wurden ist die Panik genauso ausgeblieben, wie das vermeintliche Massenpub-Sterben nach dem Rauchverbot. Im Gegenteil die Lebensqualität ist sogar gestiegen. Dieses Wettbewerbsargument ist einfach quasi der Joker gegen alles - von mir aus könnte es auch ne Grundsicherung geben, aber dafür halte ich die Menschen zu "dumm" um das zu verstehen/akzeptieren....darum muss ein Mindestlohn her imo :-) natürlich muss es da Übergangsperioden geben und die Frage ob eine Firma sich das leisten kann, aber primär trifft das wohl ohnehin eher die größeren Betriebe mit x Dutzend Angestellten.

Ich (und nicht nur ich ^^)bin ja mit dir einer Meinung, generalisier das bitte nicht :-P

(benutzt ihr ösis wirklich gerne das wort d’accord?) :ugly:
 
Naturellement, nous parlons toujours francais. Monsieur Napoleon hat üns gebracht cette lagüage vor longa longa temps....et wir sagen aujourd'hui viele viele wörter in France :blushed:
 
ich behaupte ja nicht, dass mindestlöhne Deutschland schaden würden... Frisösen und co. kann man ja schwer ins ausland verlagern - aber es ändert nichts daran, dass es prinzipiell falsch ist, wenn sich der staat in ein verhältnis zwischen zwei zivilbürgern einmischt... so etwas sollte es einfach nicht geben und muss es auch nicht, wenn bedingungen geschaffen werden, in denen arbeitnehmer und arbeitgeber auf augenhöhe verhandeln können, anstatt das eine seite dauernd erpresst wird, weil die andere vom staat hoch subventioniet wird

ich finde es auch moralisch falsch, dass in Deutschland jemand für die selbe arbeit so viel mehr verdienen kann als in der dritten welt - und einfache arbeiten kann eben jeder machen, wieso sollte man hier also mehr bekommen? die größere lohnspreizung ist eine notwendigkeit, die einfach mehr die echte leistung wiederspiegelt, statt die herkunft... man muss eben nur darauf achten, dass niemand erpressbar ist, weshalb gesichert werden müsste, dass jeder auch ohne arbeit leben kann
 
Im Übrigen ist auch diese Rechnung nicht korrekt, denn dann wären z.B. Juristen lange nicht so gut bezahlt. Es scheint leider Berufe zu geben, bei denen das Lonniveau künstlich hochgehalten wird. Es ist offenbar gesellschaftlich wichtiger Abmahnungen durch die Gegend schicken zu können, als z.B. einen ordentlichen Tisch bauen zu können.

Hm...
Normale Juristen verdienen heutzutage auch nicht wirklich viel. Ohne Prädikatsexamen und Job in ner Großkanzlei liegt man da bei "normalen" Akademikerstandard, wobei es bei Jungjuristen recht... scheiße aussieht.
Nettoeinkommen eines Jungjuristen beträgt ca. 1800€ Netto...

Und dass Abmahnanwälte, von denen es übrigens heutzutage nur noch ein paar wichtige gibt, viel Kohle verdienen...
Kein Wunder. Die arbeiten ja auch für Millionenfirmen wie Sony BMG, Warner Bros, EA etc.


die größere lohnspreizung ist eine notwendigkeit, die einfach mehr die echte leistung wiederspiegelt, statt die herkunft...

Das mag in einigen Berufen durchaus richtig zu sein. Es gibt aber dennoch genug Berufe, in denen kaum Leistung gebracht wird, aber dennoch fett verdient wird.
Man muss einfach nur mal ins Amt gehen. Automatisierte Vorgänge, die man innerhalb von 2 Wochen sich leicht aneignen kann und am Ende verdienen die Angestellten und Beamten da um die 3000-4000€ Netto..
 
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ich behaupte ja nicht, dass mindestlöhne Deutschland schaden würden... Frisösen und co. kann man ja schwer ins ausland verlagern - aber es ändert nichts daran, dass es prinzipiell falsch ist, wenn sich der staat in ein verhältnis zwischen zwei zivilbürgern einmischt... so etwas sollte es einfach nicht geben und muss es auch nicht, wenn bedingungen geschaffen werden, in denen arbeitnehmer und arbeitgeber auf augenhöhe verhandeln können, anstatt das eine seite dauernd erpresst wird, weil die andere vom staat hoch subventioniet wird

ich finde es auch moralisch falsch, dass in Deutschland jemand für die selbe arbeit so viel mehr verdienen kann als in der dritten welt - und einfache arbeiten kann eben jeder machen, wieso sollte man hier also mehr bekommen? die größere lohnspreizung ist eine notwendigkeit, die einfach mehr die echte leistung wiederspiegelt, statt die herkunft... man muss eben nur darauf achten, dass niemand erpressbar ist, weshalb gesichert werden müsste, dass jeder auch ohne arbeit leben kann

...aber der Staat mischt sich doch schon ein und zwar zugunsten der Reichen/Arbeitgeber.

Du solltest nicht vergessen, dass H4 den Staat unterm Strich mehr Geld kostet, als die alte Regelung, die viele besser fanden.
 
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@exca,...ich find deine gedankenexperimente immer wieder charmant, aber ich denke, wie gesagt, dass die menschen da net mitspielen.

da ist die "amerikanische" ( wie ich sie nenne, soll jetzt keine Diskriminierung von Übersee sein) "Mentalität" immer noch zu hoch, dass der Staat ja nur Geld von den Leuten klaut. Wenn man auf die Idee käme, der Staat hilft den Armen standardmäßig gibts erstmal die Frage: Wer zahlt das? und wenn die Industrie da mitspielen soll, muss der Staat auch stärker sein, als er es momentan ist. Ich finde die Idee an sich ja supi, aber dafür müsste es einen Staat geben, der weitaus mehr Macht hat, als du ihm normal zugestehen willst und Menschen die das Prinzip des Solidargedankens verinnerlicht haben. Und was in Calvins Blog heute abging zeigt ja schon, dass minimale Änderungen bereits viele erzürnen- :neutral:
 
...aber der Staat mischt sich doch schon ein und zwar zugunsten der Reichen/Arbeitgeber.

Du solltest nicht vergessen, dass H4 den Staat unterm Strich mehr Geld kostet, als die alte Regelung, die viele besser fanden.

ich ganze einmischung durch "bekämpfung der arbeitlosigkeit", lobbyismus, arbeitsförderung, subventionen und ähnlichem finde ich auch falsch...

auch Hartz4 ist in diesem sinne falsch, weil es sich zu sehr am ideologischen "alle müssen arbeiten" orientiert (dass es teuerer ist wusste ich aber nicht). In einigen punkten war Hartz4 ja gut und richtig gedacht (abschaffung der sozialhilfe), aber auch da gab es zu viele fehler im detail


Ganon
Wenn der staat sich aus unnötigen bereichen zurückzieht (verwaltung von arbeitslosen, arbeitsförderung, subventionen und arbeitsvermittlung) und das geld lieber den bürgern gibt, hätten alle mehr davon :)

wenn die reduzierung der staatsaufgaben und der abbau der bürokratie nicht für die refinanzierung reichen, dann habe ich im prinzip auch nichts gegen höhere steuern - das grundeinkommen würde ja gerade der mittelschicht im vergleich zu Hatz4 eine größere sicherheit vor einem "absturz" geben, das würde eine steuererhöhung schon rechtfertigen... auch an der Umsatzsteuer kann man noch etwas machen ohne die Industrie zu verschrecken
 
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ich finde es auch moralisch falsch, dass in Deutschland jemand für die selbe arbeit so viel mehr verdienen kann als in der dritten welt - und einfache arbeiten kann eben jeder machen, wieso sollte man hier also mehr bekommen?
Tjoa, und ich finde es moralisch falsch wenn jemand der in unserer Gesellschaft lebt sich 60+ Stunden die Woche (womöglich noch im Schichtdienst) den Arsch aufreißt, sein Leben aufgibt und einmal im Monat wie ein Bettler zum Amt muss um irgendwelche Stützgelder zu beantragen weil er eben auch unsere Preise, unsere Steuersätze etc. zahlen muss :o
Ein 5er BMW geht für 50k+ Eur über die Ladentheke und es ist nicht möglich einen Fließbandarbeiter fest für 7,50Eur die Stunde zu beschäftigen?
Dann ist das Produkt unter moralischen Gesichtspunkten für mich nicht markttauglich.
 
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BILD sucht die Exitstrategie
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/1876/bild-sucht-die-exitstrategie

Sympathischer Artikel darüber, wie die BILD versucht den Hass ihrer Leser gegen die Hartz4-Empfänger zu schüren und eine Ausrede zu kreieren, warum die Steuererleichterungen "deshalb nicht gehen". Ideologische Auftragsarbeit at its best und ein herrlicher Fall von Sand ins Gesicht. Wer aktuell für Steuererleichterungen in FDP-Maßen eintritt, lebt sowieso in ner Parallelwelt.
 
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Zum Artikel über die Bild Hetze:
Schön geschrieben, gefällt mir gut und zeigt mal wieder auf, mit welchen Mitteln die Bild arbeitet. Ist nichts neues und funktioniert sehr gut, sieht man hier ja auch im Forum wenn es gegen "Sozialschmarotzer" und "Gemüsehändler" geht :P

"Die Liberalen suchen händeringend nach einem Fallschirm"

Uhhhhh, ganz böse :lol:
Hahaha ganz schön übel :ugly:
 
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