Europa hat sich in die Bedeutungslosigkeit besteuert, umverteilt und reinreguliert. Man kann jetzt so vermutlich noch 5 - 20 Jahre weitermachen, dann kollabiert das hier imho. "Beeindruckend" wird es, wenn man schaut, was in den USA und China in den letzten 3 Jahrzehnten passiert ist: Aus einer kleinen Bude wie Amazon wurde das führende Cloud-Unternehmen, aus der verlängerten Werkbank China die weltweit führende Nation was die Schlüsseltechnologien der Zukunft an geht. Und Europa? Wir treten hier relativ zu den anderen bestenfalls auf der Stelle.
Wenn man mal aber einen Schritt zurückgeht, sieht man, dass wir hier durchaus noch konkurrenzähig sind, gerade in der Forschung. Es liegt also nicht an den Menschen selbst, sondern an den Bedingungen. Daher müssen wir zusehen, dass gute Ideen mit Geld marktreif gemacht werden können, dass wir endlich einen europäischen Binnen- und Kapitalmarkt hinbekommen und Risiko belohnt wird. Auf dem Weg dahin wird viel Geld verschleudert werden, aber am Ende wird ein Optimum gefunden werden. Einzelnen Akteuren wie z.B. Politikern traue ich nicht zu, identifizieren zu können, wo Geld reinfließt.
Oder um es ganz hart auszudrücken: Im Jahr 2000 konnte man unsere Krankenversicherung mit dem 20 Cent Hustensaft aus China stützen, wenn wir so weitermachen, werden wir hier irgendwann nur noch die verlängerte Werkbank für China und die USA sein.
Was die Auftragsbücher angeht: Konjunkturdellen kann man abfedern, ich glaube aber, dass wir hier mitten in einer Zeitenwende sind. Natürlich gibt es noch starke Unternehmen, die z.B. unter den Problemen der chinesischen Wirtschaft leiden, in der Breite glaube ich aber, dass wir gerade sehen, wie wir abgehängt werden. Und das fixt man nicht mit grünem Stahl.