Also ich hab große Probleme mit diesem historisch verklärten und klischeehaften Vergleichen zur Sovjetzeit oder wie die Russen im 2 WK performed haben. Als ob das irgendeine Relevanz für die aktuelle Situtaion hat, wie die Menschen vor 100 Jahren dort gelebt haben.
Was Stalin mit der Ukraine angestellt hat, ist sogar ziemlich relevant für die heutige Situation
Natürlich sind Menschen in einer Dikatur mit 24/7 Intensiv Gehirnwäsche von der Staatspropaganda sehr viel einfacher still zu halten, als in einer Demokratie wo die Individualität und Erwartungshaltung was den eigenen Lebensstandart angeht besonders stark ausgeprägt ist. Und ja, das liegt auch zu großen Teil an den restrktiven Maßnahmen des Staates gegen Protest und Unmut (Grüße gehen raus nach Moskau und St Petersburg)
Ich finde erstaunlich wie gut du über die Sichtweisen anderer Menschen verstehst. Die Standpunkte anderer Menschen zu verstehen hätte ich nicht unbedingt als deine Stärke angesehen.
Inwieweit man sowas als Vorteil sehen will, muß jeder für sich entscheiden.
Und ich hab dich auch nicht ignorrant genannt. Ich habe lediglich das klischeebehaftete Bild des Russen kritisiert, das aus der Sovjetzeit stammt und nicht mehr zeitgemäß ist.
Ich persönlich weiß nicht wie die Mentalität in Russland so ist weil ich dort nicht lebe und keinen Kontakt zu den Leuten dort habe. Ich denke dass die Russen insgesamt schon anders sind, als die Westeuropäer.
Das Problem ist, in Europa gibt es sehr viele Menschen auf relativ wenig Landfläche. Schon Deutschland und Frankreich zusammen haben mehr Einwohner als ganz Russland.
Also ist deine Logik weil die Bevölkerung wächst und mehr Menschen in Europa mit Lebensmitteln versorgt werden müssen, dass die einheimische Lebensmittelversorgung deswegen reduziert und vermehrt ins Ausland verlagert werden muss?
Also meine Logik wäre, so viel wir können selbst zu produzieren um sich als Nation weniger abhängig und erpressbar zu machen.
Lebensmittelproduktion benötigt Platz, braucht Ressourcen und dazu muss sie sich im Wettbewerb stellen können. Rindfleisch importiert aus Argentinien ist günstiger als das Rind vom Bauer nebenan.
Wenn es um den reinen Wettbewerb geht, ist russisches Erdgas aus der Pipeline günstiger als es aus Tackatuckaland hier her schiffen zu lassen. Es ist auch weniger günstig eine CO2 arme Volkswirtschaft aufzubauen, als sich solche Auflagen nicht aufzuerlegen. Und wenn man keine 9000 Euro Subvention auf Elektroautos hätte, würden die sich auch schlechter verkaufen und wenn es kein 9 Euro ticket gebe, würden auch weniger Leute Bahn fahren.
Das heißt unsere Regierung subventioniert und reguliert ständig. Ich finde das prinzipiell nicht gut aber eine möglichst autarke Lebensmittelversorgung wäre einer der wenigen Anlässe für die ich staatliche Eingriffe für sinnvoll halte.
Daher, ja, wir werden und sollten uns wieder etwas regionaler aufstellen, hat ja auch Corona gezeigt, aber in Summe werden wir weiterhin massiv Lebensmittel importieren müssen.
Kommt wohl auch auf die geographischen Verhältnisse an aber müssen tun wir das nicht, es ist politisch so gewollt.
Wir schlittern mit Ansage in eine Hungerkatastrophe und anstatt die Produktion mit allen Mitteln zu erhöhen , behindert die Politik unsere Bauern mit irgendwelchen Klimaauflagen, das macht keinen Sinn und es wundert mich, wie man das auch noch unterstützen kann. Wir brauchen mehr und mehr und mehr Produktion um eine Katastrophe zu verhindern und es hätte am besten gestern angegangen werden müssen. Aber wenn die Kacke am Dampfen ist, dann will die Politik uns wahrscheinlich auch wieder weißmachen, dass die Situation total unvorhersehbar war und sie überwältigt wurden.
Grundsätzlich könnten wir die Grundernährung vermutlich sogar selbst stemmen (z.B. Weizen würde heute schon ausreichen um uns zu versorgen), aber nur mit hohen Subventionen oder eben noch höheren Preisen.
Ja wobei höhere Preise besser als internationaler Mangel sind
Die Welt ist eng verflochten, gerade Europa ist ein Kontinent mit sehr vielen Menschen auf wenig Fläche und diese Verflechtungen sinnvoll zu lösen ist fast unmöglich.
Europa hat mehr als genug Möglichkeiten sich besser selbst zu versorgen. Der politische Wille dazu fehlt
Wie oben geschrieben... wir sind von Russland was Lebensmittel betrifft nicht wirklich abhängig, eigentlich überhaupt nicht.
Wir sind von russischen Dünger abhängig welcher wiederum Einfluss auf den Ertrag der meisten Länder und die Preise hat
Unsere größte Russland-Abhängigkeit ist das Gas, gefolgt von Öl, was aber schon ziemlich im Griff ist... ohne Gas könnte Putin uns gar nichts.
Ja wenn das Wörtchen "wenn" nicht wer. Es ist nun mal so
Dennoch, in Summe sinkt der Lebensstandard auch heute schon in Russland deutlich.
Bei uns auch
Die Sanktionen sind langfristig angelegt und sie schaden Russland dauerhaft natürlich massiv. Mit einbrechender Wirtschaft wird auch die Arbeitslosenquote immer mehr steigen...
Bei uns auch
und am Ende ist auch eine Sowjetunion zerbrochen. Putins Reich hat sich am 24. Februar selbst sein Ablaufdatum gesetzt.
Schau auf die russische Landmasse, schau auf den wachsenden Energiehunger aufstrebender Nationen wie China und Indien usw. an. Russland wird alleine aufgrund dieser beiden Tatsachen immer eine geopolitische Relevanz haben. Nationen die auf eine Kooperation und auf Kontakte und Partnerschaften mit Russland verzichten, werden immer gewaltige Nachteile im internationalen Wettbewerb gegenüber Nationen haben, die das nicht tun. Das kann einem gefallen oder nicht aber so ist das nun mal einfach.