Überlege gerade was der größere Blödsinn ist.
Das die Ukraine nicht in Europa liegt oder das das Land unzivilisiert sei.
Wo hat denn Rift geschrieben, dass die Ukraine nicht in Europa liegt? Ich finde die Stelle nicht in der von dir verwendeten Zitation.
-Da kann man auch Russland zu den Verlusten der Ukraine befragen und das als Fakt darstellen
Bin mir sicher, dass im 2. WK der Volksempfänger auch Über die schweren Verluste Russlands berichtet hat.
Nun, dass die Russen im 2ten Weltkrieg schwerste Verluste erlitten haben, stimmt sogar. Zumindest damit hatte der Volksempfänger wohl recht. Ich habe aber auch keine Ahnung wie es ausgehen wird, weil im Nebel des Krieges jede der Seite immer nur behauptet, ihre Seite wäre der anderen total überlegen und eigentlich immer nur am siegen und die andere spuckt nur mit Kirschkernen und weiß gar nicht wie man richtig das Gewehr in den Armen hält, bis der Krieg dann eindeutig gewonnen/verloren ist.
Wobei es ja auch so eine Sache ist. Die Russen haben den 2. Weltkrieg gewonnen aber mehr Opfer gehabt als irgendeine andere Nation. Und dann ist ja auch die Frage, was denn der Lohn des Sieges ist? Du riskierst dein Leben und wenn du nicht verheizen oder verkrüppelt lassen hast, hast du dann das wunderbare Glück im Stalinistischen Sovietrussland leben zu dürfen.
Das Erbe von damals lebt ja heute noch fort. Die Soviets haben Millionen Ukrainer in Hungersnöten, Kriegen und Deportationen getötet, entwurzelt oder versklavt und Stalin hat dann quasi die stark entvölkerten Landesteile der Ukraine mit Russen "aufgefüllt", also quasi einen Bevölkerungsaustausch durchgeführt. Und die demographischen Folgen der politischen Entscheidungen dieser furchtbaren Zeit werden heute, mehrere Generationen später, immer noch gegen die Ukrainer instrumentalisiert.
Masse statt Klasse funktioniert heute nicht mehr.
Doch die Masse funktioniert. Die Russen haben im 2ten Weltkrieg gewonnen, weil sie mehr Leute verheizt haben als irgendein anderes Land. Die Vietkong haben gegen die USA gewonnen, weil die dazu bereit waren mehr Leute zu verheizen als die USA. Und die Kommunistische Regierung hat dann nach dem Sieg nochmal selbst ungefähr so viel Leute getötet wie im Vietnamkrieg gestorben sind. Die Taliban haben gewonnen, weil die bereit waren, mehr Leute für ihr Ziel zu opfern als die Natoländer. Und der Ukrainekrieg wird sich auch dadurch entscheiden, welche Nation dazu bereit ist, mehr Soldaten für den Sieg zu opfern.
Und die Russen ändern soviel ich weiß auch ihre Strategie und nutzen weitaus mehr sprengstoff. Die Rohstoffe zur Sprengstoffherstellung stehen ihnen in rauen Mengen zur Verfügung.
Allein schon aus finanzieller Sicht. Du schickst einen Panzer der Millionen kostet und der wird von einer NLAW in die Luft gesprengt die 35k kostet.
Ist halt die Frage welche Gelder wohin fließen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es auch Mächte auf der Welt gibt, die den russischen Krieg finanziell massiv unterstützen, weil es Parteien gibt, die unglaublich von der aktuellen Situation profitieren.
Ich will mich jetzt nicht auf Russlands Seite stellen oder sowas. Ich will nur mal eine grundsätzlich etwas zur Globalisierung sagen.
Ein Argument , mit dem uns in den letzten Jahrzehnten immer wieder die Globalisierung verkauft wurde, war dass der Nationalismus böse ist, weil ja jemand der sich mit seinem Land verbunden fühlt und im besonderen Maße dafür einsetzt, im Prinzip die größte weltweite Bedrohung für den Frieden überhaupt ist und wir deswegen Nationalismus abschaffen müssen. Jetzt in der Ukraine sind es aber die Nationalisten, die am meisten dafür bereit sind, für ihr Land und ihre Souveränität zu kämpfen. Weil, wenn Nationalismus dumm ist, warum sollte man sich dann für das Fortbestehen einer Nation opfern?
Ein anderes Argument war, dass durch die globale Arbeitsteilung und Volkswirtschaftsübergreifende Abhängigkeiten der Länder untereinander, kriegerische Handlungen unwahrscheinlicher werden, als wenn Nationale Volkswirtschaften in zu großen Umfang souverän und unabhängig funktionieren können.
In der Praxis zeigt sich aber, dass das so auch nicht stimmt. Ich erinnere mich z.B. an den letzten Lada über den sich hier lustig gemacht wurde, weil Russland über bestimmte Technologien ohne das Ausland nicht mehr verfügt . Euch sollte wenn ihr sowas seht aber auch bewusst sein, dass das genauso auch für uns gilt. Nehmen wir z.B. die Lieferprobleme bei Computerchips. Die fallen in Asien wo die Chips produziert werden geringer aus als bei uns, weil die bevorzugt erst einmal den eigenen Markt bedienen.
Und was Russland betrifft, ist unsere Strategie, sie über Handelsembargos und wirtschaftliche Sanktionen plattzumachen. Vor zahllosen Seiten hat hier irgendjemand geschrieben die russische Wirtschaft sei unbedeutend, weil sie nominal so einen kleinen Prozentsatz ausmacht. In der Praxis ist es aber so, dass von russischen Energie- und Dünger- und Lebensmittelproduktion das Überleben von Millionen Menschen abhängt. Deswegen kann man die Waffen der wirtschaftlichen Kriegsführung auch nicht ohne diese massiven Kollateralschäden gegen Russland einsetzen. Die können Menschen die von ihnen abhängig sind dadurch töten, dass sie längere Zeit den Gashahn abstellen und keinen Dünger liefern
Man muss die Logistik und Produktion aufwendig unter großen zeitlichen und volkswirtschaftlichen Verlusten erst einmal umstrukturieren um komplett von diesem Land unabhängig zu werden und dadurch entstehen wiederum Probleme im internationalen Wettbewerb, weil man sich Einschränkungen auferlegt, auf die andere größere Nationen wie z.B. China und Indien verzichten. Dadurch könnte man zum Beispiel auch wieder energieintensive Branchen ans Ausland verlieren, weil unsere nicht mehr konkurrenzfähig sein kann. Das heißt diese Handels- und Lieferembargos die wir gerne gegen andere Nationen anstelle von Waffen einsetzen, werden auch gegen uns in Europa in Zukunft eine immer größere Durchschlagskraft haben.
Also ja, dann sagen wir es so, Russland kann andere Menschen durch deren Abhängigkeit von ihnen bedrohen aber eben auch nur, wie ein Kleinkind dadurch bedroht werden kann, dass seine Mutter es nicht mehr versorgen will.
Und DAS ist eine Tatsache über deren Implikationen ihr weitaus stärker nachdenken solltet, speziell im Hinblick auf viele innenpolitische Entscheidungen in den westlichen Ländern.
Ich meine wie ist es denn dazu gekommen, dass wir so stark von russischer Energie abhängig geworden sind? Und in Anbetracht dieser Abhängigkeit, warum erhöht z.B. nicht Nordamerika die einheimische Öl- und Gasproduktion nicht um entsprechend zu reagieren? Im Gegenteil, werden Millionen Barrel aus der strategischen Erdölreserve des Landes während einer Energiekrise nach China verschifft. Ein Land das selbst wiederum auch billiges Öl aus Russland bezieht.
Oder auch in Anbetracht der anstehenden bzw. schon bestehenden Hungersnöte. Warum ist es z.B. in den USA so, dass viele Bauern immer noch bezahlt werden, ihre Felder nicht zu bestellen? In europäischen Ländern wie den Niederlanden haben wir gerade gewaltige Bauernaufstände, weil die Regierung im Prinzip deren wirtschaftliche Existenzgrundlage vernichtet und die Regierung zeigt auch keinerlei Gesprächsbereitschaft oder ein Interesse daran, Kompromisse und Lösungen mit den Bauern zu finden.
Ich meine warum nimmt man europäischen Ländern zusehens die Möglichkeit ihre eigenen Lebensmittel zu produzieren? Und warum schränkt man einerseits die einheimische Lebensmittelproduktion ein und setzt sich andererseits für die Erhöhung der Bevölkerungsdichte durch millionenfache Einwanderung ein? Ist das nicht widersprüchlich und unlogisch? Ich meine, die Migrationsströme und Hungersnöte vorherzusehen ist kein Hexenwerk. Müsste man nicht im Gegenteil, mit allen nur erdenklichen Mitteln versuchen, die Einheimische Lebensmittelproduktion massiv hochzuschrauben, um die zu erwartenden internationelen Hungersnöte und Versorgungsengpässe so gut wie irgendmöglich abzufedern?
Ich meine selbst wenn man sagt die große Abhängigkeit von Russland herzustellen war ein unschuldiger Fehler und sie sind die größte Bedrohung usw. Selbst wenn man bei all den Dingen zustimmt. Müsste man nicht trotzdem dafür sein, dass unsere Regierungen anders handeln um auf diese Bedrohung zu reagieren und nicht unsere einheimische Lebensmittelproduktion reduzieren?