Exakt! Das hat auch nicht mal was mit der Rendite zu tun bzw. man hätte ja auch nur mit 1 Aktie All-In über zig Jahre ne Menge outperformen können.
Wer 2004 einfach (als ich mit der Ausbildung begann) alles in nur Apple oder Nvidia reingeknallt hätte wäre heute Millionär und steuerfrei!
Das sich das im Nachhinein immer leicht sagen lässt ist klar. Dennoch kann man sich auch nur mit 1-2 Aktien wohlfühlen wenngleich das für sich gesehen natürlich eher naiv bzw. gefährlich ist.
Aber jeder definiert seinen Wohlfühlfaktor anders. Das man damit dann eher weniger Rendite macht ist Quatsch, da es dafür keine messbare Statistik gibt und auch ein extremes Risiko Depot extrem gut laufen kann und sich derjenige damit doch auch wohlfühlen kann.
sorry, aber das ist quatsch. mit 1-2 aktien kannst du dich, meiner meinung nach, nicht "wohl fühlen". selbst bei der größten überzeugung würde ich niemals mein ganzes geld nur in amyris und curi stecken, völlig egal wie hoch die upside ist. es kann beim sichersten business der welt etwas unvorhergesehenes passieren und dann ist alles weg. niemand hat z.b. jemals geglaubt dass ein großer dax konzern wie wirecard nicht anständig überwacht wird und dort schindluder getrieben werden. du kannst in personen nicht reinschauen und es kann immer sein, dass sich korrupte menschen die taschen vollmachen oder exogene faktoren wie die pandemie, ein shift in der branche, konkurrenzprodukte etc. dazu führen, dass ne firma zahlungsunfähig wird oder langfristig in der bedeutungslosigkeit verschwindet. das kann auch einem amazon, apple, nvidia oder google passieren. davon abgesehen, dass es alle paar jahrzehnte einen paradigmenwechsel gibt und viele der größten unternehmen von vor 20-30 jahren nicht mehr existieren oder keine rolle mehr spielen.
vor 20 jahren war myspace der heiße scheiss. hätte das meta von heute sein können, ist es aber nicht. die plattform ist tot. genau wie studivz und zig andere unternehmen. gerade große unternehmen sind oft schwerfällige tanker die sich sehr schwer tun sich an wechselnde märkte und die gesellschaft anzupassen und dann stehen eben schon konkurrenten in den startlöchern marktanteile abzugraben.
bei 5-10 aktien würde ich mitgehen. alles darunter ist schon sehr fragwürdig und viel zu riskant. hier gilt es wie immer ein gesundes mittelmaß zu finden. zu viel ist nix, zu wenig aber auch nicht.
ich habe auch nicht gesagt, dass man mit einem risiko depot weniger rendite macht, im gegenteil, ich sagte mit einem reinen "wohlfühldepot" macht man eher weniger rendite. rendite=risiko. wer mehr KALKULIERTES risiko eingeht und auch versteht in welche unternehmen er aus welchen gründen investiert hat eher die chance auf eine bessere rendite. wer das risiko scheut und nur auf nummer sicher geht macht halt das was alle machen. der kann dann auch gleich in nen etf investieren oder die ganz konservative value- und dividendenstrategie fahren.
die ganz großen fehlbepreisungen findest du ja auch gerade deshalb in den small und microcaps, weil hier der markt eben nicht effizient ist. von einem google, amazon und nvidia weiß jeder, dass das top firmen sind und genau deshalb sind die ja auch schon so teuer bewertet. bei nvidia kam jetzt etwas unvorhergesehenes dazu, was niemand auf dem schirm hatte, auch nicht die großen hedge funds. man hat mal eben aus 6% umsatzwachstum 60% gemacht. das verändert die bewertungsgrundlage komplett und forward pe und co sind eben nicht mehr das was dir angezeigt wird. das ändert alles von grund auf. aber sowas ist recht schnell wieder eingepreist und teilweise schießt die bewertung dann sogar wieder über das ziel hinaus.
bei ner curi oder amyris juckt sich außer den insidern und ein paar verstreuten retail investoren kein arsch für die aktie. die großen hedge funds wissen zu 99% nicht einmal dass die firma existiert. hier kannst du noch extreme unterbewertungen finden, aber garantiert nicht bei ner apple und co. natürlich musst du auch ne ahnung haben und die richtigen aktien auswählen, sonst kann es ganz schnell nach hinten losgehen und dir gehen reihenweise firmen pleite. du kannst eben nicht einfach nur nach gefühl oder dem chart kaufen oder nach einem theoretischen potenzial das du dir aus dem arsch ziehst. deine zahlen müssen sinn ergeben und du musst mit ner großen margin of safety sicher gehen, dass du selbst im worst case ohne verlust rausgehst. trotzdem kann sich auch der beste investor der welt irren.
es muss so obvious sein, dass das ein ultra schnäppchen ist, dass man nicht einmal ein excel sheet dafür erstellen muss, weil man es auf den ersten blick sieht. die einfachen investment cases sind die besten. wenn man keine ahnung hat wie groß der ai markt in der zukunft ist und wieviel anteil eine nvidia oder palantir realistisch davon abgreifen kann, wieso investiert man dann in sowas? sowas gehört auf den "too hard" pile von warren buffett. und da gehören 99% der titel hin.
ich wünsche natürlich trotzdem dir und allen anderen investoren viel erfolg mit palantir und nvidia. dass die firmen top sind steht außer frage, es macht aber einen großen unterschied zu welchem preis man diese kauft. genau das habe ich auch in meinem vergleichspost zwischen curi und palantir versucht herauszustellen. vergleichen vergleichen vergleichen, dann bekommt man auch irgendwann ein gefühl dafür ob etwas teuer oder billig bewertet ist. im idealfall natürlich in der gleichen branche.
mir war palantir auch am low noch zu teuer. vielleicht langfristig ein fehler, aber hier ist einfach schon sehr viel erfolg auf die nächsten jahre eingepreist und wenn es dann doch nicht so kommt, kann man damit auch schnell auf die fresse fliegen. ist ja nicht so als gäbe es nicht tausende andere aktien im markt. bei nvidia dasselbe spiel.