Kolumne von Gerd Kommer
Für Anleger könnte es so leicht sein. Doch statt auf die Forschung zu hören, ...
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Die Ratgeberliteratur ist voll davon: Angeblich könne man Geld verdienen, ohn...
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gerd kommer erinnert mich vom aussehen an den dunklen sith lord
ja, ist wie immer die alte leier. er geht davon aus, dass jeder anleger uninformiert und dumm ist, nur in die werte geht die der markt eh auf dem schirm hat und keine nebenwerte. dazu ständig rein und raus springt und markttiming versucht. immer diese milchmädchenrechnungen und seltsamen vergleiche. nicht jeder einzelaktieninvestor tradet wild rum oder springt ständig rein und raus. allein mit dieser annahme führt er sein ganzes modell schon ad absurdum. im endeffekt ist der artikel nur ein plädoyer für buy and hold und das kann man auch mit einzelaktien.
auch die aussage
- Studie: 98,7 Prozent aller Aktien waren Nieten
erstens: wieso will man sich mit einem index fast 99% nieten ins depot legen? die gleichen die rendite der wenigen guten titel dann auch wieder nach unten aus und ziehen die rendite insgesamt runter
zweitens: die sparbuchrendite war in den 90er jahren und davor eine ganz andere als heute. kann man also mit heute gar nicht vergleichen. ist also gewissermaßen augenwischerei von ihm. weil die aussage suggeriert, dass der großteil der aktien müll ist, da sie es nicht einmal schaffen die sparbuchrendite zu schlagen. früher war die sparbuchrendite aber fantastisch und teilweise höher als bei aktien bzw. etfs heute.
Der nominale langfristige Zinssatz, (durchschnittliche Verzinsung von langfristigen Anleihen) betrug in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1955 bis 1959 rund 6,4 Prozent.
de.statista.com
drittens: je nachdem welchen zeitraum man betrachtet kommen auch immer wieder andere ergebnisse heraus. es ist also sinnlos solche vergleiche anzustellen, weil man gar nicht weiß welcher investor in welchem zeitraum welche aktien gehalten hat und in zukunft halten wird. auch treffen vergangenheitswerte nicht automatisch auf die zukunft zu.
viertens: wenn er behauptet, dass nur 4 prozent bzw. 1,3 prozent aller aktien die gesamte marktrendite über dem sparbuch erzeugen, dann erzeugen logischerweise über 90% der aktien "unterrendite", teilweise starke negativrendite, diese legt er sich aber mit dem index ja auch ins depot. ist es dann besser mit einem etf in tausende aktien zu investieren, wovon fast alle titel schrott sind und die wenigen guten mit dabei zu haben oder vielleicht 30-50 aktien privat selbst zu picken mit einer hohen chance dass da ebenfalls ein paar dieser hochkaräter dabei sind? vor allem wenn aufgrund analytischer kenntnisse ein großteil der nieten aussortiert werden kann und man selbst einfluss darauf hat ob man eine aktie überteuert kauft oder nicht, statt im blindflug einfach alles zu jedem preis zu kaufen.
- "Übrigens sind sowohl bei meinen Berechnungen zur Zeitdimension als auch bei denen von Bessembinder zur Unternehmensdimension die höheren Kosten und Steuernachteile von Market Timing und Stock Picking gegenüber Buy-and-Hold nicht einmal berücksichtigt."
welche höheren kosten? beim etf gibst du einen prozentsatz pro jahr ab. beim buy and hold von einzelaktien zahlst du einmal beim kauf und 10 jahre später beim verkauf eine winzige gebühr, die in der regel nicht einmal prozentual vom investitionswert abhängt sondern pauschal ist. mit neo brokern wie traderepublic z.b. 1 euro oder teilweise gar nichts (smartbroker). das fällt gerade bei größeren investments mit mehreren tausend euro überhaupt nicht ins gewicht und das sind auch keine wiederkehrenden kosten wie beim etf jedes jahr.
- "Anleger, die "Market Timing" oder "Stock Picking" betreiben, müssen eine auf lange Sicht wirklichkeitsfremd hohe Trefferquote erreichen, um einen Buy-and-Hold-Anleger zu schlagen."
schon wieder tut er so als wäre buy and hold nur mit einem index möglich. der gute mann sollte als erstes einmal seine begriffsdefinitionen überprüfen. wie kommt es eigentlich dass ich die letzten 6 jahre jeden index geschlagen habe?