Wie seht ihr eigentlich das Risiko, dass durch die neuen Bundestagswahlen und je nachdem, wer in der zukünftigen Regierung was zu sagen hat, für uns Privatanleger in Aktien, ETFs, Kryptowährungen etc. noch mehr Nachteile auf uns zukommen?
Bin durch Zufall neulich auf folgende Videos aufmerksam geworden:
Und allgemein hatte ich aus der Politik nur einen brauchbaren Vorschlag im Hinblick auf den Aktienmarkt vernommen, nämlich die sogenannte Aktienrente der FDP.
Schaut man sich dann mal an, was Norwegen mit dem Staatsfonds geschaffen hat, und das wir einen Finanzminister haben, der sein Geld auf dem Sparbuch parkt, und behauptet, man könne von Norwegen nichts lernen, braucht man sich über eine Fehlentwicklung überhaupt nicht zu wundern.
Danke für den Beitrag. Was hat denn Norwegen geschaffen? Bitte um Erläuterung.
Eins Vorweg. Die Abschaffung des Solis für die "Kleinen" war richtig und ist ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung gewesen.
1.) Das die Reichsten in einem Land zukünftig stärker besteuert werden müssen, ist ebenfalls wichtig und richtig für den "Niedrig- bzw. Mittelstand". Schließlich befinden wir uns in einem Land, wo die Reichen zwar im Europavergleich hohe Steuern zahlen, aber von diesem Land auch sehr stark profitieren und immer reicher werden! Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, was sich noch durch die Corona-Krise größtenteils verstärkt hat. Diese Reichtumssteigerung wurde ja nicht allein erschafft, sondern in Kombination mit dem Niedrig- bzw. Mittelstand und diesen Wachstum soll man nicht zusätzlich besteuern? Zudem kommt ja, dass die reichsten der Reichen jedes Steuerschlupfloch nutzen, was dann dem Wohlstand der gesamten Gesellschaft schadet. Somit ist es auch richtig, Steuerflüchtige Steine in den Weg zu stellen. Wer hier Geld verdienen will, keine Steuern zahlen will und deswegen auswandert, soll dann auch seinen Pass abgeben.
2.) Das man die scheiss Investoren los wird, die hier in Deutschland alles Mögliche an Grundstücken und Immobilien aufkaufen wollen, dies nur aus Spekulationsgründen tun, um sie später viel teurer zu verkaufen, ist ebenfalls richtig. Es ist ja i.O. Geld verdienen zu wollen, aber das hat längst ein gesundes Maß überschritten. Die Mieten wurden in den letzten 10 Jahren unverhältmäßig je nach Lage im Schnitt bis zu 50% teurer. Hat sich dadurch der Lebensstandart der jeweiligen Wohnung in diesem Verhältnis verbessert? Im Einzelfall ja, aber zum Großteil nicht. Die Vermietungseinkünfte haben sich erheblich erhöht. Und warum? Weil man es kann. Die Leute müssen ja irgendwo wohnen und geben natürlich dafür mit Ernährung das meiste Geld aus. Muss ein Immobilienbesitzer mit einem Haus 200 - 300k pro Jahr Gewinn machen? Reichen nicht auch 100k?
Deswegen muss der Staat hier intervenieren. Die Mietpreisbremse hatte eine verkehrten Effekt und muss korrigiert werden.
3.) Die Abgeltungssteuer wurde ursprünglich nur eingeführt, um die deutschen Superreichen und ihr Kapital im Land zu halten bzw. um den hiesigen Finanzmarkt zu stärken. Hat das was gebracht? Schwer zu sagen, aber es wird seinen Teil dazu beigetragen haben, dass die Kluft größer geworden ist. Zudem kann es nicht sein, dass sich der Staat erpressen lässt, weil Superreich noch die 16. Villa im 16. Bundesland "benötigt".
Im Grunde genommen ist es ja nicht verkehrt, dass alle Einkunftsarten gleich besteuert werden. Klar, man verwendet bereits besteuertes Einkommen, aber erzielt daraus auch wieder ein Einkommen.
Mal von der Frage abgesehen, ob Aktien/ETFs/Cryptos wirklich als eine "sichere" Vorsorgeanlage betrachtet werden können, finde ich es auch hier richtig, etwas zu tun, aber halt so, dass es nicht den Niedrig- bzw. Mittelstand trifft.
Wenn man die Abgeltungssteuer abschafft, könnte man die Freibeträge erhöhen. Wenn man sie nicht abschafft, könnte man sich die 25% für den Niedrig- bzw. Mittelstand aufheben und die Reichen versteuern diese Einkünfte mit ihrem persönlichen Steuersatz.
Es ist natürlich schwierig, hier die Grenzen zu ziehen. Allen wird man es nicht recht machen, aber man muss mehr von oben nach unten verteilen.
4.) Diese Umverteilung wird nun von einigen Parteien angestrebt. Das ist auch richtig. Ob und welche Instrumente bzw. Pläne die richtigen sind, darüber kann man natürlich sehr gut streiten. Vielleicht macht man es dadurch auch schlimmer? Kann sein. Niemand hat DIE Lösung hierfür.
Aber gar nichts machen, ist auch keine Option.
Unabhängig davon sollte man seine Wahlentscheidung natürlich nicht allein an dieses Thema knüpfen.