Bedingungsloses Grundeinkommen - würdet ihr dann noch arbeiten gehen?

Würde ihr bei bedingungsloses Grundeinkommen arbeiten gehen?

  • Ja, natürlich!

    Stimmen: 122 80,3%
  • Nein würde sich dann nicht mehr lohnen

    Stimmen: 30 19,7%

  • Stimmen insgesamt
    152
ich bin der Meinung selbst ein BGE sollte nicht bedingungslos sein. Wer nicht arbeitet, was absolut ok ist, kann auch sonst was "gutes" tun. In Altersheimen mit älteren menschen reden, in spitälern Kinder aufheitern, überlastete Familien unterstützen. (natürlich keine 40h!) oder eine Ausbildung absolvieren

damit erschlägt man imo ein paar Probleme:
  1. die Personen welche keinen job mehr finden, aber einen brauchen, fühlen sich trotzdem nützlich bzw. sind nützlich
  2. für die Personen welche einfach keine lust haben, ist die schwelle etwas höher einfach aufzuhören
  3. man bleibt "sozial" und bleibt nicht 24/7 zu hause und verschanzt sich und vegetiert dahin
wie man das tracken soll? böh..keine Ahnung. finde nur die Idee interessanter als einfach: jeder kriegt, weil baum.

EDIT: bzw. etwas gutes tun: bäume pflanzen, einen in der Woche ;) will damit sagen, die welt geht zu grunde und uns fällt nix besseres ein als leuten Geld geben fürs nix tun, fangt doch an leuten Geld geben wenn sie was gutes tun - ist doch sinnvoller?
 
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EDIT: bzw. etwas gutes tun: bäume pflanzen, einen in der Woche ;) will damit sagen, die welt geht zu grunde und uns fällt nix besseres ein als leuten Geld geben fürs nix tun, fangt doch an leuten Geld geben wenn sie was gutes tun - ist doch sinnvoller?
Heutzutage sind eigentlich der Großteil der Berufe sinnlos, wenn wir mal ehrlich sind. Die meisten sind damit beschäftigt Dinge zu produzieren(in der Regel auf Kosten der Umwelt), die wir gar nicht brauchen oder diese Dinge dann zu vermarkten/zu verkaufen, damit wir glauben sie zu brauchen. Andere supporten dann die Käufer dieser unnötigen Güter bei Problemen mit ihnen.

Das Hamsterrad läuft unentwegt und wer nicht laufen will, bleibt auf der Strecke.

Es gibt nur ne Hand voll Berufe die Sinn machen, großteils im Gesundheitswesen angesiedelt, der Clou ist aber, dass dieses auch gerne die Leute krank(und arm) macht und damit seinen Zweck völlig verfehlt. Dafür muss man nur mal nach Amerika blicken mit den besten Doktoren und Medikamenten, dennoch nimmt dort die ohnehin nicht bemerkenswert hohe Lebenserwartung stetig ab statt zu.
 
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Heutzutage sind eigentlich der Großteil der Berufe sinnlos, wenn wir mal ehrlich sind. Die meisten sind damit beschäftigt Dinge zu produzieren(in der Regel auf Kosten der Umwelt), die wir gar nicht brauchen oder diese Dinge dann zu vermarkten/zu verkaufen, damit wir glauben sie zu brauchen. Andere supporten dann die Käufer dieser unnötigen Güter bei Problemen mit ihnen.

Das Hamsterrad läuft unentwegt und wer nicht laufen will, bleibt auf der Strecke.

Es gibt nur ne Hand voll Berufe die Sinn machen, großteils im Gesundheitswesen angesiedelt, der Clou ist aber, dass dieses auch gerne die Leute krank(und arm) macht und damit seinen Zweck völlig verfehlt. Dafür muss man nur mal nach Amerika blicken mit den besten Doktoren und Medikamenten, dennoch nimmt dort die ohnehin nicht bemerkenswert hohe Lebenserwartung stetig ab statt zu.

ich bin da bei dir. aber das ist eine ganz andere Diskussion as brauchen wir wirklich, was produzieren wir überhaupt so viel kacke die nur zur Unterhaltung dient etc. mir ging es jetzt primär nur um den Gedanken BGE. und beim Gedanken BGE sehe ich eine Chance als Gesellschaft "andere" dinge zu entlöhnen, anstatt einfach nur arbeiten für Konzerne um gewinnoptimierung zu betreiben, sondern effektiv was gutes für die Gesellschaft oder die Umwelt zu tun
 
Einer der größten Pluspunkte des BGE wäre tatsächlich, dass der Mensch eher nach seinen Talenten als nach Marktzwängen tätig werden kann. Ein Freund stand mal vor der Entscheidung Umwelt-/Naturwissenschaften oder Klavier studieren - man kann sich denken, was er genommen hat, auch wenn er das andere besser fand. Oder man nehme mich, einen Wissenschaftler, der wirklich sehr gerne auch Studis unterrichtet und auch viele Aufgaben am Lehrstuhl ganz okay findet - der aber gleichzeitig jetzt in eine Phase der Diss kommt, wo er eigentlich viel mehr Zeit bräuchte um zu schreiben. Da wären 1000 EUR 'Abschlussstipendium' super.

Eigentlich also eine schöne Vorstellung. Die Frage ist nur, ob alle ihre Zeit produktiv verbringen würden oder ob wir zu einer Idiocracy-Gesellschaft verkommen würden. Ich persönlich habe leider das Gefühl, dass sehr viele sich ganz verabschieden würden, weil ich da kein so positives Menschenbild habe wie in Star Trek. Mir persönlich würde nach kurzer Zeit wohl viel zu langweilig ohne mir eine Aufgabe zu suchen, aber ob das auf alle zutrifft?

Und bis heute hat mir keiner meinen größten Vorbehalt ausräumen können: Wenn jeder Marktteilnehmer weiß, dass wir alle 1000 EUR bekommen, dann würden doch gleich morgen die Preise steigen, so wie es auch eine Lohn-Preis-Spirale gibt. Ausgequetscht würde jedenfalls wieder so viel es geht.
 
Es gibt nur ne Hand voll Berufe die Sinn machen, großteils im Gesundheitswesen angesiedelt, der Clou ist aber, dass dieses auch gerne die Leute krank(und arm) macht und damit seinen Zweck völlig verfehlt. Dafür muss man nur mal nach Amerika blicken mit den besten Doktoren und Medikamenten, dennoch nimmt dort die ohnehin nicht bemerkenswert hohe Lebenserwartung stetig ab statt zu.
und der wohl schlechtesten hygiene + krankenversicherung. über deren gedankenverlorenen umgang mit antibiotika und deren übermäßigen einsatz von opioiden schmerzmitteln muss man nun auch kein wort verlieren.
es gibt da genügend punkte warum das gesundheitswesen in amerika gerade eben doch nicht so toll ist. gerade wenn man schon sowieso nicht viel geld hat.
da haben wir in europa es doch eindeutig besser. vor allem was die situation bei unseren nachbarn in den niederlanden angeht.
 
Heutzutage sind eigentlich der Großteil der Berufe sinnlos, wenn wir mal ehrlich sind. Die meisten sind damit beschäftigt Dinge zu produzieren(in der Regel auf Kosten der Umwelt), die wir gar nicht brauchen oder diese Dinge dann zu vermarkten/zu verkaufen, damit wir glauben sie zu brauchen. Andere supporten dann die Käufer dieser unnötigen Güter bei Problemen mit ihnen.

Das Hamsterrad läuft unentwegt und wer nicht laufen will, bleibt auf der Strecke.

Es gibt nur ne Hand voll Berufe die Sinn machen, großteils im Gesundheitswesen angesiedelt, der Clou ist aber, dass dieses auch gerne die Leute krank(und arm) macht und damit seinen Zweck völlig verfehlt. Dafür muss man nur mal nach Amerika blicken mit den besten Doktoren und Medikamenten, dennoch nimmt dort die ohnehin nicht bemerkenswert hohe Lebenserwartung stetig ab statt zu.


Aber genau dieses Hamsterrad sorgt dafür, dass wir nicht mehr in einer steinzeitlichen Höhle sitzen und mit unser eigenen Scheiße Bilder an die Wand malen. Und es sind eben auch die nicht so offensichtlichen Berufe die uns weiterbringen.
 
Naja manche Menschen haben halt eben soviel Glück im Leben womit ein wenig Ehrgeiz etwas erreicht zu haben. Aber ich könnte das net ganz ohne Arbeit da fällt ja einem die Decke off dem Kopf selbst Urlaub und Reisen wären nur noch stressig. Selbst die Superreichen wissen auch nicht was sie mit Ihrer Kohle anfangen sollen immer höher weiter und suchen für sich selber ein Antrieb ansonsten wären mit Sicherheit solche Autos die 2-16Millionen € kosten net möglich.
 
  • Lob
Reaktionen: New
Das Thema ist etwas eingeschlafen, habe gerade im Radio von Irland gehört, dass dort jetzt für glaube 3 Jahre für 2000 Personen das BGE gilt und nach ein wenig googlen diesen Artikel gefunden:


325 Euro die Woche gibt es dort für 2000 Künstler. das sind mal 4,33 also ca. 1400 Euro im Monat. Davon kann man wahrscheinlich gut und sorgenfrei in Irland leben, wenn mans nicht mit der Unterkunft übertreibt.
 
Das Thema ist etwas eingeschlafen, habe gerade im Radio von Irland gehört, dass dort jetzt für glaube 3 Jahre für 2000 Personen das BGE gilt und nach ein wenig googlen diesen Artikel gefunden:


325 Euro die Woche gibt es dort für 2000 Künstler. das sind mal 4,33 also ca. 1400 Euro im Monat. Davon kann man wahrscheinlich gut und sorgenfrei in Irland leben, wenn mans nicht mit der Unterkunft übertreibt.
Das ist meiner Ansicht nach der einzige Weg, soetwas zu etablieren. Im Grunde wird man dann vom Staat angestellt und es ist nach wie vor eine Leistung vorzuweisen, denke ich. Ist das aber wirklich bedingungslos? Gerade Irland ist mir suspekt was Meinungsfreiheit angeht. Ich habe kein konkretes Beispiel, aber immer, wenn es Religiös wird, muss Kritik weichen. Und das lässt sich dann bei einem Machtverhältnis auf X andere Konstellationen übertragen.

Bei einem Grundeinkommen würde ich jedenfalls definitiv nicht alles tun, aber ganz bestimmt künstlerische Scheiße. Außerdem wäre ich dann auch gewillt, Lehrkraft zu werden, weil ich dann meinen potenziellen Kollegen sagen könnte, sie könnten mir mal am Arsch klavieren gehen, wenn ich ihrer überdrüssig bin. Einziger Grund, warum ich niemals Lehrkraft werden wollen würde. Lehrer als Kollegen. Da ist mir das Großraumbüro lieber. Habe mit beidem Erfahrungen, Lehrkraft aber nur aus zweiter Hand. Dafür eine gewisse Masse.

Bei solch einem Grundeinkommen hätte ich wahrscheinlich auch Japanologie und/oder Game Design (oder was in dieser Richtung) studiert. Dann kann ich arbeiten, wie ich will und für wen ich will.

Wer würde zu sowas 'nein' sagen?


@crazillo BGE funktioniert mit unserer Staatsform auch nicht. Es müsste ein gehöriges Maß an Sozialwirtschaft draufgeschippt werden, das heißt wahrscheinlich Verstaatlichung und staatliche Angebote für die meisten Güter. Alternativ dann eben Deckelung der Preise für (alle) Konsumgüter. Es ergibt sonst meines Erachtens nach nicht viel Sinn, irgend eine Art von Service / Produkt anzubieten.
 
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Wäre schon geil sowas.
Natürlich würde ich weiter Arbeiten und das Geld horten oder teuren Urlaub damit machen :awesome:
 
HARTZIV wird jetzt für ein Jahr sanktionsfrei! Danach soll das Bürgergeld eingeführt werden und die Sanktionen werden neu ausgearbeitet!
 
HARTZIV wird jetzt für ein Jahr sanktionsfrei! Danach soll das Bürgergeld eingeführt werden und die Sanktionen werden neu ausgearbeitet!
Hast du deshalb den Job gekündigt? Wandelst auf den Spuren Amigos? :coolface:
Ist das aber wirklich bedingungslos?
Naja Bedingungslos ist es ja aktuell insofern schon mal nicht, weil es ja nicht jeder bekommt, die Leute mussten sich erst mal bewerben und wurden selektiert(außer Irland hat nur genau 2000 Künstler). In Zukunft kann ich mir vorstellen, dass das BGE nur "brave" Bürger bekommen, machst du dich strafbar oder nimmst du die Impfung nicht an, gehst du demonstrieren gegen deine Regierung oder fällst anderweitig negativ auf, gibts auch kein Geld mehr oder ne starke Kürzung zB...

Das ist eben die Schattenseite des BGE, du wirst als Bürger abhängiger vom Staat selbst.
 
HARTZIV wird jetzt für ein Jahr sanktionsfrei! Danach soll das Bürgergeld eingeführt werden und die Sanktionen werden neu ausgearbeitet!

Ich bin nicht so in dem Thema drin. Ein betroffener Experte hat gemeint, dass das im Grunde genommen das gleiche in grün ist. Hört sich dann eher nach einem Imagewechsel an. Ich finde weiterhin seltsam, dass Leute bei uns angeblich das Geld für ein würdiges Leben bekommen, aber trotzdem noch - laut Medien - zur Tafel müssen. Ich käme mit so wenig Geld jedenfalls nicht zurecht.

Edit
zum Topic: ich sehe das bedingungslose Grundeinkommen eher als so eine Art alternatives Sicherheitnetz, bei dem nicht wie - wie bei HartzIV - alles verloren geht. Man muss sich aber bewusst sein, dass ein bedingsloses Grundeinkommen eigentlich nur extreme Abstiegsängste abmildert, aber mehr eben auch nicht. Beim Lebensstil, der Partnerwahl und dem Familienleben und den Handlungsoptionen gibt es Einschränkungen. Vom gesellschaftlichen Standing gar nicht zureden. Daher gehe ich nicht davon aus, dass das für die Mehrheit der Menschen das Mittel der 1. Wahl wäre.
 
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Das Thema ist etwas eingeschlafen, habe gerade im Radio von Irland gehört, dass dort jetzt für glaube 3 Jahre für 2000 Personen das BGE gilt und nach ein wenig googlen diesen Artikel gefunden:


325 Euro die Woche gibt es dort für 2000 Künstler. das sind mal 4,33 also ca. 1400 Euro im Monat. Davon kann man wahrscheinlich gut und sorgenfrei in Irland leben, wenn mans nicht mit der Unterkunft übertreibt.

Also meine Freundin schiebt aktuell 10-11 Schichten am Stück und hat endlos Überstunden, auf Handwerker muss man Monate warten, Gerichtsverfahren ziehen sich endlos hin, die Infrastruktur zerfällt, die Bundeswehr ist kaum mehr einsatzbereit, Lehrermangel und Erziehermangel vielerorts, Pflegermangel, Ärztemangel, ingenieure und Informatiker, Industriemechaniker etc. Könnten wir auch noch einige gebrauchen.

Kann ja sein dass in 20 Jahren alles voll automatisiert wird. Aktuell ist es das aber nicht so und es gibt zumindest für die nächsten Jahre tonnenweise Arbeit in dieser Gesellschaft die erledigt werden muss.

Dass man da tausende Künstler allimentiert, damit sie im Prinzip ihren Hobbys nachgehen, halte ich in so einer Zeit absolut nicht für angemessen.
 
Dass man da tausende Künstler allimentiert, damit sie im Prinzip ihren Hobbys nachgehen, halte ich in so einer Zeit absolut nicht für angemessen.

Würdest du auch Geisteswissenschaften größtenteils abschaffen, wenn es um öffentliche / Bafög-geförderte Universitäten etc. geht?
 
Kann ja sein dass in 20 Jahren alles voll automatisiert wird. Aktuell ist es das aber nicht so und es gibt zumindest für die nächsten Jahre tonnenweise Arbeit in dieser Gesellschaft die erledigt werden muss.
Also ich rechne damit, dass in 20 Jahren pro Klasse eine Beaufsichtigungsperson beschäftigt sein wird, die vielleicht noch ne zweite zur Seite bekommt wegen Krankenständen als Vertretung und die Kids dann alles über Tablets und Lern-Apps machen. Die Berufsgruppe der Lehrer wackelt insofern sowieso, es sei denn wir verpassen den Anschluss und bleiben bei archaischen Lernmethoden und Textbüchern, statt interaktiver Lernapps. Aber gut, ich habe gehört, dass man in Deutschland noch immer die Kommunikation mit den Ämtern per Fax tätigt :ugly:

Allerdings braucht man auch für solche Apps entsprechend geschultes Fachpersonal das diese und vor allem deren Datenbanken hegt und pflegt, die ITler fehlen leider wie du schon sagst ebenfalls.

Ein BGE kann aber dennoch existieren, es müsste eben wirklich jeder Bürger erhalten, sollte aber in meinen Augen voll versteuert werden, wenn man berufstätig ist. Sprich du verdienst 3000 brutto, bekommst 1500 on top, musst das dann aber wie ein 4500 Euro Brutto Gehalt versteuern und auch soz. Abgaben entsprechend leisten. Damit bleiben dir von den 1500 euro wahrscheinlich ca. 750 Euro netto monatlich. Der Effekt wäre, dass viele wohl von 40h auf 30h oder 25h Arbeitswochen umsteigen würden und mehr Zeit für sich und die Familie hätten, weniger krank würden(Stichwort: Burnout) und gleichzeitig gäbe es dadurch mehr Arbeitsplätze und wahrscheinlich weniger "Arbeitslose".
 
Also meine Freundin schiebt aktuell 10-11 Schichten am Stück und hat endlos Überstunden, auf Handwerker muss man Monate warten, Gerichtsverfahren ziehen sich endlos hin, die Infrastruktur zerfällt, die Bundeswehr ist kaum mehr einsatzbereit, Lehrermangel und Erziehermangel vielerorts, Pflegermangel, Ärztemangel, ingenieure und Informatiker, Industriemechaniker etc. Könnten wir auch noch einige gebrauchen.

Kann ja sein dass in 20 Jahren alles voll automatisiert wird. Aktuell ist es das aber nicht so und es gibt zumindest für die nächsten Jahre tonnenweise Arbeit in dieser Gesellschaft die erledigt werden muss.

Dass man da tausende Künstler allimentiert, damit sie im Prinzip ihren Hobbys nachgehen, halte ich in so einer Zeit absolut nicht für angemessen.

Das Problem liegt aber auch darin, dass vielerorts mit relativ niedrigen Löhnen ausgebeutet wird und man Leute nicht anstellen möchte, die die leichtesten Anzeichen geben, dabei nicht mitmachen zu wollen. An anderen Stellen wird bewusst mit dem Personal auf Kante genäht und wenn irgendwer mal ausfällt, sei es wegen Corona, dann geht die Belegschaft auf dem Zahnfleisch, weil man nicht mehr Leute einstellen wollte. Teilweise ergeben sich Arbeitsstunden aus Arbeiten, die sogar Ungelernte machen können, aber es ist eben sonst niemand angestellt, der das macht. Also erledigen es viele Leute mit, aber es kostet eben Zeit. Dazu kommen noch bei der EInstellung Wünsche wie Alter oder Geschlecht oder leicht formbar. Die Einstellungspolitik hat früher aufgrund der Masse funktioniert und weil man direkt Ersatz hatte, aber aufgrund der demografischen Entwicklung geht das nicht mehr so ohne weiteres.

Wenn Kunst und Literatur nach rein wirtschaftlichen Kriterien betrachtet werden, dann sterben diese éinfach. Es mag ja sein, dass ein paar Leuten amerikanische Filme und japanische Videospiele reichen, aber das ist doch ein bisschen wenig. :( Auch bei der Wissenschaft wird es mit dem langfristigen Fortschritt schwierig, wenn man nur den kurzfristigen Kosten/Nutzen Aspekt sieht und über Drittmittel finanziert irgendetwas politisch verkaufen möchte. Naja, das geht jetzt vielleicht zu sehr ins offtopic. :)
 
Würdest du auch Geisteswissenschaften größtenteils abschaffen, wenn es um öffentliche / Bafög-geförderte Universitäten etc. geht?

Ich würde Geistes- und Sozialwissenschaften nicht abschaffen, da ich sie Prinzipiell für wichtig halte.

Das Problem ist, dass sie gemeinhin als anspruchslos Massenveranstaltungen gestaltet sind, durch die sich auch durchschnittliche Leute irgendwie zum Abschluss durchwurschteln können.

Dabei könnte man sie durchaus auch als rigorose Disziplinen mit hohem Intellektuellen und persönlichen Anspruch gestalten, was ich mir wünschen würde.

Die Einstellungspolitik hat früher aufgrund der Masse funktioniert und weil man direkt Ersatz hatte, aber aufgrund der demografischen Entwicklung geht das nicht mehr so ohne weiteres.

Das stimmt. Jetzt ist die Situation eine andere. Und von mir aus kann man Arbeitgeber und Unternehmer als Feinde ansehen. Ändert nichts daran, dass auch Dritte darunter leiden dass arbeiten nicht erledigt werden.

Häuser werden nicht gebaut, Straßen nicht saniert, Alte nicht gepflegt.

Wenn Kunst und Literatur nach rein wirtschaftlichen Kriterien betrachtet werden, dann sterben diese éinfach.

Wieso? Menschen haben ein Bedürfnis nach Kultur und Kunst. Die werden sich dem auch in ihrer Freizeit widmen, bzw finanziell freiwillig das fördern was sie anspricht.

Im Gegenteil ist es ja eher so, dass unser weltweiter kultureller Ausdruck durch Globalisierung und staatliche Regulierungen abgeflacht wurde.

Warum z.B. ist moderne Architektur so hässlich im Vergleich zu dem was in der Vergangenheit gebaut wurde. Die Altstädte sind für gewöhnlich der mit Abstand schönste Teil der meisten Städte

Du hast heutzutage ja gar nicht mehr die Möglichkeit z.b. dein Haus so zu bauen, wie du das willst.

Es ist auch eher so, dass der staatlich alimentierte Kulturbetrieb eher für eine Gleichschaltung sorgt.

Es mag ja sein, dass ein paar Leuten amerikanische Filme und japanische Videospiele reichen, aber das ist doch ein bisschen wenig. :(

Mir reicht es nicht aber kultureller Ausdruck ist doch nicht gebunden an ein BGE oder staatliche Umverteilung.
 
An anderen Stellen wird bewusst mit dem Personal auf Kante genäht und wenn irgendwer mal ausfällt, sei es wegen Corona, dann geht die Belegschaft auf dem Zahnfleisch, weil man nicht mehr Leute einstellen wollte.
Genau das ist das große Problem.
Bei mir in der Firma, eine gigantische Weltfirma, wird nur noch über Leiharbeit, Ausbildung oder 4 Jahre Umschulung eingestellt. Ein Festvertrag gibt es erst wenn deine Zeit als leiharbeiter maximal ausgenützt wurde.
Dabei suche ausnahmslos alle Abteilungen händeringend Mitarbeiter. Jedes Mal wenn ich in einen anderen Betrieb der Firma komme versucht man mich abzuwerben.
 
Genau das ist das große Problem.
Bei mir in der Firma, eine gigantische Weltfirma, wird nur noch über Leiharbeit, Ausbildung oder 4 Jahre Umschulung eingestellt. Ein Festvertrag gibt es erst wenn deine Zeit als leiharbeiter maximal ausgenützt wurde.
Dabei suche ausnahmslos alle Abteilungen händeringend Mitarbeiter. Jedes Mal wenn ich in einen anderen Betrieb der Firma komme versucht man mich abzuwerben.

Das Problem ist meiner Beobachtung nach - keine wissenschaftliche Erhebung - dass man einerseits händeringend nach Leuten sucht und denen alles mögliche verspricht .... aber wenn sie erst einmal da sind, dann wird in den alten Modus umgeschaltet. Nach dem Motto, dass man ihn oder sie leicht ersetzen kann. Wenn das durchschimmert, dann verliert man schnell wieder Leute, denn wenn der Vertrag befristet ist, dann kann der Neue sich mit gutem Gewissen im Bedarfsfall eine bessere Stelle suchen. Ältere oder Leute mit hohem Einarbeitungsbedarf würden sich das vielleicht gefallen lassen, aber die stellt man oft gar nicht erst ein. Dabei ist aus meiner Perspektive ein Kollege, der zumindest mal 80% der Arbeit eines normalen Angestellten wegschafft immer noch besser als gar kein Kollege, dessen Aufgaben dann auf alle anderen verteilt werden.
Ich hatte mal mit einer völlig überarbeiteten Sekretärin zu tun, wo der Chef keine weitere Stelle zur Entlastung geben wollte. Irgendwann haben sie dann so eine alte Oma angeschleppt, die sich wie Sauerbier angeboten hatte und dann auf 400€ arbeitete. Das war für die Sekretärin ein große Entlastung und die alte Frau hat sich dann letztlich als so eine Art Perle etabliert. :D
 
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