Bedingungsloses Grundeinkommen - würdet ihr dann noch arbeiten gehen?

Würde ihr bei bedingungsloses Grundeinkommen arbeiten gehen?

  • Ja, natürlich!

    Stimmen: 130 79,8%
  • Nein würde sich dann nicht mehr lohnen

    Stimmen: 33 20,2%

  • Stimmen insgesamt
    163
Ich würde Geistes- und Sozialwissenschaften nicht abschaffen, da ich sie Prinzipiell für wichtig halte.

Das Problem ist, dass sie gemeinhin als anspruchslos Massenveranstaltungen gestaltet sind, durch die sich auch durchschnittliche Leute irgendwie zum Abschluss durchwurschteln können.

Dabei könnte man sie durchaus auch als rigorose Disziplinen mit hohem Intellektuellen und persönlichen Anspruch gestalten, was ich mir wünschen würde.
Na ja, jedenfalls an der LMU ist das in der 13. Fakultät nicht wirklich so, aber Anzeichen kann man so interpretieren.

Dann verstehe ich deinen Verdruss gegenüber Künstlern nicht, die "im Prinzip nur ihrem Hobby nachgehen". Das ist Quatsch, wenn es vollberuflich ist.
 
aber wenn sie erst einmal da sind, dann wird in den alten Modus umgeschaltet. Nach dem Motto, dass man ihn oder sie leicht ersetzen kann. Wenn das durchschimmert, dann verliert man schnell wieder Leute, denn wenn der Vertrag befristet ist, dann kann der Neue sich mit gutem Gewissen im Bedarfsfall eine bessere Stelle suchen.
Das ist leider die Philosophie generell ja. "Jeder ist ersetzbar" auch wenn er nicht ersetzbar ist :ol:

Diese Mentalität hat sich schon eine weile festgesetzt, ich habe das Gefühl, dass das damals anders war, da wurden eingearbeitete Mitarbeiter als wertvolle Resource gesehen, nicht als austauschbare.
 
Dann verstehe ich deinen Verdruss gegenüber Künstlern nicht, die "im Prinzip nur ihrem Hobby nachgehen". Das ist Quatsch, wenn es vollberuflich ist.

Ich bin niemand der die Künste oder Geisteswissenschaften als solche gering schätzt. Eher im Gegenteil.

Es gibt aber einfach zu viele Menschen in dem Bereich, die wenn wir ehrlich sind, nicht die notwendige Ernsthaftigkeit und das Talent aufweisen, als dass es wirklich Sinn macht, diese auf Kosten der Allgemeinheit zu allimentieren.

Und das ist es, was ich mit dem Hobbymäßigen meine. Ich denke dass es diesen Leuten wahrscheinlich unheimlich viel Spaß macht, das zu tun was sie tun. Nur müssen sie bei einem BGE gar nicht in der Lage sein ein Publikum anzusprechen, dass bereit ist, freiwillig für ihre Kunst zu zahlen.

Im Gegenteil, ist mit dem BGE die arbeitende Bevölkerung gezwungen diese Leute zu finanzieren, egal wie gut oder schlecht deren Kunst am Ende ist.
 
Ich bin niemand der die Künste oder Geisteswissenschaften als solche gering schätzt. Eher im Gegenteil.

Es gibt aber einfach zu viele Menschen in dem Bereich, die wenn wir ehrlich sind, nicht die notwendige Ernsthaftigkeit und das Talent aufweisen, als dass es wirklich Sinn macht, diese auf Kosten der Allgemeinheit zu allimentieren.

Und das ist es, was ich mit dem Hobbymäßigen meine. Ich denke dass es diesen Leuten wahrscheinlich unheimlich viel Spaß macht, das zu tun was sie tun. Nur müssen sie bei einem BGE gar nicht in der Lage sein ein Publikum anzusprechen, dass bereit ist, freiwillig für ihre Kunst zu zahlen.

Im Gegenteil, ist mit dem BGE die arbeitende Bevölkerung gezwungen diese Leute zu finanzieren, egal wie gut oder schlecht deren Kunst am Ende ist.
Es ist aber verdammt schwer einschätzen zu können, was ein Publikum anspricht und dann kann man sich über die Integrität der Schöpfung Gedanken machen.

Schon jetzt ist es beispielsweise bei irgendeiner Sprache im Fachbereich Linguistik der wirtschaftliche Nutzen schwer zu rechtfertigen. Man geht in das Verlagswesen, Lehrwesen oder Forschung. Erstes ist super dröge, Zweites hat was mit Lehrern zu tun und ins Dritte kommst du nur als Hyper Nerd, mit Connections oder als Hyper Nerd in einem drögen Feld rein. Ansonsten kann man Autor werden und dazu siehe meinen ersten Absatz.

Und abgesehen von Psychologie und Fachverwandtschaft ist die Linguistik wohl noch einer der konstruktivsten Fachbereiche, die mir neben Jura einfallen.

Aber ja, es gibt auch eine Menge Dullies. Die gibt es auch bei Jura, was ich ebenfalls mal studierte. Mit massiver Unterstützung der Familie kann jeder alles studieren. Vielleicht sollte ein Grundeinkommen nie bedingungslos sein und statt dessen was Separates und mit eben noch mehr Bedingungen behaftetes Einkommen ans Studium geknüpft werden. Das wäre nicht Bafög, da das nur bedingt ein Einkommen ist und oft zurückgezahlt werden muss.
 
Ich würde mit so einem fixeinkommen vom staat wahrscheinlich weiter arbeiten gehen. Dank Inflation aktuell wird das wahrscheinlich nicht reichen um gut zu leben.
 
Es ist aber verdammt schwer einschätzen zu können, was ein Publikum anspricht und dann kann man sich über die Integrität der Schöpfung Gedanken machen.

Sicherlich ist das schwer aber ist das wirklich ein Argument? Wenn Kunst nicht in der Lage ist ein Publikum/andere anzusprechen, warum sollte die Gemeinschaft etwas so Selbstbezogenes über ein BGE finanzieren?

Schon jetzt ist es beispielsweise bei irgendeiner Sprache im Fachbereich Linguistik der wirtschaftliche Nutzen schwer zu rechtfertigen.

Ist das dann nicht ein Zeichen dafür, dass es tatsächlich zu viele Absolventen in dem Bereich gibt? Warum nicht weniger Studienplätze anbieten, die aber an die besten Studenten vergeben?

Man geht in das Verlagswesen, Lehrwesen oder Forschung. Erstes ist super dröge, Zweites hat was mit Lehrern zu tun und ins Dritte kommst du nur als Hyper Nerd, mit Connections oder als Hyper Nerd in einem drögen Feld rein.

Dröge ist für mich kein Argument. Die meisten Jobs machen nicht immer Spaß. Und es klingt für mich auch etwas nach kurzsichtiger Studienwahl. An der Uni studiert man 3-5, vielleicht 6 oder 7 Jahre. Danach muss man noch 40-45 Jahre arbeiten. Das heißt, die Frage was man denn die 40-45 Jahre nach dem Studium arbeitet ist doch viel wichtiger als die Frage, ob einem das Studium Spaß macht. Vielleicht gibt es ja tatsächlich auch Kompromisse zwischen dem was einen auch noch interessiert und womit man noch gut ein Auskommen finden kann.

Und ja das Verlagswesen ist dröge, Lehrer will man nicht werden aber für ne wissenschaftliche Karriere hat man dann auch nicht die Leidenschaft und das Sitzfleisch, bzw. ist kein "Hypernerd".

Ansonsten kann man Autor werden und dazu siehe meinen ersten Absatz.

Autor kannst du im Prinzip auch ohne Studium werden.

Und abgesehen von Psychologie und Fachverwandtschaft ist die Linguistik wohl noch einer der konstruktivsten Fachbereiche, die mir neben Jura einfallen.

Wie ich bereits geschrieben habe. Dann sind diese Studiengänge nicht unbedingt ideal dafür geeignet, sich auf deren Basis eine finanzielle Existenz aufzubauen, bzw. müssen die Berufsfelder zu denen sie hinführen einen auch ansprechen. Und will man wo anders hin, dann muss man die richtigen Praktika machen, Charisma und Social skills besitzen oder man lernt halt noch anderswo ein paar Sachen dazu. Wasweißich noch eine weitere Fremdsprache, Kurse in Buchhaltung und Kostenrechnung die man sich zertifizieren lassen kann oder Grundlagen der Programmierung.

Da sollte man sich aber einfach früher Gedanken drüber machen, ich finde zu viele junge Leute fangen viel zu leichtfertig ein Studium an und gehen zu planlos dabei vor. Es sind einfach nicht wirklich Akademiker und Führungspersonen, weil sie sich nicht mal selbst sinnvoll führen können, nicht wissen wer sie sind, was sie wollen und wo sie hinwollen. Vielleicht wären die in einer Ausbildung tatsächlich besser aufgehoben gewesen.
 
Vileicht sollten wir davon wegkommen anzunehmen beim BGE ginge es nur um Künstler.
Nur um mal paar weitere Beispiele zu nennen:
*Ein BGE ist auch eine Absicherung wenn man sich überlegt selbstständig zu werden.
* Menschen die Ehrenamtlich arbeiten können sich durch ein BGE stärker auf arbeiten konzentrieren welche sehr gut für die Allgemeinheit sind (z.b. Jugendarbeit, Rotes kreuz/Blutspende, Tafel, Demokratiestärkende Vereine, Tierheime etc ).
* Ein BGE gibt Menschen eine finanzielle Sicherheit um eine Umschulung oder Weiterbildung finanzieren zu können.
*Auch gibt es Menschen die Freiheit einen Beruf anzunehmen der vieleicht nicht so gut bezahlt wird aber sie erfüllt.
 
Sicherlich ist das schwer aber ist das wirklich ein Argument? Wenn Kunst nicht in der Lage ist ein Publikum/andere anzusprechen, warum sollte die Gemeinschaft etwas so Selbstbezogenes über ein BGE finanzieren?
Vom BGE diesbezüglich würde ich ja Abstand nehmen. Dennoch sagte ich ja, dass es schwer einzuschätzen ist. Nicht, dass es Absicht sei, möglichst viele nicht ansprechen zu können.

Das weiß man vorher nicht, weil es eben nur schwer einzuschätzen ist. Es gibt aber tausende Werke, die hoch und runter analysiert werden und von der Fachwelt gefeiert werden, aber ansonsten keine Sau interessieren. Dann das Gegenteil davon. Und dann welche komplett ohne Resonanz.

Das alles soll jetzt diskriminiert werden, weil man nicht weiß, wer es gut finden kann? Würde wieder x Gerichtsverfahren bedeuten.
Ist das dann nicht ein Zeichen dafür, dass es tatsächlich zu viele Absolventen in dem Bereich gibt? Warum nicht weniger Studienplätze anbieten, die aber an die besten Studenten vergeben?
Nee, eigentlich ist das überhaupt kein Zeichen dafür. Dann wäre das kein Studium, sondern wäre eine Ausbildung mit Weiterführungsgarantie. Dann könne man das für 300 deutsche "Studenten" garantieren, anstatt für 30.000 (Zahlen komplett erfunden).
Dröge ist für mich kein Argument. Die meisten Jobs machen nicht immer Spaß.
Ich glaube, du unterschätzt die Eintönigkeit in akademischen Laufbahnen mindestens in der Linguistik. Da sind Großraumbüros unter Umständen Achterbahn gegen. Das muss man schon wirklich, wirklich lieben. Das ist quasi das Archiv, 24/7/365. Wenn du meinst, dann ist's halt deine Meinung. Es gibt bestimmt so einige, die ihren Job aufgrund von Langeweile kündigen. Akademische Laufbahnen sind außerdem meistens zeitlich begrenzt. Was also danach?

Es gibt dann als typische Branche eben den Literaturbereich. Beim Studium muss man dank des genialen Bachelorsystems wie ein Wachhund aufpassen, die geeigneten Kurse zu wählen, wenn man nicht ein Staatsexamen (dann ja eh kein Bachelor) macht. Wenn du dann keine literarischen Kurse machst, kannst du abschließend eh nichts im Verlagswesen anfangen, was mit deinem tatsächlichen Studium zu tun hat.

Und dann gibt es noch Leute, die Verlagswesen als solches studieren. Das ist außerdem noch mächtig Konkurrenz.
Und es klingt für mich auch etwas nach kurzsichtiger Studienwahl.
Wie kamen wir eigentlich nochmal hier her? Es ging doch darum, ob das viele studieren sollten oder nicht. Du meintest, die Ansprüche seien zu gering und daher die Absolventenzahl zu groß. Ich sage lediglich, dass das größtenteils nicht stimmt, die Zukunftsperspektive aber nicht so rosig ist. Es ging um den "Massengeschmack", den du für das Studium beanzusprechen zu beanspruchst, und ich sage, dass das bei Produkten kaum möglich und bei der späteren Karriere äußerst schwierig sich darstellt, da Anstellung mit Relevanz zum Studium nicht so häufig garantiert ist (anders als bei Ausbildungen). Ich hoffe, ich habe das noch richtig im Kopf, also bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Also; Wie willst du die Augen aufhalten? Willst du regulieren, wie viele Studenten wo was studieren dürfen?

Gesetzlich ist das ein bisschen heikel, denn ich wette, dass sich dann so einige beschweren werden. Darzustellen, beispielsweise Linguistik sei weniger relevant als ein STEM-Fach würde dich wahrscheinlich auf den Scheiterhaufen bringen. Linguistik ist nachweislich eines der wichtigsten Fachbereiche und verlangt die hellsten Köpfe. Bitte verlange jetzt keine Quellen. Ich versuche mal zusammenzufassen, dass sich erstmal auf die Semantik von Zeichen geeinigt werden muss, um überhaupt irgendwas zu klären, egal ob ein Höhlengleichnis oder das Einmaleins. Heutige Auswüchse beweisen, dass man teilweise zu viele Idioten walten lässt, weswegen sich dann solche Perversionen wie schraibem nach gehöa oder alle Sprachen sind gleich und es gibt keinen Qualitätsunterschied zwischen den Sprachen immer weiter durchsetzen. Das können alle Kolleg*;:|innen bestätigen. Alle. Meinungspluralität selbst mit Nachweisen stößt auf solche Ächtung, dass man das eben nur noch kurz vor der Rente oder mitten im Autismus äußert.

Man kann froh sein, dass so viele Linguistik studieren. Man hat erst vor 60 Jahren wirklich gemerkt, wie wichtig eine Statistik bei Corpora ist. Wenn du mal nachschaust, was Corpora sind und dir mal einen Sprachwandel in diesem Zusammenhang vorstellst, wirst du dich sicherlich wundern, warum das so lange gedauert hat. Ich tue es jedenfalls. Es wird John Sinclair zugeschrieben, btw. Falls du das ernsthaft mal nachschauen willst.
An der Uni studiert man 3-5, vielleicht 6 oder 7 Jahre. Danach muss man noch 40-45 Jahre arbeiten. Das heißt, die Frage was man denn die 40-45 Jahre nach dem Studium arbeitet ist doch viel wichtiger als die Frage, ob einem das Studium Spaß macht. Vielleicht gibt es ja tatsächlich auch Kompromisse zwischen dem was einen auch noch interessiert und womit man noch gut ein Auskommen finden kann.
Wie kommst du jetzt darauf? Ich sehe das genau so, aber es ging eigentlich nicht um Spaß innerhalb des Studiums, oder habe ich das wieder vergessen?

Und ja das Verlagswesen ist dröge, Lehrer will man nicht werden aber für ne wissenschaftliche Karriere hat man dann auch nicht die Leidenschaft und das Sitzfleisch, bzw. ist kein "Hypernerd".
... Ja? Kommt da noch ein 'aber'?

Autor kannst du im Prinzip auch ohne Studium werden.
Fliesenleger auch.

Ich wette, ich wäre auch ein guter Chirurg.

Spaß beiseite, du hast vollkommen recht. Ich dachte mir jetzt nur, was man eben im Prinzip tun könnte, wenn man "auf ein mal einen Abschluss in der Tasche hat". Man sollte das vorher wissen, daher eben meine Aufzählung.


Wie ich bereits geschrieben habe. Dann sind diese Studiengänge nicht unbedingt ideal dafür geeignet, sich auf deren Basis eine finanzielle Existenz aufzubauen, bzw. müssen die Berufsfelder zu denen sie hinführen einen auch ansprechen. Und will man wo anders hin, dann muss man die richtigen Praktika machen, Charisma und Social skills besitzen oder man lernt halt noch anderswo ein paar Sachen dazu. Wasweißich noch eine weitere Fremdsprache, Kurse in Buchhaltung und Kostenrechnung die man sich zertifizieren lassen kann oder Grundlagen der Programmierung.

Da sollte man sich aber einfach früher Gedanken drüber machen, ich finde zu viele junge Leute fangen viel zu leichtfertig ein Studium an und gehen zu planlos dabei vor. Es sind einfach nicht wirklich Akademiker und Führungspersonen, weil sie sich nicht mal selbst sinnvoll führen können, nicht wissen wer sie sind, was sie wollen und wo sie hinwollen. Vielleicht wären die in einer Ausbildung tatsächlich besser aufgehoben gewesen.
Das ist ja wieder ein anderes Thema. Es ging ja darum, so etwas aus Interesse zu studieren (ohne spätere Zukunftsaussicht), gerade weil man sich danach nicht all zu viel Sorgen machen müsste, was man arbeitet, weil es dann ein BGE gäbe. In diesem Augenblick stimme ich dir da vollkommen zu, wie auch viele Studenten, die Linguistik wahrscheinlich aus diesen Gründen nicht wählen (wie ich damals stattdessen Jura wählte). Nur wenn, dann würden noch mehr eben das studieren, was sie wollten, weil sie sich um die anschließende Perspektive nicht so viel Gedanken machen müssten. Vielleicht würde ich sogar auch noch Jura danach studieren, weil ich mir nicht einfallen lassen müsste, mit Juristen arbeiten zu müssen.

Und ich sehe da eigentlich viel Potenzial.

Wenn du wirklich meinst, dass dadurch Ausbildungsstellen leer blieben (ich weiß nicht, ob das ein Argument von dir ist), dann sollte man sich mal fragen, wie man diese attraktiver gestalten könnte. Ich kann dir versprechen, dass das was mit dem Nettogehalt zu tun hat, nicht ein mal was mit dem Bruttogehalt. Denn mit meiner Ausbildung (ja, ich habe auch eine Ausbildung) frage ich mich auch, wieso ich mir das geben sollte, wenn ich nicht mehr verdienen könnte und gleichzeitig Aussicht auf etwas habe, was mir noch mehr entspricht.
 
Das alles soll jetzt diskriminiert werden, weil man nicht weiß, wer es gut finden kann? Würde wieder x Gerichtsverfahren bedeuten.

Auf irgendeine Weise muss diskriminiert werden. Und die Diskriminierung durch das Publikum das selbst entscheidet was es will, ist in meinen Augen die fairste. Besser als das, wie gesagt über BGE die Menschen ihren Hobbies nachgehen und andere dafür dann die höheren Abgaben zahlen müssen.

Nee, eigentlich ist das überhaupt kein Zeichen dafür. Dann wäre das kein Studium, sondern wäre eine Ausbildung mit Weiterführungsgarantie. Dann könne man das für 300 deutsche "Studenten" garantieren, anstatt für 30.000 (Zahlen komplett erfunden)
Das ist quasi das Archiv, 24/7/365. Wenn du meinst, dann ist's halt deine Meinung. Es gibt bestimmt so einige, die ihren Job aufgrund von Langeweile kündigen. Akademische Laufbahnen sind außerdem meistens zeitlich begrenzt. Was also danach?
Und dann gibt es noch Leute, die Verlagswesen als solches studieren. Das ist außerdem noch mächtig Konkurrenz.

Es sind letztlich die Konsequenzen der Studienwahl. Wenn sie einem nicht gefallen, hätte man es nicht studieren sollen. In der Hinsicht mag man meine Ansicht die Studiengänge in den Geisteswissenschaften reduzieren zu wollen, als sozialdarwinistisch und bildungsfeindlich bezeichnen. Ich persönlich denke aber, dass es weitaus humaner wäre, wenn man mehr Leuten mit 18/19 eine Studienabsage erteilt wird, als dass sie dann mit mitte 20 Studienschulden und große Fragezeichen in den Augen haben oder sich bis mitte 30 durch präkäre Beschäftigungen schlagen, in der schmalen Hoffnung auf eine Professur, die sich höchstwahrscheinlich aber nicht erfüllen wird.

Wie kamen wir eigentlich nochmal hier her? Es ging doch darum, ob das viele studieren sollten oder nicht. Du meintest, die Ansprüche seien zu gering und daher die Absolventenzahl zu groß. Ich sage lediglich, dass das größtenteils nicht stimmt, die Zukunftsperspektive aber nicht so rosig ist. Es ging um den "Massengeschmack", den du für das Studium beanzusprechen zu beanspruchst, und ich sage, dass das bei Produkten kaum möglich und bei der späteren Karriere äußerst schwierig sich darstellt, da Anstellung mit Relevanz zum Studium nicht so häufig garantiert ist (anders als bei Ausbildungen). Ich hoffe, ich habe das noch richtig im Kopf, also bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Die Versuchung des BGE ist es, sich von Zwängen und den Konsequenzen seines eigenen Handelns zu lösen. Ich muss nicht den Job machen der mir nicht gefällt um die Miete zu zahlen. Ich muss mein Studium nicht irgendwann auch mal zu einem Abschluss bringen, ich muss meine Studienschulden nicht zurückzahlen. Ich kann ungestraft Dauerstudent sein. Ähnliches gilt natürlich auch für die Politik und das Bildungssystem.

Ich denke nicht dass das gut ist, sondern langfristig eher sogar schlecht und dass wir bereits viel zu viele Institutionen und Regelungen haben, die Menschen zu stark von den Kosequenzen ihres Handelns entfernen.

Also; Wie willst du die Augen aufhalten? Willst du regulieren, wie viele Studenten wo was studieren dürfen?

Die Anzahl der Studienplätze ist doch bereits reguliert.

Gesetzlich ist das ein bisschen heikel, denn ich wette, dass sich dann so einige beschweren werden. Darzustellen, beispielsweise Linguistik sei weniger relevant als ein STEM-Fach würde dich wahrscheinlich auf den Scheiterhaufen bringen.

Ja gut, dann sollte man sich aber fragen, ob Universitäten wirklich Orte intellektueller Freiheit sind.

Linguistik ist nachweislich eines der wichtigsten Fachbereiche und verlangt die hellsten Köpfe. Bitte verlange jetzt keine Quellen. Ich versuche mal zusammenzufassen, dass sich erstmal auf die Semantik von Zeichen geeinigt werden muss, um überhaupt irgendwas zu klären, egal ob ein Höhlengleichnis oder das Einmaleins. Heutige Auswüchse beweisen, dass man teilweise zu viele Idioten walten lässt, weswegen sich dann solche Perversionen wie schraibem nach gehöa oder alle Sprachen sind gleich und es gibt keinen Qualitätsunterschied zwischen den Sprachen immer weiter durchsetzen. Das können alle Kolleg*;:|innen bestätigen. Alle. Meinungspluralität selbst mit Nachweisen stößt auf solche Ächtung, dass man das eben nur noch kurz vor der Rente oder mitten im Autismus äußert.

Es ist schwierig für eine Gesellschaft ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Bigotterie hat ihren Ursprung in falschen Annahmen aber mittlerweile geht der Versuch Toleranz zu üben so weit, dass auch wahre Annahmen unterdrückt werden.

Wie kommst du jetzt darauf? Ich sehe das genau so, aber es ging eigentlich nicht um Spaß innerhalb des Studiums, oder habe ich das wieder vergessen?

War das nicht ein Argument von dir, dass die Arbeitsplätze zu denen ein Linguistikstudium führt oft dröge sind? Ich ging davon aus, dass man es studiert, weil es einem zumindest mehr Freude bereitet, als ein anderes Studium. Ansonsten hätte man sein Leben ja nun wirklich verschwendet, wenn man etwas studiert, was einem keine attraktiven Berufsmöglichkeiten bietet und bei dem man nicht mal eine schöne Studienzeit hatte.

... Ja? Kommt da noch ein 'aber'?

Du hast dich verskillt oder? Ich meine dass man als Geisteswissenschaftler mit der Literatur oder an der Schule arbeitet ist doch eine ähnliche Aussage wie die, dass ein Polizist sich mit Gewalt und Asozialität auseinandersetzen muss.

Das ist ja wieder ein anderes Thema. Es ging ja darum, so etwas aus Interesse zu studieren (ohne spätere Zukunftsaussicht), gerade weil man sich danach nicht all zu viel Sorgen machen müsste, was man arbeitet, weil es dann ein BGE gäbe.

Ja genau. Und wäre das nicht schlecht?

In diesem Augenblick stimme ich dir da vollkommen zu, wie auch viele Studenten, die Linguistik wahrscheinlich aus diesen Gründen nicht wählen (wie ich damals stattdessen Jura wählte). Nur wenn, dann würden noch mehr eben das studieren, was sie wollten, weil sie sich um die anschließende Perspektive nicht so viel Gedanken machen müssten. Vielleicht würde ich sogar auch noch Jura danach studieren, weil ich mir nicht einfallen lassen müsste, mit Juristen arbeiten zu müssen.

Also mir reichen die 5 Jahre die ich studiert habe aus. Ich kann es ja nachvollziehen. Ich denke ich hätte es wohl auch sehr genossen, so nen Zweifachbachelor aus Philosophie und Geschichte zu studieren oder Soziologie und Psychologie. Jura hat auch seinen Reiz. Ich denke irgendwann ist es ja auch gut und man sollte auch mal arbeiten ^^.

Wenn du wirklich meinst, dass dadurch Ausbildungsstellen leer blieben (ich weiß nicht, ob das ein Argument von dir ist), dann sollte man sich mal fragen, wie man diese attraktiver gestalten könnte. Ich kann dir versprechen, dass das was mit dem Nettogehalt zu tun hat, nicht ein mal was mit dem Bruttogehalt.

Jeder Mensch kann zeitgleich immer nur eine Sache tun. Und jede Arbeitskraft die z.B. an einer Stelle im Verwaltungswasserkopf gebunden ist oder eine bequeme staatlich finanzierte Stelle hat, ist gebunden und kann nichts anderes mehr machen. Würde man die unproduktiven Jobs vermehrt abschaffen, dann müsste man in den Berufen arbeiten die weniger bequem sind aber getan werden müssen.

Denn mit meiner Ausbildung (ja, ich habe auch eine Ausbildung) frage ich mich auch, wieso ich mir das geben sollte, wenn ich nicht mehr verdienen könnte und gleichzeitig Aussicht auf etwas habe, was mir noch mehr entspricht.

Ich gehe davon aus, dass Pfleger und Handwerker langfristig deutlich mehr verdienen werden. Sie verdienen jetzt auch schon deutlich mehr als noch vor 10-15 Jahren.
 
Ich wäre für ein BGE als Test für 12 Monate für alle! jetzt schon zu sagen ein BGE wäre schlecht halte ich für falsch, lass uns doch für ein Jahr ausprobieren ob die Gesellschaft damit klar kommt!
 
Für ein BGE zu sein setzt voraus, dass man ein unglaubliches Vertrauen in Konzerne und deren faire Preisgestaltung hat.
 
Für ein BGE zu sein setzt voraus, dass man ein unglaubliches Vertrauen in Konzerne und deren faire Preisgestaltung hat.

Nach der Logik würde ALG2 auch nicht funktionieren. Man darf nicht vergessen, dass bei den Diskutiermodellen den Leuten das komplette Geld ausbezahlt bekommen, während beim ALG2 der Staat einen Großteil der Kosten (Miete, KK, ?) direkt bezahlt. Anders gesagt: unterm Strich hätte man da auch nicht wirklich mehr. Über die Feinheiten eines BGE Modells muss man dann in der Praxis diskutieren, aber das kann man nicht mit Schauspielern in Talkshows diskutieren, sondern dazu müssen vorhandene Daten wissenschaftlich analysiert und neue erhoben werden, damit man da Aussagen treffen kann.
 
*Ein BGE ist auch eine Absicherung wenn man sich überlegt selbstständig zu werden.
* Menschen die Ehrenamtlich arbeiten können sich durch ein BGE stärker auf arbeiten konzentrieren welche sehr gut für die Allgemeinheit sind (z.b. Jugendarbeit, Rotes kreuz/Blutspende, Tafel, Demokratiestärkende Vereine, Tierheime etc ).
* Ein BGE gibt Menschen eine finanzielle Sicherheit um eine Umschulung oder Weiterbildung finanzieren zu können.
*Auch gibt es Menschen die Freiheit einen Beruf anzunehmen der vieleicht nicht so gut bezahlt wird aber sie erfüllt.
Einen Teil davon gibt es ja bereits, nur halt an diese Dinge gekettet und nicht "bedingungslos":

Rotes Kreuz zahlt zumindest hier in Österreich einen fairen Stundenlohn und sucht laufend Leute. Wenn du dich dort engagieren willst, musst du also nicht ehrenamtlich machen, wenn du es wirklich Ernst meinst damit.

Umschulungen und Weiterbildungen werden bereits vom Arbeitsamt finanziert, für die Uni gibt es Stipendien(sind allerdings altersbeschränkt, hier in Österreich hören die zB. glaube ich mit 35 auf). Mit dem Stipendium in der Tasche kannst du dann auch ab und an bei den Tafeln aushelfen. In Deutschland gibts dann noch das Bafög bei dem du nur die Hälfte irgendwann zurückzahlen musst.

Auch den Rettungsschirm bei Jobverlust in Form des Arbeitslosengeldes gibt es und man kann sich während dieser 6 Monate relativ ungestört zB. um eine Selbstständigkeit planen.

Auch die genannten Künstler können sich über staatliche Stütze freuen, müssen aber auch beweisen, dass sie wirklich Künstler sind und entsprechend etwas hervorbringen...

Der Hauptvorteil des BGE wäre einfach, tun und lassen zu können was man will, die Leute schimpfen ja gerne übers Arbeitsamt, aber mir fällt da zB. ein Ex-CWler ein, der durch diese Gängelungen dann doch hin und wieder einem Job nachging. Wenn wirklich jeder seine sagen wir 1500 Euro im Monat erhält, ist das Risiko da, dass speziell schlechter bezahlte Jobs eventuell gar nicht mehr besetzt werden können. Das ist ja jetzt schon bei manchen Hartzlern der Fall, die sagen, sie tun sich das frühe Aufstehen und zum Job fahren für 300 Euro netto im Monat mehr gar nicht erst an... -Bei einem BGE hätte man hier keine Hebel für Maßnahmen und ähnlichem.

Ich sehe daher ein BGE eigentlich nur als Lösung an, wenn wir es schaffen, so gut wie alles über Maschinen zu automatisieren, speziell den aktuellen Niedriglohnsektor.
 
Ich sehe daher ein BGE eigentlich nur als Lösung an, wenn wir es schaffen, so gut wie alles über Maschinen zu automatisieren, speziell den aktuellen Niedriglohnsektor.
dann muesste man natuerlich in naechster konsequenz aber auch ueber maschinensteuern und finanztransaktionssteuern nachdenken.
 
Nach der Logik würde ALG2 auch nicht funktionieren. Man darf nicht vergessen, dass bei den Diskutiermodellen den Leuten das komplette Geld ausbezahlt bekommen, während beim ALG2 der Staat einen Großteil der Kosten (Miete, KK, ?) direkt bezahlt. Anders gesagt: unterm Strich hätte man da auch nicht wirklich mehr. Über die Feinheiten eines BGE Modells muss man dann in der Praxis diskutieren, aber das kann man nicht mit Schauspielern in Talkshows diskutieren, sondern dazu müssen vorhandene Daten wissenschaftlich analysiert und neue erhoben werden, damit man da Aussagen treffen kann.

Das Ziel beim BGE ist doch, dass man eben gerade bedingungslos Geld hat, über das man frei verfügen kann? Und im Vergleich zu Hartz IV soll das ja eben gerade mehr sein. Nur: wenn alle Menschen mehr Geld bekommen, hat am Ende eigentlich keiner mehr als vorher. Denn diverse Preise, die nicht absolut überlebensnotwendig sind, würden zwangsläufig steigen.
 
dann muesste man natuerlich in naechster konsequenz aber auch ueber maschinensteuern und finanztransaktionssteuern nachdenken.
Ja das sowieso, das wäre auch ein guter Weg das BGE zu finanzieren. Die Frage ist ob die Lobbies der Industrie da froh drüber wären, da fällt mir wieder ein Video aus dem Jahr 1972 ein:


Man stellte sich ernsthaft vor, dass der Mensch im Jahr 2000 nur noch 25 Stunden in der Woche arbeiten würde, heute im Jahr 2022 arbeitet man noch immer 40 in der Regel. Obwohl die Produktivität endlos gesteigert wurde, hat man als normaler Arbeitnehmer nicht viel davon zurück erhalten, ganz schlimm ists ja in den USA, wo es noch Mindestlöhne in Höhe von 6 Dollar die Stunde gibt und viele Jobs nicht mehr bezahlen als das.

In einer Welt in der die Industrie und Wirtschaft das sagen hat und die Politik in der Tasche hat, wird so eine Maschinensteuer wohl nur sehr sehr schwer umsetzbar.
 
Auf irgendeine Weise muss diskriminiert werden. Und die Diskriminierung durch das Publikum das selbst entscheidet was es will, ist in meinen Augen die fairste. Besser als das, wie gesagt über BGE die Menschen ihren Hobbies nachgehen und andere dafür dann die höheren Abgaben zahlen müssen.

Es sind letztlich die Konsequenzen der Studienwahl. Wenn sie einem nicht gefallen, hätte man es nicht studieren sollen. In der Hinsicht mag man meine Ansicht die Studiengänge in den Geisteswissenschaften reduzieren zu wollen, als sozialdarwinistisch und bildungsfeindlich bezeichnen. Ich persönlich denke aber, dass es weitaus humaner wäre, wenn man mehr Leuten mit 18/19 eine Studienabsage erteilt wird, als dass sie dann mit mitte 20 Studienschulden und große Fragezeichen in den Augen haben oder sich bis mitte 30 durch präkäre Beschäftigungen schlagen, in der schmalen Hoffnung auf eine Professur, die sich höchstwahrscheinlich aber nicht erfüllen wird.
Kiffi, du zäumst das Pferd von hinten auf. Das Problem ist, dass man es vorher nicht weiß. Auch das Publikum weiß es vorher nicht. Verlage wissen es vorher nicht. Man weiß nicht, ob man Autor wird, Übersetzer, Forscher, Assistent, Bücherkritiker, Wasweißich. Das ist nicht wie in Jura oder beim Staatsexamen allgemein.

Wenn ich wüsste, ich könnte mich mit der Thematik und so abstrakten Arbeitsweisen wie der akademischen Laufbahn für mein ganzes Leben beschäftigen, dann würde ich es studieren. Man weiß es aber vorher nicht. Du kannst da kein Praktikum machen, wenn ich mich nicht täusche. Du weißt auch nicht, ob dich das Studium zu irgendwas inspiriert. Du weißt sowieso nicht, ob du es doch abbrichst.

Außerdem sagtest du doch die ganze Zeit, eine Reduktion der Studiengänge sei nicht das, was du meintest. Jetzt also doch. Oder habe ich das wieder falsch in Erinnerung?
Die Versuchung des BGE ist es, sich von Zwängen und den Konsequenzen seines eigenen Handelns zu lösen. Ich muss nicht den Job machen der mir nicht gefällt um die Miete zu zahlen. Ich muss mein Studium nicht irgendwann auch mal zu einem Abschluss bringen, ich muss meine Studienschulden nicht zurückzahlen. Ich kann ungestraft Dauerstudent sein. Ähnliches gilt natürlich auch für die Politik und das Bildungssystem.

Das stimmt. Man verspricht sich aber einen größeren Nutzen daraus. Ich denke, es gäbe weitaus bessere Systeme als das BGE.


Ich denke nicht dass das gut ist, sondern langfristig eher sogar schlecht und dass wir bereits viel zu viele Institutionen und Regelungen haben, die Menschen zu stark von den Kosequenzen ihres Handelns entfernen.
Na da lebst du aber in einem anderen Land. Hier weiß man nicht, was verboten ist. Es gibt zu viele Institutionen und Regelungen; Punkt. Das eine beschützt einen, das andere bestraft einen. Passierschein A38-Land ist das hier. Bürokratie ist nichts Schlimmes, aber das hier ist so konvolut, dass ich "denen da oben" da volle Absicht unterstelle.

Ich finde das genau so wie du, dass man sich Konsequenzen bewusster werden sollte. Aber dass man gleich gefickt wird, wenn es nicht klappt, ist auch scheiße.

Würde alles beseitigt, wenn der Bruttolohn zwar gleich aber der Nettolohn steigen würde. Dann könnte man sich mehr Kredite leisten, eher woanders arbeiten, ... etc.
Oder eben was ganz anderes.
Die Anzahl der Studienplätze ist doch bereits reguliert.
Inwiefern? NC? :O)
Ja gut, dann sollte man sich aber fragen, ob Universitäten wirklich Orte intellektueller Freiheit sind.
Das kann ich dir mit vollem Herzen mit "Nein" beantworten.
Es ist schwierig für eine Gesellschaft ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Bigotterie hat ihren Ursprung in falschen Annahmen aber mittlerweile geht der Versuch Toleranz zu üben so weit, dass auch wahre Annahmen unterdrückt werden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das keine Toleranz, sondern wieder Bigotterie mit höchstem Maß an Kalkül ist. Das ist absicht.

Man hat sich ernsthaft beschwert, dass es keinen Klassenkampf in 1968 gab. Das jetzt sind die Auswirkungen daraus. Das habe ich von einem Dozenten in der Stunde gelehrt bekommen, der das so sagte, als sei es etwas Logisches. Also von wegen, dass das auch so sein müsse.
War das nicht ein Argument von dir, dass die Arbeitsplätze zu denen ein Linguistikstudium führt oft dröge sind? Ich ging davon aus, dass man es studiert, weil es einem zumindest mehr Freude bereitet, als ein anderes Studium. Ansonsten hätte man sein Leben ja nun wirklich verschwendet, wenn man etwas studiert, was einem keine attraktiven Berufsmöglichkeiten bietet und bei dem man nicht mal eine schöne Studienzeit hatte.
Na ja, du sagst ja, dass viele das aus Spaß während des Studiums studieren, dabei intellektuell aber deinem Standard für ein Studium nicht entsprechen. Dazu kommt deine Bedingung, dass der Abschluss einen "Wert" haben soll, was mit dem ersten Absatz (Publikum, etc.) zu tun hat, meines Erachtens nach.
Du hast dich verskillt oder?
??????
Ich meine dass man als Geisteswissenschaftler mit der Literatur oder an der Schule arbeitet ist doch eine ähnliche Aussage wie die, dass ein Polizist sich mit Gewalt und Asozialität auseinandersetzen muss.
Das stimmt nicht wirklich.
Ja genau. Und wäre das nicht schlecht?
Nicht unbedingt.

Zwischen dir und mir: Ich würde auch nicht für ein BGE stimmen, weil ich die Gesellschaft für zu unfähig halte, nicht hedonistisch zu werden. Im Prinzip und nach besserer Bildung in der Schule ganz nach Platons Sinne könnte man aber eine Gesellschaft formen, die sich durchaus gut "selbst beschäftigen" kann, sodass sich das BGE wieder lohnt. Derzeit glaube ich aber, dass die meisten es verkiffen würden.
Also mir reichen die 5 Jahre die ich studiert habe aus. Ich kann es ja nachvollziehen. Ich denke ich hätte es wohl auch sehr genossen, so nen Zweifachbachelor aus Philosophie und Geschichte zu studieren oder Soziologie und Psychologie. Jura hat auch seinen Reiz. Ich denke irgendwann ist es ja auch gut und man sollte auch mal arbeiten ^^.
Es gibt immer mehr zu wissen und die Dozenten sind die besten Ansprechpartner, wenn es um eine relevante Bibliographie geht. Die lesen viel mehr als ich.

Ich kann wirklich römische Rechtsgeschichte empfehlen, jedenfalls an der LMU. Aber woher sollte ich wissen, dass das so interessant ist, wenn ich den Kurs nie gemacht hätte? Sowas geht nur mit einem gewissen Programm.
Jeder Mensch kann zeitgleich immer nur eine Sache tun. Und jede Arbeitskraft die z.B. an einer Stelle im Verwaltungswasserkopf gebunden ist oder eine bequeme staatlich finanzierte Stelle hat, ist gebunden und kann nichts anderes mehr machen. Würde man die unproduktiven Jobs vermehrt abschaffen, dann müsste man in den Berufen arbeiten die weniger bequem sind aber getan werden müssen.
Bei der richtigen Bezahlung auch kein Problem.
Ich gehe davon aus, dass Pfleger und Handwerker langfristig deutlich mehr verdienen werden. Sie verdienen jetzt auch schon deutlich mehr als noch vor 10-15 Jahren.
lol. Ich kriege das öfter gesagt und dann frage ich mich, in was für Schuppen aus purem Gold von Midas die Leute hier in diesem Forum angestellt sind.

Meine Schwiegermutter ist im Betriebsrat, chirurgische Fachschwester, hat 534298757432785932797435782347598234759832674598734 Weiterbildungen gemacht und verdient gerade mal 1.700 € netto. Willkommen in Brandenburg. Und jetzt kein aber, wegziehen, selber schuld, blah blah blah. Also reicht es doch nicht. Und das gleiche, leicht besser bezahlte Spiel in Niedersachsen.

Hier im Forum kriegen die alle 4k aufwärts. Keine Ahnung, wie. Haben wohl den Konami Code eingegeben. Hier in Bayern verdient ein frisch ausgebildeter Mechatroniker 1.700 € netto. Da stimmt einfach was nicht. Das macht auch der Mietunterschied nicht wett. Der Strom kostet hier genau so viel, ebenso das Essen im Discounter. Ich bezahle hier 400 € mehr für die gleiche Quadratmeterzahl, dafür im Neubau mit Loggia.

Nee, sorry. Also in der Pflege abgesehen von Zuschüssen ist das miserabel bezahlt. Eine Frau von einem Bekannten in Brandenburg hat mit sonstwas für Schichten 2300 € Netto rausgehauen, als sie mehr im Krankenhaus als zu Hause war. Nö. Das ist einfach zu wenig. Dazu wollen so wenige da arbeiten, laut den Leuten hier im Forum, weil die meisten zu faul sind. Nee. Sorry, aber wer solch einen Schwachsinn labert, nur weil er in der Schwarzwaldklinik nach körperlicher Zuneigung 2.500 € nach sage und schreibe 10 Jahren Berufserfahrung bekommt, heißt das nicht, dass das für alle gilt. Offensichtlich ist das eher die Ausnahme, denn ich suche mir nicht gerade Krankenschwestern als Freunde aus. Aber sind halt Anekdoten.

Was Handwerker angeht, hast du bestimmt recht. Außer für Frisöre, Reinigungskräfte, Pflegekräfte, Maler, Servicekräfte in der Gastronomie, ... Aber als Mechatroniker scheint es ziemlich zu laufen.

Und hier würde auch ein BGE nicht viel bringen, da die Preise dem angepasst würden. Ich kriege zwar immer gesagt, dass man Pflegekraft aus Leidenschaft ist, aber na ja. Meine Schwiegermutter zieht aus Deutschland weg. So viel dazu.
 
Ja ne ist klar..außerdem fließen dann Milch und Honig in unendlichen Mengen.
Er hat nicht ganz unrecht.


Habe mal Zahlen dazu gehabt und bin fast vom Stuhl gefallen wieviel uns die Bürokratie an Kosten verursacht. Das geht ja noch weiter, was wenn man sich die Rente komplett einsparen würde?! Also alles, wie Kindergeld, Übergangsgeld, Krankengeld, Renten, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, usw.. könnte wegfallen! Es ist tatsächlich finanzierbar und würde einige Probleme lösen - vermutlich auch neue Probleme schaffen. Wäre imo ein Schritt in die richtige Richtung.
 
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