Bedingungsloses Grundeinkommen - würdet ihr dann noch arbeiten gehen?

Würde ihr bei bedingungsloses Grundeinkommen arbeiten gehen?

  • Ja, natürlich!

    Stimmen: 126 79,2%
  • Nein würde sich dann nicht mehr lohnen

    Stimmen: 33 20,8%

  • Stimmen insgesamt
    159
also ich würde trotzdem arbeiten gehen. ich würde durchdrehen ganze zeit daheim zu sein. ich drehe schon durch wenn ich krankgeschrieben bin oder ohne zu vereisen 2 wochen urlaub habe. gut klar dann würde ich vermutlich keine 5 tage die woche 9 stunden mehr arbeiten, aber definitiv arbeiten.
 
Da stand nichts von effizienter Bekämpfung, nichts von Faulheit als StGB Relevanz und auch nichts davon das anzunehmen ist das ALG2ler per se faul sind. Wobei...laut diesem Thread hätten wir mindestens 16% Arbeitslosigkeit weil die Leute dann nicht zur Arbeit gehen würden, wie nennt man das dann wenn die Leute nicht mehr zur Arbeit gehen nur weil ihnen der Zwang abhanden gekommen ist?
Zu den 16% käme dann noch oben drauf wer aus anderen Gründen gerade keinen Job hat.
Wie lösen wir das Problem das mindestend 16% sich nicht mehr der Arbeitswelt zur Verfügung stellen möchten wenn es keine Möglichkeiten der Zwänge und Kontrolle mehr gibt?
17,6% haben angegeben „nein, es würde sich nicht mehr lohnen“

vielleicht würden durch BGE auch gefördert, das die nicht lohnenswerten jobs in lohnenswerte verwandelt werden.
hier wird mir zu sehr mit faulheit und arbeitsunwilligkeit argumentiert. das ist wieder dieses nach unten treten,
obwohl das problem bei den miesen arbeitsbedingungen liegt, nicht bei den arbeitnehmern.
 
Was wird dann aus Leuten die ein Drogen oder Spiel sucht haben?
Die würden das Geld nach zwei Tagen ausgeben und würden auf der Straße landen.
Diesen Menschen muss natürlich geholfen werden. Das BGE hat aber nichts mit ihrer Sucht am Hut.
Menschen mit einer Suchtkrankheit hauen ihr Geld genauso schnell auf dem Kopf wenn sie es vom Job, Familie, Hartz 4, Erbe oder sonst woher bekommen. Willst du ihnen Helfen brauchst du Prävention, Jugendarbeiter(die ein abrutschen verhindern), Suchtkliniken, Aufklärung etc.
Das BGE würde ihre Anzahl also weder senken noch erhöhen.
 
17,6% haben angegeben „nein, es würde sich nicht mehr lohnen“

vielleicht würden durch BGE auch gefördert, das die nicht lohnenswerten jobs in lohnenswerte verwandelt werden.
hier wird mir zu sehr mit faulheit und arbeitsunwilligkeit argumentiert. das ist wieder dieses nach unten treten,
obwohl das problem bei den miesen arbeitsbedingungen liegt, nicht bei den arbeitnehmern.
Achja, die Mär vom bösen Arbeitgeber.
Wenn ich einen Beruf nicht machen möchte wenn ich nicht davon leben muss, warum sollte ich ihn machen wollen wenn ich nicht davon leben muss?
Klar, wegen Geld...wenn es nur darum geht muss ein Job finanziell aber nicht nur etwas attraktiver sein, sondern attraktiver als andere beliebtere Jobs.
An dem Grundsatzproblem ändert BGE genausowenig wie AGs dabei auch hier das Problem haben werden die Lohnkosten an den Kunden weiterzugeben, der das dann auch bezahlen möchte.
Btw hätten diese 17,6% in deinem Szenario sagen können/müssen das sie natürlich weiter arbeiten und es sich dann auch endlich richtig lohnen würde, schließlich bekommen sie dann neben ihrem Lohn das BGE oben drauf. Mehr Geld motiviert also für sie anscheinend nicht genug.
 
Ein gewisser, nunmehr freiwillig gebannter Veteran hat uns die letzten Jahre aufgezeigt, wie man sich trotz Hartz IV einen tollen LG OLED und eine SeXbox mit Gamepass leisten kann, zusammen mit nährwertem Bulgurhühnerfilet :ol:

Naja, wenn sich jemand das vom Munde absparen möchte, dann kann er oder sie das gerne tun. :D Ich jedenfalls gebe mich mit TV+xbox alleine nicht zufrieden und ich würde auch mal sagen, dass das für die meisten anderen auch gilt. Daher sehe ich dieses "keiner geht mehr arbeiten" Problem einfach nicht.

Was wird dann aus Leuten die ein Drogen oder Spiel sucht haben?
Die würden das Geld nach zwei Tagen ausgeben und würden auf der Straße landen.

Ist doch bei Hartz auch nicht anders, falls diese Leute direkt das Geld raushauen und kein Geld mehr für Essen oder Wege oder Grundversorgung haben. Mit dem Argument "Was wird dann aus Leuten die ein Drogen oder Spiel sucht haben?" kann man auch gleich Sachen wie Kindergeld, Bafög usw. abschaffen.
 
Wenn ich wüsste, ich könnte mich mit der Thematik und so abstrakten Arbeitsweisen wie der akademischen Laufbahn für mein ganzes Leben beschäftigen, dann würde ich es studieren. Man weiß es aber vorher nicht. Du kannst da kein Praktikum machen, wenn ich mich nicht täusche. Du weißt auch nicht, ob dich das Studium zu irgendwas inspiriert. Du weißt sowieso nicht, ob du es doch abbrichst.

Eine 100 %ige Sicherheit gibt es da natürlich nicht. Aber ich wusste für mich schon recht genau, dass ich nicht im Lehramt arbeiten will und dass die akademische Karriere nichts für mich ist. Du musst dich mit sperrigen, trockenen Texten rumplagen und viele Stunden am Schreibtisch verbringen. Hat sich im Studium lediglich bestätigt.

Außerdem sagtest du doch die ganze Zeit, eine Reduktion der Studiengänge sei nicht das, was du meintest. Jetzt also doch. Oder habe ich das wieder falsch in Erinnerung?

Weniger Studienplätze => strengere Selektion/Konkurrenz bei der Studienplatzvergabe = >weniger schlechte/mittelmäßige Studienanfänger => größerer gemeinsamer Nenner bei der Gestaltung des Studiums => höhere Qualität/niedrigere Anzahl der Absolventen => weniger Konkurrenz um die begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten für Geisteswissenschaftler => weniger frustrierte schlechte/mittelmäßige Absolventen die wertvolle Lebenszeit und Einkommensmöglichkeit mit einer Karriere verschwenden, die nicht richtig für sie ist.


Na da lebst du aber in einem anderen Land. Hier weiß man nicht, was verboten ist. Es gibt zu viele Institutionen und Regelungen; Punkt. Das eine beschützt einen, das andere bestraft einen. Passierschein A38-Land ist das hier. Bürokratie ist nichts Schlimmes, aber das hier ist so konvolut, dass ich "denen da oben" da volle Absicht unterstelle.

Bist du mit der Systemtheorie nach Luhmann vertraut?

Ich finde das genau so wie du, dass man sich Konsequenzen bewusster werden sollte. Aber dass man gleich gefickt wird, wenn es nicht klappt, ist auch scheiße.

Also ich hatte den Gedanken eigentlich schon damals bei meinem Wehrdienst gehabt. Wenn ich eine halbe Sekunde zu langsam reagiere, wenn ich als Fahrer eine IED nicht erkenne und rechtzeitig anhalte, dann werde ich sterben oder verkrüppelt bzw. auch die Kameraden oder auch in den Produktionshelferjobs die ich hatte. Wenn ich den letzten Arbeitsschritt versaue, kann ich dem Unternehmen im schlimmsten Fall hunderttausende Euro Schaden verursachen. Das kann man scheiße finden aber die materielle Welt ist tatsächlich so gnadenlos. Und wenn man diese Gnadenlosigkeit, diese Verantwortung in seiner psychologischen Grundhaltung verinnerlicht hat, entwickelt man eine Ernsthaftigkeit und Bodenständigkeit, die einen bereits gegen viel ideologischen Bullshit immunisiert.

Es ist die staatlich "plappernde Klasse" die diese Reality Checks nicht bekommt. Die Idee der sozialen Konstruierbarkeit von Realität durch die Nutzung der Sprache ist doch im Kern magisches Denken.


Ja oder nicht?

Das kann ich dir mit vollem Herzen mit "Nein" beantworten.

Sehe ich ähnlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das keine Toleranz, sondern wieder Bigotterie mit höchstem Maß an Kalkül ist. Das ist Absicht.

funktioniert ja auch ziemlich gut.

Man hat sich ernsthaft beschwert, dass es keinen Klassenkampf in 1968 gab. Das jetzt sind die Auswirkungen daraus. Das habe ich von einem Dozenten in der Stunde gelehrt bekommen, der das so sagte, als sei es etwas Logisches. Also von wegen, dass das auch so sein müsse.

Ja der westliche Arbeiter hat sich nicht als revolutionäres Subjekt geeignet. So dumm war der nicht, der wusste genau welche Rolle ihm dann im Kommunismus zugewiesen worden wäre. Gab ja damals schon genug Beispiele. Und irgendwann kann man auch so viele Bücher lesen, dass man wieder auf eine andere Art und Weise dumm wird.

Na ja, du sagst ja, dass viele das aus Spaß während des Studiums studieren, dabei intellektuell aber deinem Standard für ein Studium nicht entsprechen. Dazu kommt deine Bedingung, dass der Abschluss einen "Wert" haben soll, was mit dem ersten Absatz (Publikum, etc.) zu tun hat, meines Erachtens nach.

Sie entsprechen intellektuell dem Standard des Studiums, zumindest ausreichend um einen Abschluss zu bekommen.


Naja mit deiner Studienwahl? Verskillen benutzt man als Begriff in Rollenspielen.


lol. Ich kriege das öfter gesagt und dann frage ich mich, in was für Schuppen aus purem Gold von Midas die Leute hier in diesem Forum angestellt sind.
Meine Schwiegermutter ist im Betriebsrat, chirurgische Fachschwester, hat 534298757432785932797435782347598234759832674598734 Weiterbildungen gemacht und verdient gerade mal 1.700 € netto. Willkommen in Brandenburg. Und jetzt kein aber, wegziehen, selber schuld, blah blah blah. Also reicht es doch nicht. Und das gleiche, leicht besser bezahlte Spiel in Niedersachsen
Hier im Forum kriegen die alle 4k aufwärts. Keine Ahnung, wie. Haben wohl den Konami Code eingegeben. Hier in Bayern verdient ein frisch ausgebildeter Mechatroniker 1.700 € netto. Da stimmt einfach was nicht. Das macht auch der Mietunterschied nicht wett. Der Strom kostet hier genau so viel, ebenso das Essen im Discounter. Ich bezahle hier 400 € mehr für die gleiche Quadratmeterzahl, dafür im Neubau mit Loggia.

Ich kenne auch Gegenspiele. Bei deiner Schwiegermutter würde ich z.B. ganz klar sagen sie ist unterbezahlt. Das ergibt sich ja alleine schon aus den Entgelttabellen bestimmter Wohlfahrtsträger. Wobei das was du sagst, wohl auch stimmen muss. Aber du musst ja nur die Anmeldedaten hier angucken. Hier müssen doch einige in ihren 30ern und 40ern, vielleicht sogar 50ern sein. Um die 3000 als Einstiegsgehalt sind für Akademiker nicht so ungewöhnlich. Und dass man sich dann nach 10-20 Jahren auf über 4000 hochgearbeitet hat, auch nicht undenkbar.

Aber natürlich muss man sich auch dorthin entwickeln, wo es den entsprechenden Bedarf gibt und vorausschauend handeln, was echt nicht leicht ist und vielleicht hat man auch keine Veranlagungen die gut monetarisierbar sind. Die meisten Leute könnten ihre wirtschaftliche Situation verbessern wenn sie das Ziel sinnvoll verfolgen würden. Wobei die Politik in letzter Zeit ziemlich stark daran arbeitet den Wohlstand der Bevölkerung zu vernichten.
 
Eine 100 %ige Sicherheit gibt es da natürlich nicht. Aber ich wusste für mich schon recht genau, dass ich nicht im Lehramt arbeiten will und dass die akademische Karriere nichts für mich ist. Du musst dich mit sperrigen, trockenen Texten rumplagen und viele Stunden am Schreibtisch verbringen. Hat sich im Studium lediglich bestätigt.
Welches Fachgebiet war es denn? In der Linguistik weißt du, dass du Lehrer wirst, oder eben nicht.

Weniger Studienplätze => strengere Selektion/Konkurrenz bei der Studienplatzvergabe = >weniger schlechte/mittelmäßige Studienanfänger => größerer gemeinsamer Nenner bei der Gestaltung des Studiums => höhere Qualität/niedrigere Anzahl der Absolventen => weniger Konkurrenz um die begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten für Geisteswissenschaftler => weniger frustrierte schlechte/mittelmäßige Absolventen die wertvolle Lebenszeit und Einkommensmöglichkeit mit einer Karriere verschwenden, die nicht richtig für sie ist.
Na also doch. Das ist halt nicht mein Prinzip. Ich persönlich, wenn ich John Deutschland wäre, würde eine best-gebildete Bevölkerung haben wollen. Das gibt ihr Charakter und Prinzipien. Dass dabei Dullerei von Dullies passiert, ist ein Symptom für die Ursache, dass die meisten einfach nichts besseres wissen, was noch viel früher im Leben passiert. Die Erziehung ist, so weit ich das beurteilen kann, heutzutage viel zu orientierungslos.


Bist du mit der Systemtheorie nach Luhmann vertraut?
Nicht, dass ich wüsste. Die Einleitung bei Wikipedia liest sich interessant.

Also ich hatte den Gedanken eigentlich schon damals bei meinem Wehrdienst gehabt. Wenn ich eine halbe Sekunde zu langsam reagiere, wenn ich als Fahrer eine IED nicht erkenne und rechtzeitig anhalte, dann werde ich sterben oder verkrüppelt bzw. auch die Kameraden oder auch in den Produktionshelferjobs die ich hatte. Wenn ich den letzten Arbeitsschritt versaue, kann ich dem Unternehmen im schlimmsten Fall hunderttausende Euro Schaden verursachen. Das kann man scheiße finden aber die materielle Welt ist tatsächlich so gnadenlos. Und wenn man diese Gnadenlosigkeit, diese Verantwortung in seiner psychologischen Grundhaltung verinnerlicht hat, entwickelt man eine Ernsthaftigkeit und Bodenständigkeit, die einen bereits gegen viel ideologischen Bullshit immunisiert.
Das ist mir viel zu undifferenziert. Du wirfst ja übertrieben die gesagt die Frage, welche Art von Centershock du nimmst zusammen in einen Stellenwertstopf mit Maschine abschalten oder nicht. Kann man so sehen, aber das ist mir viel zu harsch und eigentlich vollkommen übertrieben.
Es ist die staatlich "plappernde Klasse" die diese Reality Checks nicht bekommt. Die Idee der sozialen Konstruierbarkeit von Realität durch die Nutzung der Sprache ist doch im Kern magisches Denken.
Nein, es ist die Auffassung von Realität. Du denkst, daraus kommen Konzepte, woraus Wörter entstanden. Das ist auch ein Grund, warum ich meine, dass es ausschließlich Gedankenverbrechen gibt, wenn man es aufs Innerste reduziert. Man interpretiert alles und der nächste Filter zum Denken ist das Wort. Da ist nichts Magisches, so funktioniert der Biocomputer. Das ist aber nicht der einzige Filter und der gilt auch nicht überall, ist aber das, was die Menschheit ausmacht.

Dieses Wissen wird nur missbraucht, um Klassen zu erschaffen, damit diese Klassen sich unterdrückt fühlen und den Status Quo zu vernichten, um den eigenen Status Quo einzurichten. Und das machen oft sehr links-gerichtete Akademiker. Die Reality Checks sollen die bekommen und sich gegen wehren. Ich weiß, dass das so gewollt ist.
Das ist doch bereits der Fall. In Jura gibt es auch einen NC, der trotzdem viel zu viele Studenten zulässt. Ich denke eher, dass die Kapazitäten nicht ausreichen und dass Jura eben ein geisteswissenschaftliches Fach ist, was immerhin finanzielle Absicherung verspricht. Das Problem ist, dass es die anderen kaum tun, weil man eben keine Ahnung hat, wie. Es werden außergewöhnlich wenige Schreibworkshops in der Linguistik angeboten, beispielsweise.
Ja der westliche Arbeiter hat sich nicht als revolutionäres Subjekt geeignet. So dumm war der nicht, der wusste genau welche Rolle ihm dann im Kommunismus zugewiesen worden wäre. Gab ja damals schon genug Beispiele. Und irgendwann kann man auch so viele Bücher lesen, dass man wieder auf eine andere Art und Weise dumm wird.
Mittlerweile gibt es aber andere Klassen, welche sich für dumm verkaufen lassen.
Naja mit deiner Studienwahl? Verskillen benutzt man als Begriff in Rollenspielen.

Achso. Ich habe Jura abgebrochen, weil die Leute (Kommilitonen) unfassbar schmierig waren und ich das wegen Corona nicht gebacken bekam. Außerdem wurde mir dann erst bewusst, was es heißt, in diesem Bereich zu arbeiten.
Ich kenne auch Gegenspiele. Bei deiner Schwiegermutter würde ich z.B. ganz klar sagen sie ist unterbezahlt. Das ergibt sich ja alleine schon aus den Entgelttabellen bestimmter Wohlfahrtsträger. Wobei das was du sagst, wohl auch stimmen muss.
Ich kann dir nur das sagen, was sie mir erzählt. Sie geht in die Schweiz und verdient wohl mehr als das doppelte.
Aber du musst ja nur die Anmeldedaten hier angucken. Hier müssen doch einige in ihren 30ern und 40ern, vielleicht sogar 50ern sein. Um die 3000 als Einstiegsgehalt sind für Akademiker nicht so ungewöhnlich. Und dass man sich dann nach 10-20 Jahren auf über 4000 hochgearbeitet hat, auch nicht undenkbar.
Nee. Die Leute hier sagen, dass sie als Pflegekraft so viel verdienen und das Pflegekräfte, die sie kennen, nicht zu wenig verdienen, sondern zu viel arbeiten. Also wäre eine Schlussfolgerung, dass die Leute hier im Forum meinen, dass die den gleichen Lohn bei weniger Arbeit bekommen sollten. Bei 1.700 € netto für eine hochqualifizierte Kraft empfinde ich das anders.
Aber natürlich muss man sich auch dorthin entwickeln, wo es den entsprechenden Bedarf gibt und vorausschauend handeln, was echt nicht leicht ist und vielleicht hat man auch keine Veranlagungen die gut monetarisierbar sind. Die meisten Leute könnten ihre wirtschaftliche Situation verbessern wenn sie das Ziel sinnvoll verfolgen würden. Wobei die Politik in letzter Zeit ziemlich stark daran arbeitet den Wohlstand der Bevölkerung zu vernichten.
Du sagst zu erst, dass das Leben eben kein Ponyhof sei, aber im letzten Absatz wäre jeder so frei und könne sich aussuchen, wie sie ihr Geld verdienen. Wenn du in der Familie bist, Kinder, Ehepartner, Wohnung, Kredit, Auto, dann bist du drin. Dann bist du froh, überhaupt arbeiten zu können und deinen Tag zu bewältigen. Du kannst dann kaum sparen oder gar dir über die Politik Gedanken machen, geschweige denn über eine gewaltige Änderung in deinen Lebensverhältnissen.

Die meisten Leute können sich kaum einen echten Überblick verschaffen, was die nächsten Jahre angeht. Sie können auch die Situation nicht geplant ändern. Sie haben dafür einfach keine Orientierung.

Und auch das ist Absicht, glaube ich.
 
Welches Fachgebiet war es denn? In der Linguistik weißt du, dass du Lehrer wirst, oder eben nicht.

Ich habe Sozialpädagogik als Bachelor und BWL als Master studiert.

Na also doch. Das ist halt nicht mein Prinzip. Ich persönlich, wenn ich John Deutschland wäre, würde eine best-gebildete Bevölkerung haben wollen.

Ich habe ehrlich gesagt den Faden verloren. Was meinst du mit einer besser gebildeten Bevölkerung?

Also meine Erfahrung ist die, dass sich Menschen eigentlich nichts dauerhaft merken können, wofür sie kein Talent/Interesse haben oder was sie nicht zumindest als notwendiges/nützliches Wissen für sich ansehen. So gesehen wäre die optimale Bildung eine hoch individuelle, auf den einzelnen Menschen zugeschnittene Bildung. Und in diesem Bildungsprozess würde man versuchen den Talenten, Interessen und Charaktereigenschaften Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten, die dieser Person entsprechen.

Aber bei uns wird auf ewig lange Beschulung gesetzt, obwohl das Konzept Klassenraum an sich für viele Menschen nicht geeignet ist. Und innerhalb des Systems Schule wird auch immer mehr zentralisiert und standardisiert. Alle sollen die gleichen Lehrpläne haben, die gleichen Klausuren schreiben, die gleichen Schulformen besuchen, im selben Klassenraum sitzen.

Das gibt ihr Charakter und Prinzipien. Dass dabei Dullerei von Dullies passiert, ist ein Symptom für die Ursache, dass die meisten einfach nichts besseres wissen, was noch viel früher im Leben passiert. Die Erziehung ist, so weit ich das beurteilen kann, heutzutage viel zu orientierungslos.

Naja, wenn du drüber nachdenkst, erziehen dich deine Eltern bestenfalls Teilzeit. Die meiste Zeit bist du in der Schule. Und die Schule selbst kann man mit reiner Wissensreproduktion bestehen. Aber deine sozialen Fähigkeiten lernst du doch fast ausschließlich dort, wo Schule im eigentlichen Sinne nicht ist. In den Pausen, nach der Schule, im Sportverein, in der Freizeit.

Ich denke das Problem mit der Erziehung ist zweierlei. Einerseits tatsächlich Vernachlässigung aber wo du die "Orientierungslosigkeit" ansprichst. Ich denke die andere Tendenz ist zu viel Struktur. Dass Gleichaltrige losziehen und ohne Aufsicht durch Erwachsene Beschäftigungsmöglichkeiten suchen bzw. Angelegenheiten untereinander aushandeln und regeln, kommt ja so immer seltener vor. Vor allem im städtischen Kontext. Und wenn man es gewohnt war, immer nur in vorgegebenen Strukturen zu handeln mit erwachsenen Aufsichtspersonen wie Lehrer, Trainer, Eltern usw. um einen rum, kann es nicht sein, dass man nach einer solchen Jugend nicht deswegen so orientierungslos ist, weil man oft gar nicht weiß, wer man eigentlich ist und was einem wirklich liegt,

Wo wir von BGE und der Befreiung von Lohnarbeit sprechen. Was ist eigentlich mit der Schulpflicht? Dürfte man dann auch Heimbeschulung machen und seine Kinder stärker selbst erziehen?

Nicht, dass ich wüsste. Die Einleitung bei Wikipedia liest sich interessant.

Sie kann erklären, warum die Akteure in unserer Gesellschaft auf so dysfunktionale Weise miteinander in Wechselwirkung treten.

Das ist mir viel zu undifferenziert. Du wirfst ja übertrieben die gesagt die Frage, welche Art von Centershock du nimmst zusammen in einen Stellenwertstopf mit Maschine abschalten oder nicht. Kann man so sehen, aber das ist mir viel zu harsch und eigentlich vollkommen übertrieben.

Du kannst Aussagen endlos relativieren und ausdifferenzieren aus Angst, eine zu pauschale Aussage zu treffen. Und wenn du dann nach 5 Seiten ausdifferenziert genug bist, haben sich deine Zuhörer weggedreht, weil sie schon gar nicht mehr wissen worum es eigentlich geht.

Ich wollte dir nur mal ein bischen Perspektive geben in was für einer Welt wir leben. Die meisten Entscheidungen die wir treffen sind wichtig und haben Konsequenzen. Bestimmte Leute sind in Positionen wo ihre Entscheidung unmittelbarere und schwerere Konsequenzen haben, was ihr Denken beeinflusst aber auch die Leute die ein Leben mit weniger unmittelbarer Verantwortung tragen, werden halt später einen Preis bezahlen oder andere werden ihn für sie bezahlen müssen

Nein, es ist die Auffassung von Realität. Du denkst, daraus kommen Konzepte, woraus Wörter entstanden. Das ist auch ein Grund, warum ich meine, dass es ausschließlich Gedankenverbrechen gibt, wenn man es aufs Innerste reduziert. Man interpretiert alles und der nächste Filter zum Denken ist das Wort. Da ist nichts Magisches, so funktioniert der Biocomputer. Das ist aber nicht der einzige Filter und der gilt auch nicht überall, ist aber das, was die Menschheit ausmacht.

Wörter sind ziemlich willkürlich. Darum gibt es so viele Sprachen. Aber auch wenn z.B. un pomme oder ein Apfel zwei völlig unterschiedliche Klangfolgen haben, beziehen sie sich auf das selbe Objekt. Wenn es keine objektive Realität gebe, die von uns ausreichend ähnlich wahrgenommen wird, würde Sprache nicht funktionieren und es wäre fast unmöglich andere Sprachen zu lernen. Sicherlich kann man die Menschen bis zu einem gewissen Grad mit Sprache kontrollieren aber dazu muss man aktiv Zensur und Zwang anwenden, weil die empirisch erfahrbare Wirklichkeit der Menschen eine andere ist.

Dieses Wissen wird nur missbraucht, um Klassen zu erschaffen, damit diese Klassen sich unterdrückt fühlen und den Status Quo zu vernichten, um den eigenen Status Quo einzurichten. Und das machen oft sehr links-gerichtete Akademiker. Die Reality Checks sollen die bekommen und sich gegen wehren. Ich weiß, dass das so gewollt ist.

Ja ich weiß aber darüber könnte ich endlos schreiben

Mittlerweile gibt es aber andere Klassen, welche sich für dumm verkaufen lassen.

Es bereitet sich an den Hochschulen aus.

Achso. Ich habe Jura abgebrochen, weil die Leute (Kommilitonen) unfassbar schmierig waren und ich das wegen Corona nicht gebacken bekam. Außerdem wurde mir dann erst bewusst, was es heißt, in diesem Bereich zu arbeiten.

Es gibt sowieso zu viele Rechtsanwälte.

Nee. Die Leute hier sagen, dass sie als Pflegekraft so viel verdienen und das Pflegekräfte, die sie kennen, nicht zu wenig verdienen, sondern zu viel arbeiten. Also wäre eine Schlussfolgerung, dass die Leute hier im Forum meinen, dass die den gleichen Lohn bei weniger Arbeit bekommen sollten. Bei 1.700 € netto für eine hochqualifizierte Kraft empfinde ich das anders.

Ich kann dir nur sagen, der Pflegebedarf wird steigen und zwar überall in der entwickelten Welt.

Du sagst zu erst, dass das Leben eben kein Ponyhof sei, aber im letzten Absatz wäre jeder so frei und könne sich aussuchen, wie sie ihr Geld verdienen. Wenn du in der Familie bist, Kinder, Ehepartner, Wohnung, Kredit, Auto, dann bist du drin. Dann bist du froh, überhaupt arbeiten zu können und deinen Tag zu bewältigen. Du kannst dann kaum sparen oder gar dir über die Politik Gedanken machen, geschweige denn über eine gewaltige Änderung in deinen Lebensverhältnissen.

Du kannst dir aussuchen wie du dein Geld verdienst, du darfst dich dann nur nicht beschweren, wenn dabei nichts rumkommt. Und klingt für mich eher wie Ausreden. Menschen mit Kindern haben eher ein höheres Interesse an der langfristigen Zukunft als Kinderlose. Und Väter verdienen für gewöhnlich mehr als ledige Männer.

Die meisten Leute können sich kaum einen echten Überblick verschaffen, was die nächsten Jahre angeht. Sie können auch die Situation nicht geplant ändern. Sie haben dafür einfach keine Orientierung.

Kann sein dass sie überfordert sind und die Orientierung fehlt. Die Möglichkeiten sind aber vorhanden.

Und auch das ist Absicht, glaube ich.

Die Politik hat den Leuten mehrheitlich das gegeben, was sie wollten, ein bequemes, abgesichertes Leben in dem alles geregelt ist. In einem Leben ohne Risiko und in dem wir uns selbst nicht mehr wirklich fordern können, lernen wir bestimmte Seiten an uns gar nicht mehr kennenlernen, bzw. können diese gar nicht mehr entwickeln. Ich würde da also nicht unbedingt der Politik die Schuld geben, sondern eher dem inneren Schweinehund in uns allen. Eine häufige Reaktion auf die meisten Nachrichten ist doch, dass die Regierung sich drum kümmern sollte.
 
"Sinn des Lebens ist es nicht glücklich zu sein, sondern nützlich."
Würde auch weiterarbeiten.

Ersteres! Trifft den Nagel auf dem Kopf! Besonders immer für andere Breiftaschen, selbst bei Selbstständigkeit! :boogie::coolface:

Wer braucht schon groß Gesundheit oder eine ausgewogene Pysche/Seele!?
 

Susi Einfältig von der Arge gibt also ihre Meinung ab.
Auf der einen Seite macht die gleiche Presseabteilung den Mindestlohn (als zu hoch) madig, dabei ist das quasi NIX und nur für Zweitverdiener wirklich attraktiv. Die bekämen aber so oder so kein HartzIV oder whatever. Der Puffer zwischen (zu niedrigem) HartzIV und Geringverdienern ist eben durch die Inflation weiter geschmolzen und den Inflationsnachschlag für die letzten Jahre musste(!) man jetzt bringen und nennt das zeitgleich Bürgergeld, mehr ist aber nicht passiert. Ihre 10 Jahreskunden haben nix von ein bisschen mehr Schonvermögen, weil das eh alles schon weg ist. Wer bisher Mindestlohn verdient hat, der hat sowieso kein Schonvermögen. Außer er/sie ist Zweitverdiener, aber dann siehe oben.
 
das ist typisches nach unten treten. arbeit lohnt sich nicht mehr,
weil jemand der keine hat, noch nicht in der gosse verreckt?
anstatt mal zu schauen, warum man für arbeit so wenig bekommt,
stellt man lieber die armut von anderen in frage.

als wenn man mehr von seinem geld hätte, wenn arbeitslose nichts bekommen.
 
das ist typisches nach unten treten. arbeit lohnt sich nicht mehr,
weil jemand der keine hat, noch nicht in der gosse verreckt?
anstatt mal zu schauen, warum man für arbeit so wenig bekommt,
stellt man lieber die armut von anderen in frage.

als wenn man mehr von seinem geld hätte, wenn arbeitslose nichts bekommen.
Prinzipiell funktionieren Reichtum und Wohlstand aber so, dass er erst dann richtig Spaß macht, je weniger die anderen haben. Wenn alle reich sind, ist niemand reich.

Dass man lieber nach unten als nach oben tritt ist aber tatsächlich ein großes Problem, das wir m. E. nach größtenteils aus den USA importiert haben, wo die Mentalität so manipuliert wird, dass arme Leute lieber jetzt nichts haben, als später an andere Arme was abgeben zu müssen, wenn sie den Durchbruch zum Reichtum geschafft haben.
Das ist so allgegenwärtig, dass es auch regelmäßig in der Popkultur verarbeitet wird, wie bei Futurama und Deep Space Nine. Mit den Ferengi als Schlüsselfigur für die Sozialkritik... die Folge in der Rom eine Gewerkschaft gründet. :pcat: :nyanwins:
 
Wahrscheinlich wäre ein BGE wohl auch heute schon umsetzbar, aktuell ists halt ein noch an Bedingungen Geknüpftes Grundeinkommen aka Bürgergeld.

Mir fällt aber auf, dass wir jetzt schon Probleme mit Arbeitskräften haben, wer weiß was ein BGE da noch verschlimmern würde. Die Arbeitslosenquoten sind durch die Bank sehr niedrig(global betrachtet sogar) aber Unternehmen suchen dennoch händeringend nach Fach- und Aushilfskräften. Das passiert wohl, wenn man gewisse "Uni-Jobs" pusht und vergisst, dass man Handwerker und Dienstleister weiterhin brauchen wird, die Jobs will aber wegen schlechter Bezahlung und Perspektive kaum noch Jemand machen...
 
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Wahrscheinlich wäre ein BGE wohl auch heute schon umsetzbar, aktuell ists halt ein noch an Bedingungen Geknüpftes Grundeinkommen aka Bürgergeld.

Mir fällt aber auf, dass wir jetzt schon Probleme mit Arbeitskräften haben, wer weiß was ein BGE da noch verschlimmern würde. Die Arbeitslosenquoten sind durch die Bank sehr niedrig(global betrachtet sogar) aber Unternehmen suchen dennoch händeringend nach Fach- und Aushilfskräften. Das passiert wohl, wenn man gewisse "Uni-Jobs" pusht und vergisst, dass man Handwerker und Dienstleister weiterhin brauchen wird, die Jobs will aber wegen schlechter Bezahlung und Perspektive kaum noch Jemand machen...

Du wiederholst da so eine alte Geschichte, die aber eigentlich nicht mehr ganz die Sache trifft. Andere Länder bringen auch viele und sogar mehr Uniabsolventen hervor. Gerade viele Uni-Jobs fehlen im Moment. Bei uns werden eben noch immer viele Orchideenfächer und Managementfächer studiert und diese Leute sind nicht flexibel einsetzbar und werden in der Menge nicht gebraucht. Zeitgleich versuchen etliche arbeitende Leute aus dem Bereich Elektrotechnik, Informatik und Mathematik ins Management zu wechseln und besuchen Kurse dafür, weil sie die Nase voll von der Behandlung als reine Fachkräfte haben. Ist in Ö vielleicht anders.
Kein Mensch macht mehr freiwillig Dienstleister, weil du einfach ausgebeutet wirst und keine Kohle bekommst. Daher auch das große Aufheulen wegen dem Mindestlohn. Dabei gleicht dessen Anhebung bestenfalls die Inflation aus. Dann will man in den Bereich auch nur Leute haben, die nicht aufmucken usw. Gibt ja jetzt schon Berichte darüber, wie ukrainische Frauen ausgebeutet werden.​
 
Kein Mensch macht mehr freiwillig Dienstleister, weil du einfach ausgebeutet wirst und keine Kohle bekommst. Daher auch das große Aufheulen wegen dem Mindestlohn. Dabei gleicht dessen Anhebung bestenfalls die Inflation aus. Dann will man in den Bereich auch nur Leute haben, die nicht aufmucken usw. Gibt ja jetzt schon Berichte darüber, wie ukrainische Frauen ausgebeutet werden.​

Ah, das Klischee der Soccer-Mom, die der mexikanischen Putze mit der Einwanderungsbehörde droht? :pcat: :nyanwins:
 
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