Film 2. Eure zuletzt angeguckten Filme

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Che

Revolucion 5/10

Guerrilla 5/10

abgesehen von einem groß aufspielenden benicio del toro war ich etwas enttäuscht. habe mir mehr erhofft, wirkt alles sehr zäh und ich hätte mir gewünscht, dass die handlung mehr geschlossener erzählt wird, dieser fragmentartige stil hat hier irgendwie nicht gepasst.

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Frühstück bei Tiffany

7/10

endlich mal diesen klassiker nachgeholt. an sich kein film, der mich vom hocker reißt, aber verdammt, es ist audrey hepburn, wohl die tollste frau der filmgeschichte. werde ich sicher noch öfters schauen.

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Dead Man

5/10

hatte hier besonders hohe erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden. der stil ist super, die atmosphäre ist auch klasse, aber der funke ist bei mir nicht übergesprungen. ich empfand den film als sehr langwierig, konnte mich zu keinem zeitpunkt richtig packen.
dennoch ein durchaus interessanter mix aus anti-western und roadmovie.
 
Yellowbrickroad

3/10

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Was für ein Müll xD
Es geht ganz atmosphärisch los, so das man glaubt man hätte es mit einem besseren Blair Witch Project zu tun (dem der Film in der Tat etwas ähnelt - es ist jedoch kein "Found Footage"-Film).
Man merkt aber schnell: am ehesten ist aber wohl ein schlechter Mischmasch aus dem ohnehin schon sehr bescheidenen (und gnadenlos überschätzen) Blair Witch, Stalker (in Sachen Atmosphäre - jedoch nicht das Spiel, sondern der auf dem Roman "Picknick am Wegesrand" beruhende russ. Film) und in Sachen Plott gegen Ende eher David Lynch bzw. um genauer zu sein ein Motiv aus "Twin Peaks":
... und zwar die Black Lodge

Dann sieht man aber wie schlecht die Darsteller und Spezialeffekte sind und fühlt sich an die Asylum-Filme erinnert. Über weite Strecken herrscht aber, wie schon beim schon genannten Blair Witch, gähnende Langeweile.
 
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10 von 10 Taschentücher für Kate Beckinsale :lick:

:-P
 
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Liebe und andere Turbulenzen

Äh. Ich mag die Tschirner (auch wenn sie im neuen TR grauenvoll ist) aber das war mal gar nichts. Typische Romcom mit einigen netten Momenten. Das war es dann aber auch. War am Donnerstag um 17:30 auch der einzige im Kino :lol:

3/10

Die fantastische Welt von Oz - 3D

Nicht schlecht. Besser als erwartet auf jeden Fall und deutlich vor dem Totalausfall Alice im Wunderland. Das 3D war richtig gut gemacht, obwohl es nur später am Computer gemacht worden ist. Der Aspect Ratio Wechsel am Anfang von 1.33:1 und schwarz-weiß zu 2.35:1 und Farbe war richtig genial gemacht. Einziger Totalausfall war Mila Kunis. Gruselige Performance.

7/10
 
Hänsel und Gretel: Hexenjäger
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Frag mich, was alle gegen den Film haben?! Es war Popkornkino Deluxe, der Film hat sich zwar an einigen Kleinigkeiten zu lange aufgehalten und war dann bei anderen zu schnell vorbei (allgemein, war er zu kurz für 11,50€!), aber er hatte coole Hexenkills, schmucke Frauen, hässliche Monster, coole Ideen (ne Serie auf Basis der Idee, mit dem Film als Pilotfilm :lick:) und hat auch so Spaß gemacht.
Das 3D hatte irgendwie keinerlei Tiefe, dafür gab es ein paar coole PopOut Effekte. Alles im Allen, ein durchaus empfehlenswerter Film, für Leute, die auf abgedrehtes Action Kino stehen.
Faszinierend fand ich auch, dass sich der Film von Anfang bis Ende vollständig ernst nahm. Was den Zuschauer einfach nicht gelingen mochte, weil so stark überzeichnet, hat dann doch irgendwie geklappt und zur Athmosphäre des Films beigetragen. :D
8/10

Eraserhead
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Wow. Was ein Film.
Ich habe ja, seitdem ich in diesem Thread schreibe gesagt, dass ich eigentlich kein Fan von Werungen bei Filmen und auch im Allgemeinen bin, weil ein 8/10 bei H&G:H und einem anderen Film hat nicht zu heißen, dass ich sie gleich gut oder schlecht finde, sondern immer in den Moment, abhängig von meinen Erwartungen etc.
Und hier enthalte ich mich einfach vollständig einer Wertung. Dafür war der Film zu experimentell, hat zuviele Motive angedeutet, aber dann doch nicht näher erläutert und auch schon die spätere Twin Peaks Verrückheit präsentiert, dass ich mich dazu in der Lage sehe, auch nur ansatzweise bewerten zu können, was David Lynch hier erschaffen hat. Ich kann noch nicht mal sagen, ob ich ihn nochmal schauen werde und wenn ja, worauf ich dann achten werde.
Die hervorragende schwarz weiße Bildkomposition, mit dem ungemütlichen Soundkulisse und den teils unwirklichen, teils verstörenden Bildern. WOW. Kumpel und ich waren für den Abend baff und konnten nix mehr schauen.
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Weitere Lynches werden folgen.
 
Hunger Games

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Manchmal gucke ich gerne schlechte Filme. Ein richtig guter Film ist oft ziemlich anspruchsvoll zu schauen und nicht immer als Unterhaltung gedacht. Ein Film, bei dem man sein Gehirn ausschalten kann ist dann immer ein schöner Kontrast.
Hunger Games hat sicherlich nicht vor anspruchsvoll zu sein. Ganz im Gegenteil. Es ist durchgehend ein sehr berechenbarer Film. Probleme bereitete mir sicherlich mehr, dass der Film sehr unsinnig war. Angefangen von der nicht glaubhaften Grundidee bis hin zu nahezu jeder einzelnen Szene im Film.
Wo der Film aber am meisten Potential verschenkt ist sein Stil. Filme wie Blade Runner haben es geschafft, nur aufgrund dessen sich über das Mittelmaß zu heben. Bei Hunger Games ist aber selbst das missglückt. Der Film hat eine absolut unstimmige und fast schon kindlich simple visuelle Präsentation, was letztendlich ebenfalls stark der Glaubwürdigkeit geschadet hat.
Eines der wenigen positiven Dinge war noch Jennifer Lawrance Charakter, der durchaus okay gespielt wurde und einem grundsätzlich sympatisch war. Das war eines der Grundpfeiler solcher Filme, den man gut umgesetzt hat.

3.5 von 10

Django

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Ich bin etwas allergisch auf internet und vor allem patriotischen Hype, aber Chrisoph Walz ist in diesem Film wirklich über jeden Zweifel erhaben. Für mich sogar das absolute Highlite des Films, auch weil ich Di Caprio in seiner Rolle nicht gelungen fand.
Grundsätzlich war das für mich einer der schlechtesten Tarrentino Filme. Er ist bei weitem nicht so durchgestylt wie ein Pulp Fiction und bei weitem nicht so spannend wie ein Inglourious Basterds.
Gerde gegen Schluss flachte der Film immer mehr ab und bot mir grundsätzlich zu wenig Substanz. Die besten Szenen gab es auch definitiv ganz am Anfang.

6 von 10

Hot Fuzz

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Der Film ist durchaus witzig, wobei dieser schräge, brutale Stil definitiv viel besser zu Shaun of the Dead gepasst hat.
Der rasante Schnitt ist auch so eine Sache. Es ist sicherlich stylisch und interessant, aber man hätte ihn wie eine Art Salz in der Suppe verwenden sollen. Auf die dauer wirkte es sicherlich wie zu viel des guten und teilweise anstrengend.
Das actionreiche Ende hat mir nicht gefallen.

5.5 von 10

Der Pate I & II

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Gangsterfilme sind sicherlich das einzige Genre, dass ich nicht mag. Ich finde sogar Romanzen ansprechender.
Daher habe ich immer einen großen Bogen um den Paten gemacht, geht es im Film doch in allererster Linie darum ein romantisches Bild einer Mafiafamilie zu zeichnen. Ich habe das Problem, das Gangsterfilme oft nach einem sehr ähnlichem Schema ablaufen und ich grundsätzlich wenig Sympatien für Verbrecher und Lügner aufbringen kann, mir also die Charaktere oft einfach egal sind.
Der Pate hat mir dennoch gefallen, auch wenn es etwas gedauert hat, bis es richtig bei mir einschlug.
Grundsätzlich ist der Pate ein sehr gleichmäßiger Trip ohne typischen Spannungsbogen. Die beiden ersten Filme haben auch mehr den Charakter einer Serie, als den eines typischen Hollywood Films.
So wird der Film immer besser, je besser man mit den Charakteren vertraut ist. So gewinnt die Spirale aus Verrat und Intrigen immer mehr an Gewicht.
Highlite der Filme sind sicherlich der sehr einheitlicher Stil. Der Film wirkt audiovisuell wie aus einem Guss und das auf einzigartigem Niveau. Das zweite Highlite sehe ich in den Hauptdarstellern. Mit Marlon Brando, Al Pacino und De Niro wurden hier ganz ganz schweres Geschütze ausgefahren.
Der zweite Teil gefiel mir insgesamt auch besser, war der erste Teil schon mehr Einleitung. Der zweite Teil ist mit den vielen Protagonisten und Zeitebenen auch relativ anspruchsvoll zum schauen und bot mir insgesamt mehr emotionale Höhepunkte.

Pate I - 8 von 10
Pate II - 9 von 10

Scarface


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Auch ein Film, um den ich lange einen Bogen gemacht habe und auch ein Film, den man bruchstückhaft schon im TV gesehen hat.
Scarface könnte man hier genausogut mit Al Pacino Show betiteln und gerade im Vergleich zum Paten glaubt man kaum, dass das der gleiche Schauspieler ist. Gehörte Al Pacino vorher zu meinen Lieblingsschauspielern, ist er nach den beiden Filmen inzwischen an der Spitze.
Was ich besonders bemerkenswert an diesem Film fand war die Tatsache, dass nahezu jede einzelne Szene grandios war.
Oft hat man in einem sehr guten Film 2-3 klasse Szenen die hängen geblieben sind. bei Scarface war das der ganze Film.
Woran lag das? In erster Linie an Al Pacino, der Tony Montana völlig unberechenbar spielt. Man weiß nie, was er als nähstes macht und jede seiner Aktionen wirkt glaubhaft opportunistisch.
Die zweite Ursache ist die grandiose Inszenierung. Musik spielt hier eine große Rolle und wird so gut wie in keinem zweiten Film so gut für das steuern von Gefühlen verwendet. Auch die Kamera war in mehreren Szenen schlicht außerordentlich.
An dieser Stelle würde ich auf meine Lieblingsszenen zu sprechen kommen, aber da gab es bei dem Film einfach zu viele. Vielleicht sind die Szenen der letzten 30-40Minuten noch am intensivsten. Daher ohne wenn und aber die volle Punktzahl.
Nach meinen aktuellen Wertungen ist das erst der vierte Film, der die 10 bekommt.

10 von 10
 
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hast du Es war einmal in Amerika schon gesehen?

Das ist einer der vier Filme, die ebenfalls eine 10 von 10 haben.
Sergio Leone ist ja auch mein Lieblingsregisseur.

Schon erstaunlich, dass 2 meiner 4 Lieblingsfilme aus dem Genre kommen, das ich am wenigsten mag.
Aber gute Filme sind nun mal gute Filme.
 
Ich habe um Scarface bisher auch immer einen Bogen gemacht. Aber wenn du den selbst mit einer Abneigung für Ganster(Filme), die auch bei mir vorhanden ist, so hoch bewertest, werd ich ihn mir mal anschauen :)

Jetzt les ich grade, dass es von Once Upon a Time in America sehr bald eine um 20-30 Minuten erweiterte Fassung gibt. Jetzt frag ich mich, ob ich auf die warten soll, da ich den auch noch nicht gesehen habe.
 
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Ich habe um Scarface bisher auch immer einen Bogen gemacht. Aber wenn du den selbst mit einer Abneigung für Ganster(Filme), die auch bei mir vorhanden ist, so hoch bewertest, werd ich ihn mir mal anschauen :)

Hab ihn blind gekauft letzte Weihnachten und wurde nicht enttäuscht. Vergleichbar vom Setting her mit Pulp Fiction diverser Szenen, vom Unterhaltungsfaktor ganz zu schweigen. Der Film ist weniger ein Mafiafilm an sich, sondern mehr eine Charakterstudie, was wäre, was sein könnte, wie es sein sollte.
 
Ich habe um Scarface bisher auch immer einen Bogen gemacht. Aber wenn du den selbst mit einer Abneigung für Ganster(Filme), die auch bei mir vorhanden ist, so hoch bewertest, werd ich ihn mir mal anschauen :)

Jetzt les ich grade, dass es von Once Upon a Time in America sehr bald eine um 20-30 Minuten erweiterte Fassung gibt. Jetzt frag ich mich, ob ich auf die warten soll, da ich den auch noch nicht gesehen habe.
Die normale ist auch schon recht lang reicht völlig aus.der Film an sich ist echt klasse das einzige was ich den Film ankreide ist der Sound. Für viele eine Stärke des Films aber ich kann dieses Panflötengedudel nicht ab. Für mich der beste Gangsterfilm ist und bleibt the Goodfellas !! Dafür hätte Scorcese den Oscar verdient nicht erst für the Départed
 
der ost von es war ein mal in amerika ist doch einfach nur epic.

morricone ist einfach der hammer.
 
Ich habe um Scarface bisher auch immer einen Bogen gemacht. Aber wenn du den selbst mit einer Abneigung für Ganster(Filme), die auch bei mir vorhanden ist, so hoch bewertest, werd ich ihn mir mal anschauen :)

Im Film ist Tony Montana bzw der "American Dream" ganz klar im Mittelpunkt und der wurde wie gesagt super gespielt.
Daher kann man ihn trotz der Gangsterthematik mögen. :)
Was ich außerdem sehr gut am Film fand, und vergas zu erwähnen: Der Film hat auch endlich mal Bösewichte die zielen können.
Der Hauptgrund warum ich Actionszenen nicht mag ist, dass die Hauptcharaktere unverwundbar wirken und so einfach keine Spannung aufkommt. Bei Scarface ist das ganz anders.

Jetzt les ich grade, dass es von Once Upon a Time in America sehr bald eine um 20-30 Minuten erweiterte Fassung gibt. Jetzt frag ich mich, ob ich auf die warten soll, da ich den auch noch nicht gesehen habe.
Der Film ist ja soetwas wie Sergio Leones Lebenswerk und wurde so weit ich weiß vor paar Jahren schon in seiner ursprünglich gedachten Langversion auf DVD veröffentlicht, nachdem die Kinoversion extrem gekürzt wurde.
Mit 230min ist der Film auch so schon extrem lang. Es ist halt fraglich, ob die längere Version wirklich besser wird.
Mit Martin Scorsese hat sich zwar ein ganz Großer an die Restaurierung gemacht, aber die 230min Version ist an sich schon verdammt gut.
Kurz gesagt: Beim Schauen hatte man nicht den Eindruck, dass etwas fehlt, daher könnte die längere Version besser sein, muss es aber nicht zwangsläufig.

Blue Velvet

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Hab zwar schon alle David Lynch Filme gesehen, aber bewertet habe ich erst einen. Diese Filme sind psychologisch und symbolisch so komplex, dass sie eine regelrecht wissenschaftliche Recherche benötigen, was wiederum sehr Zeitaufwendig ist. Da ich aber Semesterferien habe und zusätzlich dank eine Grippe nicht arbeiten muss, hatte ich etwas mehr Zeit und versuche mich mal an einer leichten, eigenen Interpretation.
(Am besten nur weiterlesen, wenn man den Film gesehen hat oder es einem egal ist, weite Teile der Handlung schon vorher zu wissen)

Ein Lynch Film hat immer verschieden Ebenen. Angefangen von der Grundidee bis hin zur Symbolik einzelner Bilder bzw. Szenen.
So fange ich am besten mit den groben Dingen an und arbeite mich weiter runter.

1. Traum und Alptraum
Die zentrale Thematik des Film ist die Ambivalenz zwischen träumerisch idyllischer Kleinstadt und alptraumhafter "Unterwelt".
Einer dunklen Seite hinter dem seidenen Vorhand. Dementsprechend beginnt der Film auch bildlich mit dem blauen Seidevorhang.
Eine weitere grundlegende Unterscheidung gibt es zwischen Fantasie und Realität.

2. Der Kern der Handlung - Die Protagonisten
- Der Vater:
Hier kommen wir direkt zum Kern meiner Interpretation. Im Gegensatz zu allem was ich bisher zum Film gelesen habe, ist für mich der Vater der Dreh und Angelpunkt der Geschichte.
Die Idylle wird nicht mit dem Auffinden des Ohres zerstört oder mit der ersten Konfrontation mit Frank. Die Traumwelt platzt mit dem Herzinfarkt des Vaters. Die Szene mit den Käfern ist für mich der klare Cut und Abstieg in die "Alptraumwelt".
Etwas ganz Entscheidendes passiert aber direkt danach. Jeffrey ist nämlich bevor er das Ohr findet schon einmal im Vorgarten, findet das Ohr aber nicht. Es muss also eine Rolle spielen, dass er dazwischen beim Vater war.
Und hier kommt der Clou: Für mich symbolisiert Frank und alles was nach dem Fund des Ohres passiert Jeffreys inneren Kampf mit dem Trauma seines "entstellten", idealisierten Vaters.
Es wirkt weit hergeholt, weil in Frank und Dorothy ebenfalls viele wichtige Dinge angesprochen sind und der Anfang fast schon banal wirkt, um eine größere Rolle zu spielen, aber es gibt paar Anzeichen, die das unterstützen.
1. Wie erwähnt, ist der Herzinfarkt des Vaters der klare Auslöser für das Ende der Idylle.
2. Ab dem Fund des Ohres beginnt seine Konfrontation mit dem Umständen, nachdem er also seinen entstellten Vater zum ersten mal sieht.
Das Ohr ist sein Bedürfnis, seine Machtlosigkeit zu überwinden.
3. Das Ende vom Film ist erzählerisch erstaunlich - fast betont - unstimmig und bekommt daher mehr den Charakter einer wirren Fantasie, als von realen Ereignissen.
4. Die Idylle ist nicht wiederhergestellt nachdem Frank tot ist. Sie ist erst wiederhergestellt, nachdem wir wieder aus dem Ohr "rausgehen" und der Vater wieder bei bester Gesundheit ist. Das Einzige, was die Idylle beeinflusst, ist der Gesundheitszustand des Vaters.
5. Sehr interessant ist, dass der Anfang und das Ende auch sehr träumerisch dargestellt sind, die Geschichte um Frank aber dunkel und "realistisch". In der Psychoanalyse beschreibt man gerne die Fantasie als realer, als die Realität.
Die Fantasie um Frank ist also realer, als die "falsche" Idylle, die wir uns vorspielen und darum ist der idyllische Anfang und Schluss auch verträumt dargestellt und die Fantasie von Jeffrey realistisch.

In diesem Kontext:
Die Rolle von Frank:
Frank symbolisiert den überspitzten Verfall des idealisierten Vaters. Überspitzt, weil die traumatische Entstellung seines reellen Vaters einen schock auslöst. Er also die Idealisierung des Vaters mit dem Trauma kompensiert.
Das spiegelt sich sehr gut in dem überspitzen, fast schon idealistischem Bösen Frank wieder, der das Gegengewicht zu seinem erschütterten positiven Ideal bildet.
Die erste Szene mit Frank ist die Vergewaltigungsszene, in der es klare Anzeichen gibt, dass Frank und Dorothy die Rolle von Jeffreys Eltern einnehmen. Slavoj Zizek verknüpfte interessanterweise die Atemmaske und das Stofftuch im Mund mit einer kindlichen Vorstellung, wenn es den Elter (zufällig) beim Sex zuhört. Für ein Kind mag das schwere Atmen des Vaters sich so anhören, als ob er durch eine Maske atmet usw.
Hinzu kommt, dass Jeffrey in der Situation gefangen ist. Nicht körperlich, sondern wegen der Situation. Er kann vor dem, was er sieht nicht flüchten. Er muss im Wandschrank bleiben und zu sehen bzw zuhören.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Frank auch Jeffrey selber verkörpert. Beide haben im Grundsatz ähnlich Charakterzüge. Frank verkörpert puren Hedonismus und Jeffrey zeigt dies im Ansatz. Er schläft mit Dorothy, obwohl er mit einem anderen Mädchen eine Beziehung eingeht, er wiedersetzt sich den Anweisungen des Polizeidirektors, nur weil er seine Neugier befriedigen will und er schlägt Dorothy, genau wie Frank.
Das alles kann man als die Folgen des Verlustes einer guten Vaterfigur deuten.

Die Rolle von Dorothy:
Dorothy spielt eine zentrale Rolle. Sie ist die Begierde. Im Kontext meiner Interpretation: Die Begierde dem Vater zu helfen, etwas zu tun, um so zur alten Idylle zurück zu kehren. Beide Punkte verbindet sicherlich ihre Eigenschaft als "Haupttrauma." Später sehen wir nämlich in einem Traum nochmal den Vater, diesmal viel entstellter und wir sehen wie er Dorothy schlägt. Nicht vergessen, das Trauma gestaltet seine Fantasie.
Jeffrey ist nahezu besessen ihr zu helfen und geht darum so weit, sie sogar zu schlagen, obwohl er das nicht will.
Ein sexuelles Interesse sehe ich dabei nicht. Er hat nur mit ihr Sex, weil sie es "verlangt". Alles in ihm dreht sich darum ihre Depression zu heilen. Die Heilung, die auch Frank möglicherweise als Vorwand nimmt, liegt aber nicht im masochistischen Sex, sondern in der Erfüllung ihrer Rolle als Mutter.
Letztendlich steht also nur Frank im Wege für die Erlösung. Der Tot von Frank ist die Genesung des Vaters. Am Ende ist Dorothy vereint mit ihrem Sohn und Jeffreys Welt wieder in Harmonie.
Die entscheidende Szene kommt aber zum Schluss, als bei der Szene mit Dorothy und Don das "böse" Lied gespielt wird. Ein klarer, bekräftigender Kommentar, dass die Idylle falsch ist!

Fazit:
Der Film kommentiert die Wahrnehmung von Realität und Fantasie, indem er uns aufzeigt, dass die Fantasie realer sein kann als die Realität.
Von der Perspektive der Postmoderne ist es eine Kritik an traditionellen Familienwerten, mit der Abwertung des Ideals einer heuchlerischen Idylle.

9 von 10
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich hab gestern einige Aussagen zu der längeren Fassung gelesen. Eine Quelle meinte, dass Leone darauf aus war, nach der Kinoversion unbedingt eine 40 minuten längere Fassung zu machen, die als italienische Miniserie ausgestrahlt werden sollte, was aber nie passiert ist. Und die längere Fassung auf DVD ist lediglich die normale EU Fassung, nur die US Kinofassung war stark gekürzt.
 
was ist das denn für ne version hier:
A 256 minute restored version adding 26 minutes to the currently available 229 minute version screened at the 2012 Cannes Film Festival. This brings the film back the closest it has ever been to the original run time Leone first crafted.
http://en.wikipedia.org/wiki/Once_Upon_a_Time_in_America#Film_versions

ist das schon die von scorsese?
eig nicht oder?
weil die soll laut dem wiki artikel 269 minuten lang sein.

gibs die 256er version schon auf blu ray oder dvd?
 
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