Der unsichtbare Dritte
Ich muss sagen, dass ich von diesem sehr spannenden und guten Film leicht enttäuscht bin. Alfred Hitchcock verdient den Spitznamen "Master of Suspense" sicherlich nicht umsonst, bleibt der Film tatsächlich trotz seiner 136min von Anfang bis Ende sehr spannend.
Ich persönlich stehe aber auf minimalistische, dafür sehr stimmige Filme und der Film und vor allem die Schlussszene sind weder noch. Der Film ist sehr gut gealter, kann man ihn mühelos mit heutigen Thrillern vergleichen.
Das ist zugleich positive, als auch negative Kritik, ist für mich dieses Hollywoold-Actionkino inzwischen recht ermüdend.
Gerade wenn wichtige Szenen ihre Spannung nur aus Actionszenen gewinnen.
Er steht für sich genommen also nicht wirklich von der Masse hervor, ganz im Gegensatz zu Vertigo, der mir insgesammt auch deutlich besser gefiel.
Auch fand ich die Schauspieler nicht wirklich stark, auch wenn Cary Grant zu meinen Lieblingsschauspielern zählt. Viele Szenen sind auch sehr gut, aber leider nicht alle und gerade in Charade gefiel er mir doch wesentlich besser.
Letztendlich bleibt es aber ein guter bis sehr guter Film, bei dem man auch nur Kritik auf höhstem Niveau üben kann.
7.5 von 10
Oktober
Dieser Film ist von Unterhaltung so weit entfernt wie nur möglich. Damit meine ich nicht einmal die Handlung, die mehr Dokumentarfilm ist. Der Film ist sehr experimentell in der Montage und das in einem Ausmaß beidem man den Film fast schon mehr mit dem Gehirn schauen muss, als mit den Augen.
Der Hanldung ist daher schwer zu folgen, selbst wenn man (wie in meinem Fall) gut über die Ereignisse der Oktoberrevolution informiert ist.
Was ich dem Film aber definitiv ankreide ist, dass im Zuge seiner Entstehungsursache viele Szenen im Film und auch viele tatsächliche Ereignisse und Personen leicht verfremdet und oft genug garnicht gezeigt wurden.
So fiel die Menschewiki in ein sehr schlechtes Bild, auch wenn Lenin später (aber noch vor Ausstrahlung des Films) die Taten der Bolschewiki durchaus relativierte. Hier war der innere Machtkampf der folgenden Jahre also schon mehr in den Vordergrund gerückt.
Somit bleibt der Film leider nicht mehr als ein hoch anspruchsvoller Propagandafilm, der zumindest in den meisten Punkten historische Genauigkeit wahrt.
7 von 10
La Jatee (Am Rande des Rollfelds)
Die Drehbuchvorlage zu 12 Monkeys.
Tatsächlich gefiel mir der Film auch besser als 12 Monkeys, obwohl er gerademal 28min lang ist und fast ausschließlich in Einzelbildern mit schlichtem Voicover erzählt wird.
Noch interessanter, weil für mich der "Star" des Films definitiv das Drehbuch ist, der Film also im Grunde nicht mit etwas glänzt, was 12 Monkeys nicht hat.
Die Erklärung ist simpel. Ich schrieb, dass ich minimalistische und stimmige Filme mag und La Jatee ist genau das.
12 Monkey ist ebenfalls ein sehr guter Film, aber da stand der abgedrehte und skurrile Stil schon etwas im Gegensatz zur Handlung, ja überdeckte diese fast.
Diesem Drehbuch steht aber der düstere und ernste Stil des Originals deutlich besser. Alles ist auf die finale Pointe ausgerichtet, nichts lenkt einen ab. Daher zündet der finale Twist wesentlich besser und das ist, was diesen Film wirklich auszeichnet. Daher wiederspreche ich etwas den bekannten positiven Meinung, die diesem Film eine besondere künstlerische Note usw. zusagen wollen. Das Besondere ist in meinen Augen tatsächlich das Drehbuch.
9 von 10